ARTE
ARTE Di.. 11.03.
Doku
Im Rahmen von ?Documerica? zeigen mehr als 80.000 Bilder die Umwelt und die Lebensverhältnisse der Menschen in den 1970er Jahren ? doch wurde das Material bisher nie genutzt. ARTE F
Das Fotoprogramm ?Documerica? wurde von der US-Umweltbehörde EPA ins Leben gerufen, um den ökologischen Zustand des Landes Anfang der 70er Jahre zu dokumentieren. ARTE F
Allein im Jahr 1970 wurden in New York um die 75.000 zurückgelassene Autos abgeschleppt. Diese Wracks wurden oft mitten in der Natur gefunden. ARTE F
Um die Menschen für die Klimakrise zu sensibilisieren, sollen Fotos ihre Auswirkungen auf das Individuum und sein Leben darstellen. ARTE F
?Documerica? veranschaulicht, wie die zwei großen amerikanischen Mythen miteinander in Konflikt stehen: der Mythos der unendlichen Natur und der des ungebrochenen Fortschritts. ARTE F

Documerica - Bilder eines vergangenen Landes

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • F 2023
  • 58'
Dokumentation "Documerica" ist der Name eines Fotoprogramms der US-Umweltbehörde in den 1970er Jahren. Ziel war es, den dramatischen ökologischen Zustand des Landes fotografisch zu dokumentieren und zu zeigen, wie wichtig der Schutz natürlicher Ressourcen ist. Zehntausende Bilder entstanden damals, sie gerieten jedoch in den Jahrzehnten danach in Vergessenheit. Nun haben sich einige der am Projekt beteiligten Fotografen erneut mit den Aufnahmen und ihrer Entstehungsgeschichte auseinandergesetzt: Sie sind bewegende Dokumente einer Zeit, in der der Klimawandel sich bereits unübersehbar ankündigte.

Inhalt

Von der Industrie verunstaltete Landschaften, von Müllbergen und Autoschrott verschandelte Natur: "Documerica" zeichnet ein schonungsloses Bild der USA Anfang der 1970er Jahre. Das Fotoprogramm wurde von der Umweltschutzagentur EPA ins Leben gerufen, um die Zerstörung der Umwelt zu dokumentieren. "Documerica" war eine Folge des wachsenden ökologischen Problembewusstseins in der Bevölkerung. US-Präsident Richard Nixon modernisierte und institutionalisierte die Umweltpolitik des Landes und forderte, die USA sollten "Frieden mit der Natur" schließen. Ab 1972 bereisten rund hundert Fotografinnen und Fotografen die Vereinigten Staaten. Ihre Aufnahmen zeigen die damalige Gesellschaft und ihre Lebensumstände als verstörendes Mosaik, denn das Land stieß an die Grenzen des "American Dream" und des permanenten Wachstums auf Kosten der Natur. "Documerica" steht in der Tradition anderer von der US-Bundesebene initiierter Projekte, verfehlte jedoch seine historische Mission. Abertausende von Fotografien gerieten in den nachfolgenden Jahrzehnten in Vergessenheit. Die Dokumentation vermischt persönliche Geschichten mit historischen Ereignissen. Fotografinnen und Fotografen kommentieren die Bilder von damals und fangen die heutigen USA mit der Kamera ein. Die Gegenüberstellung zeigt, dass sich die Umweltproblematik schon in den 1970er Jahren unübersehbar abzeichnete: "Es war alles da, vor unseren Augen", so der Fotograf Arthur Tress, "wir leben immer noch in der Documerica-Welt".

Sendungsinfos

Regie: Pierre-François Didek Stereo
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