Priest
Horrorfilm USA 2011, 84′ - mit Paul Bettany, Cam Gigandet,
Kurzbeschreibung
Apokalyptischer Sci-Fi-Action-Thriller mit Western-Elementen, der von "Spider-Man"-Regisseur Sam Raimi produziert wurde: Die Hauptrollen in dem furiosen Filmspektakel spielen Paul Bettany ("Legion"), Cam Gigandet ("Twilight"), Maggie Q ("Mission: Impossible 3") und Lily Collins ("Blind Side").
Inhalt
Die Welt ist von einem bereits viele Jahrhunderte andauernden Krieg zwischen Menschen und Vampiren verwüstet worden. Inmitten anderer unterdrückter Menschen lebt ein Priester, der sich in der letzten großen Schlacht gegen die Vampire als legendärer Gotteskrieger hervorgetan hat.
Gemeinsam fristen sie ihr Dasein in der Finsternis ummauerter Städte, die von der Kirche beherrscht werden. Doch als seine Nichte von einer mordenden Bande von Vampiren entführt wird, widersetzt sich der Priester der Kirche, bricht seinen heiligen Eid und macht sich auf zu einer obsessiven Jagd.
Er muss seine Nichte finden, ehe es den Vampiren gelingt, sie zu einer der ihren zu machen. Auf seinem Kreuzzug wird er unterstützt von ihrem Freund, einem schießwütigen jungen Wüsten-Sheriff, und einer ehemaligen Gotteskriegerin, die über übernatürliche Kampfkünste verfügt…
Kritik
Uninspirierte Genre-Melange
Wer das Endzeitspektakel "Legion" gesehen hat, sollte eigentlich vorgewarnt sein: Schon sein Regiedebüt setzte der als Effekt-Spezialist für Blockbuster wie "Fluch der Karibik 2", "Iron Man" oder "Sin City" bekannt gewordene US-Filmemacher Scott Charles Stewart einigermaßen in den Sand. Was als düster-stimmungsvoller Actionthriller vielversprechend begann, entpuppte sich schnell als ebenso beliebige wie dämliche Verknüpfung verschiedenster Genre-Versatzstücke, die gemeinsam nicht einmal ein einigermaßen harmonisches Ganzes ergaben.
Stewarts Nachfolgewerk geht einen ähnlichen Weg: Eine albtraumhafte, vor (post)apokalyptischer Kulisse angesiedelte Story wird in "Priest" mithilfe von Action-, Horror-, Science Fiction- und Western-Elementen zu einem kühnen Stilmix verarbeitet, in dem einmal mehr Paul Bettany die Hauptrolle spielt. Dass das Drehbuch diesmal immerhin nicht aus der Feder von Stewart himself stammt, sondern auf der gleichnamigen Graphic Novel des südkoreanischen Comicautors Min-woo Hyung basiert, mag dabei zwar als Hoffnungsschimmer gedeutet werden – schließlich böte das Setting rund um eine von kirchlichen Mächten beherrschte Weltordnung durchaus Potential für ebenso spannende wie tiefgehende Unterhaltung; letztlich bleibt "Priest" aber stets an der Oberfläche und nutzt die reizvolle Ausgangssituation lediglich als Aufhänger für einen ziemlich banalen Kreuzzug, in dem ein Geistlicher, ein Möchtegern-Cowboy und eine Martial Arts-Kämpferin gemeinsam blutrünstigen Vampiren den Garaus machen dürfen.
Zugegeben: Effekttechnisch sieht das alles ganz hübsch aus, und auch mit ein paar ordentlichen Action-Szenen vermag "Priest" zu punkten – abseits ihrer ausgefeilten Optik entpuppt sich die Inszenierung aber als absolut uninspiriertes Durcheinander. Der wüsten Melange aus Horrorthriller, Actionspektakel, Western und Fantasyfilm mangelt es an Originalität, Spannung und Humor – und somit an jenen Grundzutaten, die ein Film dieses Formates dringend nötig gehabt hätte, um wirklich zu funktionieren. Was bleibt, ist ein platter Genre-Mix, der genauso wenig zu überzeugen vermag wie Stewarts Vorgängerwerk "Legion".