3SAT So., 22.09.

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3SAT Doku
Die Kapverden - Unbekannte Inselwelt TOURISMUS
Im Atlantik, etwa 600 Kilometer von der Küste Nordwestafrikas entfernt, liegen die Kapverden. Sie beeindrucken mit vulkanischen Landschaften, grünen Oasen und einer reichen Kultur. Die Reise beginnt in Mindelo auf São Vicente. Die pastellfarbenen Gebäude der Altstadt und eine Nachbildung des Turms von Belem in Lissabon erinnern an die portugiesische Vergangenheit der Inseln. Heute gilt die Hafenstadt als Hochburg der kapverdischen Musik. Bekannt ist Mindelo auch für das rege Nachtleben. Zur Ruhe kommen kann man dagegen auf Santo Antão mit dem von üppigem Grün geprägten Inneren, während Boa Vista mit langen Stränden zum Sonnen und Kitesurfen einlädt. Ein wahrer Touristenmagnet sind die ehemaligen Salinen auf der Insel Sal und eine rasante Abfahrt mit der Zipline mit Blick auf das Meer. Auf Santiago, der Hauptinsel des Archipels, lässt sich schließlich die Geschichte der Kapverden von ihrer ersten Besiedlung bis zur Unabhängigkeit erkunden.
3SAT
kinokino (Wh.) KINOMAGAZIN
Licht aus, Spot an! Welche spannenden Filme in nächster Zeit in den deutschen Kinos anlaufen oder auf DVD erscheinen, gibt es hier zu sehen. Interviews mit Schauspielern oder Regissueren runden das Angebot ab.
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Science Talk WISSENSCHAFT Mit der Genschere die Pflanzenzüchtung revolutionieren?
Diese Gesprächsrunde widmet sich ausschließlich wissenschaftlichen Themen. Zu Wort kommen österreichische Wissenschaftler, die ihre neusten Projekte und Forschungsergebnisse vorstellen.
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Alpenpanorama KAMERAFAHRT
Die schönsten Städte und Gemeinden der deutschsprachigen Alpenländer werden mit der Kamera eingefangen. Dazu gibt es Informationen über die Wetterverhältnisse vor Ort.
3SAT
ZIB NACHRICHTEN
Die Nachrichtensendung des ORF informiert über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. Täglich wird außerdem über Neues aus der Kulturszene berichtet.
3SAT Show
Florian Schroeder - Ein Satiriker will das Böse abschaffen GESPRÄCH
Satiriker und Philosoph Florian Schroeder weiß, wovon er spricht, wenn er über das Böse schreibt: Sein Vater war ein verurteilter Straftäter. Von der Kategorie des Bösen hält er dennoch wenig: Sie dämonisiert das Gegenüber, statt es zu verstehen. Ein Gespräch über Widersprüche, Wahnsinn und Humor. Wenn die Welt in schwarz und weiß eingeteilt wird, erlebt das Böse eine Renaissance. Und böse sind immer die anderen, sagt Florian Schroeder. Der bekannte Comedian, der so viele Menschen zum Lachen bringt, will das Böse verstehen und traf für sein Buch Psychologinnen, Sexualstraftäter, jugendliche Schläger und einen Mann, der ein Doppelleben führte. Schroeder plädiert für Nachsicht und ist sich sicher, dass niemand von Grund auf böse ist, sondern die Umstände es sind, die jemanden falsch handeln lassen. Doch soll und kann man wirklich jede Gräueltat verstehen? Heißt verstehen nicht fast schon entschuldigen? Und wie weit reicht sein Verständnis, wenn menschenverachtende Parolen verbreitet werden? Barbara Bleisch spricht mit Florian Schroeder über die Kunst des Verstehens und ihre Grenzen und darüber, was Comedy mit Verstehen zu tun hat.
3SAT
Literaturclub LITERATUR
"Literaturclub" diskutiert die neuesten literarischen Entdeckungen und gibt Orientierungshilfe im Buchmarkt. In der Gesprächssendung werden jeweils vier bis fünf Neuerscheinungen besprochen.
3SAT Doku
Sächsische Seidenrosen für die Laufstege der Welt DOKUMENTATION
Bei William und Kates Hochzeit sah man 45 Damenhüte mit sächsischem Blütenschmuck. Auch Camilla bewahrt fast so viele Seidenblumen in ihren Hutschachteln auf wie einst Queen Elisabeth II. Auch Stars wie Lady Gaga, Madonna und Claudia Schiffer schmücken sich mit sächsischen Kreationen. Denn die Accessoires für Modehäuser wie Gucci, Valentino, Dior und Escada entstehen in der Kunstblumenmanufaktur von Heide und Gerald Steyer in Wallroda in Sachsen. Aus dem 400-Seelen-Dorf bei Dresden gehen Kunstblumen in die Welt. Die Chefin der Manufaktur erzählt, dass das englische Königshaus immer sehr großzügig ordert und das Paket dann direkt aus der Werkstatt an den Buckingham Palace geht. Gerade hat der Londoner Designer Sean Barrett wieder Blüten in Wallroda geordert: für die neuen Folgen von "Downton Abbey" und "Sex and the City". Ob Blumen aus Mikroholz, karierte Gänseblümchen oder eisblaue Rosen - bei Steyers bleiben keine Wünsche offen. Der Natur zum Verwechseln ähnlich scheinen dagegen die Seidenblumen aus der 30 Kilometer entfernten Manufaktur "Deutsche Kunstblume Sebnitz". In Sonderkollektionen gestalten die "Blümlerinnen" Pflanzen aus Naturschutzgebieten. In monatelanger Feinarbeit optimieren sie die Gewächse aus Samt und Seide, sodass sie ihren natürlichen Vorbildern in nichts nachstehen. Nur verwelken können sie nicht. Auch als Tischschmuck und zur Dekoration sind Sebnitzer Kunstblumen gefragter denn je. Die Unternehmenschefin Lisa Schmidt kennt die begeisterten Fans: "Zu uns kommen Touristen aus aller Welt. Manche kaufen hier für 500 Euro Blumen ein." Auch sehr spezielle Kundenwünsche werden in Sebnitz erfüllt. Wer möchte, kann zum Beispiel seinen Hochzeitsstrauß nach einem Foto originalgetreu nachmachen lassen. Denn Seidenblumen verblühen nie. Und dass die filigranen Stoffblüten nicht nur die Damen begeistern, beweist ein Berliner Herrenausstatter: Andreas Thenhaus verkauft als "Herr von Welt" sächsische Knopflochblumen, sogenannte Boutonnières, an seine elegante Kundschaft. Wallroda und Sebnitz - beide Manufakturen zählen zu den letzten ihrer Art in Europa. Was sie verbindet, ist die Handarbeit. Alles wird so wie vor 200 Jahren aus besten Stoffen gefertigt. Mit dieser erlesenen Qualität heben sie sich von Produkten aus Fernost deutlich ab. Die jahrhundertealte Tradition des Blumenmachens, die einst im Mittelalter in Klöstern ihren Anfang nahm, soll erhalten bleiben. Und die sächsischen Manufakturen haben Ideen, wie das gelingen kann.
3SAT Doku
Akropolis - Beraubtes Symbol DOKUMENTATION
Der Parthenon auf der Athener Akropolis gilt als das berühmteste Bauwerk der Welt. Doch sein Ruhm wurde dem Gebäude zum Verhängnis: Der Parthenon wurde schwer beschädigt und entstellt. Von den einst berühmten Skulpturen und Reliefs sind nur noch Fragmente erhalten. Die übrigen Teile befinden sich in verschiedenen europäischen Museen. Wann werden die Skulpturen endlich in Athen wiedervereint? Der Parthenon symbolisiert die kulturelle DNA und ist das Markenzeichen der Weltkultur. Er steht für Schönheit und Demokratie - Werte, die in aufgeklärten Gesellschaften als heilig gelten. Allerdings waren gerade der Ruhm und die Schönheit des Parthenons auch sein Verhängnis. Einst war der Parthenon ein prachtvoller Tempel, reich verziert mit Skulpturen und Reliefs. Doch heute sind davon nur noch Fragmente übrig geblieben. Die anderen Teile sind über verschiedene europäische Museen verstreut, darunter der Vatikan, der Louvre, Museen in Wien, München, Würzburg, Kopenhagen - vor allem aber das British Museum in London. Dort wird die Hälfte des noch erhaltenen Bauschmucks ausgestellt - ein wahrer Schatz, der jährlich Millionen Besucher anlockt. Seit über 200 Jahren wird um diese Skulpturen gestritten, die als Höhepunkt der Kunst und Vermächtnis der Athener Demokratie gelten. Doch das British Museum weigert sich bis heute, sie zurückzugeben. Selbst der Charme einer Melina Mercouri, der griechischen Kulturministerin und ehemaligen Filmdiva, die in den 1980er-Jahren für die Rückführung der Skulpturen kämpfte, vermochte nichts daran zu ändern. Der Fall ist so prominent, dass sogar Hollywoodschauspieler wie George Clooney sich für die Rückgabe an Griechenland aussprechen. Seine Frau Amal war als Anwältin ebenfalls in den Fall involviert. Ist es Raubkunst oder Weltkunst? Der Fall ist äußerst komplex. Wie konnte ein einzelnes Bauwerk eine derartige Bedeutung erlangen? Und wann werden die Skulpturen endlich in Athen wiedervereint?
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ZIB NACHRICHTEN
Die Nachrichtensendung des ORF informiert über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. Täglich wird außerdem über Neues aus der Kulturszene berichtet.
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Portugal - Wildnis zwischen Land und Ozean LANDSCHAFTSBILD
Das raue Festland, die vulkanischen Inseln, der geheimnisvolle Ozean - Portugal bietet mit seiner atemberaubenden Kulisse die Bühne für ein beispielloses Naturschauspiel. Geformt, aber auch verwundet von heißen Winden, stechender Sonne, haushohen Wellen und todbringenden Feuerwalzen erfindet sich die Erde dort immer wieder neu und schafft spektakuläre Lebensräume für eine außergewöhnliche Tierwelt. Darunter die letzten Mittelmeer-Mönchsrobben, die größte Wolfspinne Europas, eine der größten Seepferdchen-Kolonien der Welt, die einzigen Weißstörche, die auf Meeresklippen nisten, und die größte Flamingo-Kolonie des Kontinents im Tejo-Delta vor Lissabon. In Portugal, das einst die letzte Schwelle für Seefahrer auf dem Weg zu fernen Zielen hinter dem Horizont war, gibt es bis heute viel zu entdecken. Nicht zuletzt am Meeresboden vor der Küste, wo gespenstische Schiffswracks Rochen, Barschen und Barracudas sicheren Unterschlupf bieten.
3SAT Doku
Trentino entdecken TOURISMUS Italien zwischen Gardasee und Dolomiten
297 Seen, spektakuläre Berggipfel, sanft geschwungene Täler und blühende Ebenen - das Trentino überzeugt mit einer landschaftlichen, kulturellen und kulinarischen Vielfalt. Die Region im Norden Italiens liegt am Übergang zwischen hochalpinem Gebirge und Mittelmeerraum und ist seit Jahrtausenden Schnittpunkt verschiedener Kulturen und Landschaften. Gleich sechs Ortschaften sind als "die schönsten Dörfer Italiens" anerkannt. Es sind besondere Orte jenseits des Massentourismus und eine Art Symbiose von Natur und Geschichte. Ende des Sommers sind die Dolomiten die Bühne für verschiedene Open-Air-Konzerte, das Festival "Il Suoni delle Dolomiti" gehört zu den Highlights der Region. Nur eine knappe Stunde von der Hauptstadt Trento liegt der nördliche Teil des Gardasees. Dank des angenehmen Klimas gedeiht dort eine üppige Vegetation mit Oleander, Palmen, Zypressen, Weinreben und Olivenbäumen. Das Garda Trentino ist weltweit das nördlichste Olivenanbaugebiet - Grund genug, bei einem ansässigen Olivenbauern vorbeizuschauen.
3SAT Doku
Bosnien und Herzegowina erleben TOURISMUS
Vom Massentourismus noch fast unberührt, ist Bosnien und Herzegowina ein ideales Ziel, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Das südosteuropäische Balkanland hat viel Abwechslung zu bieten. Unberührte Natur, Wasserfälle und die Hauptstadt Sarajevo, in der Orient und Okzident aufeinandertreffen. Die Filmemacher Nina Heins und Felix Leichum treffen in Mostar einen der waghalsigen Brückenspringer, die seit Jahrhunderten von der 20 Meter hohen Brücke springen. Im Sutjeska-Nationalpark wandern sie durch einen der letzten Urwälder Europas. Und in Livno geht es für Nina und Felix auf Wildpferde-Safari. In den 1970er-Jahren wurden Arbeitspferde dort noch für landwirtschaftliche Produktion eingesetzt, dann durch Traktoren ersetzt. Statt die Tiere zu verkaufen, wurden sie von vielen einfach frei gelassen.
3SAT Doku
Im Herzen Portugals LAND UND LEUTE Mit dem Zug von der Küste in das Douro-Tal
Mit dem Zug geht es von Portugals Westküste an die spanische Grenze im Nordosten. Eine Entdeckungsreise, geprägt von einer Vielzahl an Farben, Landschaften und Klimazonen. Schroffe Felsen, an denen die Brandung meterhoch peitscht. Surfparadiese an weißen Sandstränden. Steile Weinberge in malerischen Flusstälern. Dörfer mit jahrhundertealter Tradition. Entlang der Atlantikküste und zweier Bahnstrecken durchqueren die Autoren Maik Gizinski und Babette Hnup den Nordwesten und Zentralportugal: vom "Cabo da Roca", dem westlichsten Punkt des europäischen Festlands, bis hinauf in die Berge von Portugals einzigem Nationalpark, dem Peneda-Gerês. Vom quirligen Porto, der heimlichen Hauptstadt Portugals, bis hinüber an die spanische Grenze im Nordosten. Der Zug führt vom blauen Meer ins grüne Douro-Tal, von der urbanen Großstadt bis in die sengende Hitze des verlassenen Hinterlands. In einer perfekt arrangierten Hügellandschaft liegt Sintra. Das Dorf diente lange als Sommerresidenz der Könige, die das kühle Klima in den Bergen den heißen Temperaturen in Lissabon vorzogen. Was im Prinzip auf jeden, der dort lebt, zutrifft, gilt für Maria und Tomé Marmelo umso mehr: Sie wohnen dort, wo andere Urlaub machen. Denn ihr Haus, besser gesagt: ihr Palast, steht nicht irgendwo, sondern mitten in "Quinta da Regaleira", einem herrschaftlichen Ensemble aus prachtvollen Bauwerken und verwunschenem Park, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Maria und Tomé sind jedoch beileibe nicht reich oder royal: Sie sind dort die Hausmeister. Und damit die Einzigen, die dort 365 Tage im Jahr rund um die Uhr sein dürfen. Von Sintra aus beginnt die Zugfahrt vorbei an Palästen und Pinienwäldern in Richtung Praia de Espinho, einem weiten, windumtosten Strandabschnitt vor den Toren der Stadt Porto. Der raue Atlantik türmt dort beste Surfwellen auf. Ricardo Marquez weiß sie zu reiten. Surfen ist Ricardos große Leidenschaft, aber selbst an der Atlantikküste ist auf Wind nicht immer Verlass. Ricardo baut deshalb ganz besondere Surfboards: "Die Idee entstand am Strand, als ich den Horizont betrachtete und dachte: Die Wellen sind schlecht, aber ich will surfen. Das muss doch auch irgendwie auf der Straße, also ohne Wellen, gehen." Also entwickelte Ricardo ein Board, das sich anfühlt und dieselbe Technik wie ein Surfbrett erfordert, aber auf der Straße fährt. Auf einem seiner Boards nimmt Ricardo das Filmteam mit nach Porto, eine der schönsten Metropolen Europas. Dort trifft sich direkt am Konzerthaus "Casa da Música", das vom Stararchitekten Rem Koolhaas entworfen wurde, nun die Szene zum Skaten, sorry: zum Surfen. "Fin del Mundo" nannte man Portugal im Zeitalter der Entdeckungen - "Ende der Welt". Und so fühlt es sich ganz oben im Norden auch an, im Nationalpark Peneda-Gerês. Mit seiner Randlage zum spanischen Karstgrenzgebirge ist der einzige Nationalpark Portugals schon von Natur aus eine wenig berührte Region. Victor Afonso hatte früher ein Café in Paris. Nun führt er tagtäglich 250 Ziegen auf die Alm, jeden Morgen hin, spät am Nachmittag wieder zurück. Es ist ein straffer Tag, der nur auf den ersten Blick Romantik verspricht. Victor betreibt seine Farm gemeinsam mit seinem Sohn Ricardo, der auch schon woanders gelebt hat, in den USA und Kanada. Doch auch Ricardo ist zurückgekehrt und heute einer von vielleicht 15 Menschen in der gesamten Region, die jünger als 30 Jahre alt sind. Seine Freunde von früher sind längst aus Peneda weggezogen. Das Dorf stirbt aus, wie so viele in den ländlichen Regionen Portugals. Die Reise geht nun mit der "Linha do Douro" nach Osten. Ursprünglich wurde die Bahnlinie gebaut, um Wein aus dem Douro-Tal zu den Portweinkellereien zu schaffen. Heute ist die Strecke berühmt für ihre atemberaubende Aussicht auf den Fluss. Und an den Hängen des Douros, der sich aus den Bergen bis zum Meer schlängelt, reifen nicht nur Trauben für die berühmten Portweine, sondern auch kleine Juwelen. Mit seiner Weinkellerei "Quinta do Cume" hat sich Jorge Tenreiro einen Traum erfüllt. Der Herzchirurg ist auf einem Weingut aufgewachsen. Als er 18 war, verkaufte sein Vater das Anwesen. Doch die Kindheitserinnerungen ließen Jorge nicht los. Deshalb investierten er und seine Frau Claudia in ein paar Hektar Land im Herzen des grünen Douro-Tals. Immer im September kommt die ganze Familie zur Weinernte. Auf der Bahnstrecke "Linha do Douro" hat Luís Patrício 31 Jahre lang gearbeitet. Er hat sozusagen seine Jugend dort verbracht. Noch heute ist die Linie die direkteste und schnellste Verbindung nach Spanien und Frankreich - theoretisch. Die Spanier haben den Grenzverkehr Mit
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Spaniens grüner Norden LANDSCHAFTSBILD Mit dem Zug entlang der Costa Verde
Der Norden Spaniens ist grün, hohe Gebirge und schroffe Küste liegen nah beieinander. Eine angenehme Weise, diesen Landesteil zu erkunden, bietet der Touristenzug "Transcantábrico". Anders als moderne Verkehrswege fährt die Schmalspurbahn vorbei an entlegenen Dörfern und durch die abwechslungsreiche Landschaft Nordspaniens. Die Reise führt von Bilbao im Baskenland über Santander in Kantabrien bis nach Asturien. Wo in den Bergen Bären, Wölfe und Adler leben, schwimmen Lachse und Forelle in den Flüssen. Auf den Wiesen grasen Rinder, und die Meere sind voller Fische. Eine der letzten Wildnisse Europas verdankt ihre intakte prachtvolle Natur vor allem der geografischen Lage. Die Spanier sagen, es gäbe keine Region, die spanischer sei als Kantabrien und Asturien. Vor dem restlichen Festland, geschützt von der Bergkette Cordillera Cantábrica, wurde diese Region einst nie von den maurischen Eroberern erreicht. Dort gab es keine arabischen Einflüsse, dort waren die Dinge schon immer so. Ein Land von atemberaubender Schönheit, das in den Bergen, dort wo die Bauern, die Pasiegos, leben, so aussieht wie die Schweiz an ihren schönsten Ecken. Und unten an der Küste, wo die Fischer arbeiten, schimmert der türkisblaue, fischreiche Atlantik. Dort gibt es alles, nur keine andalusische Flamenco-Folklore. In Santander, der Hauptstadt der kleinsten spanischen Provinz, wird das reinste Hochspanisch gesprochen, so heißt es. Während die Atlantikküste mit einsamen Stränden und felsigen Buchten aufwartet, ragen im Hintergrund die mehr als 2000 Meter hohen Gipfel des "Picos de Europa", Spaniens ältester Naturschutzpark, in den Himmel. Keine 25 Kilometer Luftlinie trennen die Küste von dem Kalksteinmassiv, das bekannt ist für die Herstellung des "Queso Cabrales" - ein Blauschimmelkäse, der in den Höhlen der Berge reift. Es ist eine einzigartige und oft noch unentdeckte Landschaft. Auch eine Variante des Jakobswegs führt dort entlang, der "Camino del Norte". Mit einer Gesamtlänge von knapp 800 Kilometern schlängelt sich der Jakobsweg entlang der spanischen Küste durch fruchtbare und üppige Landschaft. Wer diesen Weg gegangen ist, kennt sicher Padre Ernesto. Der 84-jährige Pfarrer hat auf dem Hof seines Großvaters eine berühmte Pilgerherberge gegründet. Ganz nebenher betreut er noch immer die örtlichen Kirchen, und das gleich in zwei Dörfern. Nicht weit entfernt im Städtchen Santoña werden die angeblich besten Anchoas der Welt produziert - Sardellenfilets in Olivenöl. Eine salzige Delikatesse, die nach alter Tradition in Handarbeit gefertigt wird. Einmal im Jahr findet dort tatsächlich noch ein traditioneller Stierkampf statt, zu dem Hunderte Besucher aus ganz Spanien anreisen. Seit einigen Jahren hat der Tourismus die Region entdeckt. Der Bau von Bettenburgen ist jedoch ausgeblieben. Vor allem Naturfreunde, Wanderer und Surfer nehmen den Weg dorthin auf sich. Aber ein Risiko gehen sie dabei ein: Das "Grün" im Namen der "Costa Verde" hat seinen Preis. Regen gehört an der Küste dazu.
3SAT Film
Süßer September TV-LIEBESFILM, D 2015
Männer haben einen schweren Stand bei Rebecca, Paare sowieso. In einer Bar trifft sie auf den Seelenverwandten Bruno, der auch schon lange mit der Liebe abgeschlossen zu haben scheint. Rebecca und Bruno werden Freunde. Im sicheren Glauben, jeweils nicht der Typ des anderen zu sein, philosophieren sie über die Liebe und die unzumutbaren Opfer, die eine Paarbeziehung fordert. Nur, können Männer und Frauen wirklich einfach Freunde sein? Bevor sie die Frage abschließend klären können, mischt sich die Vergangenheit ein: Brunos Ex tritt wieder in sein Leben, und Rebecca kommt mit ihrem "besten Freund" Johann zusammen. Aber irgendetwas stimmt nicht. Desillusioniert bricht sie kurzerhand nach New York auf - entschlossen, nicht zurückzukehren. Doch dann ist es die Distanz, die sie erkennen lässt, was sie glücklich macht.
3SAT
Museums-Check mit Markus Brock KUNST UND KULTUR Kunstpalast, Düsseldorf
Von Rubens über Rodin bis zu Rasierapparaten. Der Kunstpalast in Düsseldorf vereint Malerei, Skulptur und angewandte Kunst quer durch die Jahrhunderte. Mit einer Festwoche feiert das neu gestaltete Museum im November seine Wiedereröffnung. Zu Gast im "Museums-Check" ist der Schriftsteller Jan Weiler. Jan Weiler, geboren in Düsseldorf, schreibt so humorvoll wie kaum ein anderer deutscher Autor. Mit seinem Roman "Maria, ihm schmeckt's nicht" (2003), der später verfilmt wurde, landete er den ersten Bestseller. Zuletzt erschien 2022 "Der Markisenmann", der wie viele seiner erfolgreichen Bücher Autobiografisches enthält. Seit 2007 veröffentlicht Jan Weiler außerdem die wöchentliche Kolumne "Mein Leben als Mensch", in der er augenzwinkernd nach Antworten auf die großen Fragen der Menschheit sucht. Zusammen mit Markus Brock erkundet Jan Weiler den umfangreich sanierten Kunstpalast in Düsseldorf am Rheinufer. Rund 130.000 Objekte umfasst die Sammlung des Museums, von der Malerei der Renaissance über Skulpturen des Klassizismus bis hin zu Asiatika und modernem Design. Die Präsentation der Dauerausstellung mit hochkarätigen Werken von Peter Paul Rubens, Max Beckmann oder Gerhard Richter wurde umgestaltet und erstrahlt in neuem Licht. Museumsdirektor Felix Krämer hat für den "neuen" Kunstpalast vor allem eine Intention: "Hauptsache nicht langweilig". Mit der Sonderausstellung "Tod und Teufel", die bis 21. Januar 2024 läuft, möchte er viele Besucher ins Museum locken. Die Schau beleuchtet die Mechanismen des Grauens in Mode, Musik, Film und Kunst und spannt den Bogen von den Dämonen der Renaissance über frühe Horrorfilme des 20. Jahrhunderts, düstere Musikclips bis hin zur Gothic-Mode. Im benachbarten NRW-Forum, das zum Kunstpalast gehört, ist außerdem die Ausstellung "Beyond fame" zu sehen. Bis 21. Januar 2024 zeigt sie Werke von Prominenten. Unter den 18 Stars sind die Schauspielerin Meret Becker, Ex-Tennisprofi Michael Stich und Rockmusiker Bryan Adams, die ihre Arbeiten mit kurzen Statements kommentiert haben. Ob es sich dabei um "echte" Kunst handelt, soll das Publikum selbst entschieden, so das Anliegen der Ausstellungsmacher.
3SAT
heute NACHRICHTEN
Das informative Magazin versorgt die Zuschauer mit aktuellen Meldungen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Gesellschaft und Sport.
3SAT
3sat-Wetter WETTERBERICHT
Immer eine spannende Frage: Wie wird das Wetter in den kommenden Tagen? Gezeigt werden Temperaturentwicklung, Windströmungen und weitere Trends anhand verständlicher Grafiken.
3SAT Doku
Nachfolge im Familienbetrieb - Von Herausforderungen beim Generationswechsel DOKUMENTATION
Lange galt es als Selbstverständlichkeit, dass Kinder das Familienunternehmen übernehmen. Doch heute altert die Schweizer Unternehmerschaft rasant. Kinder zögern, den Schritt zu wagen. Noch nie gab es so viele ungelöste Nachfolgefälle. Rafaela Devonas-Eberle hat sich der Herausforderung gestellt und ist in die Fröhlich Info AG eingestiegen. Ihr Elan wurde jedoch schnell gebremst, denn die Zusammenarbeit mit den Eltern birgt Konfliktpotenzial. Mittlerweile hat die 32-Jährige die Geschäftsführung übernommen, ganz unabhängig von Mutter und Vater läuft das Geschäft aber noch nicht. Für Philippe Schuler war eine Karriere im elterlichen Weinhandel schon immer ausgeschlossen. Sein Vater aber möchte unter keinen Umständen derjenige sein, der das 330-jährige Familienerbe veräußert. Nun stehen Vater und Sohn vor der Frage: Ist die Familie wirklich immer die beste Wahl, um den Fortbestand einer Unternehmung zu sichern? Das "Waldhaus" in Sils hingegen lebt davon, ein Familienunternehmen zu sein. Dort packen alle mit an, um das Traditionshaus zu führen.
3SAT
Tagesschau NACHRICHTEN
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
3SAT Show
Max Uthoff: Alles im Wunderland KABARETTSHOW
Max Uthoff - ohne Perücke und falschem Bart, aber gewohnt hinterhältig und absurd - sinniert über Kaninchenlöcher, den Tod und wie wir die Komplexität unserer Welt überhaupt aushalten können. In seinem Programm "Alles im Wunderland" vergleicht er die Wunderland-Alice mit uns selbst: Im Kinderbuchklassiker stößt die Titelfigur auf eine Vielzahl an Widersprüchen, die sich nicht auflösen lassen. Auch wir müssen diese Ambivalenzen des Lebens aushalten. "Alles im Wunderland" nennt der Kabarettist Max Uthoff sein Programm, in Abwandlung des Kinderbuchklassikers von Lewis Carroll, in dem die Titelfigur Alice in eine Welt der Absonderlichkeiten und Paradoxa hineingerät. So bezieht sich der Titel auf all die Widersprüche und Absurditäten, die man im Leben aushalten muss und die sich auch nicht auflösen lassen. Uthoff bezieht das nicht nur auf unsere Welt im Allgemeinen, sondern auch konkret auf sein eigenes Leben. Dabei geht er das ganz große Thema an: die eigene Sterblichkeit. Denn diese hat schon begonnen, bei jedem von uns. Wie kaum ein anderer versteht es Uthoff, sich auf dem schmalen Grat zwischen Stand-up-Comedy und knallhartem Kabarett zu bewegen und damit der Gesellschaft schonungslos den Spiegel vorzuhalten. Im Fokus steht immer wieder das kapitalistische System, das er mit den Mitteln der Satire aus den Angeln zu heben versucht. Alles ist auf den Punkt gebracht, auf höchstem Niveau, ohne überflüssige Pausenfüller. Er ist ein Meister der aneinandergereihten, scharfzüngigen Beobachtungen, bei denen sich so mancher Zuschauende wünscht, mal kurz auf Pause drücken zu können. Zusammen mit Claus von Wagner steht Max Uthoff seit 2014 für "Die Anstalt" auf der Bühne. Wie auch dort ist bei seinen Soloauftritten oberstes Gebot: Die Fakten müssen stimmen. Das 3sat-Publikum darf sich auf einen Abend freuen, an dem beides möglich ist: detaillierte Recherche, gepaart mit einer ordentlichen Portion Humor.
3SAT Show
Abdelkarim: Wir beruhigen uns KABARETTSHOW
Abdelkarim stellt Fragen und sucht die Antworten, die der ganzen Menschheit helfen sollen. "Wir beruhigen uns": In seinem gleichnamigen Programm meint er genau das. Wir sollten uns alle nicht zu ernst nehmen und stattdessen miteinander sprechen, denn gemeinsam können wir alles bewältigen. Verpackt mit einer großen Portion Humor verspricht er einen großartigen Abend beim "3satFestival". Abdelkarim stellt eine zentrale Frage: Ist die Welt zu schnell - oder ist er zu langsam? Eine Antwort gibt es in seinem Programm "Wir beruhigen uns". Stets unter dem Motto: "Warum kleine Ziele, wenn man auch mit großen scheitern kann?" entstehen unter ständig wechselnden Blickwinkeln des Alltags Geschichten zum Lachen. Seine absurden, besonderen und humorvollen Geschichten werden auch das Publikum beim "3satFestival" begeistern.
3SAT Film
Kleine Schiffe TV-KOMÖDIE, D 2013
Mittvierzigerin Franziska ist schwanger. Anstatt sich zu freuen, eröffnet ihr Ehemann Andreas, dass er sich von ihr trennen wird, da er ihre neurotische Kontrollwut nicht mehr aushält. So sehr Franziska immer ein Kind wollte, als Alleinerziehende sieht sie keine Perspektive. Doch dann lernt sie die ebenfalls schwangere, 19-jährige Lilli kennen. Die flippige Frau zeigt Franziska, wie wunderbar das Leben sein kann, wenn man es zulässt. Hitzewallungen, Benommenheit, Schwindel: Die Hamburger Krankengymnastin Franziska ist überzeugt, dass sie unter Symptomen der beginnenden Wechseljahre leidet. Beim Frauenarzt bekommt die Mittvierzigerin jedoch eine etwas andere Ursache für ihre Befindlichkeiten genannt: Sie ist schwanger. Franziska fällt aus allen Wolken. Nach Jahren der unerfüllten Kinderwünsche hatte sie die Hoffnung längst aufgegeben. Doch als sie ihrem Mann von der freudigen Neuigkeit erzählen will, wird sie von ihm mit einer anderen Nachricht kalt erwischt: Andreas packt seine Koffer und zieht aus. Er sieht die Ehe in einer Sackgasse, und Franziskas manischen Sauberkeits- und Kontrolltick erträgt er sowieso schon lange nicht mehr. Damit droht der Traum von Kind und Familie ein jähes Ende zu nehmen. Getrieben von ihren Neurosen und der Angst vor der Risikoschwangerschaft sieht Franziska keine Chance für sich und das Baby. Ihr Entschluss zu einem Abbruch steht fest - bis sie zufällig der 19-jährigen Lilli begegnet. Die quirlige Lebenskünstlerin ohne festen Wohnsitz ist ebenfalls schwanger, freut sich aber trotz aller Widrigkeiten riesig auf die Mutterschaft. Dieser geballte Lebensmut bringt auch Franziska zum Umdenken. Gegen alle Ängste und Zweifel beschließt sie, ihr Kind zur Welt zu bringen. Nicht nur das: Als Lilli eines Tages bei ihr vor der Tür steht, lässt Franziska sich dazu hinreißen, die junge Frau vorübergehend aufzunehmen. Damit prallen zwei Welten aufeinander. Mit Lilli zieht nicht nur schräges Müsli und Fast Food in Franziskas wohlgeordnetes Stadthäuschen, sondern auch so ungewöhnliche Abendbeschäftigungen wie Billardspielen mit dem jungen Flugzeugbauer Simon. Für Franziska wird er, obwohl 20 Jahre jünger, schnell zu einer unverzichtbaren Stütze - und mehr. Und so findet sich Franziska plötzlich in einem ganz neuen Leben wieder - bis eines Tages Andreas wieder vor der Tür steht. Mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Silke Schütze ist Matthias Steurer eine gefühlvolle Komödie gelungen, die bei aller Heiterkeit auch leisere und ernstere Töne anschlägt. Erfrischende Charaktere und eine lebensnahe Geschichte machen den Film zu einem leichtfüßigen, dabei aber anspruchsvollen Vergnügen. Neben der glänzend aufgelegten Katja Riemann ist die Newcomerin Aylin Tezel zu sehen, die durch ihre Rolle in "Almanya - Willkommen in Deutschland" bekannt wurde.
3SAT Film
Stiller Verdacht TV-KRIMINALFILM, F 2019
Thomas und Alice sind bestens integriert in einem kleinen Küstenort. Doch eines Tages rückt Polizei an. Eine Kommissarin verdächtigt Thomas, ein lange gesuchter Familienmörder zu sein. Der beliebte französische Filmstar Kad Merad spielt die Hauptrolle in dem wendungsreichen Psychothriller. Eine spannende Achterbahn der Gefühle, erzählt aus der Perspektive der hin- und hergerissenen Ehefrau, deren gesamte Existenz auf dem Spiel steht. Thomas und Alice Kertez haben vor vielen Jahren geheiratet und sind mit ihrem heranwachsenden Sohn Romain bestens in einem kleinen französischen Küstenort integriert. Alice und eine Freundin arbeiten dort zusammen als Ärztinnen. Thomas kam als Waisenkind aus Russland, hat aber sämtliche Kontakte dorthin abgebrochen. Eines Tages bekommt er eine polizeiliche Vorladung, deren Grund nebulös bleibt. Kurz darauf folgt eine überraschende Hausdurchsuchung. Der Grund: Die Kommissarin Sophie Lancelle verdächtigt Thomas, mit einem schon lange gesuchten Familienmörder identisch zu sein. Nach einer Gesichtsoperation könnte er sich damals, lange vor seiner Heirat, eine neue Identität zugelegt haben. Von nun an gehen Freunde und Kollegen der Familie auf Distanz, Drohanrufe machen ihr das Leben zur Hölle. Selbst Alices eigener Vater verdächtigt Thomas. Ihre Zukunft als Ärztin steht auf dem Spiel. Von der Kommissarin angestachelt, forscht sie selbst nach - und macht beunruhigende Entdeckungen. Doch plötzlich taucht eine Zeugin auf, die Thomas' russische Herkunft bestätigt. Der Schatten des Verdachts verschwindet so schnell, wie er gekommen war. Sophie Lancelle gibt jedoch nicht auf. Mit einem befreundeten Profiler stößt sie auf immer klarere Parallelen zwischen dem Familienmörder und Thomas Kertez. Und dann kommt heraus, dass die russische Zeugin von der Mutter des Familienmörders gekauft war. Auch Alice und ihr Sohn stoßen zufällig auf ein Foto, das Thomas dringend verdächtig macht. Als sie nachts heimlich das Familienhaus verlassen wollen, gibt sich Thomas zu erkennen. Kad Merad, Sohn eines Algeriers und einer Französin, bekannt und beliebt aus Kassenschlagern wie "Willkommen bei den Sch'tis" und "Super-Hypochonder", ein skrupelloser Familienmörder, der sich mit allen Tricks eine zweite Existenz aufbaut? Mit diesem Besetzungscoup führt der Psychothriller "Stiller Verdacht" die Zuschauer bewusst aufs Glatteis. Lange Zeit bleibt man wie die Ehefrau von Kertez, gespielt von Laurence Arné aus "Sex für Fortgeschrittene", im Unklaren über die Wahrheit beim Spiel mit Trug und Wirklichkeit. Kann dieser gemütliche Bär von Mann ein so kaltblütig-berechnender Mensch mit gestohlener Identität sein? Gegenspielerin von Kad Merad ist Géraldine Pailhas in der Rolle der hartnäckigen Kommissarin. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie 1994 mit "Don Juan DeMarco" an der Seite Johnny Depps. Zu ihren weiteren Höhepunkten zählen Filme wie "Eine Hochzeit und andere Hindernisse" und "Jung & Schön" von François Ozon.
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Spaniens grüner Norden LANDSCHAFTSBILD Mit dem Zug entlang der Costa Verde
Der Norden Spaniens ist grün, hohe Gebirge und schroffe Küste liegen nah beieinander. Eine angenehme Weise, diesen Landesteil zu erkunden, bietet der Touristenzug "Transcantábrico". Anders als moderne Verkehrswege fährt die Schmalspurbahn vorbei an entlegenen Dörfern und durch die abwechslungsreiche Landschaft Nordspaniens. Die Reise führt von Bilbao im Baskenland über Santander in Kantabrien bis nach Asturien. Wo in den Bergen Bären, Wölfe und Adler leben, schwimmen Lachse und Forelle in den Flüssen. Auf den Wiesen grasen Rinder, und die Meere sind voller Fische. Eine der letzten Wildnisse Europas verdankt ihre intakte prachtvolle Natur vor allem der geografischen Lage. Die Spanier sagen, es gäbe keine Region, die spanischer sei als Kantabrien und Asturien. Vor dem restlichen Festland, geschützt von der Bergkette Cordillera Cantábrica, wurde diese Region einst nie von den maurischen Eroberern erreicht. Dort gab es keine arabischen Einflüsse, dort waren die Dinge schon immer so. Ein Land von atemberaubender Schönheit, das in den Bergen, dort wo die Bauern, die Pasiegos, leben, so aussieht wie die Schweiz an ihren schönsten Ecken. Und unten an der Küste, wo die Fischer arbeiten, schimmert der türkisblaue, fischreiche Atlantik. Dort gibt es alles, nur keine andalusische Flamenco-Folklore. In Santander, der Hauptstadt der kleinsten spanischen Provinz, wird das reinste Hochspanisch gesprochen, so heißt es. Während die Atlantikküste mit einsamen Stränden und felsigen Buchten aufwartet, ragen im Hintergrund die mehr als 2000 Meter hohen Gipfel des "Picos de Europa", Spaniens ältester Naturschutzpark, in den Himmel. Keine 25 Kilometer Luftlinie trennen die Küste von dem Kalksteinmassiv, das bekannt ist für die Herstellung des "Queso Cabrales" - ein Blauschimmelkäse, der in den Höhlen der Berge reift. Es ist eine einzigartige und oft noch unentdeckte Landschaft. Auch eine Variante des Jakobswegs führt dort entlang, der "Camino del Norte". Mit einer Gesamtlänge von knapp 800 Kilometern schlängelt sich der Jakobsweg entlang der spanischen Küste durch fruchtbare und üppige Landschaft. Wer diesen Weg gegangen ist, kennt sicher Padre Ernesto. Der 84-jährige Pfarrer hat auf dem Hof seines Großvaters eine berühmte Pilgerherberge gegründet. Ganz nebenher betreut er noch immer die örtlichen Kirchen, und das gleich in zwei Dörfern. Nicht weit entfernt im Städtchen Santoña werden die angeblich besten Anchoas der Welt produziert - Sardellenfilets in Olivenöl. Eine salzige Delikatesse, die nach alter Tradition in Handarbeit gefertigt wird. Einmal im Jahr findet dort tatsächlich noch ein traditioneller Stierkampf statt, zu dem Hunderte Besucher aus ganz Spanien anreisen. Seit einigen Jahren hat der Tourismus die Region entdeckt. Der Bau von Bettenburgen ist jedoch ausgeblieben. Vor allem Naturfreunde, Wanderer und Surfer nehmen den Weg dorthin auf sich. Aber ein Risiko gehen sie dabei ein: Das "Grün" im Namen der "Costa Verde" hat seinen Preis. Regen gehört an der Küste dazu.
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Im Herzen Portugals LAND UND LEUTE Mit dem Zug von der Küste in das Douro-Tal
Mit dem Zug geht es von Portugals Westküste an die spanische Grenze im Nordosten. Eine Entdeckungsreise, geprägt von einer Vielzahl an Farben, Landschaften und Klimazonen. Schroffe Felsen, an denen die Brandung meterhoch peitscht. Surfparadiese an weißen Sandstränden. Steile Weinberge in malerischen Flusstälern. Dörfer mit jahrhundertealter Tradition. Entlang der Atlantikküste und zweier Bahnstrecken durchqueren die Autoren Maik Gizinski und Babette Hnup den Nordwesten und Zentralportugal: vom "Cabo da Roca", dem westlichsten Punkt des europäischen Festlands, bis hinauf in die Berge von Portugals einzigem Nationalpark, dem Peneda-Gerês. Vom quirligen Porto, der heimlichen Hauptstadt Portugals, bis hinüber an die spanische Grenze im Nordosten. Der Zug führt vom blauen Meer ins grüne Douro-Tal, von der urbanen Großstadt bis in die sengende Hitze des verlassenen Hinterlands. In einer perfekt arrangierten Hügellandschaft liegt Sintra. Das Dorf diente lange als Sommerresidenz der Könige, die das kühle Klima in den Bergen den heißen Temperaturen in Lissabon vorzogen. Was im Prinzip auf jeden, der dort lebt, zutrifft, gilt für Maria und Tomé Marmelo umso mehr: Sie wohnen dort, wo andere Urlaub machen. Denn ihr Haus, besser gesagt: ihr Palast, steht nicht irgendwo, sondern mitten in "Quinta da Regaleira", einem herrschaftlichen Ensemble aus prachtvollen Bauwerken und verwunschenem Park, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Maria und Tomé sind jedoch beileibe nicht reich oder royal: Sie sind dort die Hausmeister. Und damit die Einzigen, die dort 365 Tage im Jahr rund um die Uhr sein dürfen. Von Sintra aus beginnt die Zugfahrt vorbei an Palästen und Pinienwäldern in Richtung Praia de Espinho, einem weiten, windumtosten Strandabschnitt vor den Toren der Stadt Porto. Der raue Atlantik türmt dort beste Surfwellen auf. Ricardo Marquez weiß sie zu reiten. Surfen ist Ricardos große Leidenschaft, aber selbst an der Atlantikküste ist auf Wind nicht immer Verlass. Ricardo baut deshalb ganz besondere Surfboards: "Die Idee entstand am Strand, als ich den Horizont betrachtete und dachte: Die Wellen sind schlecht, aber ich will surfen. Das muss doch auch irgendwie auf der Straße, also ohne Wellen, gehen." Also entwickelte Ricardo ein Board, das sich anfühlt und dieselbe Technik wie ein Surfbrett erfordert, aber auf der Straße fährt. Auf einem seiner Boards nimmt Ricardo das Filmteam mit nach Porto, eine der schönsten Metropolen Europas. Dort trifft sich direkt am Konzerthaus "Casa da Música", das vom Stararchitekten Rem Koolhaas entworfen wurde, nun die Szene zum Skaten, sorry: zum Surfen. "Fin del Mundo" nannte man Portugal im Zeitalter der Entdeckungen - "Ende der Welt". Und so fühlt es sich ganz oben im Norden auch an, im Nationalpark Peneda-Gerês. Mit seiner Randlage zum spanischen Karstgrenzgebirge ist der einzige Nationalpark Portugals schon von Natur aus eine wenig berührte Region. Victor Afonso hatte früher ein Café in Paris. Nun führt er tagtäglich 250 Ziegen auf die Alm, jeden Morgen hin, spät am Nachmittag wieder zurück. Es ist ein straffer Tag, der nur auf den ersten Blick Romantik verspricht. Victor betreibt seine Farm gemeinsam mit seinem Sohn Ricardo, der auch schon woanders gelebt hat, in den USA und Kanada. Doch auch Ricardo ist zurückgekehrt und heute einer von vielleicht 15 Menschen in der gesamten Region, die jünger als 30 Jahre alt sind. Seine Freunde von früher sind längst aus Peneda weggezogen. Das Dorf stirbt aus, wie so viele in den ländlichen Regionen Portugals. Die Reise geht nun mit der "Linha do Douro" nach Osten. Ursprünglich wurde die Bahnlinie gebaut, um Wein aus dem Douro-Tal zu den Portweinkellereien zu schaffen. Heute ist die Strecke berühmt für ihre atemberaubende Aussicht auf den Fluss. Und an den Hängen des Douros, der sich aus den Bergen bis zum Meer schlängelt, reifen nicht nur Trauben für die berühmten Portweine, sondern auch kleine Juwelen. Mit seiner Weinkellerei "Quinta do Cume" hat sich Jorge Tenreiro einen Traum erfüllt. Der Herzchirurg ist auf einem Weingut aufgewachsen. Als er 18 war, verkaufte sein Vater das Anwesen. Doch die Kindheitserinnerungen ließen Jorge nicht los. Deshalb investierten er und seine Frau Claudia in ein paar Hektar Land im Herzen des grünen Douro-Tals. Immer im September kommt die ganze Familie zur Weinernte. Auf der Bahnstrecke "Linha do Douro" hat Luís Patrício 31 Jahre lang gearbeitet. Er hat sozusagen seine Jugend dort verbracht. Noch heute ist die Linie die direkteste und schnellste Verbindung nach Spanien und Frankreich - theoretisch. Die Spanier haben den Grenzverkehr Mit
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Bosnien und Herzegowina erleben TOURISMUS
Vom Massentourismus noch fast unberührt, ist Bosnien und Herzegowina ein ideales Ziel, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Das südosteuropäische Balkanland hat viel Abwechslung zu bieten. Unberührte Natur, Wasserfälle und die Hauptstadt Sarajevo, in der Orient und Okzident aufeinandertreffen. Die Filmemacher Nina Heins und Felix Leichum treffen in Mostar einen der waghalsigen Brückenspringer, die seit Jahrhunderten von der 20 Meter hohen Brücke springen. Im Sutjeska-Nationalpark wandern sie durch einen der letzten Urwälder Europas. Und in Livno geht es für Nina und Felix auf Wildpferde-Safari. In den 1970er-Jahren wurden Arbeitspferde dort noch für landwirtschaftliche Produktion eingesetzt, dann durch Traktoren ersetzt. Statt die Tiere zu verkaufen, wurden sie von vielen einfach frei gelassen.
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Trentino entdecken TOURISMUS Italien zwischen Gardasee und Dolomiten
297 Seen, spektakuläre Berggipfel, sanft geschwungene Täler und blühende Ebenen - das Trentino überzeugt mit einer landschaftlichen, kulturellen und kulinarischen Vielfalt. Die Region im Norden Italiens liegt am Übergang zwischen hochalpinem Gebirge und Mittelmeerraum und ist seit Jahrtausenden Schnittpunkt verschiedener Kulturen und Landschaften. Gleich sechs Ortschaften sind als "die schönsten Dörfer Italiens" anerkannt. Es sind besondere Orte jenseits des Massentourismus und eine Art Symbiose von Natur und Geschichte. Ende des Sommers sind die Dolomiten die Bühne für verschiedene Open-Air-Konzerte, das Festival "Il Suoni delle Dolomiti" gehört zu den Highlights der Region. Nur eine knappe Stunde von der Hauptstadt Trento liegt der nördliche Teil des Gardasees. Dank des angenehmen Klimas gedeiht dort eine üppige Vegetation mit Oleander, Palmen, Zypressen, Weinreben und Olivenbäumen. Das Garda Trentino ist weltweit das nördlichste Olivenanbaugebiet - Grund genug, bei einem ansässigen Olivenbauern vorbeizuschauen.
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Ein Sommer in Südtirol LAND UND LEUTE
Die Bergwelt Südtirols ist für viele ein Sehnsuchtsziel. Hoch über dem Eisacktal steht das "Schutzhaus Latzfonser Kreuz", zugleich der höchstgelegene Wallfahrtsort Südtirols. Der Film begleitet die Wirtsfamilie Lunger, deren Tochter Tamara Extrembergsteigerin ist, eine Saison lang bei der Arbeit. Vor der Schutzhütte erstreckt sich der Blick über berühmte Dolomitengipfel: Lang- und Plattkofel, Sellastock und Geislerspitzen. Im Sommer sind die Dolomiten Kletter- und Wanderparadies, im Winter eines der Alpen-Traumziele zum Skifahren. Teile der Dolomiten zählen zum UNESCO-Welterbe. Der Film zeigt spektakuläre Luftaufnahmen. Er begleitet unter anderem das Team des Rettungsvereins Aiut Alpin bei seinen Einsätzen und einer heiklen Übung an den Drei Zinnen, begegnet Hollywoodstar Terence Hill bei Dreharbeiten am Pragser Wildsee und schaut dem Grödner Holzbildhauer Aron Demetz bei der Arbeit zu, dessen Skulpturen schon auf der Biennale in Venedig zu sehen waren. Außerdem besucht das Filmteam die Baustelle an der Edelrauthütte, mit deren Neubau der Brixner Architekt Matteo Scagnol für Aufsehen sorgt; es trifft die "Burgherrin" und ehemalige Magd Terese Gröber, die ihr Leben der mächtigen Trostburg widmet und den Sommer über Besucher empfängt. Nicht zuletzt schaut es dem Leibarzt der Gletschermumie Ötzi, Eduard Egarter Vigl aus Bozen, über die Schulter, wenn er seinem tiefgefrorenen Patienten eine Befeuchtungsbehandlung verabreicht.
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Südtirol - Am Grat der Zeiten und Kulturen LANDSCHAFTSBILD Entlang des karnischen Höhenweges
Entlang des Karnischen Hauptkamms, der die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich markiert, verläuft auf einer Länge von insgesamt 155 Kilometern der Karnische Höhenweg. Der beliebte Weg verdankt seine Existenz dem Ersten Weltkrieg: Als Italien 1915 seine Neutralität aufgab, wurden die Karnischen Alpen zum Kriegsschauplatz. Entlang des Kamms entstand eine Front, die nach dem Zweiten Weltkrieg zum "Friedensweg" erklärt wurde. Seitdem führt der Karnische Höhenweg Bergsteiger und Wanderer durch einen der schönsten Abschnitte der Dolomiten. Der Film beginnt bei Sonnenaufgang in der Nähe des Helmhauses, eines früheren Zollhauses an der österreichisch-italienischen Grenze. Südlich davon liegen die Sextener Dolomiten mit ihrem berühmten Wahrzeichen, den Drei Zinnen. Weiter geht es auf der österreichischen Seite zur Sillianer Hütte, wo der Hüttenwirt seine Gäste mit eigenen landwirtschaftlichen Produkten versorgt. Im Tiroler Gailtal werden am Vortag des Herz-Jesu-Fests in der Gemeinde Obertilliach die spektakulären Bergfeuer vorbereitet, die wie die traditionelle Prozession zu den Höhepunkten des Jahres gehören. Die Obstanser Bergwiesen liegen auf über 2000 Metern Höhe, sie werden von nur noch wenigen Bergbauen in mühevoller Arbeit ohne Maschinen bewirtschaftet. Nächstes Ziel ist der malerisch gelegene Wolayersee mit seiner im Sommer von zahlreichen Touristen besuchten Hütte. Mit 2780 Metern ist die "Hohe Warte" die höchste Erhebung der Karnischen Alpen, der dortige Kamm war aufgrund der extremen Höhenlage während des Ersten Weltkriegs einer der härtesten Frontabschnitte. Ein kleines Freilichtmuseum am Plöckenpass in Kärnten gibt Einblicke in die damaligen Verhältnisse. Maria Luggau im Lesachtal ist das Ziel einer grenzüberschreitenden Wallfahrt, bei der die Pilger den Karnischen Kamm auf dem Hin- und Rückweg überschreiten. Aber vor allem führt die Reise entlang des Karnischen Höhenwegs durch eine Landschaft, die in ihrer natürlichen Ursprünglichkeit für den Alpenraum ganz einzigartig ist.
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