Der Norden Thailands ist eine Welt für sich: Zwischen weiten Berglandschaften, smaragdgrünen Reisterrassen und dichtem Urwald liegen alte Königsstädte und Bergdörfer.
Dies sei das ursprüngliche Thailand, sagen die Menschen dort stolz, denn im Norden sind die ersten thailändischen Königreiche entstanden. Die kulturelle und landschaftliche Vielfalt macht Nordthailand zu einer der besonders authentischen Regionen Asiens.
Dort, an den letzten Ausläufern des Himalajas und in direkter Nachbarschaft zu Birma, China und Laos, treffen seit Jahrhunderten die Kulturen Südostasiens aufeinander. Diese Mischung prägt den Norden Thailands bis heute. Dutzende Bergvölker mit den unterschiedlichsten Wurzeln und Gebräuchen leben dort.
Das Filmteam besucht ein Dorf der Akha, einer Volksgruppe, die ursprünglich aus Südchina oder Tibet kommt. Der Höhepunkt im Akha-Jahr ist das Schaukel-Fest. Das Filmteam ist dabei, als am 120. Tag nach der Reisaussaat der Monsunregen erbeten und dafür den Geistern Opfer gebracht werden. Zentral für die Festlichkeiten ist die jährlich erneuerte Riesenschaukel aus Bambus, die erst vom Dorfschamanen, dann von allen anderen in Schwung gebracht wird. Ein Ritual, aber auch ein großer Spaß.
Etwas weiter südlich betören zwei ganz andere Feste die Sinne: Das beschauliche Örtchen Bo Sang ist berühmt für seine handgefertigten, traditionellen Schirme. Bei der Sonnenschirmparade radeln junge Frauen mit den schönsten Kreationen in einem farbenfroh eleganten Umzug durch das Dorf.
In Chiang Mai, der Hauptstadt des alten Königreichs Lanna, versammeln sich die Menschen für drei Tage, um das traumhafte Lichterfest zu feiern und rituell Ärger, Hass und alles Schlechte zu verabschieden. Dabei steigen Zehntausende mit Kerzen bestückte Papierlampions in den Nachthimmel auf, und kleine Lichterflöße treiben den Fluss hinab. Ein poetisches Bild, eine magische Stimmung.
Wenn im Norden Thailands der Monsun schwächer wird, gehen die Männer in die Wälder, um kräftige Nashornkäfer zu sammeln. Denn dann beginnt die Zeit der Käferkämpfe. Um die krabbelnden Gladiatoren wird sich wie um kostbare Zuchtpferde gekümmert. Und bei den Wettkämpfen wird mitgefiebert, was das Zeug hält. Um den Käferkampf hat sich über die Generationen eine ganz eigene Kultur entwickelt, mit speziellem Zubehör, Diät- und Trainingstheorien. Doch wie lang wird diese Tradition noch überleben?
Lotospflanzen gedeihen bestens im Inlesee in Myanmar. Blüte und Blätter gelten als Symbole für Erleuchtung und Reinheit. Der Legende nach wurde Buddha in einer Lotosblüte geboren.
Seit den 1920er-Jahren weben Frauen am Inlesee Lotosstoff, nur sie und nur hier. Der Film verfolgt den Weg des Lotos von der Wasserpflanze zum Webstoff und zeigt, wie sich das Handwerk und die Weberinnen zwischen Religion und Kommerz verändern.
Aung Naing Saw erntet nur die daumendicken Stängel. Sie sind von mikrofeinen, elastischen Fasern durchzogen, die per Hand zu einem Garn verrollt und anschließend zum teuersten Textil der Welt verwoben werden. Früher war der Stoff ausschließlich von religiösem Wert und wurde buddhistischen Mönchen gespendet. Heute wird auf den hölzernen Webstühlen auch für den internationalen Modemarkt produziert.
Durch die Öffnung Myanmars in den letzten Jahren hat sich das Handwerk zu einem Wirtschaftszweig entwickelt, von dem viele Familien existieren können. Dabei haben sich aber auch das Leben der Frauen und das Handwerk der Lotosweberei verändert. Nicht zuletzt werden dadurch das Ökosystem und die natürliche Ressource "Lotos" gefährdet.
In Khiang Khan, im Süden des 120 Quadratkilometer großen Inlesees, leben die Menschen in Pfahlbauten auf dem Wasser. Ob sie zum Nachbarn wollen, zum nächsten Markt, zur Schule oder zur Arbeit - ohne die flachen Langboote geht gar nichts. Der See bietet ideale Bedingungen für Fischerei und Landwirtschaft. Auf schwimmenden Gärten wird Gemüseanbau betrieben.
Die schönsten Städte und Gemeinden der deutschsprachigen Alpenländer werden mit der Kamera eingefangen. Dazu gibt es Informationen über die Wetterverhältnisse vor Ort.
Die Nachrichtensendung des ORF informiert über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. Täglich wird außerdem über Neues aus der Kulturszene berichtet.
Der Nationalpark Donau-Auen ist einzigartig in vieler Hinsicht: Beginnend in Wien, reicht er bis vor die Tore von Bratislava und verbindet die beiden Hauptstädte miteinander.
Auf über 36 Kilometern Länge schützt der Nationalpark eine der letzten freien Fließstrecken der Donau und gleichzeitig die letzte große Auenlandschaft Mitteleuropas. Beeindruckend ist die Vielfalt der Lebensräume, die dort zu finden ist.
Außergewöhnlich ist auch die Zahl der Tiere und Pflanzen, die in dem Park überleben können. Seit der Gründung des Nationalparks im Jahr 1996 wird versucht, die Au wieder stärker an die Donau anzubinden: Ufer wurden rückgebaut, Altarme miteinander verbunden und Treidelwege am Fluss gesenkt. Diese Maßnahmen zeigen Wirkung.
Der Film erzählt von der neuen, alten Aulandschaft, vom steten Wandel, der allein das Überleben der Aubewohner ermöglicht, und von den großen und kleinen Ereignissen, die das Jahr im Nationalpark bestimmen.
Die Reihe "Wiener Wässer" stellt den Wienfluss, die Alte Donau und den Donaukanal vor. Im ersten Teil geht es um den Wienfluss und seine historische Bedeutung.
Der Wienfluss ist mit einer Gesamtlänge von 34 Kilometern der größte Donauzubringer der Region und gilt als Hauptfluss des Wienerwaldes. Er durchquert die Stadt vom Westen ins Zentrum. Bei der Urania mündet er in den Donaukanal, den ehemaligen Hauptarm der Donau.
In Mittelalter war es üblich, Siedlungen entlang der Donau nach dem dort mündenden Nebenfluss zu benennen. Beispiele sind Ybbs, Enns, Tulln oder Schwechat. Für den Wienfluss ist erstmals im Jahr 881 in den Salzburger Annalen eine Ortsbezeichnung überliefert, die nach "Wean" klingt - im Zusammenhang mit einer Schlacht bei "Weniam". Der althochdeutsche Name "Wenia", von dem sich der heutige Name "Wien" ableitet, geht auf die keltoromanische Bezeichnung "Vedunia" zurück, was so viel wie "Waldbach" bedeutet.
Auf seinem Weg durch das heutige Stadtgebiet nimmt "die Wien", wie der Fluss auch genannt wird, noch zehn bedeutende Bäche aus dem Wienerwald auf - die heute alle überwölbt und daher vom Straßenniveau unmerkbar in die unterirdischen Sammelkanäle links und rechts der Wien münden.
Einst galt der Wienfluss als industrieller Treibmotor der Stadt, aber auch als Erholungsgebiet der Sommerfrische und Badefreuden. Außerdem wurde der Wienfluss schon früh für vielfältige Zwecke als energetische und materielle Ressource genutzt. Periodenweise waren mehr als 15 bedeutende Mühlen angesiedelt, von denen einige bis ins 20. Jahrhundert hinein in Betrieb waren. Der Hunger der stets wachsenden Stadt verlangte nach immer mehr Brot, und das Getreide des fruchtbaren Umlands musste gemahlen werden. Die Wasserkraft aus dem Wienerwald machte dies erst nahe der Stadtfestung möglich.
Im 19. Jahrhundert verstärkte sich die gewerbliche und industrielle Nutzung des Wienflusses, und das Wiental entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum der Produktion. An die Mühlenbetriebe waren oft auch Weingärten und Wirtshäuser angeschlossen. Um die Mühlen siedelten sich Holz verarbeitende Betriebe an, da das Holz der Mühlen häufig erneuert werden musste.
Regulierungsmaßnahmen wurden schon 1713 und 1781 avisiert, doch kam es nur zur Aushebung eines tieferen Flussbettes durch Sträflinge und zur Uferbepflanzung mit Weiden und Akazien. Die Realisierung der Wienfluss-Regulierung erfolgte aber erst in den 1890er-Jahren, lange nach der 1875 fertiggestellten Donau-Regulierung.
Der Wienfluss macht sich immer wieder durch seine Eigenschaft als Wildgewässer bemerkbar. Da das Gefälle des Flusses zu Beginn recht hoch ist, kann die Wassermenge bei starken Regenfällen innerhalb kurzer Zeit stark anschwellen - innerhalb von Stunden kann der Fluss das 2000-fache seines Niederwasserstandes führen. Die Folge sind verheerende Überschwemmungen. Damit stellte der Wienfluss eine große Gefahr für das ständig wachsende Siedlungsgebiet dar. Um diese Gefahr abzuwenden, besitzt er heute ein ausgeklügeltes Hochwasser-Warnsystem.
Schon Kaiserin Elisabeth unternahm gern Wanderungen durch den Wienerwald. Am 23. April 1882 machte sie Rast bei der Quelle des Wienflusses, dessen Wasser ihr so gut schmeckte, dass sie es für die Zubereitung ihres Kaffees nach Schönbrunn bringen ließ. Seit damals heißt die majestätisch eingefasste Quelle "Kaiserbründl". Es heißt, wer aus dieser Quelle trinkt, wird mit innerer Schönheit beschenkt.
Die Donau und ihre Nebenarme waren nicht immer so ruhige Gewässer, wie es heute den Anschein hat. Lange war dieser Fluss ein unbändiger Strom, der sich wild seinen Weg durch Wien bahnte.
Mit der Regulierung entstand der rechte Donauarm, der heutige Donaukanal. Auf der linken Uferseite hatte sich mit der Leopoldstadt die erste Wiener Vorstadt gebildet. Ein Viertel, das vor allem Wiener Juden zugewiesen wurde, bis Leopold I. sie von dort vertreiben ließ.
Der spätere Donaukanal bildete auch die natürliche Grenze zum kaiserlichen Jagdrevier, dem Prater. Die ersten Brücken, die dort errichtet wurden, hatten vor allem den Zweck, eine bessere Verbindung zwischen Hofburg und Prater herzustellen.
Die Reihe "Wiener Wässer" stellt den Wienfluss, die Alte Donau und den Donaukanal vor. Im zweiten Teil geht es um den Donaukanal und seine historische Bedeutung.
Was die Wiener heute als "Alte Donau" bezeichnen, war einst der wasserreichste Arm der Donau. Dort verlief früher der Schiffsverkehr. Wild und verzweigt floss die Donau durch die Stadt.
Auch änderte sie ständig ihren Lauf. Zum Schutz vor Hochwasser trennte die Gemeinde diesen Donauarm bei der umfassenden Donau-Regulierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Hubertusdamm ab. Die Alte Donau wurde zum stehenden Binnengewässer.
Die Wiener Badekultur eroberte dieses neue Terrain rasch, unter anderem mit dem Strandbad Gänsehäufel.
Die Reihe "Wiener Wässer" stellt den Wienfluss, die Alte Donau und den Donaukanal vor. Im dritten Teil geht es um die Alte Donau und ihre historische Bedeutung.
Mächtig und friedlich fließt die Donau durch Wien. Die Filmautoren Sandra Rak und Karl Pridun erzählen die Geschichte des Flusses und seine Bedeutung für die Stadtgeschichte.
Bis zu knapp 9000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömen flussabwärts. Die Donau als gebändigtes Gewässer ist allerdings eine junge Errungenschaft - über Jahrtausende lief sie völlig ungeregelt durch Stadt und Land.
Je nach Wasserstand suchte sich die Donau einen anderen Hauptkanal für den Durchfluss durch Wien. Schon das antike Vindobona büßte am heutigen Kai einen Teil seiner Fläche ein, der vom Wasser mitgetragen wurde. Auf den Donauinseln weidete das ungarische Rind, bevor es am Heumarkt verkauft wurde. Heute befindet sich dort der Schwedenplatz.
Die Nachrichtensendung des ORF informiert über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft. Täglich wird außerdem über Neues aus der Kulturszene berichtet.
Thema der Sendung ist jeweils ein bestimmtes Land. Politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorgänge innerhalb dieser Region werden dokumentiert und kritisch beleuchtet.
und Maximilian Leinfelder
Mit Roller, Boot und Taxi reisen Sarazar und seine Freunde Benni und Max durch den Süden Thailands. Das Abenteuer beginnt während des thailändischen Neujahrsfests Songkran.
Auf der Insel Phuket helfen die drei bei einer Elefanten-Auffangstation mit und erkunden mit dem Roller die Insel. Dabei treffen sie auf wilde Affen, interessante Nachtmärkte und große Tempel. Mit einem thailändischen Longtailboot geht es zur Phang-Nga-Bucht.
Dort sehen sie die legendäre James-Bond-Insel und entdecken ein Dorf auf dem Meer. Quer durch den Süden geht es dann mit einem Taxifahrer, der die drei Freunde nach Surat Thani bringt, bevor sie mit einem Speedboot nach Koh Samui übersetzen. Dort warten nicht nur Traumstrände und Ziplines im Dschungel, sondern auch die weltberühmte Full-Moon-Party auf Koh Phangan. Ein Finale mit 20.000 feiernden Personen an einem Strand.
Sydney gilt als eine der schönsten Städte weltweit. Ihr Opernhaus am Hafen ist ein ebenso unverkennbares Markenzeichen wie der Eiffelturm in Paris oder die Freiheitsstatue in New York.
Sydney ist zwar nicht die Hauptstadt Australiens, sondern "nur" die des Bundesstaates New South Wales, aber mit fast fünf Millionen Einwohnern ist es die größte Stadt des Kontinents und ein Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt.
Aus der Torresstraße, der seichten warmen Meerenge zwischen Australien und Papua-Neuguinea, erheben sich über 270 Inseln mit weißen Korallensandstränden.
Ein entlegener und exotischer Archipel, den in Europa kaum jemand kennt. Diese Dokumentation bietet überraschende Einblicke in einen der letzten weißen Flecken auf der Landkarte der Weltreisenden: eine einzigartige Inselwelt, paradiesisch und rau zugleich.
Schon der Name der Hauptinsel klingt nach Robinson Crusoe: Thursday Island, die Donnerstagsinsel. Das Leben im entlegenen Südseeparadies hat seine Herausforderungen: Von den rund 20 bewohnten Inseln liegen viele etliche Kilometer voneinander entfernt. Kaum eine eignet sich für einen Flugplatz. Wer seine Familie und Freunde besuchen will, muss über ein Meer mit unberechenbaren Gezeitenströmungen reisen.
Auch Frachtschiffe, die die Inseln vom Festland aus mit Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Dingen versorgen, kommen nicht immer pünktlich an, wie Matrose Lachie McDermott berichtet. Der Isolation und Ressourcenknappheit begegnen die Ureinwohner seit jeher mit großem Einfallsreichtum. Da das Internet noch längst nicht überall angekommen ist, ist das lokale Radio nach wie vor die zentrale Instanz, über die die Menschen miteinander kommunizieren, Grüße ausrichten und ihre Treffen verabreden.
Die Dokumentation begleitet einige Insulaner der Torresstraße. Dazu gehören der Ranger Barry Pau, der jahrhundertealte Fischfallen betreut, Wally Kris, der die Kinder die überlieferten Tänze lehrt, und der Künstler Ken Thaiday, der traditionelle, bewegliche Tanzmasken und Skulpturen schnitzt.
Die Bewohnerinnen und Bewohner haben sich mit dem Inselleben arrangiert. Schwangere Frauen werden von der "fliegenden" Hebamme Paula Dawson betreut, die jährlich Tausende Flugmeilen zurücklegt, damit sie die Frauen auf ihren abgelegenen Heimatinseln besuchen kann. Die Lokalzeitung wird von Aaron Smith geleitet. Er ist Redakteur, Fotograf und Zeitungsjunge zugleich - und froh, wenn die auf dem Festland gedruckte Zeitung rechtzeitig mit dem Schiff ankommt. Es ist wohl eine der wenigen Zeitungen der Welt, die es nicht im Internet gibt.
Michael Cove und Tina Dalton
Australien ist ein Kontinent der Extreme, ein Land der riesigen Entfernungen, der Wüsten und des Outback. Dort mit dem Zug unterwegs zu sein, bedeutet für den Reisenden ungezähmte Wildnis.
Aber auch für die Eisenbahner ist das Durchqueren dieses Kontinents jedes Mal eine gewaltige logistische Herausforderung. Wenn der Zug erst einmal im Outback unterwegs ist, gibt es kein Zurück. Der Film führt von Sydney nach Perth - quer durch Australien.
Für die mehrtägigen Fahrten müssen Tonnen von Trinkwasser und Proviant durch menschenleeres Gebiet an Bord sein, medizinische Hilfe kann nur noch aus der Luft angefordert werden. Neben den Gleisen sind in regelmäßigen Abständen Landepisten für die "Flying Doctors" eingerichtet.
Die gewaltige Zugstrecke mit dem "Indian Pacific" von Sydney nach Perth verbindet den Indischen und den Pazifischen Ozean und durchquert den gesamten Kontinent. Über 4000 Kilometer sind es von Sydney an der Ostküste Australiens nach Perth an der Westküste. Ein Zug, der solche Distanzen überwinden kann, muss wie ein Kreuzfahrtschiff ausgerüstet sein. Im "Indian Pacific" werden Hunderte von Menschen mehrere Tage lang essen und schlafen, bei jedem Notfall ist die Crew erst einmal auf sich selbst gestellt, da die nächste Stadt, ja sogar die nächste Siedlung viele Stunden entfernt sein kann.
Zugmanager Greg und seine Crew brauchen zwei Tage, um den über 600 Meter langen Zug für diese Riesenreise vorzubereiten und auszustatten. Gleich hinter Sydney ist die erste große Hürde zu überwinden: die Blue Mountains, Teil der Great Dividing Range. Im australischen Winter fällt dort Schnee, im Sommer sind Buschfeuer die größte Gefahr, diese Berge sind wild und gefährlich. Andrew und Oliver vom "State Emergency Service" trainieren regelmäßig die Rettung in Not geratener Wanderer aus reißenden Flüssen oder brennenden Wäldern. Bald darauf kommen die berühmten endlosen Ebenen des Outback. Alle paar Hundert Kilometer gibt es einen Hof oder eine kleine Siedlung.
Vicky lebt dort mit ihrer Tochter. Sie rettet Kängurus, die von Autos oder Trucks angefahren wurden. Ihre Tochter Madison geht derweil in die "School of the Air". Früher war das Heimunterricht mit Sprechfunk und Radio, heute wird über das Internet unterrichtet. Ihre Schulfreundinnen kennt Madison nur aus dem Live-Chat, nicht aus einem Klassenraum.
In Port Augusta, nördlich von Adelaide, ist die Zentrale der berühmten "Flying Doctors", die Menschen im Outback medizinisch versorgen. Auch für den "Indian Pacific" sind die fliegenden Ärzte zuständig. Entlang der Gleise sind in regelmäßigen Abständen Landepisten präpariert. Im Notfall ruft der Zugmanager einen "Flying Doctor" zum Einsatz an die Strecke. Dr. Andrew fliegt in die Fünf-Häuser-Siedlung Kingoonya zur Sprechstunde. Kein dramatischer Notfall, aber auch für die kleineren Beschwerden wird er von dem knappen Dutzend Einwohnern sehnlichst erwartet.
In Nullarbor Plain muss der Lokführer mit der Müdigkeit kämpfen: Dort liegt der längste Gleisabschnitt der Welt, der schnurgerade verläuft. 478 Kilometer ohne die kleinste Kurve oder geringste Biegung, immer geradeaus durch die Ebene. An der Strecke liegt die Geisterstadt Cook mit zwei Einwohnern. Farmen haben in dieser Gegend die Größe europäischer Kleinstaaten. Auf der Angorichina Station werden Ziegen und Schafe auf 500 Quadratkilometern gehalten. Die Tiere werden per Flugzeug gesucht und zusammengetrieben. Das Ziel dieser grandiosen Reise ist Perth, die Metropole am Pazifik. Drei Tage und Nächte, 4000 Kilometer, Wüsten und Berge liegen hinter Crew und Passagieren des "Indian Pacific".
Der "Sunlander" fährt von Brisbane nordwärts, 1700 Kilometer an der Ostküste entlang Richtung Cairns. Eine der faszinierendsten Zugreisen, die man auf diesem Planeten machen kann.
Die Fahrt ist auch ein Trip in die Welt des ländlichen Australiens. Und über Hunderte von Kilometern geht es entlang des weltberühmten Great Barrier Reef. Für Generationen Australier war die Reise mit dem "Sunlander" etwas, das man einmal im Leben gemacht haben muss.
In Rockhampton trifft das Filmteam die "Rodeo-Queen" Danika Boland, die antritt, um ihren Titel beim großen Rodeo zu verteidigen. Bruce ist ein typischer "Miner", eine jener verwegenen Gestalten, die ihr Leben dem unverzagten Graben nach Saphiren gewidmet haben. Der Zug durchfährt gigantische Mango-Plantagen.
Die Wissenschaftlerin Elizabeth Perkins lebt auf einer kleinen Insel vor der Küste und kämpft um das ökologische Gleichgewicht des größten Riffs der Welt, dem Great Barrier Reef. Kurz vor dem Ziel lockt eine besonders malerische Nebenstrecke: Nach Kuranda fährt eine Schmalspurbahn durch tropische Wälder, vorbei an Wasserfällen und Schluchten mitten durch ein sturmgeplagtes Gebiet.
Gleisarbeiter Les muss mit einem skurrilen Gefährt vorwegfahren, um Äste wegzuräumen oder umgestürzte Bäume zu melden. Er selbst kann ausweichen: Sein Pick-up ist eine Spezialkonstruktion, die auf der Straße wie auf den Gleisen fahren kann. Diese Fahrt ist die letzte mit der Zuglegende "Sunlander" mit dem nostalgischen Charme der guten alten Zeit des gemütlichen Zugreisens.
Der "Sunlander" wird danach durch den modernen, viel schnelleren "Spirit of Queensland" ersetzt. Auch schön, aber natürlich kein Vergleich für den Eisenbahnenthusiasten. Denn für Generationen von Australiern war die Reise mit dem "Sunlander" eines der Dinge, die man einmal im Leben gemacht haben muss.
Australien ist ein Kontinent der Extreme, ein Land der riesigen Entfernungen, der Wüsten und des Outback. Dort mit dem Zug unterwegs zu sein, bedeutet für den Reisenden ungezähmte Wildnis.
Aber auch für die Eisenbahner ist das Durchqueren dieses Kontinents jedes Mal eine gewaltige logistische Herausforderung. Wenn der Zug erst einmal im Outback unterwegs ist, gibt es kein Zurück.
Für die mehrtägigen Fahrten durch menschenleeres Gebiet müssen Tonnen von Trinkwasser und Proviant an Bord sein, medizinische Hilfe kann nur noch aus der Luft angefordert werden. Neben den Gleisen sind in regelmäßigen Abständen Landepisten für die "Flying Doctors" eingerichtet.
Den einfallsreichen Vietnamesen ist nichts unmöglich: einen ganzen Blumenmarkt auf einem einzigen Moped balancieren, drei Schweine, 100 lebende Hühner oder eine ganze Familie.
Gute 40 Jahre nach Kriegsende ist das einst geteilte Land mitten im Aufbruch, quicklebendig, pulsierend und sympathisch chaotisch wie kaum ein anderes in Südostasien. Und nichts hat all die Träume der Vietnamesen mehr beflügelt als der "Reunification Express".
Der Zug fährt zehn Mal am Tag von Nord nach Süd und wieder zurück, von der Hauptstadt Hanoi hinunter in die zweite große Metropole: Ho-Chi-Minh-Stadt, das frühere Saigon.
Die Dokumentation begleitet Passagiere und Zugpersonal bei ihren kleinen und großen Abenteuern auf der langen Reise durch ein faszinierendes Land. Dabei lernt das Filmteam Vang Seo kennen. Der Reisbauer ist schon über 80 Jahre, aber bestellt wie eh und je seine Felder auf den Reisterrassen von Hà Giang in Vietnams hohem Norden. Die Gegend ist kaum erschlossen und atemberaubend schön. Vor allem im Herbst, wenn die satten grünen Felder im Licht der tief stehenden Sonne erleuchten.
Die erst 18-jährige Thi Luyen lebt in einem Bergdorf. Sie ist gerade zum ersten Mal Mutter geworden. Jetzt zieht sie als Hebamme über die Dörfer, um anderen jungen Frauen beizustehen, damit sie in der Abgeschiedenheit der Bergwelt ihr Kind gesund auf die Welt bringen.
In Hanoi erlebt das Team den kolonialen Charme der vietnamesischen Hauptstadt und vor allem reichliches Essen. Überall dampft und brodelt es, die Dumplings von Madame Chung, die Krabben von Herrn Nguyen, eine Pho, die fette Nudelsuppe von Frau Lien - alles Streetfood wie von einem anderen Stern.
Knapp 2000 Kilometer ist die Reise Richtung Süden lang, eine Ruckelpartie, die allein zwei Tage und Nächte dauert. In den beengten Abteilen kommt man seinen Mitreisenden schneller nahe als man denkt. Wer lieber die Weite mag, lässt sich vom atemberaubenden Ausblick aus den Fenstern des Zuges begeistern: vorbei an den Lotusfeldern südlich von Hanoi, zur Linken die Küste mit Stränden, Palmen, blauem Wasser, zur Rechten die Berge, Wälder, die Höhlenwelten von Vietnams Zentralmassiv.
Der Zug fährt an der wunderschönen Zitadelle von Hu? vorbei, am geschichtsträchtigen Strand von Ðà N?ng, wo 1965 die ersten US-amerikanischen Bodentruppen landeten. Der Zug macht Halt in H?i An. In der Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, trifft das Filmteam einen älteren Herrn, der wunderschöne, traditionelle Laternen herstellt und damit Gassen und Plätze in ein warmes unverwechselbares Licht taucht. Welch ein magisches Erlebnis, bevor schließlich die grellen Lichter von Ho-Chi-Minh-Stadt am Horizont erscheinen.
Frank Drannemann, leidenschaftlicher Sternekoch und alleinerziehender Vater, steckt seit dem Unfalltod seiner Frau in einer Krise. Um ihm zu helfen, heckt sein Schwiegervater einen Plan aus.
Wenn Frank seinen berühmten Hummer zubereitet oder eine seiner unwiderstehlichen Soßen abschmeckt, ist der Gourmetkoch in seinem Element. Doch dabei hat Frank die Realität aus den Augen verloren. Das Feinschmeckerrestaurant "La Vie" steht vor dem Bankrott.
Franks Frau war die Seele des Restaurants. Seit der freundliche Empfang durch sie fehlt, schätzen viel zu wenig Gäste seine exquisite Küche.
Tochter Franzi, seit dem Unfall durch ein steifes Kniegelenk behindert, lässt niemanden an sich heran. Auch der kleine Sohn Michael fühlt sich vernachlässigt, denn Frank konzentriert sich hauptsächlich aufs Kochen.
Als Schwiegervater und Geschäftspartner Georg Krimmler den Maître de Cuisine dazu bewegen will, die kulinarischen Höhenflüge zu bremsen, damit mehr Gäste kommen, ist Frank in seiner Berufsehre gekränkt.
Um den Bankrott abzuwenden, schließt Georg über Franks Kopf hinweg einen Vertrag mit der Reisegesellschaft "Gourmet-Tours" ab: Die smarte, hübsche Marlene Renner bucht das "La Vie" nun für Reisegruppen, die auf ihren Städtetouren lokale Gaumenfreuden genießen wollen.
Leider haben die hungrigen Touristen kein Verständnis dafür, dass man für Franks kulinarische Kreationen etwas mehr Zeit mitbringen muss. Und als Marlene obendrein noch das "La Vie" im Berliner Stil umdekoriert, ist das für Frank, der das Lokal als Vermächtnis seiner verstorbenen Frau betrachtet, ein Affront. Das Tischtuch scheint zerschnitten - doch als beiden endgültig das geschäftliche Aus droht, entdeckt Frank seine Liebe zu Marlene.
"Verführung in 6 Gängen" ist eine romantische Familiengeschichte mit Heio von Stetten ("Wann ist der Mann ein Mann?", "Frische Ware") als passioniertem Gourmetkoch und Familienvater. Tina Ruland ("Frauen die Prosecco trinken", "Rivalinnen der Liebe") spielt die zupackende Geschäftsfrau mit Herz. Auch die weiteren Rollen sind mit Rüdiger Vogler ("Leo und Claire", "Familie und andere Glücksfälle") und Fassbinder-Schauspielerin Irm Hermann ("Die bitteren Tränen der Petra von Kant") hervorragend besetzt.
Die Nachrichten des Tages. Der relevante Überblick aus der Nachrichtenredaktion des ZDF mit Vertiefung und Einordnung zu den wichtigsten Ereignissen in Deutschland und der Welt.
Immer eine spannende Frage: Wie wird das Wetter in den kommenden Tagen? Gezeigt werden Temperaturentwicklung, Windströmungen und weitere Trends anhand verständlicher Grafiken.
2024 feiert die große Eisshow "Holiday On Ice" im Berliner Tempodrom 80. Jubiläum und Wladimir Kaminer ist live dabei - vom Aufbau, Eis machen bis hin zu den Proben und der großen Premiere.
Er begleitet dabei sowohl die Stars auf der Eisbühne als auch Menschen hinter den Kulissen der gewaltigen Show. Er trifft Gaststar Vanessa Mai und schnallt sich mit der ehemaligen Eiskunstlauf-Weltmeisterin Denise Biellmann auch selbst die Schlittschuhe an.
Die erfolgreichste Eiskunstlauf-Show der Welt feiert 80-jähriges Jubiläum. Die Mischung aus klassischem Eiskunstlauf, Artistik, bunten Showelementen, Licht und Musik ist ein Publikumsmagnet: Mehr als 330 Millionen Menschen haben "Holiday On Ice" bereits besucht.
20 Städte stehen im Tourplan der Jubiläumsshow "NO LIMITS". Dabei bedeutet jede Station einen Neuanfang: In jeder Stadt beginnt die 50-köpfige Crew mit dem Aufbau von vorn - vor allem mit der Installation einer Eisfläche. Das Eis ist nicht überall gleich, die Fläche variiert, und die Künstlerinnen und Künstler müssen sich auf immer neue Bedingungen einstellen. Es gibt Anproben, Licht-, Ton- und Generalproben. Verantwortlich für reibungslose Auf- und Abbauarbeiten ist seit gut zwei Jahrzehnten Peter "Kuschel" Koschmieder als technischer Leiter. Er gilt als die gute Seele von "Holiday On Ice", kennt alles und jeden und sorgt dafür, das alles läuft. Wladimir Kaminer darf ihn bei seiner Arbeit begleiten.
Natürlich ist Wladimir Kaminer auch bei den Proben dabei. Nur einen einzigen Tag haben die Künstler Zeit, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen: Dauerstress für Natalia Belusakova, die als Trainerin die Proben leitet und sicherstellen muss, dass alles funktioniert und keine Fehler passieren - auch wenn die Eisfläche jedes Mal eine andere Größe hat und die Choreografie darauf angepasst werden muss. Emmanuelle Proft und Nicolas Nadeau aus Kanada sind die Stars der "NO LIMITS"-Show: Zum ersten Mal laufen sie bei "Holiday on Ice". Wladimir Kaminer begleitet Sportlerinnen und Sportler sowie die Trainerin hinter den Kulissen, bei den Proben und natürlich am Premierenabend.
Gaststar der Show ist diesmal Schlagersängerin Vanessa Mai, die Wladimir Kaminer bereits bei den Proben trifft. Mit dem Produzenten und Geschäftsführer von "Holiday On Ice", Peter O'Keeffe, spricht Wladimir Kaminer über die Geschichte und Zukunft der Eisshow und darüber, wie jede neue Show noch spektakulärer, größer, besser werden kann.
Am Ende lockt ihn noch die große Eisfläche: Zuletzt stand Wladimir Kaminer als Kind auf Kufen - aber eine Runde auf der berühmtesten Eisbühne der Welt lässt er sich nicht entgehen. Fachkundige Anleitung bekommt er dabei von der Schweizer Eiskunstläuferin Denise Biellmann, die selbst lange der Star der Show war und als erste Frau den dreifachen Lutz auf dem Eis sprang.
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
Mit dem Wiener Staatsballett
Live-Kommentare: Teresa Vogl
Am 1. Januar 2025 findet das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins unter der musikalischen Leitung von Riccardo Muti statt.
Die zwei Balletteinlagen, getanzt vom Wiener Staatsballett, stehen ganz im Zeichen des musikalischen Jahresregenten 2025: Walzerkönig Johann Strauss, Sohn, der am 28. Oktober 1825 in Wien das Licht der Welt erblickte.
Die Bildregie hat erneut Michael Beyer übernommen, der auch wieder für die Liveübertragung des Neujahrskonzerts verantwortlich zeichnet. Die Ballettkostüme stammen vom britischen Kostümbildner und Universalkünstler Patrick Kinmonth, die Choreografie von der renommierten Choreografin und neuen Ballettdirektorin des Balletts Zürich, Cathy Marston. Die Livekommentare zum Konzert gestaltet Teresa Vogl.
Seit Jahrzehnten präsentieren die Wiener Philharmoniker ihrem Publikum zum Jahreswechsel ein heiteres und schwungvolles Programm aus dem reichen Repertoire der Strauss-Dynastie und deren Zeitgenossen.
Der Karneval mit seinen Masken und Kostümen gehört zu Venedig wie die Gondeln und der Markusplatz. Der Film zeigt die Traditionen und die Menschen, die diese bis heute am Leben erhalten.
Es gibt Hunderte von Maskenläden in Venedig, fast alle voll mit kitschiger Billigware, meist aus China. Aber es gibt auch eine Handvoll Geschäfte, in denen die Masken nach den Regeln einer jahrhundertealten Kunst noch selbst
gefertigt werden.
Zu diesen Läden gehören "Cà Del Sol", "Ca' Macana" und "L'Arlecchino". Und "Tragicomica", wo nicht nur in mühevoller Handarbeit die klassischen Masken gefertigt werden, sondern auch die prachtvollen Kostüme, die alljährlich an Karnevalswütige vermietet werden.
Das Filmteam trifft die Maskenmacher, begleitet sie bei der Anfertigung der Masken unterschiedlichster Art und lässt sich von ihrer Begeisterung für diese alte Kunst anstecken.
Als sie sich von ihrem Mann nicht genug beachtet und sogar betrogen fühlt, lässt sich eine junge Frau auf Affären ein, die ihr ganzes Leben aus der Bahn zu werfen drohen.
Prickelnde Erotik prägt das Beziehungsdrama der russisch-tadschikischen Regisseurin Nigina Saifullajewa, das russischen Alltag und Männer zwischen Selbstzufriedenheit und Machismo mit einer veritablen Amour-fou-Story kontrastiert.
Beruflich könnte es für die junge Gynäkologin Lena kaum besser laufen: Sie wird von ihren Patientinnen und den Kollegen gleichermaßen geschätzt. Doch privat sieht alles ganz anders aus. Obwohl sie und ihr Mann Sergei eine auf den ersten Blick stabile Beziehung führen, spielen Leidenschaft und Sex längst keine Rolle mehr in ihrer Ehe. Lena vermutet, dass Sergei sie mit einer anderen Frau betrügt, lässt sich ihre Eifersucht jedoch nicht anmerken. Stattdessen beginnt sie selbst eine Reihe von Affären, die ihr eine Welt voller Leidenschaft und Emotionen eröffnen.
Bei einem dieser spontanen Seitensprünge wird sie sogar von der Polizei aufgegriffen, während ihr Sexpartner fliehen kann. Doch ausgerechnet in einer sehr pikanten Situation begegnet Lena ihm wieder: Er ist der Ehemann einer Frau, die zu ihr in Behandlung kommt. Genau das führt dazu, dass sowohl ihre Beziehung als auch ihr Berufsleben aus dem Ruder laufen. Als sie sich Sergei anvertraut, reagiert er tief verletzt und überfordert. Gewissheiten und Vorurteile geraten ins Wanken.
Ehefrauen, die ein Doppelleben führen, sind in der Filmgeschichte keine Seltenheit. Man denke nur an Luis Buñuels surreal angehauchtes Filmdrama "Belle de jour", in dem Catherine Deneuve den Normen der französischen Bourgeoisie abschwor. Die 1985 geborene russisch-tadschikische Regisseurin Nigina Saifullajewa verzichtet zwar auf surreale Zutaten und inszeniert ihren Film betont realistisch-beobachtend, doch auch bei ihr schimmert Kritik an der Gesellschaft durch, nämlich am Frauenbild der russischen Männer. Ganz nach dem Motto: "Hure oder Heilige?" Anders als noch Buñuel scheut sie sich aber nicht, diese Amour-fou-Geschichte mit viel nackter Haut zu versehen, was im Film die Männer - bis auf Lenas eigenen - um den Verstand bringt.
Ein Frauenkloster im 17. Jahrhundert: Als sich bei Benedetta geheimnisvolle Stigmata zeigen, steigt sie zur Äbtissin auf und erlebt durch eine Novizin die Geheimnisse körperlicher Lust.
Ein provozierender Film des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven, der im Setting eines italienischen Klosters sinnliche Erotik und religiöse Inbrunst aufeinanderprallen lässt. Virginie Efira und Charlotte Rampling spielen als Kontrahentinnen die Hauptrollen.
Italien im 17. Jahrhundert: Als die Pest im Land wütet, tritt Benedetta Carlini als Novizin in das Kloster bei Pescia ein. Nach einigen Jahren dort hat sie während eines Theaterspiels, in dem sie die Jungfrau Maria verkörpert, die erste Vision, dass Jesus sie ruft. Ähnliche Erscheinungen suchen sie auch danach heim. In einer ist es Jesus persönlich, der sie vor einer Vergewaltigung durch eine Bande bewahrt.
In der Zwischenzeit zieht das Bauernmädchen Bartolomea ins Kloster. Es kommt zu einer erotischen Annäherung zwischen den beiden Frauen. Bartolomea kümmert sich um Benedetta, als diese von Visionen geplagt schwer erkrankt. Eines Tages wacht Benedetta mit Stigmata an Händen und Füßen auf. Trotz anfänglicher Zweifel an deren Echtheit steigt Benedetta als "Auserwählte Gottes" und durch eine geschickte Inszenierung ihrer selbst zur Äbtissin auf.
Von nun an genießt sie Privilegien in der Ordensgemeinschaft, die ihr ein heimliches Doppelleben erleichtern: Sie lässt sich von Bartolomea in die Geheimnisse körperlicher Lust einführen. Doch die ehemalige Klostervorsteherin Felicita kommt dem verbotenen Treiben auf die Spur. Der Nuntius des Papstes persönlich nimmt sich des Falls an. Besonders Benedetta droht der Tod auf dem Scheiterhaufen.
Paul Verhoeven, der Meister der Provokation, meldete sich 2021 mit einem Paukenschlag zurück: Vier Jahre nach seinem Golden-Globe-Erfolg mit "Elle" legte der niederländische Regisseur ("RoboCop", "Basic Instinct") mit "Benedetta", der erotischen Liebesgeschichte zweier Nonnen, eine fieberhafte Literaturadaption vor, die bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes für Aufsehen sorgte.
Basierend auf dem Buch "Immodest Acts" von Judith C. Brown zeichnet Verhoeven das Leben der lesbischen Nonne Benedetta Carlini nach und lässt Religion und Sexualität auf selten gesehene Weise aufeinanderprallen. Das doppelbödige Drama mit Virginie Efira als Benedetta, Daphné Patakia als verführerischer Novizin und Charlotte Rampling als strenger Äbtissin erzählt von dem Aufstieg einer jungen Frau, die sich in ihrem religiösen Eifer geschickt als auserwählten Menschen inszeniert, andere manipuliert, gleichzeitig aber auch Regeln und Normen aus den Angeln hebt.
Als sie sich von ihrem Mann nicht genug beachtet und sogar betrogen fühlt, lässt sich eine junge Frau auf Affären ein, die ihr ganzes Leben aus der Bahn zu werfen drohen.
Prickelnde Erotik prägt das Beziehungsdrama der russisch-tadschikischen Regisseurin Nigina Saifullajewa, das russischen Alltag und Männer zwischen Selbstzufriedenheit und Machismo mit einer veritablen Amour-fou-Story kontrastiert.
Beruflich könnte es für die junge Gynäkologin Lena kaum besser laufen: Sie wird von ihren Patientinnen und den Kollegen gleichermaßen geschätzt. Doch privat sieht alles ganz anders aus. Obwohl sie und ihr Mann Sergei eine auf den ersten Blick stabile Beziehung führen, spielen Leidenschaft und Sex längst keine Rolle mehr in ihrer Ehe. Lena vermutet, dass Sergei sie mit einer anderen Frau betrügt, lässt sich ihre Eifersucht jedoch nicht anmerken. Stattdessen beginnt sie selbst eine Reihe von Affären, die ihr eine Welt voller Leidenschaft und Emotionen eröffnen.
Bei einem dieser spontanen Seitensprünge wird sie sogar von der Polizei aufgegriffen, während ihr Sexpartner fliehen kann. Doch ausgerechnet in einer sehr pikanten Situation begegnet Lena ihm wieder: Er ist der Ehemann einer Frau, die zu ihr in Behandlung kommt. Genau das führt dazu, dass sowohl ihre Beziehung als auch ihr Berufsleben aus dem Ruder laufen. Als sie sich Sergei anvertraut, reagiert er tief verletzt und überfordert. Gewissheiten und Vorurteile geraten ins Wanken.
Ehefrauen, die ein Doppelleben führen, sind in der Filmgeschichte keine Seltenheit. Man denke nur an Luis Buñuels surreal angehauchtes Filmdrama "Belle de jour", in dem Catherine Deneuve den Normen der französischen Bourgeoisie abschwor. Die 1985 geborene russisch-tadschikische Regisseurin Nigina Saifullajewa verzichtet zwar auf surreale Zutaten und inszeniert ihren Film betont realistisch-beobachtend, doch auch bei ihr schimmert Kritik an der Gesellschaft durch, nämlich am Frauenbild der russischen Männer. Ganz nach dem Motto: "Hure oder Heilige?" Anders als noch Buñuel scheut sie sich aber nicht, diese Amour-fou-Geschichte mit viel nackter Haut zu versehen, was im Film die Männer - bis auf Lenas eigenen - um den Verstand bringt.
Michael Cove und Tina Dalton
Australien ist ein Kontinent der Extreme, ein Land der riesigen Entfernungen, der Wüsten und des Outback. Dort mit dem Zug unterwegs zu sein, bedeutet für den Reisenden ungezähmte Wildnis.
Aber auch für die Eisenbahner ist das Durchqueren dieses Kontinents jedes Mal eine gewaltige logistische Herausforderung. Wenn der Zug erst einmal im Outback unterwegs ist, gibt es kein Zurück. Der Film führt von Sydney nach Perth - quer durch Australien.
Für die mehrtägigen Fahrten müssen Tonnen von Trinkwasser und Proviant durch menschenleeres Gebiet an Bord sein, medizinische Hilfe kann nur noch aus der Luft angefordert werden. Neben den Gleisen sind in regelmäßigen Abständen Landepisten für die "Flying Doctors" eingerichtet.
Die gewaltige Zugstrecke mit dem "Indian Pacific" von Sydney nach Perth verbindet den Indischen und den Pazifischen Ozean und durchquert den gesamten Kontinent. Über 4000 Kilometer sind es von Sydney an der Ostküste Australiens nach Perth an der Westküste. Ein Zug, der solche Distanzen überwinden kann, muss wie ein Kreuzfahrtschiff ausgerüstet sein. Im "Indian Pacific" werden Hunderte von Menschen mehrere Tage lang essen und schlafen, bei jedem Notfall ist die Crew erst einmal auf sich selbst gestellt, da die nächste Stadt, ja sogar die nächste Siedlung viele Stunden entfernt sein kann.
Zugmanager Greg und seine Crew brauchen zwei Tage, um den über 600 Meter langen Zug für diese Riesenreise vorzubereiten und auszustatten. Gleich hinter Sydney ist die erste große Hürde zu überwinden: die Blue Mountains, Teil der Great Dividing Range. Im australischen Winter fällt dort Schnee, im Sommer sind Buschfeuer die größte Gefahr, diese Berge sind wild und gefährlich. Andrew und Oliver vom "State Emergency Service" trainieren regelmäßig die Rettung in Not geratener Wanderer aus reißenden Flüssen oder brennenden Wäldern. Bald darauf kommen die berühmten endlosen Ebenen des Outback. Alle paar Hundert Kilometer gibt es einen Hof oder eine kleine Siedlung.
Vicky lebt dort mit ihrer Tochter. Sie rettet Kängurus, die von Autos oder Trucks angefahren wurden. Ihre Tochter Madison geht derweil in die "School of the Air". Früher war das Heimunterricht mit Sprechfunk und Radio, heute wird über das Internet unterrichtet. Ihre Schulfreundinnen kennt Madison nur aus dem Live-Chat, nicht aus einem Klassenraum.
In Port Augusta, nördlich von Adelaide, ist die Zentrale der berühmten "Flying Doctors", die Menschen im Outback medizinisch versorgen. Auch für den "Indian Pacific" sind die fliegenden Ärzte zuständig. Entlang der Gleise sind in regelmäßigen Abständen Landepisten präpariert. Im Notfall ruft der Zugmanager einen "Flying Doctor" zum Einsatz an die Strecke. Dr. Andrew fliegt in die Fünf-Häuser-Siedlung Kingoonya zur Sprechstunde. Kein dramatischer Notfall, aber auch für die kleineren Beschwerden wird er von dem knappen Dutzend Einwohnern sehnlichst erwartet.
In Nullarbor Plain muss der Lokführer mit der Müdigkeit kämpfen: Dort liegt der längste Gleisabschnitt der Welt, der schnurgerade verläuft. 478 Kilometer ohne die kleinste Kurve oder geringste Biegung, immer geradeaus durch die Ebene. An der Strecke liegt die Geisterstadt Cook mit zwei Einwohnern. Farmen haben in dieser Gegend die Größe europäischer Kleinstaaten. Auf der Angorichina Station werden Ziegen und Schafe auf 500 Quadratkilometern gehalten. Die Tiere werden per Flugzeug gesucht und zusammengetrieben. Das Ziel dieser grandiosen Reise ist Perth, die Metropole am Pazifik. Drei Tage und Nächte, 4000 Kilometer, Wüsten und Berge liegen hinter Crew und Passagieren des "Indian Pacific".
Der "Sunlander" fährt von Brisbane nordwärts, 1700 Kilometer an der Ostküste entlang Richtung Cairns. Eine der faszinierendsten Zugreisen, die man auf diesem Planeten machen kann.
Die Fahrt ist auch ein Trip in die Welt des ländlichen Australiens. Und über Hunderte von Kilometern geht es entlang des weltberühmten Great Barrier Reef. Für Generationen Australier war die Reise mit dem "Sunlander" etwas, das man einmal im Leben gemacht haben muss.
In Rockhampton trifft das Filmteam die "Rodeo-Queen" Danika Boland, die antritt, um ihren Titel beim großen Rodeo zu verteidigen. Bruce ist ein typischer "Miner", eine jener verwegenen Gestalten, die ihr Leben dem unverzagten Graben nach Saphiren gewidmet haben. Der Zug durchfährt gigantische Mango-Plantagen.
Die Wissenschaftlerin Elizabeth Perkins lebt auf einer kleinen Insel vor der Küste und kämpft um das ökologische Gleichgewicht des größten Riffs der Welt, dem Great Barrier Reef. Kurz vor dem Ziel lockt eine besonders malerische Nebenstrecke: Nach Kuranda fährt eine Schmalspurbahn durch tropische Wälder, vorbei an Wasserfällen und Schluchten mitten durch ein sturmgeplagtes Gebiet.
Gleisarbeiter Les muss mit einem skurrilen Gefährt vorwegfahren, um Äste wegzuräumen oder umgestürzte Bäume zu melden. Er selbst kann ausweichen: Sein Pick-up ist eine Spezialkonstruktion, die auf der Straße wie auf den Gleisen fahren kann. Diese Fahrt ist die letzte mit der Zuglegende "Sunlander" mit dem nostalgischen Charme der guten alten Zeit des gemütlichen Zugreisens.
Der "Sunlander" wird danach durch den modernen, viel schnelleren "Spirit of Queensland" ersetzt. Auch schön, aber natürlich kein Vergleich für den Eisenbahnenthusiasten. Denn für Generationen von Australiern war die Reise mit dem "Sunlander" eines der Dinge, die man einmal im Leben gemacht haben muss.
Australien ist ein Kontinent der Extreme, ein Land der riesigen Entfernungen, der Wüsten und des Outback. Dort mit dem Zug unterwegs zu sein, bedeutet für den Reisenden ungezähmte Wildnis.
Aber auch für die Eisenbahner ist das Durchqueren dieses Kontinents jedes Mal eine gewaltige logistische Herausforderung. Wenn der Zug erst einmal im Outback unterwegs ist, gibt es kein Zurück.
Für die mehrtägigen Fahrten durch menschenleeres Gebiet müssen Tonnen von Trinkwasser und Proviant an Bord sein, medizinische Hilfe kann nur noch aus der Luft angefordert werden. Neben den Gleisen sind in regelmäßigen Abständen Landepisten für die "Flying Doctors" eingerichtet.
In einer einsamen Bucht im Westen Australiens haben Delfine eine hochintelligente Jagdtechnik entwickelt: Sie benutzen Schwämme als Werkzeuge zum Beutefang - ein einzigartiges Phänomen.
Das besondere Jagdverhalten beruht auf gegenseitigem Lernen. Mittlerweile ist ein Großteil der 3000 Delfine in Shark Bay auf die Schwammjagd spezialisiert.
Ein internationales Team von Delfinforschern begleitet die Tiere seit etwa 30 Jahren.
Eric Patterson, Junior Professor für Biologie an der US-Universität Georgetown/Washington D. C., erklärt: "Sie reißen einen ganz normalen Korbschwamm vom Meeresboden ab und setzen ihn auf den Schnabel. Und damit pflügen sie über den Meeresboden. Der Schwamm schützt ihre Schnauze vor Steinen und scharfen Muscheln. Sie halten Ausschau nach Beute, die sich im Boden versteckt oder unter Steinen verbirgt. Wenn die Beute dann aufschreckt, schleudern sie den Schwamm zur Seite, jagen ihr hinterher, fressen sie - dann nehmen sie den Schwamm wieder auf. Das geht so drei, vier Stunden lang."
Patterson und seine Kolleginnen fahren täglich mit dem Boot raus und studieren das Verhalten der Tümmler - die meist von Weibchen betriebene Schwammjagd wird an immer mehr Delfine weitergegeben. Doch wie begann es?
Im großen, von fischreichen Seegraswiesen durchzogenen Ökosystem Shark Bay gibt es drei große Populationen von Schwammjägern, die weit voneinander entfernt leben. Da das besondere Jagdverhalten auf gegenseitigem Lernen beruht, untersuchen die Delfin-Forscher, ob diese drei Gruppen miteinander zusammenhängen. Lässt sich eine Urmutter der Schwammjäger, einer Erfinderin dieser einzigartigen Jagdtechnik, wissenschaftlich identifizieren? Die Forscher wollen dies per Genanalyse herausfinden.