Die Hansestadt Stralsund beherbergt einen der ältesten Weihnachtsmärkte Nordeuropas. Auf jeden Fall bietet die von mittelalterlichen Fassaden geprägte Stadt zu Weihnachten eine stimmungsvolle Kulisse mit verschiedenen Weihnachtsmärkten und Attraktionen.
Heike Götz durchstreift die Stadt und die unmittelbare Umgebung, zu der auch Rügen gehört. Sie erlebt die maritimen Weihnachtstraditionen: In der Werfthalle feiert die Besatzung des Segelschulschiffes an Bord der "Greif", im OZEANEUM gibt es eine Unterwasserbescherung für Rochen und Haie. Und wenige Kilometer entfernt feiern die Bewohner des kleinen Dorfes Jager sogar jeden Tag im Advent den "offenen Adventskalender".
Auf Rügen besucht die Moderatorin in einem Stall den echten Nikolaus, während ein paar Kilometer weiter auf Ummanz eine Gruppe von Weihnachtsmännern traditionell die Rentner der Gemeinde beschert.
An der Seite eines Denkmalschützers erfährt Heike Götz, wie es gelang, Stralsund innerhalb weniger Jahre zum UNESCO-Weltkulturerbe zu entwickeln, in der auch die "Gorch Fock I" als schwimmendes Denkmal festgemacht hat. Stralsund war einstmals Metropole der Spielkartenproduktion. Immer noch produziert dort eine Druckwerkstatt auf historischen Maschinen.
Der aus Italien stammende Bergsteiger Robert Peroni war in den 1980er-Jahren als Extremsportler bekannt. Ebenso wie seine Landsleute Reinhold Messner und Hans Kammerlander lotete er unter Gefährdung seiner eigenen Gesundheit die Grenzen des Machbaren aus. So überquerte Peroni beispielsweise als Erster zu Fuß den Eispanzer Grönlands an seiner breitesten Stelle. Bei seinem Weltrekord, den er bis heute hält, verliebte er sich so sehr in das Land und seine Menschen, dass er beschloss, sein Leben zu ändern. Er gab die Jagd nach Geld und Ruhm auf und zog in den hohen Norden mit einer neuen Mission: Er wollte das letzte Jägervolk Europas vor dem Untergang retten.
Seit Felle und Fleisch der Seehunde aus politischen Gründen nicht mehr gehandelt werden dürfen, haben die Jäger in Ostgrönland ihre Existenzgrundlage verloren. Stattdessen erhalten sie Sozialhilfe, finanziert von Dänemark. Die Dänen wollten allen Grönländern gleiche Chancen auf Bildung und Gesundheitsvorsorge bieten. Deshalb bekamen die Jäger und ihre Familien feste Häuser und wurden in Dörfer umgesiedelt. Dafür mussten sie ihr Leben als Halbnomaden aufgeben. Diese Umpolung haben sie bis heute nicht verdaut.
In Tasiilaq, der mit knapp 2000 Einwohnern größten Siedlung Ostgrönlands, gründete Robert Peroni das "Rote Haus". Es ist ebenso Gästehaus für Fremde wie Auffangstation für Einheimische in Not. Vor allem junge Menschen wenden sich an Robert, wenn sie nicht weiterwissen. Die Filmgeschichte, in der alle Heilsbringer - von den Dänen bis hin zu Greenpeace - nach bestem Gewissen handelten und scheiterten, begleitet Robert Peroni bei seiner selbst gewählten Lebensaufgabe und führt im "Roten Haus" die Bedeutung des Zurückgebens vor Augen.
Robert Peroni will mithilfe eines sanften Tourismus nach dem Vorbild Südtirols dem Jägervolk der Ivi eine Zukunft bieten. Peroni ist davon überzeugt, dass am Ende nicht nur die Einheimischen davon profitieren, sondern auch seine zahlenden Gäste einen Gewinn aus der Begegnung mit der fremden Kultur des Nordens haben. "Wir können von den Ivi mehr lernen als sie von uns", davon ist Peroni nach gut 30 Jahren in Grönland überzeugt.
Wenn im Spätherbst die Südtiroler Täler noch im welken gelb und braun gefärbten Laub dahindämmern, beginnt im Schnalstal bereits der Winterbetrieb. Auf dem Schnalser Gletscher in den Ötztaler Bergen liegt der Schnee dann bereits meterhoch und die Brettlfans machen ihre ersten Schwünge im Neuschnee.
Es gibt ihn wirklich, den Weihnachtsmann. Und er hat sogar ein offizielles Zuhause: Santa Claus wohnt in Rovaniemi in Finnland. Jedes Jahr läutet er dort direkt am Polarkreis mit vielen Wichteln und Musik die Adventszeit ein. Diesmal hat er ein ganz besonderes Geschenk mitgebracht, er lüftet sein lange gehütetes Geheimnis: Die liebsten Reiseorte, zu denen er fährt, wenn alle Geschenke verteilt sind.
Vom Harz bis Helgoland, vom Huskyschlitten bis zur Höhenwanderung. Sportlich und erholsam, entspannend und lehrreich, die schönsten Winterziele des Weihnachtsmanns führen von Finnland über Norddeutschland bis nach Österreich. Da ist garantiert für jeden Urlaubsgeschmack das Richtige dabei.
Strandreiten in der Lübecker Bucht, Rodeln auf der längsten Naturpiste Deutschlands oder ein Schnapsbrenn-Seminar, typisch Winter eben und genauso abwechslungsreich wie die Menschen dahinter. Von "Bauer Martin" bis zum Kufsteiner Nachtwächter. Der Weihnachtsmann hat sie alle auf seiner Liste. Und wenn er mal nicht weiterweiß, bekommt der Mann mit dem roten Mantel Hilfe von entfernten Planeten. Möge die weiße Pracht mit ihm sein.
Geschenk der Gletscher - Wie die Eiszeiten Europa formten
D 2020
55'
Es waren kilometerdicke Eismassen, die von Skandinavien aus nach Mitteleuropa drängten und einen hunderte Kilometer langen Erdwall vor sich herschoben. Aus diesem Wall wurden Dänemark und Norddeutschland. Das schmelzende Eis füllte einen riesigen See auf Höhe von Calais und Dover. Doch bald war der Druck des Wassers so groß, dass es auf einen Schlag alle Barrieren fortriss und Frankreich und Großbritannien voneinander trennte. In Frankreich entstand die Kanalküste, in Deutsch-land ein ganzes Bundesland. Im wahrsten Sinne des Wortes ist Europa ein Geschenk der Gletscher.
Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die Menschen am äußersten Rand der bewohnten Welt und ihr Kampf ums Überleben. Die Reisen führen so weit, wie man auf dieser Erde kommen kann. Auf Grönland, kurz vor dem offenen Nordpolarmeer, gibt es einen letzten Zufluchtsort: Oqaatsut mit 40 Häusern, 50 Menschen, kein fließendes Wasser, keine Autos, dafür Meerblick für alle.
Wer nach Oqaatsut im Westen Grönlands will, muss erst einmal 4.000 Kilometer durch die Luft reisen und dann aufs Meer gehen. Je nach Eisgang können die letzten Seemeilen die längste Zeit in Anspruch nehmen, vorbei an Eisbergen in allen Farben und Formationen. Hier misst man die Zeit nach den Jahreszeiten, nicht nach der Uhr. Wann man ankommt, weiß man nicht. Imaqa, sagen die Inuit, das heißt vielleicht.
Tilmann Bünz und sein Team haben sich auf das Ungewisse dieser Reise eingelassen, haben auf Schiffe und Schlittengespanne, auf Flugzeuge, feste Verabredungen und das Ende eines Sturms gewartet. Am Ende durften sie der Bürgermeisterin Annemarie über die Schulter schauen, wie sie ihrer Tochter Mia die Tracht fürs Leben bestickt. Und beim dänischen Lehrer Harald konnten sie zum neuesten Dorfklatsch Sahnetorte und Hering essen. Sie haben erfahren, wie Trinkwasser schmeckt, das von Eisbergen stammt, und sie wissen jetzt, warum die Inuit bei Schlittenrennen immer die Nase vorn haben und ihre Hunde selten streicheln.
Doch Grönland hat auch einen grünen Süden. Dort wachsen kleine Bäume und Schafe futtern sich durch den Sommer. Auf einer dreitägigen Seefahrt mit dem Versorgungsschiff entlang der Küste gelangt man dorthin, im Slalom um die Eisberge. Igaliku hat gut 30 Einwohner und eine tausendjährige Geschichte in arktischer Landwirtschaft mit Melkschemeln aus Wirbelknochen vom Wal. Die Inuit-Familie Egede lebt von und mit ihren 600 Schafen. Der Gärtner Ola Poulsen hegt und pflegt dort die ersten Erdbeeren des Landes.
Im Mittelpunkt einer insgesamt dreiteiligen Dokureihe "Menschen am Rande der Welt" stehen die Menschen, die am äußersten Rand der bewohnten Welt zu Hause sind und ihr Kampf ums Überleben. Die Reisen führen so weit, wie man auf dieser Welt kommen kann.
In dieser Folge geht es nach Spitzbergen. Von dort aus ist es nicht mehr weit zum Nordpol. Es kommt zu interessanten Begegnungen mit Menschen, die ihre Heimat hier im hohen Norden lieben.
In Spitzbergen gibt es keine Ureinwohner. Dafür stellen die Eisbären mit weit über 3000 Exemplaren eine knappe Mehrheit der "Bewohner". Die Durchschnittstemperatur liegt bei minus fünf Grad Celsius. In den Fjorden schwimmen Robben, Walrosse und Wale, darüber erheben sich hohe und spitze Berge. Ein kaltes Paradies, aber nicht unbedingt ein Ort zum Bleiben.
Aber es gibt ein paar Hartgesottene, die hier nicht mehr weg wollen: der Kletterer Tommy mit seinen Schlittenhunden, die er im Sommer vor seinen Geländewagen spannt. Elke, die alles über Lawinen weiß und bei minus 30 Grad Celsius mit dem Spaten metertiefe Gruben aushebt, um herauszufinden, wann der Hang an der Bergstraße ins Rutschen kommt. Die Meeresbiologin Silje, die sehr gut schießen kann, es aber nicht mag. Und der Geologe Malte, von dem man lernen kann, bei Schneemobilfahrten das Gewehr immer griffbereit zu haben.
Spitzbergen war bis 1971 eine Männerbastion aus Minenarbeitern. Mittlerweile gibt es Kindergärten, in denen die Kinder einen Frühlingsanfang bei minus 18 Grad Celsius normal finden. Wenn die Gruppe der Vierjährigen zum Langlauf zieht, haben die Kindergärtner ein Gewehr dabei, um im Notfall Eisbären vertreiben zu können.
Tilmann Bünz und sein Team wandern im Sommer durch den ältesten Wald der Welt, machen Station auf einem eingefrorenen Segelschiff im Packeis und steigen der Sonne entgegen, als die sich nach monatelanger polarer Nacht wieder sehen lässt. Am Ende wissen sie, dass auch sie wiederkommen werden.
Im Mittelpunkt der dreiteiligen Dokureihe "Menschen am Rande der Welt" stehen die Menschen, die am äußersten Rand der bewohnten Welt zu Hause sind und deren Kampf ums Überleben.
In dieser Folge geht es um Lappland: Für einige ist Lappland nur die große Ödnis ganz oben in Europa, für andere ist es ein gigantisches Rohstoffreservoir. Für Elena vom Leuchtturm und die Eisbildhauerin Sofi ist Lappland der Mittelpunkt ihres Lebens.
Elena Hansteenson hat sich vor einigen Jahren einen Leuchtturm vor den Lofoten gekauft und lebt dort mehr oder weniger allein mitten im Meer. Sie angelt ihr Abendessen vor der Haustür, düngt ihren kleinen Kartoffelacker mit Seetang und hat ihren Leuchtturm im Sommer in ein Gewächshaus verwandelt. Jeden Morgen schaut sie zuerst nach dem Boot, ihrer einzigen Verbindung zum Festland.
Sofi Ruotsalainen liebt die Kälte und nutzt diese für ihren Beruf: Die Bildhauerin baut im tiefsten Winter Hotelsuiten aus Eis und Schnee, die sich irgendwann dem Lauf der Dinge fügen und in den Fluss Torne schmelzen. Aber das stört Sofi nicht. So geht ihr die Arbeit wenigstens niemals aus.
Victoria Harnesk ist eine Samin zwischen zwei Welten: Sie stammt aus einer Familie von Rentierhirten und arbeitet als Sängern und Bloggerin. Sie bringt ihrem Sohn Niila bei, welche roten Beeren essbar sind und welche Flechten der Herde bei der Nahrungssuche durch den Winter helfen. Mit Sorge sieht sie die neuen Goldgräber, die nach Lappland kommen, die milliardenschwere Erzvorkommen direkt unter der Erde entdeckt haben. Zig neue Gruben sind bewilligt: Victoria möchte aber nicht, dass ihre Heimat von Minen durchlöchert wird wie ein Schweizer Käse.
Brakelmann und Adsche werden jäh aus dem lässigen Gleichmaß ihres Alltags gerissen. Ihr Enkel Manuel kündigt seinen Besuch an. Und er wird diesmal nicht allein kommen. Niemand anderes als Gerlinde wird ihn begleiten. Die Bauern sind elektrisiert. Die große Liebe ihrer Jugend, ach was: ihres Lebens!, wird nach 40 Jahren ins Dorf zurückkehren!
Lebenswege
Während Brakelmann erklärt, die goldenen Erinnerungen schützen zu wollen und auf ein Wiedersehen mit Gerlinde verzichtet, macht sich Adsche am nächsten Tag auf den Weg in den Dorfkrug, wo Gerlinde abgestiegen ist. Die beiden brauchen nicht lange, um festzustellen, dass sie noch immer einander sehr nah und verbunden sind. Zugleich spüren sie, wie weit sie ihre Lebenswege über all die Jahre hinweg auseinandergeführt haben.
Magie der Liebe
Bald findet Adsche heraus, dass Gerlinde einen sehr speziellen Grund für ihren Besuch im alten Heimatdorf hat: Sie steht kurz vor einer erneuten Heirat und will sich prüfen, ob sie zu diesem Schritt noch einmal bereit ist. Adsche macht sich keine Illusionen, sie davon abhalten zu können. Doch als Manuel über Nacht verschwindet und Adsche und Gerlinde auf der Suche nach ihm die Dulder Au durchstreifen, kehrt die alte Magie ihrer jungen Liebe für einen Moment zurück.
Mit Jan Fedder, Peter Heinrich Brix, Anica Dobra, Sven Walser, Axel Olsson, Jürgen Uter, Uwe Rohde, Christoph Finger, Leonard Seyd, Lotte Tscharntke
Im Landfunk laufen nur schlechte Nachrichten, der "Landbote" ist auch voll davon, die Stimmung im Dorfkrug ist trist. Kann sich überhaupt noch jemand daran erinnern, irgendwann mal einen richtig guten Tag gehabt zu haben? Bei der gemeinsamen Erinnerungsarbeit stößt man auf den 20. Juni des vergangenen Jahres - das war ein absoluter Topptach!
Einst waren sie beseelt und glücklich
Ob Adsche, Kuno, Jürgen Seute oder Dorfpolizist Peter, ja selbst Bürgermeister Griem und Dorfkrug-Wirt Shorty denken voller Wonne an jenen Frühsommertag. Jeder von ihnen war beseelt und glücklich gewesen. Und nachdem Kuno völlig zu Recht eingewendet hat, dass er, wenn er mit seiner Mutti in Klingsiehl auf den Rummel geht, nach einer tollen Karussellfahrt, einfach ein zweites Mal fährt, beschließen die Freunde kurzerhand, den großartigen Topptach vom vergangen Jahr noch einmal zu wiederholen.
Inszenierung vergangener Glücksmomente
Doch die Absprachen erweisen sich als brüchig, die Inszenierung vergangener Glücksmomente fällt rasch in sich zusammen. Schließlich ist es Bürgermeister Griem, der sich als Organisator von nicht nur politischen Showeinlagen beweist. Unter seiner Regie erleben die Freunde am Ende doch noch einen Topptach, an dem allerdings alles ganz anders als besprochen läuft.
Mit Jan Fedder, Peter Heinrich Brix, Jürgen Uter, Axel Olsson, Sven Walser, Hans Kahlert, Dirk Martens, Uwe Rohde, Hendrik von Bültzingslöwen, Jens Peter Brose, Amina Traore
Bauer Brakelmann soll angeblich der Einzige unter den Freunden im Dorfkrug sein, der noch nie einen ausgegeben hat. Verärgert über derlei Anfeindungen, fährt Brakelmann früher als gewöhnlich mit seinem Trecker nach Hause, da wird er durch eine Panne aufgehalten. Als er unter dem Trecker liegt, um das Fahrzeug wieder flott zu machen, hört er plötzlich eine wunderbare weibliche Stimme, die ihm Komplimente macht, ihn ermuntert und, wie es scheint, voll liebevollem Verständnis für ihn ist.
Veränderung dank Lütt un Lütt?
Brakelmann glaubt zunächst, Shorty habe an der Rezeptur von Bier und Köm gedreht. Bald aber verfällt der Bauer dem "Wunder", der wundervollen Stimme, die aus seinem wunderbaren Trecker zu ihm spricht. Und ganz allmählich beginnt Brakelmann, seinen Charakter zu verändern. Er wird hilfsbereit, er wird verständnisvoll. Fast scheint sich ein "heiliger Glanz" über sein Antlitz zu legen. Ob es aber so weit kommt, dass er bereit ist, seinen Freunden im Dorfkrug einen auszugeben, das bleibt lange ungewiss.
Mit Jan Fedder, Peter Heinrich Brix, Sven Walser, Günter Kütemeyer, Axel Olsson
Ostseereport Spezial - Wintersonne in Nordnorwegen
60'
Rund 300 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt Kautokeino. Der kleine Ort gilt als das Zentrum der Sámi in Nordnorwegen. Das Winterhalbjahr ist die Zeit der großen Familienzusammenkünfte. Hochzeiten und Konfirmationen finden statt. Der Winter in der Finnmark in Nordnorwegen ist lang, sehr lang. Er beginnt im September und endet erst im Mai. Im Grunde gibt es jenseits des Polarkreises nur zwei Jahreszeiten: Sommer und Winter. Herbst und Frühling dauern oft nur wenige Tage. Und im Winter sinken die Temperaturen bisweilen unter minus 40 Grad. Im Winter zelebriert die ethnische Minderheit der Sami ein großes buntes Fest. Hunderte Besucher treffen sich in traditioneller Kleidung, dem Gákti, und feiern mit Musik, Rentierrennen und Wettbewerben wie Lasso werfen und Eisfischen. Kein Touristenfest, sondern eher ein Festival der Samen, bei dem sie sich und ihre Kultur feiern.
Das Filmteam trifft den Macher des Sámi Grand Prix, Ol Johan Gaup, der ein ganzes Jahr lang diesea Event geplant hat und jetzt die letzten Stunden vor dem Start auf einen gelungenen Wettbewerb hofft. "Das ist hier keine bunte Show, sondern zeigt, wie wir jetzt leben. Hier halten wir alte Traditionen wie den Yoik am Leben und zeigen aktuelle Musiktrends. Der Sámi Grand Prix ist schon sehr einzigartig", so Ol Johan.
Der Sámi Grand Prix ist im Grunde der Eurovision Song Contest für die Samen. Mit einigen Variationen: Wer teilnehmen möchte, muss Texte in samischer Sprache schreiben und singen. Und außerdem gibt es neben der Kategorie "Bester Song" noch die Möglichkeit als Yoiker oder Yoikerin teilzunehmen. Der Yoik ist der traditionelle Obertongesang der Samen. Auch hier wird es am Ende einen Sieger oder eine Siegerin geben. Das Filmteam erlebt die letzten Proben, trifft die jüngste und einen der ältesten Teilnehmer. Beide haben gute Chancen den Sámi Grand Prix zu gewinnen.
Auch Aslak Sokki ist mittendrin in der Festwoche der Samen. Er ist Rentierhirte und betreibt darüber hinaus ein Adventurecamp für samische Lebensart. Abseits der Straßen, nur mit dem Schneemobil zu erreichen, bereitet er sich hier auf das traditionelle Rentierschlittenrennen vor.
Die samische Kultur ist an diesen Wintertagen so gegenwärtig und lebendig wie an keinem anderen Ort und zu keiner anderen Zeit im Jahr in Sápmi, dem Siedlungsgebiet der Sámi in Vierländereck Schweden, Russland, Finnland und Norwegen. Der "Ostseereport Spezial" taucht ein in eine Woche zwischen Tradition und Moderne im Land der Samen.
Dazu gehören auch Einwandergeschichten wie die von Al Begic, der aus der Türkei nach Nordnorwegen gezogen ist und vor 14 Jahren in Kautokeino ein Restaurant und Café eröffnet hat. "Für mich gibt es keinen schöneren Platz als genau diesen Ort hier in der Tundra", so Ali. Sein Restaurant läuft gut. Freizeit kennt der Einwanderer kaum. Aber ein bisschen Zeit bleibt dann doch für einen typisch nordischen Sport: Schneemobil fahren. Alis 15-jähriger Sohn Can ist ein echter Champion. Schon als Jugendlicher ein erfolgreicher Schneemobilfahrer. In jeder freien Minute schrauben Vater und Sohn an den Rennmaschinen, trainieren und bereiten sich auf das nächste Rennen vor.
Es ist nun wirklich keine Heimat wie jede andere: acht Monate lang Winter, oft wird es gar nicht hell und die Temperaturen sinken wochenlang unter den Gefrierpunkt. Aber auch mehrere Hundert Kilometer nördlich des Polarkreises haben viele Menschen in Finnland und Norwegen ihr Zuhause gefunden.
Ein französischer Fotograf wartet nächtelang auf Polarlichter, eine Musikerin aus der Nähe von Salzburg tourt mit Touristen durch den Pallas-Yllästunturi-Nationalpark, ein Postbote trotzt Eis und Schnee auf der Straße und eine deutsche Künstlerin, die nach Norwegen ausgewandert ist, arbeitet auch mit über 80 Jahren fast täglich an einem riesigen Wandmosaik aus Glas, Silber und Mineralsteinen. Für sie alle ist der hohe Norden in Finnland und Norwegen ein großes Abenteuer, mit und ohne Schnee. Für die dort überwiegend samische Bevölkerung aber auch einfach Alltag. Und alle zusammen kommen irgendwie klar. Ein Feature der feinen Zwischentöne mit Menschen, die schon immer hier leben und Menschen aus aller Welt, die ganz bewusst Polarnacht und Tagtraum im Norden suchen.
Da ist der Postbote Ole Klemet aus Kautokeino in Nordnorwegen, der hier oben einen anspruchsvollen Job macht. Mehrmals die Woche fährt er mit dem Auto mehr als 100 Kilometer weit, um Post und Pakete auch in entlegene Ecken im dünnbesiedelten Samenland, auch Sápmi genannt, zu liefern. Raus muss er bei jedem Wetter. "Aber das ist mein Job, ich mag das genau so", sagt der knorrige und wortkarge Ole. Auch bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Bis zu minus 50 Grad werden es im Winter rund um Kautokeino.
Während Ole Klemet hier geboren ist und schon immer hier gearbeitet hat, ist der Polarfotograf Rayann Elzein vor vielen Jahren aus Frankreich sozusagen "freiwillig" hierhergezogen. "Ich war sowieso immer mehr jenseits des Polarkreises auf Reisen, da dachte ich eines Tages, dass ich ja gleich hierherziehen kann", erzählt er. Sein Spezialgebiet: arktische Landschaften, Tiere im Eis, aber so richtig verrückt sei er nach Polarlichtern! Das ist auch sein Hauptgeschäft. Solche Fotos hat er weltweit an Zeitungen und Zeitschriften verkauft und auf so manches Bild nächtelang in eisiger Kälte gewartet. Wer einmal Polarlichter sehen möchte, hält sich in der Gegend an ihn und sein gutes Gespür, wann es sich wirklich lohnt, das warme Zimmer zu verlassen, um in den Himmel zu blicken.
Statistisch betrachtet, teilen sich weniger als zwei Menschen in Finnlands Norden einen Quadratkilometer Fläche. Jana Schett (24) gehört dazu. Sie ist in der Nähe von Salzburg aufgewachsen, hat in Amsterdam Flöte studiert und Finnland bereits als Au-pair-Mädchen kennengelernt. Jetzt ist sie zertifizierter Wildnisguide und führt Wanderer aus aller Welt durch den Pallas-Yllästunturi-Nationalpark. Im Dezember ist Hochsaison. Schutzhütten mit Holz beliefern, Loipen vorbereiten, Tiere füttern, das sind nur einige ihrer Aufgaben. Man kann mit Jana in den Wäldern auch gut schweigen und man versteht, warum sie sich in dieser einsamen Gegend eine Zukunft aufbauen will.
Mode von Sámi ist, zumindest nach deutscher Vorstellung vor allem rot, blau und bunt, eine Art Trachtendesign. Das stimmt, aber nicht nur. Das samische Modedesign verbindet traditionelle und moderne Schnitte und Farben miteinander und wird damit immer erfolgreicher.
Sámi, so nennen sich die Samen heute statt Lappen. Sápmi ist ihre angestammte Heimat im Dreiländereck Norwegen, Schweden und Finnland. Die russische Halbinsel Kola gehört auch dazu. Es gibt Regionalparlamente, samische Künstler und vor allem eine eigene Sprache. Und in Kautokeino können an einer Hochschule ausländische Studierende Sámi erlernen. Mittlerweile kommen dazu sogar Studierende aus Kanada oder Bangladesch, um die Sprache der Samen zu lernen. Und zwar, indem sie das samische Leben nachempfinden, samische Gerichte kochen, Alltagssituationen nachspielen oder samisches Handwerk erlernen. Learning by Doing ist das Prinzip. Dennoch ist die Sprache der Samen nur noch in wenigen Gegenden Alltagssprache, so wie in Teilen der Finnmark. Im Winter steht die Sonne tief, bis sie in der Polarnacht ganz verschwindet. Und dennoch ist das Winterlicht, so wie die Menschen hier, intensiver als in jedem anderen Teil der Welt.
Regine Juhls aus der Silberschmiede ist in den späten 1950er-Jahren von Deutschland nach Norwegen ausgewandert, hat dort ihren späteren Ehemann getroffen. Beide arbeiten unter einfachsten Bedingungen bei Rentierzüchtern und beginnen dann, den traditionellen Silberschmuck der Sámi zu reparieren. Schon bald schmieden sie neue Schmuckstücke, arbeiten an modernen Variationen und werden zur bekanntesten Silberschmiede in Nordnorwegen. Regine Juhls ist heute über 80 Jahre alt. Ihre S
Winter in Norwegen - Glücklich durch die dunkle Jahreszeit
60'
Das Leben nördlich des Polarkreises ist extrem. Erst recht im arktischen Winter mit monatelanger Dunkelheit, meterhohem Schnee und Minustemperaturen. Um bei diesen Bedingungen gut leben zu können, haben die Menschen in der norwegischen Stadt Tromsø einen besonderen Rhythmus entwickelt. Jeder hat so seine eigenen Tricks, um der Kälte zu trotzen: Eisbaden fürs Wohlbefinden, Winterfußball unter Polarlichtern, Schlittenhunderennen mit Adrenalingarantie. Und anschließend: heißer Kaffee und nordnorwegische Spezialitäten. So machen es sich die Menschen hier schön "koselig". Das bedeutet so viel wie Gemütlichkeit und ist das dänische Hygge auf Norwegisch.
Tromsø ist die nördlichste Metropole Norwegens, 350 Kilometer über dem Polarkreis. Das "Paris des Nordens" oder auch das "Tor zur Arktis" wird die Stadt genannt. 70.000 Menschen leben hier am 69. Breitengrad, davon 15.000 Studierende an der nördlichsten Universität der Welt.
Am Fjord von Tromsø spielt auch der nördlichste Profifußballverein. Im Winter trainieren hier die Kicker unter Kunstlicht bei minus fünf Grad und bereiten sich auf das letzte Heimspiel vor der Weihnachtspause vor. In dieser Saison spielen sie in der norwegischen 1. Liga ganz oben mit. Das Erfolgsgeheimnis: ihr Nordisch-by-nature-Training.
Auch Ben Voigt trainiert jetzt im Winter jeden Tag. Der Deutsche verliebte sich als Austauschstudent in die Landschaft, die Natur und die Winterzeit. Mit Frau und Kind und mehr als 40 Schlittenhunden lebt er auf seinem Hof und trainiert mit seinen Huskys für ein einzigartiges Schlittenhunde-Ereignis: den Finnmarksløpet, 1200 Kilometer lang und damit das längste Rennen Europas.
Kälte kann aber auch belebend sein, das wissen Menschen wie Birgit Lockertsen sehr genau. Jeden Sonnabendmorgen pünktlich um 10:00 Uhr trifft sie sich am Meer mit ihrer Eisbadegruppe und taucht ein ins ein Grad kalte Wasser. Das Baderitual wird auf typische Tromsø-Art zelebriert. Und hinterher gibt es natürlich Kaffee und Kuchen.
Der "Nordseereport Spezial" dokumentiert das Leben von Menschen in einer Region und zu einer Jahreszeit, in der das magische Polarlicht oder das Auftauchen von Walen zum Alltag gehören.
Wenn die Tage nördlich vom Polarkreis immer kürzer werden, zeigt sich der Norden Norwegens von seiner beeindruckendsten Seite. Schneebedeckte Bergketten treffen auf eisige Fjorde. Und nachts tanzen eindrucksvolle Polarlichter am Himmel. Der "Nordseereport Spezial" begleitet Abenteurer und Einheimische, die diese einzigartige Jahreszeit voll auskosten.
Etwa 200 Kilometer nördlich vom Polarkreis liegt Narvik. Hier trifft Moderne auf Tradition, zum Beispiel bei der Winterfestwoche. Dafür strömen Zehntausende Norweger jedes Jahr in die kleine Stadt am Fjord und feiern in altertümlichen Kostümen die Geschichte der Stadt - mal mit einer Fahrt im Sonderzug Richtung Schweden, mal mit norwegischem Country-Rap.
Doch hoch oben im Norden Norwegens wird nicht nur gefeiert, sondern auch Wintersport zelebriert. Und zwar mit spektakulärer Aussicht. In den Bergen oberhalb von Narvik trainiert die 19-jährige Adriane Steinsvik täglich für ihren Traum: eines Tages für Norwegen bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften zu starten, die in wenigen Jahren hier stattfinden sollen. Auch Thomas Weickert und Susanne Hentschel verfolgen weit über den Polarkreis ihren Traum. Die beiden deutschen Auswanderer produzieren Elchbratwurst und landestypischen Kuchen. Bald wollen sie ihren eigenen Hofladen eröffnen mit Blick auf den Fjord. Wegziehen? Undenkbar. Auch wegen der magischen Polarlichtnächte im Winter.
Einmal im Leben Auge in Auge mit Orcas. In Skjervøy, nördlich von Tromsø, wird dieser Traum Wirklichkeit. Wenn sich im Winter riesige Heringsschwärme in den Fjorden sammeln, folgen ihnen die majestätischen Wale - und mit ihnen Abenteurer aus aller Welt. Die Mutigsten wagen sich ins eisige Wasser, um den Orcas beim Jagen ganz nah zu sein. Ein Moment voller Ehrfurcht, Adrenalin und purer Magie.
Der "Nordseereport Spezial" taucht ein in das Leben im arktischen Norwegen an einem der eindrucksvollsten Orte des Landes. Eine Reise durch traumhafte Schneelandschaften und zu den Riesen der arktischen Meere: den Orcas.
Die Tagesschau ist eine der bekanntesten und ältesten Nachrichtensendungen im deutschsprachigen Raum. Sie wird seit 1952 von der ARD produziert und täglich ausgestrahlt. Mit ihrer sachlichen und prägnanten Berichterstattung informiert sie über aktuelle Ereignisse aus Deutschland, Europa und der Welt.
Musicals in Deutschland sind seit drei Jahrzehnten Zuschauermagneten. In dieser Sendung wird die Geschichte des Musicals in Norddeutschland gezeigt und hinter die Kulissen der Szene geblickt.
In den 1990er-Jahren Jahren faszinierten vor allem "Cats" und "Das Phantom der Oper". In Hamburg zieht "König der Löwen" seit 2001 junge und alte Menschen in den Bann. Ebenso wie "Die heiße Ecke", die im Tivoli auf der Reeperbahn bereits seit 23 Jahren gespielt wird.
Darsteller*innen wie die Niederländerin Willemijn Verkaik ("Die Eiskönigin", "& JULIA"), der Brasilianer Benét Monteiro ("MJ"), Alexander Klaws ("Tarzan") oder auch Angelika Milster ("Cats", "La Cage aux Folles") sind umjubelte Stars.
Bevor jedoch die Künstler*innen acht Mal in der Woche auf der Bühne stehen, müssen sie drei Jahre lang durch eine sehr anstrengende Ausbildung gehen: die Stage School in Hamburg ist eine der Talentschmieden. In dem Film werden zwei Schüler*innen auf ihrem Weg durch die Gesangs-, Tanz- und Schauspielstunden bis zu ihrem ersten großen Auftritt begleitet.
Udo Jürgens und sein langer Weg zu sich selbst - das einstündige Künstlerportrait "UDO!" von David Kunac und Sebastian Dehnhardt zeichnet das packende Psychogramm eines musikalischen Genies, das sein Leben der Bühne und dem Applaus verschrieben hat - bis in den Tod. Mit exklusivem Zugang zum Familienarchiv, unveröffentlichtem Bild- und Tonmaterial erzählen Udo Jürgens' Kinder Jenny und John, engste Freunde und Vertraute von der atemberaubenden Karriere, der Rastlosigkeit und den Schattenseiten dieses Jahrhundertmusikers.
Die NDR Talk Show Classics zeigen in dieser feierlichen Ausgabe besondere Talkmomente rund um Weihnachtsrituale, Geschenke, Wichteln, Familientraditionen, Schnee-Versprechen, Katastrophen unterm Weihnachtsbaum und unvergessliche Feiertage, kurz gesagt: rund um diese ganz besondere Jahreszeit zum Fest der Liebe. Unter anderem mit Katharina, Anna und Nellie Thalbach, Bülent Ceylan, Heide Keller und Rosi Mittermaier. Frohe Weihnachten!
Zu später Stunde wird es unterhaltsam in Hamburg. Moderatorin und Sängerin Ina Müller sendet aus einer Hafenkneipe und empfängt Gäste zu lustigen, lockeren Thekengesprächen und Gesangseinlagen.
Auch spätere Showstars, Profisportler, Design-Ikonen oder Schauspieler stehen irgendwann ganz am Anfang ihrer erfolgreichen Karrieren und sind dann "Das erste Mal" zu Gast in der "NDR Talk Show". Meist noch wenig bekannt, sehr jung oder sogar schüchtern, aber immer schon unterhaltsam. In dieser Folge sind u.a. die Talkshow-Premieren von Désirée Nosbusch, Henry Maske, Verona Feldbusch , Bülent Ceylan, Horst Lichter und Cindy aus Marzahn zu sehen.
Die NDR Talk Show Classics zeigen in dieser feierlichen Ausgabe besondere Talkmomente rund um Weihnachtsrituale, Geschenke, Wichteln, Familientraditionen, Schnee-Versprechen, Katastrophen unterm Weihnachtsbaum und unvergessliche Feiertage, kurz gesagt: rund um diese ganz besondere Jahreszeit zum Fest der Liebe. Unter anderem mit Katharina, Anna und Nellie Thalbach, Bülent Ceylan, Heide Keller und Rosi Mittermaier. Frohe Weihnachten!
Für Naturliebhaber sind sie eines der Traumziele in Norwegen: die Lofoten. Die kleine Inselgruppe, rund 200 Kilometer über dem Polarkreis, vereint gewaltige Bergformationen, malerische Fischerdörfer und fast schon karibische Strände. Doch Norwegens Inseljuwel bietet auf rund 80 Inseln noch mehr als eine beeindruckende Landschaft und Tierwelt. Dieser Film begleitet Fischer, Sportler*innen, Unternehmer und Künstler*innen, die auf den Lofoten aufgewachsen sind oder hier ihr neues Zuhause gefunden haben. Ein Leben zwischen Tradition und Trendsetting, zwischen Extremsport und Entspannung.
Jacqueline Steinkraus kam vor zwölf Jahren mit ihrem Mann auf die Lofoten. Die Krankenschwester aus Greifswald wagte in Norwegen einen Neuanfang. Mittlerweile entwirft sie hier Schmuck. Und der ist nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Einheimischen beliebt. Steinkraus sagt, auf den Lofoten sei sie richtig angekommen.
Ankommen ist auch das Ziel von Carmen Walter. Ihr Ziel: Tourguide für Kajak-Ausflüge. Das Konzept der Touren ist besonders: die beeindruckende Natur der Lofoten erleben und dabei etwas für die Umwelt tun. Zusammen mit acht weiteren Teilnehmenden sammelt die 22-Jährige Müll von den Stränden der Inselgruppe - bis tief in die Nacht. Denn im Sommer geht die Sonne auf den Lofoten nicht unter, auch nach Mitternacht bleibt es taghell.
Die atemberaubende Naturkulisse der Lofoten begeistert Geir Halvard Nilssen jeden Tag. Der Fischer ist mit seinem kleinen Boot tagtäglich in den Fjorden der Lofoten unterwegs. Nilssen ist hier aufgewachsen, lernte schon im Grundschulalter das Fischen und sagt heute, mit 59 Jahren, einen besseren Beruf könne er sich nicht vorstellen.
Die Schönheit der Insel zieht aber auch zahlreiche Kulturschaffende aus aller Welt an. In einem Eismuseum stellen Künstler*innen ihre gefrorenen Skulpturen aus, immer wieder finden an unterschiedlichen Kultur-Hotspots auch Ausstellungen und Konzerte statt. Auch die Band von Bethany Forseth-Reichberg ist extra aus Oslo auf die Inselgruppe gekommen. Zusammen mit ihrer Band Mall Girl möchte sie hier bei einem Auftritt die Mitternachtssonne feiern. Und auch für Sportfans haben die Lofoten einiges zu bieten wie den Fußballplatz im kleinen Örtchen Henningsvær, einer der weltweit schönsten Fußballplätze. Aufgrund seiner spektakulären Lage zieht er nicht nur Sportlerinnen und Sportler, sondern auch Fotoenthusiasten an.
Der "Nordseereport Spezial" zeigt eine Inselgruppe, die nicht nur durch ihre Natur, sondern auch durch die Menschen, die hier leben, ein einzigartiger Ort voller Überraschungen ist.
Winter in Norwegen - Glücklich durch die dunkle Jahreszeit
65'
Das Leben nördlich des Polarkreises ist extrem. Erst recht im arktischen Winter mit monatelanger Dunkelheit, meterhohem Schnee und Minustemperaturen. Um bei diesen Bedingungen gut leben zu können, haben die Menschen in der norwegischen Stadt Tromsø einen besonderen Rhythmus entwickelt. Jeder hat so seine eigenen Tricks, um der Kälte zu trotzen: Eisbaden fürs Wohlbefinden, Winterfußball unter Polarlichtern, Schlittenhunderennen mit Adrenalingarantie. Und anschließend: heißer Kaffee und nordnorwegische Spezialitäten. So machen es sich die Menschen hier schön "koselig". Das bedeutet so viel wie Gemütlichkeit und ist das dänische Hygge auf Norwegisch.
Tromsø ist die nördlichste Metropole Norwegens, 350 Kilometer über dem Polarkreis. Das "Paris des Nordens" oder auch das "Tor zur Arktis" wird die Stadt genannt. 70.000 Menschen leben hier am 69. Breitengrad, davon 15.000 Studierende an der nördlichsten Universität der Welt.
Am Fjord von Tromsø spielt auch der nördlichste Profifußballverein. Im Winter trainieren hier die Kicker unter Kunstlicht bei minus fünf Grad und bereiten sich auf das letzte Heimspiel vor der Weihnachtspause vor. In dieser Saison spielen sie in der norwegischen 1. Liga ganz oben mit. Das Erfolgsgeheimnis: ihr Nordisch-by-nature-Training.
Auch Ben Voigt trainiert jetzt im Winter jeden Tag. Der Deutsche verliebte sich als Austauschstudent in die Landschaft, die Natur und die Winterzeit. Mit Frau und Kind und mehr als 40 Schlittenhunden lebt er auf seinem Hof und trainiert mit seinen Huskys für ein einzigartiges Schlittenhunde-Ereignis: den Finnmarksløpet, 1200 Kilometer lang und damit das längste Rennen Europas.
Kälte kann aber auch belebend sein, das wissen Menschen wie Birgit Lockertsen sehr genau. Jeden Sonnabendmorgen pünktlich um 10:00 Uhr trifft sie sich am Meer mit ihrer Eisbadegruppe und taucht ein ins ein Grad kalte Wasser. Das Baderitual wird auf typische Tromsø-Art zelebriert. Und hinterher gibt es natürlich Kaffee und Kuchen.
Der "Nordseereport Spezial" dokumentiert das Leben von Menschen in einer Region und zu einer Jahreszeit, in der das magische Polarlicht oder das Auftauchen von Walen zum Alltag gehören.