Sie waren Hochämter des goldenen Fernseh-Zeitalters: die großen TV-Shows, die in den 1960er-, 70er- und 80er-Jahren Millionen Menschen vor die Bildschirme lockten. Wenn Quoten-Garanten wie Rudi Carrell oder Hans-Joachim Kulenkampff ihre Kandidatinnen und Kandidaten zu Ratespaß und Rollenspielen riefen, schauten bis zu 40 Millionen zu - Zuseherzahlen, von denen heutige Fernsehproduktionen nur träumen können.
Die berühmtesten Shows des deutschen Sprachraums - vom "Goldenen Schuss" bis "Wünsch dir was" und "Wetten, dass" - waren über Jahrzehnte hinweg aber auch großangelegte Familienzusammenführungs-Institutionen. Die großen Shows waren so etwas wie massenkommunikative Lagerfeuer, die die verschiedenen Generationen vor den Flimmerkästen vereinten. Was ihre Ästhetik und ihre Dramaturgie betraf, gingen die meisten Fernseh-Shows auf US-amerikanischen Vorbilder zurück. Auch erfolgreiche Unterhaltungs-Formate im Hörfunk dürfen als Vorläufer gesehen werden.
Im ersten Teil seines Doku-Zweiteilers blickt Günter Kaindlstorfer in der ORF-III-Neuproduktion auf die Anfangsjahre des familienzusammenführenden TV-Entertainments in den 1960er und frühen 1970er-Jahren zurück - auf Showmaster wie Lou van Burg, Heinz Conrads, Rudolf Hornegg, Robert Lembke, Vico Torriani und Hans-Joachim Kulenkampff.
Zeitzeuginnen und Fernsehfachleute wie Thomas Gottschalk, Chris Lohner, Peter Fässlacher, Günter Tolar, Dirk Stermann, Hosea Ratschiller, Harald Sicheritz, Lillian Moschen und Teresa Vogl erinnern sich an alte Zeiten und analysieren ausgewählte Show-Ausschnitte.
Fernsehen zum Gernsehen - wenn Kari und Christoph gemeinsam durch die Highlights von 65 Jahre TV-Geschichte führen, sprühen die Funken. Von großen Shows über Kabarett bis zu skurrilen Sportkommentaren - das ORF Archiv ist reich an Clips mit hohem Schau- und Erinnerungswert. Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz, ihrerseits schon Institutionen dieses Mediums, haben das Beste und Unterhaltsamste ausgegraben.
Der Möbelfabrikant Albert und der Portier Paul könnten beide die Väter von Conny sein, Resultat eines längst verdrängten Seitensprungs beider Männer mit derselben Frau. Was gerade zu einem Riesenproblem wird, denn Conny fordert unbezahlte Alimente ein - aus 30 Jahren. Pauls eheliches Glück und Alberts geschäftliche Zukunft stehen auf dem Spiel. Eine großflächige Vertuschungsaktion beginnt und führt in das perfekte Chaos.
Mit Elfi Eschke, Peter Fricke, Ruth-Maria Kubitschek, Karl Merkatz, Katharina Stemberger, Marco Rima, Helma Gautier, Gunther Gillian, Johannes Krisch, Claudia Kment
Frechheit siegt! Mit diesem Motto schlägt sich Conny Herzog höchst erfolgreich durchs Leben und erreicht meist ihre oft sehr hoch gesteckten Ziele. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Operation "Vatersuche" will die lebensfrohe Frau so richtig durchstarten. Mit einer Erfindung ihres Vaters Paul, großartigen Geschäftsideen und einer gehörigen Portion Mut im Gepäck wagt sie sich mit Hilfe ihrer Freunde Freddy, René und Susanne an den ganz großen Coup.
Mit Elfi Eschke, Karl Merkatz, Peter Fricke, Katharina Stemberger, Marco Rima, Ruth-Maria Kubitschek, Helma Gautier, Gunther Gillian, Johannes Krisch, Hilde Dalik, Martin Brambach, Erika Deutinger, Fritz Egger
Ein vergnügliches Wiedersehen mit Elfi Eschke und Rainhard Fendrich in Schwabenitzkys Komödien-Klassiker.
Connys neu gegründete "Agentur zur Lösung unlösbarer Probleme" startet mit einem schwierigen Fall. Conny soll den ins Karriere-Aus getrudelten Ex-Popstar Larry zurück auf die Siegerstraße befördern. Dass der nicht will und sie null Ahnung vom Musikgeschäft hat sieht sie nicht als Hindernis. Sie hat ja mit dem Musik-Profi René ein echtes As im Ärmel.
Und solange ihr geliebter aber krankhaft eifersüchtiger Freddy nicht bemerkt, dass ausgerechnet sein größter Rivale Connys neuer Partner ist kann so gut wie gar nichts schiefgehen.
Mit Elfi Eschke, Johannes Krisch, Rainhard Fendrich, Marco Rima, Magdalena Rentenberger, Peter Fricke, Uschi Wolff, Alexander Goebel
Conny braucht Geld. Als ein mysteriöser Uhrenfabrikant sie mit einer Recherche zu einem möglichen Versicherungsbetrug beauftragt scheint das Problem vorerst gelöst. Aber dann kommt es für Conny ganz dick. Es scheint um Mord zu gehen und der Auftraggeber könnte selbst der Mörder sein. Leider hat sich Conny aber bereits in ihn verliebt. Elfi Eschke als oberschlaue Detektivin in Nöten in einer Krimikomödie von Reinhard Schwabenitzky.
Mit Elfi Eschke, Johannes Krisch, Peter Fricke, Uschi Wolff, Merab Ninidze, Mirjam Ploteny, Stefanie Frischeis, Michael Scheidl, Nadja Maleh, Gerhard Zemann, Otmar Schrott
Die junge Sekretärin Sheila Webb wird in ein Haus bestellt und findet dort die Leiche eines Mannes, die von insgesamt sechs Uhren umgeben ist. Vier der Uhren sind um 16 Uhr 13 stehengeblieben. Als eine Kuckucksuhr an der Wand die volle Stunde schlägt, erscheint die blinde Besitzerin des Hauses. Sie wundert sich über den Toten und gibt an, nichts von den Uhren zu wissen. Poirot ist fasziniert von dem seltsamen Fall und beginnt in der Nachbarschaft zu ermitteln.
Mit: David Suchet , Olivia Grant , Anna Skellern
Regie: Charlie Palmer
GB 2008
Mit David Suchet, Olivia Grant, Anna Skellern, Tom Burke, Andrew Havill, Victoria Wicks, Jaime Winstone, Sinead Keenan, Lesley Sharp, Anna Massey, Phil Daniels, Ben Righton, Beatie Edney, Abigail Thaw, Guy Henry, Geoffrey Palmer, Phoebe Stickland, Isabella Parriss, Tessa Peake-Jones, Jason Watkins
Zwei Fälle beschäftigen Hercule Poirot und Ariadne Oliver parallel. Der eine ist ein Mord an einem Arzt in einer Nervenheilanstalt und der andere ein rätselhafter Selbstmord der Eltern des Patenkindes von Ariadne. Beide ermitteln auf eigene Faust, bis Poirot es dämmert, dass die beiden rätselhaften Todesfälle möglicherweise zusammenhängen. Es ist jedoch noch ein weiter Weg, bis es ihm gelingt alle Puzzleteile zusammenzufügen, denn absoluter Wahnsinn und bedingungslose Loyalität aus Liebe standen anfänglich nicht auf seiner Rechnung.
Mit: David Suchet , Adrian Lukis , Annabel Mullion , Zoe Wananmaker
Regie: John Strickland. Drehbuch: Nick Dear.
GB 2009
Mit David Suchet, Adrian Lukis, Annabel Mullion, Zoë Wanamaker, Greta Scacchi, Iain Glen, Vincent Regan, Alexandra Dowling, Vanessa Kirby, Ferdinand Kingsley, Danny Webb, Claire Cox, Ruth Sheen
Der wohl bekannteste Fall des belgischen Meisterdetektives Hercule Poirot.
Poirot befindet sich auf der Rückreise von Istanbul im Waggon des Orient-Expresses. Nur wenige Passagiere befinden sich im Zug. Als auf halber Strecke die Schienen durch eine Schneelawine unpassierbar werden, kommt es zu einem ungewollten Zwischenstopp in mitten der Wildnis. Als der nächste Tag anbricht wird die Leiche eines skrupellosen Geschäftsmannes erstochen aufgefunden. Jeder der Passagiere könnte den Mord in der Nacht begangen haben. Die Ermittlungen deuten auf einen unbekannten Verbrecher hin, der den Zug verlassen konnte. Doch Poirot kommt nach unzähligen Nachforschungen auf die gemeinsame Geschichte, die die Passagiere mit dem Mordopfer haben.
Mit: David Suchet , Tristan Sheperd , Sam Crane , Toby Jones
Regie: Philip Martin
GB 2010
Mit David Suchet, Tristan Shepherd, Sam Crane, Toby Jones, Brian J. Smith, David Morrissey, Jessica Chastain, Stewart Scudamore, Serge Hazanavicius, Eileen Atkins, Susanne Lothar, Denis Ménochet, Barbara Hershey, Hugh Bonneville, Marie-Josée Croze, Stanley Weber, Elena Satine, Joseph Mawle, Samuel West
1989 fällt der Eiserne Vorhang und macht vormals dichte Grenzen durchlässig. Migration und Asyl beherrschen bald danach die öffentlichen Debatten. Ist Österreich ein Transitland oder bleiben flüchtende Menschen dauerhaft hier? Und wie mit ihnen umgehen? Schon vor 1989 suchen Menschen in Österreich Schutz: 1956 flüchten Menschen aus Ungarn und 1981 aus Polen. Viele davon bleiben. Im Zuge des schrecklichen "Bruderkriegs" in Jugoslawien kommt es ab 1991 zu einer weiteren Einwanderungswelle. Österreich bietet vielen Schutz, gleichzeitig steigt aber der Unmut in der Bevölkerung. Auch Sarah Tantula macht sich im April 1992 aus Sarajevo mit ihrem Mann auf den Weg, um im sicheren Hafen Österreich nach einer besseren Zukunft zu suchen. Im Land angekommen merkt sie bald, dass sie nicht überall willkommen ist. Im ländlichen Oberösterreich ist sie mit großen menschlichen und bürokratischen Hürden konfrontiert. Angeheizt von den neuen politischen Realitäten erstarkt eine alte politische Kraft zu neuer Größe - die FPÖ. Ein paar Jahre zuvor hat Walter Meischberger als politischer Neuling Jörg Haider kennengelernt und sich der "Buberlpartie" rund um den charismatischen Politiker angeschlossen. Er arbeitet nun auch am "Österreich zuerst"-Volksbegehren mit, das wegen seiner restriktiven Forderungen gegen Ausländer auch am oft als sogenannten "Anti-Ausländer-Volksbegehren" bezeichnet wird. Der FPÖ gelingt in dieser Zeit, nicht zuletzt aufgrund der Politisierung dieses Themas, ein kometenhafter Aufstieg. Folge 9 der vierten Staffel von "Österreich - die ganze Geschichte" beleuchtet die Verwerfungen, die die Themen Zuwanderung, Flucht, Rechtspopulismus und Zivilgesellschaft in den frühen 1990er Jahren in Österreich hervorgerufen haben.
Jahrzehntelang ist für Österreich ein Eintritt in die europäische Gemeinschaft schwer vorstellbar. Die 1955 beschlossene "immerwährende Neutralität" scheint damit nicht vereinbar zu sein. Und doch wird es Realität: Am 1. Jänner 1995 tritt Österreich der Europäischen Union bei. Der Kalte Krieg ist vorbei, der Eiserne Vorhang gefallen - das politische Umfeld ein grundlegend verändertes. Doch der Weg nach Brüssel ist steinig. Es gilt noch viele Hürden zu überwinden, bis österreichische Vertreter in Brüssel Platz nehmen können. Bereits im weltpolitischen Wendejahr 1989 hat die große Koalition unter Bundeskanzler Franz Vranitzky das Beitrittsansuchen gestellt. Es folgen Jahre der Diplomatie, des Abwägens, des Werbens. Auch im Inland ist der Widerstand groß, und das parteiübergreifend. Insbesondere die traditionell europafreundliche FPÖ legt unter ihrem Vorsitzenden Jörg Haider eine Hundertachtzig-Grad-Wende hin und lehnt einen Beitrag strikt ab - ebenso die Grünen sind dagegen.
"Austria goes Europe" - die zehnte Folge der vierten Staffel von "Österreich - die ganze Geschichte" beleuchtet die politischen Weichenstellungen dieser Jahre anhand zweier gegensätzlicher Persönlichkeiten: Alois Mock, ÖVP-Außenminister und glühender Verfechter des EU-Beitritts kämpft bis zu den Marathonverhandlungen 1994 für einen Vertragsabschluss. Auf der anderen Seite profiliert sich Maria Vogt, engagierte Biobäuerin und lautstarke Stimme der ökologischen Landwirtschaft als vehemente EU-Gegnerin. 1994 spricht sich bei einer Volksabstimmung die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher für den EU-Beitritt aus. Das große Ziel ist geschafft!
Die letzte Folge der preisgekrönten ORFIII-Geschichtsreihe schließt den Bogen der 1000-jährigen Geschichte unseres Landes. Und resümiert zum Schluss aus internationaler Perspektive Österreichs heutige Rolle in Europa und der Welt.
Die ORF-III-Dokureihe "Soundtrack Österreich" nimmt das Publikum mit auf einen unterhaltsamen Streifzug durch insgesamt sieben Jahrzehnte österreichischer Musik und Geschichte. Als Präsentatorin führt Kristina Sprenger durch die Reihe. Der dritte Teil widmet sich den 1970er Jahren - eine Zeit, die als die "Ära Kreisky" die heimische Gesellschaft geprägt hat. Unter Kreisky finden große politische und gesellschaftliche Veränderungen statt und modernisieren das Land. Die Folgen der internationalen Jugendrevolten erreichen Österreich. Es sind die Jahre, in denen der ganz große Erfolg des Austro Pop geboren wird. Marianne Mendt eröffnet die neue österreichische Dialektwelle mit ihrem Hit "Wie a Glockn". Wolfgang Ambros setzt danach mit "Da Hofa" eine Entwicklung in Gang, die die österreichische Musiklandschaft viele Jahre hindurch prägen wird. Weitere Vertreter dieser Dialektwelle sind Georg Danzer, Arik Brauer oder Peter Cornelius. Noch "wildere" musikalische Eigenheiten bringt der Austropop hervor, wie die für ihre exzessive Bühnenshow bekannten "Drahdiwaberl".
Mit: Wolfang Ambros, Joesi Prokopetz, Andre Heller, Marianne Mendt, Arik Brauer, Peter Rapp, Waterloo, Jazz Gitti u.v.a.
In den 1980er Jahren ist Österreich auf dem Höhepunkt der Wirtschaftswunderjahre, doch gleichzeitig erschüttern mehrere Skandale die Republik. Der Fall Lucona mit dem Hauptangeklagten Udo Proksch kommt ans Tageslicht, der Weinskandal sowie der AKH-Skandal werfen ein dunkles Licht auf die Republik. Außerdem wird das Land durch die Affäre Waldheim mit seiner nicht aufgearbeiteten Vergangenheit konfrontiert und muss sich dieser vierzig Jahre nach Kriegsende nun stellen. Die Musik reagiert auf diese Entwicklung und kommentiert diese kritisch. Unter anderem die EAV, die zu einem festen Bestandteil des weiterentwickelten Austropop wird, der auch neue Stars wie STS oder Rainhard Fendrich hervorbringt. Rainhard Fendrich singt die neue inoffizielle Hymne Österreichs - "I am from Austria". Und die 80er sind die Jahre des österreichischen Popwunders Falco. Der Wiener feiert riesige internationale Erfolge, die bislang in Österreich unerreichbar schienen, unter anderem als Nummer 1 der US-Charts mit "Rock me Amadeus". Der vierte Teil der Dokumentationsreihe spannt den Bogen von diesem österreichischen Ausnahmekünstler bis hin zu aktuellen Interpreten des Austropop wie Pizzeria & Jaus oder Voodoo Jürgens. Präsentiert wird die Doku-Reihe von Kristina Sprenger.
Mit: Mit Wolfang Ambros, Joesi Prokopetz, Andre Heller, Arik Brauer, Erika Pluhar, Gerd Steinbäcker, Ewald Pfleger u.v.a
Der 70er im Titel des Resetarits-Programms ist doppeldeutig: einerseits ist dieser runde Geburtstag von ihm erreicht und somit ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Andrerseits und vornehmlich geht es ihm aber um die 70er Jahre. Was ist seither verloren gegangen, was wurde dazu gewonnen? Eine ebenso pointierter, wie philosophischer Abend.
In seinem 25jährigen Bühnenjubliläumsprogramm legt Vitasek seine Generation quasi auf die Couch. Er räsoniert in seiner satirischen Art über seine "wilden" post68er Jahre, seine Weggefähren und Schauplätze - und was daraus geworden ist. Einzigartig z. B. die Episode, als er gerade Statist im Burgtheater ist, nebenan die OPEC überfallen wird und Kunst und Realität plötzlich ineinander aufgehen. Ein großes, ein reifes, ein unwiderstehlich witziges Programm.
TV-Premiere für das neue Erfolgsprogramm der Publikumslieblinge und Kabarettstars Monica Weinzettl und Gerold Rudle! Kennen Sie schon das schönste Märchen der Welt? Es war einmal ein Prinz, der fragte die Prinzessin: "Willst du mich heiraten?" Sie sagte: "Nein!" Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende! Wie viele Sterne würden Sie diesem Witz geben? Unser ganzes Leben besteht aus Bewertungen. Wie schmutzig war das Hotel? Wie schmerzvoll war es beim Zahnarzt? Sterne eignen sich für jede Art von Bewertung. Aber haben Sie sich schon mal gefragt, wieviel Sterne Ihre Beziehung verdient hat? Auf einer Skala von eins bis fünf, was schätzen Sie? Vielleicht ist ein Stern schon zerkratzt, ein weiterer eingerissen und so mancher klebt da nur noch aus Gewohnheit. Aber egal, Stern ist Stern! Weinzettl und Rudle haben sich der fünf-Sterne-Prüfung unterzogen und dabei einen Fragenkatalog entworfen, der jede Beziehung unter die Lupe nimmt! Sind sie mutig genug, sich diesen Fragen zu stellen? Eine Aufzeichnung aus dem Theater Vindobona in Wien.
1989 fällt der Eiserne Vorhang und macht vormals dichte Grenzen durchlässig. Migration und Asyl beherrschen bald danach die öffentlichen Debatten. Ist Österreich ein Transitland oder bleiben flüchtende Menschen dauerhaft hier? Und wie mit ihnen umgehen? Schon vor 1989 suchen Menschen in Österreich Schutz: 1956 flüchten Menschen aus Ungarn und 1981 aus Polen. Viele davon bleiben. Im Zuge des schrecklichen "Bruderkriegs" in Jugoslawien kommt es ab 1991 zu einer weiteren Einwanderungswelle. Österreich bietet vielen Schutz, gleichzeitig steigt aber der Unmut in der Bevölkerung. Auch Sarah Tantula macht sich im April 1992 aus Sarajevo mit ihrem Mann auf den Weg, um im sicheren Hafen Österreich nach einer besseren Zukunft zu suchen. Im Land angekommen merkt sie bald, dass sie nicht überall willkommen ist. Im ländlichen Oberösterreich ist sie mit großen menschlichen und bürokratischen Hürden konfrontiert. Angeheizt von den neuen politischen Realitäten erstarkt eine alte politische Kraft zu neuer Größe - die FPÖ. Ein paar Jahre zuvor hat Walter Meischberger als politischer Neuling Jörg Haider kennengelernt und sich der "Buberlpartie" rund um den charismatischen Politiker angeschlossen. Er arbeitet nun auch am "Österreich zuerst"-Volksbegehren mit, das wegen seiner restriktiven Forderungen gegen Ausländer auch am oft als sogenannten "Anti-Ausländer-Volksbegehren" bezeichnet wird. Der FPÖ gelingt in dieser Zeit, nicht zuletzt aufgrund der Politisierung dieses Themas, ein kometenhafter Aufstieg. Folge 9 der vierten Staffel von "Österreich - die ganze Geschichte" beleuchtet die Verwerfungen, die die Themen Zuwanderung, Flucht, Rechtspopulismus und Zivilgesellschaft in den frühen 1990er Jahren in Österreich hervorgerufen haben.
Jahrzehntelang ist für Österreich ein Eintritt in die europäische Gemeinschaft schwer vorstellbar. Die 1955 beschlossene "immerwährende Neutralität" scheint damit nicht vereinbar zu sein. Und doch wird es Realität: Am 1. Jänner 1995 tritt Österreich der Europäischen Union bei. Der Kalte Krieg ist vorbei, der Eiserne Vorhang gefallen - das politische Umfeld ein grundlegend verändertes. Doch der Weg nach Brüssel ist steinig. Es gilt noch viele Hürden zu überwinden, bis österreichische Vertreter in Brüssel Platz nehmen können. Bereits im weltpolitischen Wendejahr 1989 hat die große Koalition unter Bundeskanzler Franz Vranitzky das Beitrittsansuchen gestellt. Es folgen Jahre der Diplomatie, des Abwägens, des Werbens. Auch im Inland ist der Widerstand groß, und das parteiübergreifend. Insbesondere die traditionell europafreundliche FPÖ legt unter ihrem Vorsitzenden Jörg Haider eine Hundertachtzig-Grad-Wende hin und lehnt einen Beitrag strikt ab - ebenso die Grünen sind dagegen.
"Austria goes Europe" - die zehnte Folge der vierten Staffel von "Österreich - die ganze Geschichte" beleuchtet die politischen Weichenstellungen dieser Jahre anhand zweier gegensätzlicher Persönlichkeiten: Alois Mock, ÖVP-Außenminister und glühender Verfechter des EU-Beitritts kämpft bis zu den Marathonverhandlungen 1994 für einen Vertragsabschluss. Auf der anderen Seite profiliert sich Maria Vogt, engagierte Biobäuerin und lautstarke Stimme der ökologischen Landwirtschaft als vehemente EU-Gegnerin. 1994 spricht sich bei einer Volksabstimmung die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher für den EU-Beitritt aus. Das große Ziel ist geschafft!
Die letzte Folge der preisgekrönten ORFIII-Geschichtsreihe schließt den Bogen der 1000-jährigen Geschichte unseres Landes. Und resümiert zum Schluss aus internationaler Perspektive Österreichs heutige Rolle in Europa und der Welt.
Die ORF-III-Dokureihe "Soundtrack Österreich" nimmt das Publikum mit auf einen unterhaltsamen Streifzug durch insgesamt sieben Jahrzehnte österreichischer Musik und Geschichte. Als Präsentatorin führt Kristina Sprenger durch die Reihe. Der dritte Teil widmet sich den 1970er Jahren - eine Zeit, die als die "Ära Kreisky" die heimische Gesellschaft geprägt hat. Unter Kreisky finden große politische und gesellschaftliche Veränderungen statt und modernisieren das Land. Die Folgen der internationalen Jugendrevolten erreichen Österreich. Es sind die Jahre, in denen der ganz große Erfolg des Austro Pop geboren wird. Marianne Mendt eröffnet die neue österreichische Dialektwelle mit ihrem Hit "Wie a Glockn". Wolfgang Ambros setzt danach mit "Da Hofa" eine Entwicklung in Gang, die die österreichische Musiklandschaft viele Jahre hindurch prägen wird. Weitere Vertreter dieser Dialektwelle sind Georg Danzer, Arik Brauer oder Peter Cornelius. Noch "wildere" musikalische Eigenheiten bringt der Austropop hervor, wie die für ihre exzessive Bühnenshow bekannten "Drahdiwaberl".
Mit: Wolfang Ambros, Joesi Prokopetz, Andre Heller, Marianne Mendt, Arik Brauer, Peter Rapp, Waterloo, Jazz Gitti u.v.a.
In den 1980er Jahren ist Österreich auf dem Höhepunkt der Wirtschaftswunderjahre, doch gleichzeitig erschüttern mehrere Skandale die Republik. Der Fall Lucona mit dem Hauptangeklagten Udo Proksch kommt ans Tageslicht, der Weinskandal sowie der AKH-Skandal werfen ein dunkles Licht auf die Republik. Außerdem wird das Land durch die Affäre Waldheim mit seiner nicht aufgearbeiteten Vergangenheit konfrontiert und muss sich dieser vierzig Jahre nach Kriegsende nun stellen. Die Musik reagiert auf diese Entwicklung und kommentiert diese kritisch. Unter anderem die EAV, die zu einem festen Bestandteil des weiterentwickelten Austropop wird, der auch neue Stars wie STS oder Rainhard Fendrich hervorbringt. Rainhard Fendrich singt die neue inoffizielle Hymne Österreichs - "I am from Austria". Und die 80er sind die Jahre des österreichischen Popwunders Falco. Der Wiener feiert riesige internationale Erfolge, die bislang in Österreich unerreichbar schienen, unter anderem als Nummer 1 der US-Charts mit "Rock me Amadeus". Der vierte Teil der Dokumentationsreihe spannt den Bogen von diesem österreichischen Ausnahmekünstler bis hin zu aktuellen Interpreten des Austropop wie Pizzeria & Jaus oder Voodoo Jürgens. Präsentiert wird die Doku-Reihe von Kristina Sprenger.
Mit: Mit Wolfang Ambros, Joesi Prokopetz, Andre Heller, Arik Brauer, Erika Pluhar, Gerd Steinbäcker, Ewald Pfleger u.v.a