Wohin mit dem hochradioaktiven Atommüll? Darüber streiten Politik und Atomkraftgegner seit Jahren. Die Endlagersuche soll jetzt mit Bürgerbeteiligung vorangehen. Kann das klappen? Mindestens eine Million Jahre muss stark strahlender Atommüll tief in der Erde gelagert werden und Kriege, Überschwemmungen sowie Eiszeiten überstehen. Viele Lokalpolitiker und Betroffene sagen jedoch: "Nicht bei uns!" Lange Zeit herrschte Euphorie in Deutschland, wenn es um die Vorzüge der Kernenergie ging. Über Jahrzehnte wurden Kritiker als Öko-Spinner abgetan, wobei die Endlagerproblematik ausgeblendet wurde. Heute - nach den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima - macht Radioaktivität vielen Menschen Angst, und allen ist klar, eine sichere Lösung für den stark strahlenden Müll muss her. Das hochradioaktive Erbe sind die abgebrannten Brennstäbe aus den Atomkraftwerken. Seit Jahrzehnten lagern sie bei den AKW selbst und in Zwischenlagern, in sogenannten Castorbehältern. Die abgebrannten Brennelemente werden 1900 dieser großen Stahlzylinder füllen. Diese schirmen deren Strahlung ab und bauen die Restwärme ab. Die Castoren werden bald selbst zum Problem, weil sie nur für 40 Jahre zugelassen sind. Das ist zu wenig, denn es wird viel länger dauern, bis das Endlager tief in der Erde fertig ist. Schon lange wird hitzig über die finalen Standorte gestritten. Für viele Jahre wurde der Salzstock Gorleben von der Politik als ein mögliches Endlager geplant - und genauso lange von Bürgerinnen und Bürgern bekämpft. Nach einem Erkundungsstopp im Jahr 2000 wurde der Salzstock 2020 endgültig als ungeeignet aussortiert. Das gesamte Suchverfahren war 2017 zurück auf den Anfang gesetzt worden, eine Bundesgesellschaft und eine Behörde sind dafür verantwortlich. Bis 2031 sollen sie einen Standort in Deutschland finden. Das Verfahren ist gesetzlich festgeschrieben, sieht Bürgerinnen und Bürger als "Mitgestalter" vor und fordert Transparenz sowie Wissenschaftlichkeit. Doch seitdem die erste Karte mit grundsätzlich geeigneten Endlager-Gebieten veröffentlicht wurde, gibt es Protest. Fragen kommen auf: Werden alle Belange der Öffentlichkeit gehört? Werden wissenschaftliche Entscheidungen doch politisch manipuliert? Reichen 14 Jahre für die Endlagersuche? Inzwischen ist klar, es wird länger dauern. Finnland ist da schon viel weiter. Die Gemeinde Eurajoki bietet als erste Stadt auf der Welt eine Lösung für das Atommüll-Problem. Mehrere finnische Gemeinden hatten sich sogar als Standort beworben. Die Lagerstätte für hochradioaktiven Atommüll namens Onkalo wird in 450 Metern Tiefe in Granitgestein gebaut. Sie soll 2025 fertig sein. In Eurajoki freut man sich über das Endlager und darüber, dass weiterhin Atomgelder in die Region fließen. Aus geologischer Sicht ist der Untergrund in halb Deutschland für eine Lagerung geeignet. Die historischen Erfahrungen mit allen Atommüll-Plänen zeigen jedoch, sobald ein möglicher Endlager-Standort benannt ist, wächst der Widerstand. Wird die Bundesrepublik ein geeignetes Endlager finden, oder werden die Bemühungen wieder an Protest und politischem Streit scheitern?
Rupert Murdoch, Medienmogul und mächtigster Meinungsmacher der Welt. Mit 92 tritt er von der Spitze seines Imperiums zurück. Was bedeutet das für seine Nachfolge? Nach einer von Skandalen geprägten Karriere übergibt Rupert Murdoch die Geschäfte an seinen Sohn Lachlan. Der soll in Zukunft die Kontrolle über einflussreiche Medien wie Fox News und die Zeitung "The Sun" übernehmen. Der Machtkampf in der Familie Murdoch gilt als Inspiration für die HBO-Serie "Succession". Rupert Murdochs großer Traum war es schon immer, sein Imperium seinen Kindern Elisabeth, Lachlan und James zu vermachen. Früh schustert er ihnen Top-Positionen innerhalb seiner Unternehmen zu - doch die Erbfrage lässt er ungeklärt. Mit Lachlan ernennt er im September 2023 seinen Lieblingssohn zum "Thronfolger". Die Fußstapfen, in die Lachlan Murdoch tritt, sind gigantisch. Wie kaum ein anderer Medienunternehmer hat sein milliardenschwerer Vater weltweit die Politik mitbestimmt und die gesamte Nachrichtenbranche revolutioniert. Fragt man Kritiker, dann nicht unbedingt zum Guten. Laut "The New York Times" ist sein größtes Vermächtnis, "Demokratien auf der ganzen Welt ins Wanken gebracht zu haben". Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass Rupert auch nach seinem Rücktritt das letzte Wort in den zahlreichen Unternehmen des Murdoch'schen Medienimperiums haben wird. Doch das finale Machtspiel steht noch aus: Stirbt Murdoch Senior, werden seine Aktien gleichmäßig unter seinen vier ältesten Kindern aufgeteilt. Lachlans liberalere Geschwister könnten sich nach dem Tod des Vaters gegen ihn verbünden und dem "Thronfolger" die Kontrolle entreißen.
Von Polyamorie bis zur Keuschheitsbewegung - das Liebesleben in den USA durchläuft jedes Extrem. Für die große Liebe greifen amerikanische Singles und Pärchen zu unterschiedlichen Methoden. Während Stephanie einen Beziehungscoach engagiert, verlässt sich Ehepaar Brumsfield in der Liebe auf Gott. Adam, Brooke und Eve sind polyamorös und leben in einer Beziehung zu dritt. Die Dokumentation gibt spannende Einblicke in das Liebesleben der US-Amerikaner. Die Liebes- und Dating-Kultur in den USA ist geprägt von pompös inszenierten Heiratsanträgen, filmreifen Hochzeiten und strengen Sitten. Vor allem in den konservativen Südstaaten entscheiden sich viele Paare dafür, ihre Jungfräulichkeit bis zur Hochzeitsnacht zu bewahren, wie Ehepaar Brumsfield aus Alabama. Nathalie und Matthew sind gläubige Protestanten, die sich in Sachen Liebe und Familienplanung auf Gott verlassen. Neben streng konservativen Lebensweisen gibt es auch einen neuen Trend: In den Vereinigten Staaten leben rund zwei Millionen nicht monogame Paare - wie Adam, Brooke und Eve. Sie leben polyamorös und ziehen zu dritt ihre Kinder groß. Doch wie leben Singles in den USA, die noch nicht ihren Traumpartner gefunden haben? Viele amerikanische Singles fühlen sich mit der boomenden digitalen Partnervermittlung nicht mehr wohl. Sie suchen neue Wege, so wie der 27-jährige Designer Ash. Er nimmt an einem spirituellen Dating teil, um dort auf seine zukünftige Freundin zu treffen. Managerin Stephanie aus dem Silicon Valley hat aus beruflichen Gründen hingegen keine Zeit, sich selbst um ihr Liebesleben zu kümmern. Dafür engagiert sie Taylor Francois Bodine, eine professionelle Heiratsvermittlerin. Dafür ist Stephanie bereit, 30.000 Dollar zu investieren. Wie gespalten ist das Land der Hollywood-Romanzen, wenn es um Liebe und Sex geht?
In Russland sind Liebe, Sex und Familie nicht nur Privat-, sondern auch Staatssache: Das stellt für Frauen, die jüngere Generation und LGBTQIA-Menschen eine große Herausforderung dar. Putin höchstpersönlich wirbt für Patriarchat und kinderreiche Familien. Durch Familienpropaganda will der Staat die archaischen Geschlechterrollen festigen und der schrumpfenden Einwohnerzahl des Landes entgegenwirken. Doch die Mehrheit der russischen Ehen scheitert. Die häufigsten Scheidungsgründe für russische Ehepaare sind die Alkoholsucht des Ehemannes, häusliche Gewalt oder Untreue. Alleinerziehende Mütter, die entweder sitzen gelassen oder Opfer von Misshandlung wurden, bekommen vom russischen Staat kaum Unterstützung, Schutz oder Anerkennung. LGBTQIA-Menschen oder Paare, die nicht in das traditionelle Familienmodell passen, werden gesellschaftlich stigmatisiert. Doch es gibt auch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Eine junge Minderheit in Moskau organisiert eine sexuelle Revolution, die die starren Dogmen der christlich-orthodoxen Kirche und des russischen Staates aufbrechen soll.
Mexiko - ein Land voller Kontraste: Einerseits eines der fortschrittlichsten Länder Lateinamerikas, andererseits ist die Gesellschaft patriarchalisch, konservativ und frauenfeindlich. In Mexiko spielen Traditionen und Katholizismus für den Großteil der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Trotz vieler Gemeinsamkeiten gibt es in den 31 Bundesstaaten Mexikos sehr unterschiedliche Ansichten und Freiheiten in Bezug auf Liebe und die Geschlechterrollen. Der Film begleitet ein junges katholisches - und jungfräuliches - Paar aus dem wohlhabenden und konservativen Yucatán vor und während ihrer prunkvollen und traditionellen Hochzeit. In Mexiko-Stadt interpretiert man die Regeln des Katholizismus freier - hier besucht ein junges, unverheiratetes Paar regelmäßig eines der verbreiteten "Love Hotels", da Sex im Elternhaus streng verboten ist. Im Laufe des Films lernen die Zuschauerinnen und Zuschauer auch eine/einen "Muxe" kennen, einen Transgender. In der Stadt Juchitán in der südlichen Küstenregion werden Muxes nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert und verehrt. Der Bundesstaat Oaxaca erkennt Muxes bereits seit Jahrhunderten offiziell als drittes Geschlecht an. Eine Wende nimmt der Film im Bundesstaat Sinaloa. Hier geben Drogenkartelle den Ton an - auch in der Liebe. So paradox es klingen mag: Der Märchenprinz ist hier ein Drogenboss. Frauen geben alles dafür, um von einem "Narcos" auserwählt zu werden. Der Film begleitet eine sogenannte Buchona bei ihrer 20. Schönheitsoperation. Seit acht Jahren ist sie mit einem angesehenen Drogenhändler zusammen und muss dafür extremen Schönheitsidealen entsprechen. Die Frau als Lustobjekt des Mannes - dieses Bild wird auch durch das mexikanische Fernsehen verbreitet. Nicht nur die in Mexiko sehr beliebten Telenovelas verharmlosen Gewalt an Frauen. Bereits in Zeichentricksendungen für Kinder ist die Darstellung der ungleichen Rollenverteilung der Geschlechter üblich. Traditionelle Rollenbilder, der Einfluss der Drogenkartelle und die Verharmlosung und Verherrlichung von Gewalt gegenüber Frauen - das alles trägt dazu bei, dass Mexiko trauriger Vorreiter bei Femiziden ist. Etwa elf Frauen werden in Mexiko täglich ermordet, knapp 1000 pro Jahr werden von Menschenrechtsorganisationen als Femizide eingestuft. Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher. Häufig werden Femizide von der mexikanischen Justiz als Suizid abgetan, die Täter nicht zur Verantwortung gezogen. Ein Land zwischen Tradition, Fortschritt, Drogenhandel und Gewalt - so kontrastreich ist Mexiko auch in Bezug auf die Liebe.
Dubai - Tummelplatz der Reichen und Schönen aus aller Welt. Knapp 90 Prozent der Einwohner sind Zugewanderte. Für sie gelten auch in Bezug auf Liebe andere Regeln als für Einheimische. Liebe ist in Dubai ein profitables Geschäft. Zahlreiche Agenturen haben sich auf Heiratsanträge, Partnervermittlungen oder Babypartys spezialisiert. In der oberflächlichen Luxus-Glitzerwelt ist es gar nicht so einfach, den Mann oder die Frau fürs Leben zu finden. Influencerin Kelly lässt ihre rund 90.000 Instagram-Follower an ihrem Leben als Multimillionärin, Geschäftsfrau und Mutter teilhaben und gibt für eine Babyparty mit ihren Freundinnen so viel aus wie andere für eine ausschweifende Hochzeit. Auf Schönheit wird in Dubai viel Wert gelegt - die Dichte an Schönheitschirurgen ist enorm. Wer sein Event mit attraktiven Frauen schmücken möchte, nutzt die App von Javed. Auf seiner Plattform werden Frauen in verschiedenen Kategorien nach einem Punktesystem bewertet und gegen Gefälligkeiten wie Gratis-Cocktails oder Ähnlichem zu Partys und Geschäftsempfängen eingeladen. Weitere Verpflichtungen entstehen für die Frauen dabei nicht. Die Partnervermittlungsagentur von Christiana richtet sich an eine ultrareiche Klientel mit höchsten Ansprüchen - zwischen 30.000 und 250.000 US-Dollar kostet ihr Service. Die einheimischen Emiratis pflegen derweil ihre streng konservativen Traditionen mit arrangierten Ehen und klarer Rollenverteilung zwischen Mann und Frau.
90210: die begehrteste Postleitzahl der Welt. Doch hier die richtige Immobilie zu finden: schwierig! Zum Glück lassen sich Luxusprobleme solcher Art oftmals mit Geld lösen. Aber eben nicht alle. So findet die schwerreiche Filmproduzentin Carolyn Folks einfach nicht den Absprung aus dem luxuriösen Hotel "Beverly Wilshire". Obwohl ihre Wohnung nur wenige Gehminuten entfernt liegt, bucht Folks sich regelmäßig für ein paar Tage im "Wilshire" ein. Denn offensichtlich hat sich hier ihr Traum vom idealen Wohnen schon erfüllt: Wegen der 24-Stunden-Fürsorge des bemühten Personals, der familiären Atmosphäre und der vielen anderen Annehmlichkeiten in dem legendären Hotel verschiebt sie den Auszug ein ums andere Mal. Die Immobilienmaklerin Dani Behr schlägt sich mit ganz anderen Problemen herum: Die britische Ex-Moderatorin will eine 85-Millionen-Dollar-Villa an den Mann bringen und sich anschließend eine wohlverdiente Auszeit gönnen. Doch ihre superreichen Kundinnen und Kunden haben extrem überzogene Ansprüche und sind notorisch kompliziert. Ihre Millionen-Provision muss sie sich hart erarbeiten. Chocolatier Jonathan Grahm wiederum kämpft gleich an zwei Fronten: Er will seine Luxus-Schokolade im großen Stil an das legendäre "Beverly Wilshire"-Hotel verkaufen und muss sein ganzes Verkaufstalent aufbieten, um den Deal einzutüten. Gleichzeitig wollen er und Schauspieler-Ehemann Jeff Eltern werden. In einer Agentur durchforsten sie den Katalog nach geeigneten Eizellenspenderinnen und Leihmüttern. Doch wie soll die geeignete Kandidatin sein? Blond oder braun? Klein oder groß? Mehrsprachig, Schauspielerin? Das Leben in "La La Land" ist wirklich nicht leicht! Beverly Hills, "La La Land", Welthauptstadt des Glamours. Top-Designer, Makler, Schönheitschirurgen, Heiratsvermittler, Promi- und Hundefriseure geben einen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen.
Luxusvilla, Porsche, Rolex, Gucci: Wer in "La La Land" ganz oben mitspielen will, muss Statussymbole aufbieten. Doch komplett ist das Bild erst mit dem richtigen Partner an der Seite. Das weiß auch Gina Hendrix: Sie betreibt seit 15 Jahren eine Partnervermittlung für Superreiche. Für ihre Dienste verlangt sie mindestens 75.000 Dollar. Hart verdient, denn der typische Beverly-Hills-Single ist anspruchsvoll und schwer zu überzeugen. Hinzu kommt, dass es auf dem heimischen Partnermarkt einen extrem hohen Frauenüberschuss gibt. Mittvierzigerinnen, wie die englischstämmige Modedesignerin Lady Victoria Hervey, haben da mitunter schlechte Karten. Früher konnte Hervey sich vor Verehrern kaum retten. Heute muss sie mit Heerscharen von heiratswütigen It-Girls konkurrieren, die Beverly Hills auf der Suche nach Mr. Right und seinen Millionen durchstreifen. Doch Lady Victoria stemmt sich gegen ihr Schicksal. Mithilfe von Botox, Fettverbrennungsmaschinen, Hair-Stylisten und Make-up-Artists will sie die Einsamkeit hinter sich lassen. Influencer Stephen Oscar sind solche Probleme fremd. Mit Anfang 20 entspricht der Hipster dem gefühlten Wunschalter von ganz Beverly Hills. Doch auch sein junges Leben ist nicht frei von Stress: Der aufstrebende Social-Media-Star hat allein auf YouTube 277.000 Follower. Und die wollen täglich mit neuen Geschichten aus "La La Land" gefüttert werden. Für Oscar heißt das: täglich die Klinken der Reichen und Schönen putzen, auf dass sie ihm neuen Content, Glanz und Glamour liefern. Beverly Hills, "La La Land", Welthauptstadt des Glamours. Top-Designer, Makler, Schönheitschirurgen, Heiratsvermittler, Promi- und Hundefriseure geben einen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen.
Auf der Prachtmeile Rodeo Drive reiht sich eine Luxusboutique an die andere. Diamanten, Taschen, stylische Outfits: Hier kauft der Geldadel von Beverly Hills ein - oder lässt einkaufen. So wie die Unternehmerin Mendy Stoll. Sie hat Geld satt, aber keine Zeit, es auszugeben. Mode- und Kaufberaterin Jennifer Principe bringt die neuesten Designer-Kollektionen zum Anprobieren direkt nach Hause und erspart ihr damit nervenaufreibende Shoppingausflüge. Auf der Prachtmeile ist es derzeit ohnehin schwer, einen Parkplatz zu finden. Denn Oldtimer-Fanatiker Bruce Meyer veranstaltet hier seinen alljährlich stattfindenden "Rodeo Drive Concours d'Elegance". Bei der wohl glamourösesten Oldtimer-Parade der Welt präsentiert das Who's who von Beverly Hills die seltensten, kultigsten und natürlich teuersten Autos, die es auf dem Markt gibt. Außerdem: Luxus-Chocolatier Jonathan Grahm schenkt seinem Schoßhündchen Sebastian eine Spa-Party beim Hundefriseur. Influencer Stephen Oscar feiert einen Vertragsabschluss mit seinen Social-Media-Freunden bei einem exklusiven Cannabis-Dinner - high werden inklusive. Und Star-Friseur Philip Berkowitz tut das, was er immer tut: den Schönen und Reichen die Haare machen und dabei geduldig ihren Sorgen lauschen. Beverly Hills, "La La Land", Welthauptstadt des Glamours. Top-Designer, Makler, Schönheitschirurgen, Heiratsvermittler, Promi- und Hundefriseure geben einen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen.
Nationalistisch, religiös, ultrarechts: In den USA formiert sich eine radikale Bewegung, die zur Gefahr für die Demokratie wird. Eine Schlüsselfigur: der ehemalige Elitesoldat Michael Flynn. Beim Militär kämpfte er gegen den Kommunismus in Mittelamerika und gegen Terroristen im Irak und in Afghanistan. Jetzt hat Flynn eine neue Mission im eigenen Land: Er will Amerika vor den angeblichen Gefahren linker Politik schützen. Im Wahlkampf 2016 unterstützte Michael Flynn Donald Trump und war 2017 sogar kurzzeitig sein nationaler Sicherheitsberater. Nach der Präsidentschaftswahl 2020 wurde er zum prominenten Sprachrohr der "Stop the Steal"-Bewegung. Seitdem verbreitet er die Lüge vom Wahlbetrug und andere Verschwörungserzählungen. Flynn sieht das Christentum als Grundpfeiler der amerikanischen Gesellschaft und Politik. In Kreisen des christlichen Nationalismus wird er als Held gefeiert. Mit seinen Ansichten zieht er aber auch Verschwörungstheoretiker und Rechtsextremisten an. Die Doku zeichnet den Werdegang Michael Flynns von der Kindheit bis heute nach und gibt Einblick in eines seiner aktuellen Projekte in Florida: Nach dem Motto "Lokales Handeln hat landesweiten Einfluss" mobilisiert er in Sarasota County konservative Aktivisten für die Lokalpolitik. Eine bedeutende Rolle spielt dabei "The Hollow", ein Freizeitpark, der abwechselnd als Kinderspielplatz, Hochzeitslocation und Waffen-Trainingslager für Kinder und Jugendliche dient. Flynn wird dort bei Veranstaltungen mit Mitgliedern der rechtsextremen "Proud Boys" gesehen. Ein Interview mit dem Besitzer des Geländes zeigt, dass Flynns Plan aufgeht: Er hat eine politische Gemeinschaft Gleichgesinnter aufgebaut, die bei den Lokalwahlen erfolgreich ist. Teilnehmer der Veranstaltungen von "The Hollow" wie auch der Besitzer des Parks waren beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2020 dabei.
Aus den Showgirls am Spielfeldrand sind längst hoch professionelle Leistungssportlerinnen geworden. Das Training ist extrem hart. Doch am Ende winkt ein Pokal oder gar ein Uni-Stipendium. Dafür sind die jungen Cheerleader und ihre Familien bereit, ihre gesamte Freizeit, aber auch viel Geld zu investieren. Denn die Kosten für die Wettkämpfe und das Training müssen selbst bezahlt werden. Zudem herrscht dort oftmals ein rauer Umgang. Immer mehr ehemalige Cheerleader berichten von Diätterror, Erniedrigung und finanzieller Ausbeutung, andere von Sexismus, Belästigung und sogar von Missbrauch. Seit Beginn der #MeToo-Bewegung 2018 trauen sich jedoch auch mehr Cheerleaderinnen, mit ihren traumatischen Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen und gegen große Sportinstitutionen und Vereine wie die NFL oder die Miami Dolphins vorzugehen. Trotz negativer Schlagzeilen boomt die Branche. Für viele Jugendliche aus der Unter- und Mittelschicht ist das der einzige Weg, um an einem renommierten College in den USA studieren zu können. Denn die erfolgreichsten Cheerleaderinnen und Cheerleader bekommen die Chance auf ein Stipendium. Jedes Jahr finden in Daytona Beach in Florida die Cheerleading-Meisterschaften statt - mit Tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Cheerleading existiert in den USA seit mehr als 100 Jahren. Für rund zwei Drittel der Amerikaner gehört diese Tradition fest zu ihrem Besuch im Stadion dazu. Anfangs waren es Studenten, die ihre Teams anfeuerten. Frauen und die berühmten Pompons kamen erst Ende der 1940er-Jahre dazu - inklusive knapper Outfits. Doch auch hier tut sich etwas: In einigen Vereinen treten heute gemischte Cheerleader-Teams in Crop-Tops und Jogginghosen auf.
Ku-Klux-Klan - dieser Name steht in den USA seit 1865 für Rassismus, Hass und Terror. Sein Ziel: die weiße Vorherrschaft zu sichern und politische Gegner zu vernichten - mit allen Mitteln. In der Zeit seiner Gründung richtet sich die mörderische Gewalt des Ku-Klux-Klan ausschließlich gegen Afroamerikaner, später auch gegen Einwanderer jedweder Herkunft. Heute kämpfen seine Mitglieder gegen Bürgerrechtler und unterstützen offen die Politik von Trump. Unter der Leitung des "Großen Hexenmeisters" Nathan Bedford Forrest ermordet der Ku-Klux-Klan in den 1860er-Jahren Tausende Afroamerikaner. Daraufhin wird der Klan 1871 zunächst verboten. 1915 kommt mit "Die Geburt einer Nation" ein Film in die Kinos, der die Taten des Ku-Klux-Klan verharmlost und verherrlicht und zu einer Neugründung führt. Um 1925 gehören rund vier Millionen Amerikaner dem Klan an, der sich nun auf die Fahnen schreibt, alles "Unamerikanische" vernichten zu wollen, schon bald aber an der Doppelmoral seiner Anführer scheitert. Mit der Bürgerrechtsbewegung in den 1950er-Jahren erlebt der Ku-Klux-Klan einen neuen Aufschwung, dank reaktionärer Südstaatler, die die Rassentrennung unbedingt erhalten wollen und beim Kampf gegen die Integration von Afroamerikanern nicht vor Mord zurückschrecken. Im Süden der USA finden sich bis heute die meisten Anhänger, und immer wieder gehen Verbrechen an Andersdenkenden auf ihr Konto.
Im Nordwesten der USA sammeln sich Rechte, Rassisten und Erzkonservative. Sie lehnen den Staat ab und wollen ihre eigenen Gesetze machen. Wird Idaho zu einer Art "Wild West 2.0"? Längst sind in der Region auch rechte Milizen wie die "North Idaho Militia" aktiv. Gemeinsam mit den Ultrakonservativen kämpfen sie gegen ein multikulturelles Amerika und für eine neue weiße und christliche Kolonie, getrennt vom Rest der Vereinigten Staaten. Damit sind Idaho und seine angrenzenden Regionen vor allem für all jene das neue "Trendziel", die gegen Minderheiten und Abtreibung sind - und für ein uneingeschränktes Tragen von Waffen. Unter ihnen finden sich viele streng gläubige evangelikale Christen. Manche bezeichnen sich selbst sogar als "politische Flüchtlinge". Staatliches Handeln wird mit Einmischung in die persönliche Freiheit gleichgesetzt. Doch der dünn besiedelte Landstrich lockt nicht nur Radikale an, sondern auch immer mehr Mittelstandsfamilien aus den Städten. Sie sind begeistert von der spektakulären Landschaft und den günstigen Lebenshaltungskosten. Und sie wollen ihre Kinder in einer vermeintlich heilen Welt aufwachsen lassen. Die Doku begleitet eine vierköpfige Familie, die aus Kalifornien in den Norden zieht, einen ultrareaktionären Biker, der 2021 am Sturm auf das Kapitol teilgenommen hat, einen Pastor mit eigener Miliz und Waffensammlung und einen Politiker, der für das Amt des Gouverneurs kandidiert, obwohl er wegen bewaffneter Rebellion zwei Jahre lang im Gefängnis saß. Zu Wort kommt auch die Rancherin Jennifer Ellis, eine der alteingesessenen konservativen Einwohner und Menschen, die extremistische und intolerante Ansichten ablehnen. Doch sie sind in der Minderzahl. Wie groß ist die Gefahr eines Umsturzes im neuen Wilden Westen?
Oklahoma, Kernland der Republikaner. Ob bei Waffen, Strafrecht, Abtreibung oder Bildung: In dem christlich geprägten US-Bundesstaat haben Konservative das Sagen. Leidtragende sind häufig Frauen. Nirgendwo sonst in den USA sind die Abtreibungsgesetze strenger als dort. Und in kaum einem anderen Bundesstaat werden mehr Männer und Frauen ins Gefängnis gesteckt als in Oklahoma. Verantwortlich dafür ist eine Mentalität, die "Law and Order" über alles stellt. Besonders umstritten ist das "Maternal-Neglect"-Gesetz: Wird ein Kind vom Ehemann oder Partner einer Frau misshandelt, kann es passieren, dass die Mutter dafür länger ins Gefängnis wandert als der Gewalttäter selbst - weil sie den Missbrauch nicht verhindert hat. Auch Männern gegenüber kennt das Justizsystem keine Gnade. Ersttäter wandern selbst für kleinere Vergehen sofort ins Gefängnis. Der Wunsch nach Recht und Ordnung ist in der Bevölkerung tief verankert und im Zweifelsfall wichtiger als Bürgerrechte und soziale Teilhabe. Haben die Verurteilten ihre Haftstrafen abgesessen, sind sie oft hoffnungslos überschuldet, da sie an den Kosten der Haft beteiligt werden. Dabei gilt: Je länger die Haftstrafe, desto höher die Kosten. Der Weg zurück in die Freiheit beginnt daher für viele mit einem finanziellen Knock-out. Seit 2022 hat Oklahoma nach einem Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs zudem die schärfsten Abtreibungsgesetze in den USA. Schwangerschaftsabbrüche sind seitdem de facto verboten. Ausnahmen gelten nur bei Vergewaltigungen oder einer direkten Gesundheitsgefährdung der Mutter. Frauen, die abtreiben wollen, müssen darum heute weite Reisen in Bundesstaaten mit liberalerem Abtreibungsrecht auf sich nehmen. Im schlimmsten Fall versuchen sie, eine Abtreibung in Eigenregie vorzunehmen. Auch den Bildungssektor hat die "Law-and-Order"-Fraktion ins Visier genommen. Bücher, die sich mit Rassismus, Sexualität oder Ungleichheit befassen, verschwinden auf Drängen konservativer Eltern vom Lehrplan. Für so manch liberalen Geist in Oklahoma bleibt da nur noch ein Ausweg: die Flucht in einen anderen Bundesstaat. Leben im Land der Gegensätze. Die Vereinigten Staaten von Amerika - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der Traum vieler Migranten. Doch ist es wirklich ein Traumland?
Der Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 hat die USA in ihren Grundfesten erschüttert und das mächtigste Land der Welt ins Wanken gebracht. Wie konnte es so weit kommen? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Ausschreitungen nicht im luftleeren Raum entstanden sind. Vielmehr ist die US-Geschichte durchzogen von gewaltsamen Konflikten, die bis heute nachwirken und eine zutiefst gespaltene Gesellschaft hervorgebracht haben. Tradierter Rassismus, ein übersteigerter Waffenkult, Abstiegsängste und die manipulativen Kräfte der sozialen Medien haben in den USA einen Nährboden geschaffen, der Ausschreitungen wie den Sturm aufs Kapitol erst möglich gemacht hat. Die Dokumentation zeichnet anhand dieser prägenden Bruchlinien in der US-Gesellschaft nach, welchen Anteil sie an der derzeitigen politischen Verunsicherung haben. Zu Wort kommen der Schriftsteller Russell Banks, der Historiker Eric Foner, Täter und Opfer des Sturms aufs Kapitol, klassische weiße Trump-Wähler aus dem ländlichen Arbeitermilieu sowie Nachfahren des Massakers von Tulsa, bei dem 1921 fast 300 Schwarze von einem weißen Lynch-Mob ermordet wurden.
Das Gesicht der extremen Rechten in den USA ändert sich - zumindest in den sozialen Medien. Influencerinnen verbreiten auf Plattformen wie Instagram und YouTube vermehrt extreme Ideologien. Der Film begleitet drei junge US-Amerikanerinnen, die in den sozialen Medien eine große Fangemeinde haben. Alle drei bezeichnen sich selbst als Christinnen und Patriotinnen und posten auf ihren Kanälen vor allem konservative, antifeministische und rechte Inhalte. Die britische Journalistin Layla Wright trifft bei einer Großveranstaltung der rechtspopulistischen Organisation "Turning Point USA" deren mittlerweile ehemalige stellvertretende Vorsitzende, Morgonn McMichael. Die 24-jährige Influencerin hat bei Instagram über 40.000 Follower. Sie nutzt ihre Reichweite für das Voranbringen von konservativen Werten und Ideologien - vor allem bei jungem Publikum. Ihre Hauptthemen sind die ihrer Meinung nach fatalen Folgen des Feminismus, Cancel-Culture und Meinungsfreiheit. In Tennessee besucht Layla Wright die 16-jährige Hannah Faulkner, eine der jüngsten rechtsgerichteten Influencerinnen in den USA. Sie hat ihren eigenen YouTube-Kanal "The Hannah Faulkner Show" und reist als Rednerin mit namhaften christlichen Nationalisten bei konservativ-religiösen Events wie "ReAwaken America" durch das Land. Das für sie wichtigste Thema ist der Zusammenbruch der klassischen Familie in Amerika. Schuld daran seien ihrer Meinung nach die "globalistische Elite" und der Feminismus. Mit Influencerin Christie Hutcherson ist Layla Wright an der südlichen US-Grenze unterwegs. Ihr Hauptthema: Einwanderung. Die selbst ernannte Grenz-Expertin und Gründerin der Organisation "Women Fighting for America" hat bei Instagram über 20.000 Follower, für die sie regelmäßig live von der Grenze berichtet. Nicht selten sind ihre Berichte gespickt mit Verschwörungstheorien. Der Film gibt Einblick in die Welt der konservativen Influencerinnen, die mittlerweile eine Schlüsselrolle bei der Rekrutierung und Legitimierung von rechtsextremen Bewegungen spielen.
Wie ist es möglich, dass ein ehemaliger US-Präsident, der beschuldigt wird, einen Aufstand im Kapitol mit Toten provoziert zu haben, womöglich ins Weiße Haus zurückkehren kann? Donald Trump hat demokratische Institutionen untergraben und Fake News in industriellem Ausmaß verbreitet. Gegen ihn liegen nach eigenem Eingeständnis mehr Anklagen vor als gegen Al Capone. Warum sind viele Amerikaner dennoch bereit, ihm eine zweite Chance zu geben? Für die US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 wird erneut ein knapper Ausgang erwartet. Wie beurteilen Anhänger und Kritiker die Gesamtsituation und Trumps Chancen auf eine zweite Amtszeit? Die Dokumentation beleuchtet die Ereignisse der letzten 18 Monate vor der Wahl und lässt Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Wissenschaft sowie Wählerinnen und Wähler zu Wort kommen. Was erhoffen sich die einen von Donald Trumps Wiederwahl, was fürchten die anderen? Nach Joe Bidens Rückzug tritt nun Vizepräsidentin Kamala Harris gegen Ex-Präsident Donald Trump an und weckt in den USA neue Hoffnungen. Mit ihren selbstsicheren Auftritten macht sie vieles besser als ihre Vorgänger, doch die Fronten bleiben verhärtet. Fakt ist: Bei der Wahl steht für alle Beteiligten viel auf dem Spiel. Trumps Wählerschaft, die sich zum Teil von der Gesellschaft abgehängt fühlt, verspricht sich von seinem Sieg einen Anteil am amerikanischen Traum, bessere Jobs, ein Leben in Freiheit. Kritiker fürchten genau das Gegenteil. Besonders seit ein rund 900-seitiges Manifest namens "Project 2025" publik wurde, in dem Pläne für eine Art Polizeistaat mit Massendeportationen und einem Umbau des Regierungsapparats beschrieben werden, scheint die älteste Demokratie der Welt ernsthaft in Gefahr zu sein. Für Trump selbst würde ein Wahlsieg nicht nur eine zweite Amtszeit bedeuten, sondern auch ein garantiertes Leben in Freiheit, denn als Präsident könnte er sämtliche Gerichtsverfahren gegen sich einstellen lassen.
Wohin mit dem hochradioaktiven Atommüll? Darüber streiten Politik und Atomkraftgegner seit Jahren. Die Endlagersuche soll jetzt mit Bürgerbeteiligung vorangehen. Kann das klappen? Mindestens eine Million Jahre muss stark strahlender Atommüll tief in der Erde gelagert werden und Kriege, Überschwemmungen sowie Eiszeiten überstehen. Viele Lokalpolitiker und Betroffene sagen jedoch: "Nicht bei uns!" Lange Zeit herrschte Euphorie in Deutschland, wenn es um die Vorzüge der Kernenergie ging. Über Jahrzehnte wurden Kritiker als Öko-Spinner abgetan, wobei die Endlagerproblematik ausgeblendet wurde. Heute - nach den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima - macht Radioaktivität vielen Menschen Angst, und allen ist klar, eine sichere Lösung für den stark strahlenden Müll muss her. Das hochradioaktive Erbe sind die abgebrannten Brennstäbe aus den Atomkraftwerken. Seit Jahrzehnten lagern sie bei den AKW selbst und in Zwischenlagern, in sogenannten Castorbehältern. Die abgebrannten Brennelemente werden 1900 dieser großen Stahlzylinder füllen. Diese schirmen deren Strahlung ab und bauen die Restwärme ab. Die Castoren werden bald selbst zum Problem, weil sie nur für 40 Jahre zugelassen sind. Das ist zu wenig, denn es wird viel länger dauern, bis das Endlager tief in der Erde fertig ist. Schon lange wird hitzig über die finalen Standorte gestritten. Für viele Jahre wurde der Salzstock Gorleben von der Politik als ein mögliches Endlager geplant - und genauso lange von Bürgerinnen und Bürgern bekämpft. Nach einem Erkundungsstopp im Jahr 2000 wurde der Salzstock 2020 endgültig als ungeeignet aussortiert. Das gesamte Suchverfahren war 2017 zurück auf den Anfang gesetzt worden, eine Bundesgesellschaft und eine Behörde sind dafür verantwortlich. Bis 2031 sollen sie einen Standort in Deutschland finden. Das Verfahren ist gesetzlich festgeschrieben, sieht Bürgerinnen und Bürger als "Mitgestalter" vor und fordert Transparenz sowie Wissenschaftlichkeit. Doch seitdem die erste Karte mit grundsätzlich geeigneten Endlager-Gebieten veröffentlicht wurde, gibt es Protest. Fragen kommen auf: Werden alle Belange der Öffentlichkeit gehört? Werden wissenschaftliche Entscheidungen doch politisch manipuliert? Reichen 14 Jahre für die Endlagersuche? Inzwischen ist klar, es wird länger dauern. Finnland ist da schon viel weiter. Die Gemeinde Eurajoki bietet als erste Stadt auf der Welt eine Lösung für das Atommüll-Problem. Mehrere finnische Gemeinden hatten sich sogar als Standort beworben. Die Lagerstätte für hochradioaktiven Atommüll namens Onkalo wird in 450 Metern Tiefe in Granitgestein gebaut. Sie soll 2025 fertig sein. In Eurajoki freut man sich über das Endlager und darüber, dass weiterhin Atomgelder in die Region fließen. Aus geologischer Sicht ist der Untergrund in halb Deutschland für eine Lagerung geeignet. Die historischen Erfahrungen mit allen Atommüll-Plänen zeigen jedoch, sobald ein möglicher Endlager-Standort benannt ist, wächst der Widerstand. Wird die Bundesrepublik ein geeignetes Endlager finden, oder werden die Bemühungen wieder an Protest und politischem Streit scheitern?
Die Entdeckung der Kernspaltung führt in ein neues Zeitalter. Die Frage ist: Wie wird die Menschheit dieses neue Energiepotenzial für sich nutzen? In Hiroshima wird die Welt zum ersten Mal Zeuge des gewaltigen Zerstörungspotenzials der Atombombe. Die Kernwaffe wird zum Spielball politischer Machtkämpfe und die Atomkraft gleichzeitig zum Hoffnungsträger für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Es ist ein kalter Dezembertag im Jahr 1938. Am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin beschießen die Chemiker Otto Hahn und Fritz Straßmann Uranatome mit Neutronen. Doch ihre Messergebnisse ergeben nach damaligem Wissensstand keinen Sinn. Hahn schickt einen Brief mit seinen Beobachtungen an die Physikerin Lise Meitner. Sie erkennt sofort: Hahn und Straßmann ist die Kernspaltung gelungen. Die internationale Wissenschaftsgemeinde ist elektrisiert. Doch die Entdeckung kommt zu einem explosiven Zeitpunkt. Könnte Hitler sich diese Technologie zunutze machen? Aus Angst vor der deutschen Atombombe wird eines der größten Forschungsprojekte aller Zeiten ins Leben gerufen. Baupläne für die Bombe werden zum Zielobjekt internationaler Spione und das Wissen über die Atombombe zum bestgehüteten Geheimnis unserer Zeit. Der Abwurf der ersten Bombe auf die japanische Stadt Hiroshima beendet das geheime Wettrüsten - zugunsten der USA. Die Welt blickt entsetzt auf die Waffe, die von nun an die globalen Machtverhältnisse bestimmt. Schon bald sind auch die Sowjetunion und Großbritannien in Besitz der Atombombe. In medienwirksamen Testversuchen demonstrieren die Siegermächte das enorme Zerstörungspotenzial ihrer Nuklearwaffe. Gleichzeitig löst die mögliche friedliche Nutzung der Kerntechnik einen euphorischen Technikglauben aus. Denn sie verspricht Unglaubliches: sicheren, sauberen und vor allem bezahlbaren Atomstrom für alle. Während erste Atomkraftwerke entstehen, wird die Atombombe zum ultimativen Machtinstrument für die USA und die Sowjetunion, die sich im Kalten Krieg waffenstarrend gegenüberstehen. Die USA testet immer stärkere Bomben: auf Kosten der eigenen Soldaten, die als Versuchskaninchen der radioaktiven Strahlung ausgesetzt sind. Potenzielle Folgen auf Menschen und Umwelt werden jahrzehntelang vertuscht. Mit der Entwicklung erster Interkontinentalraketen wird das Wettrüsten zwischen Ost und West auf eine neue Eskalationsstufe gehoben. 1962 droht der Konflikt schließlich außer Kontrolle zu geraten. Die Kubakrise führt die Welt zum ersten Mal an den Rand einer internationalen, nuklearen Katastrophe. In der ZDFinfo-Reihe "Das Atomzeitalter" geben Zeitzeugen und Experten Einblicke in eine Epoche, die unsere Gesellschaften verändert hat und unseren Planeten über Jahrtausende prägen wird. Es ist ein Zeitalter der Angst, der Faszination, der Hoffnung und zerstörter Illusionen. Was waren seine prägenden Momente? Wo führt es uns hin? ZDFinfo auf Spurensuche nach den Ursprüngen eines strahlenden Zeitalters.
Die Kubakrise bringt die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Den Mächtigen wird klar, dass die Existenz der menschlichen Zivilisation auf dem Spiel steht. Die folgende Zeit prägen bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen, geopolitische Spannungen und tragische Katastrophen. Eine Zeit, in der die zivile und militärische Nutzung der Atomkraft gesellschaftliche und politische Debatten nachhaltig beeinflusst. In den 1970er-Jahren wird die Kerntechnologie zum Prestigeobjekt vieler Nationen. Wer sie beherrscht, dem gehört die Zukunft. Auch in Deutschland ist die Begeisterung groß: Alle der damals im deutschen Bundestag vertretenen Parteien befürworten den massiven Ausbau der Kernenergie. Sie erscheint im Vergleich zu fossilen Brennstoffen modern, kostengünstig, emissionsarm und ressourcenschonend. Um den rasch steigenden Energiehunger zu stillen, präsentiert sich die Atomwirtschaft in Deutschland als Garant einer heimischen Energiequelle, die trotz Uranimporten sicherstellt, "dass die Lichter nicht ausgehen". Doch es gibt auch eine Schattenseite: Der Kalte Krieg und der NATO-Doppelbeschluss befeuern das Wettrüsten und somit auch die Angst vor dem nuklearen "Overkill". Die internationale Friedensbewegung erwacht zu neuem Leben - und auch die Umweltschützer in Deutschland wachsen zu einer kritischen Masse heran. Die Frage nach einer sicheren Endlagerung des Atommülls und der Unfall im US-amerikanischen Atomkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg bringen besonders in Deutschland Schwung in die neuen, sozialen Bewegungen. In Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder den USA dagegen glaubt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung weiterhin an die große Zukunft der Atomkraft. Nach weltweit 30 Unfällen in den ersten 25 Jahren kommt es schließlich zu dem, was theoretisch gar nicht möglich sein sollte: dem ersten Super-GAU. In Tschernobyl kommt es am 26. April 1986 im Block 4 zu einer explosionsartigen Kernschmelze. In der ZDFinfo-Reihe "Das Atomzeitalter" geben Zeitzeugen und Experten Einblicke in eine Epoche, die unsere Gesellschaften verändert hat und unseren Planeten über Jahrtausende prägen wird. Es ist ein Zeitalter der Angst, der Faszination, der Hoffnung und zerstörter Illusionen. Was waren seine prägenden Momente? Wo führt es uns hin? ZDFinfo auf Spurensuche nach den Ursprüngen eines strahlenden Zeitalters.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands scheint eine Zeitenwende möglich. Zerbricht mit der bipolaren Weltordnung auch die Notwendigkeit von Atomwaffen? Eine Hoffnung, die sich als Illusion erweist. Immer mehr Atommächte betreten die Weltbühne und sorgen für eine neue Bedrohungslage. Die zivile Nutzung der Kerntechnik wird ab jetzt durch den Unfall von Tschernobyl geprägt, die Sensibilität für mögliche Risiken wächst. Das 21. Jahrhundert wird die Menschheit vor weitere Herausforderungen stellen und der Kernenergie neue Relevanz verleihen, denn der Klimawandel wird ab sofort im Fokus politischer und gesellschaftlicher Debatten stehen. In Deutschland wird der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, zurückgenommen und dann doch vollzogen. Hohe Investitionen, komplizierte Materialprüfungen und die Aufgabe, den radioaktiven Abfall entsorgen zu müssen, lassen die einstige Zukunftstechnologie zunehmend alt aussehen. Gleichzeitig feiert man in der Nuklearmedizin enorme Erfolge. Sogenannte offene Radionuklide werden für diagnostische und therapeutische Zwecke eingesetzt. Zudem werden weitere radioaktive Substanzen und kernphysikalische Verfahren eingesetzt, um Krankheiten wie Krebs zu behandeln. Auch junge Ingenieure sehen die Atomtechnik weiterhin als Zukunftstechnologie, als Möglichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen. Mit neuen Reaktorkonzepten will man die CO2-arme Atomkraft jetzt noch effizienter und sicherer machen. Doch der Krieg in der Ukraine, neue politische Konflikte, mögliche terroristische Angriffe und Fukushima zeigen, wie gefährlich die Atomtechnik nach wie vor ist. Der Abriss veralteter und der Rückbau stillgelegter Atommeiler und ihr radioaktiver Abfall werden die Menschheit noch über Jahrhunderte intensiv beschäftigen. In der ZDFinfo-Reihe "Das Atomzeitalter" geben Zeitzeugen und Experten Einblicke in eine Epoche, die unsere Gesellschaften verändert hat und unseren Planeten über Jahrtausende prägen wird. Es ist ein Zeitalter der Angst, der Faszination, der Hoffnung und zerstörter Illusionen. Was waren seine prägenden Momente? Wo führt es uns hin? ZDFinfo auf Spurensuche nach den Ursprüngen eines strahlenden Zeitalters.
1970 beginnt die Sowjetunion mit dem Bau des Atomkraftwerkes Tschernobyl. Ein Prestigeprojekt, denn es soll das größte Atomkraftwerk der Welt werden - dank des Superreaktors RBMK. Der sowjetische Reaktor RBMK ist eine schwer zu kontrollierende Anlage. Ingenieure und KGB-Agenten warnen die Regierung in Moskau vor tödlichen Risiken. 1983 kommt es zu einem ernsten Störfall in Tschernobyl, doch er wird totgeschwiegen. Seit 1971 arbeitet der junge Atomingenieur Nikolai Steinberg auf der gigantischen Baustelle des Atomkraftwerkes Tschernobyl. Im Studium in Moskau hat er erstmals von dem geheimen Reaktor RBMK erfahren, der die Wirtschaft der Sowjetunion mit Energie versorgen soll. Im Nirgendwo baut die Sowjetunion ein Paradies für Atomingenieure und deren Familien. Es entstehen das Atomkraftwerk Tschernobyl mit vier Reaktorblöcken und die ukrainische Stadt Prypjat. Es ist eine Stadt vom Reißbrett für die "Atomschtschiki", jene Atom-Technikerinnen und Techniker, die im und um das Atomkraftwerk arbeiten und leben. Die junge Stadtplanerin Maria Protsenko wird Chefarchitektin der Stadt. Die Atomstadt Prypjat ist für die neu ankommenden Sowjetbürger ein Paradies: Es gibt Schulen, Schwimmbäder, Kindergärten, Kultur- und Einkaufszentren. Aus der Stadt verkehrt täglich ein superschnelles Tragflächenboot über die Flüsse Prypjat und Dnjepr in die Metropole Kiew. Die Reihe "Tschernobyl - Die Katastrophe" ist eine Spurensuche nach der Wahrheit. Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl - ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Am 26. April 1986 gegen 1.23 Uhr explodiert in Tschernobyl ein Reaktor. Was als Sicherheitstest beginnt, endet im Inferno. Es ist die größte Atomkatastrophe der Welt - bis heute. Überlebende wie der Atomingenieur Boris Stolyarchuk schildern die Ereignisse der Unglücksnacht. Der damals 26-Jährige erlebt die Explosionen auf Block 4 und ist sich sicher, dass er die Nacht nicht überleben wird. Am nächsten Morgen ist die Welt eine andere. Der junge Arzt Alexander Bugar wird am 26. April 1986 frühmorgens ins Krankenhaus von Prypjat gerufen, um die akuten Strahlen- und Brandverletzungen der ersten Opfer aus dem Atomkraftwerk zu behandeln. Der junge Atomingenieur Oleksiy Breus trifft an diesem Tag zum letzten Mal seinen Freund, den Reaktorfahrer Leonid Toptunow. Der junge Mann, der den Sicherheitstest in Block 4 mit durchführt, wird den Unfall nicht überleben. Der Atomingenieur Nikolai Steinberg - der Mann, der Tschernobyl mit aufgebaut hat - hört am Morgen des 26. April gut 1000 Kilometer von Tschernobyl entfernt Gerüchte über einen nuklearen Unfall. Doch zu diesem Zeitpunkt ist das Geheimhaltungssystem der Sowjetunion bereits in Aktion getreten. Die Agenten des sowjetischen Geheimdienstes KGB schotten die Stadt komplett ab. Die Wahrheit über das, was im nordukrainischen Atomkraftwerk wirklich passiert ist, soll vertuscht werden. Die Reihe "Tschernobyl - Die Katastrophe" ist eine Spurensuche nach der Wahrheit. Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl - ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Der Sowjetführer Michail Gorbatschow erhält geheime Mitteilung über eine Explosion im Atomkraftwerk Tschernobyl. Wie wird der Hoffnungsträger auf die Katastrophe reagieren? Selbst nach Entdeckung einer radioaktiven Wolke über Schweden schweigt Moskau. Spezialisten vor Ort wagen nicht, die Evakuierung Prypjats zu beschließen. Erst 36 Stunden nach der Katastrophe wird die verstrahlte Stadt evakuiert. Die Wucht der Explosion hat den sowjetischen RBMK-Superreaktor komplett zerstört. Die Reaktor-Bodenplatte, 2000 Tonnen schwer, hat es aus der Verankerung gerissen: Jetzt liegen mehr als 200 Tonnen Uran-Brennstoff und über 1800 Tonnen weißglühenden Grafits frei. Radioaktive Partikel steigen durch Hitze hoch in den Himmel und verstrahlen große Teile Europas. Der erste offene Atomreaktor der Welt ist eine Gefahr für die Menschheit - und eine Gefahr für das ganze politische System. Als die Sowjetunion den 1. Mai mit riesigen Paraden feiert, ahnen ihre Bürger nicht, was im ukrainischen Tschernobyl geschehen ist. Vor Ort kämpft das Kraftwerkspersonal gegen die Folgen der Katastrophe. Trotz Zerstörung und Todesgefahr verlässt keiner seinen Posten. Helikopterpilot Sergej Wolodin ist am Morgen des 26. April 1986 der Erste, der den explodierten Reaktor überfliegt. Er misst tödliche Strahlungsdosen. Doch das muss geheim bleiben. Der Atomingenieur Oleksij Breus versucht am Unglücksort, den havarierten Reaktor zu kühlen. Boris Stolyarchuk wird nach Moskau in eine Spezialklinik für Strahlenopfer gebracht, wo die ersten Männer der Katastrophennacht sterben - darunter der Reaktorfahrer Leonid Toptunow. Er steuerte den Reaktor in der Unglücksnacht. Die Reihe "Tschernobyl - Die Katastrophe" ist eine Spurensuche nach der Wahrheit. Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl - ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Die Welt fordert von der Sowjetunion Aufklärung nach dem Unfall von Tschernobyl. Moskau macht das Kraftwerkspersonal zu Sündenböcken und verschweigt Fehler in der Sowjettechnik. Dem radioaktiven Fallout können die Menschen in der Nordukraine nicht entgehen. Im Juni 1986 gesteht die Regierung in Moskau die Niederlage gegen die Strahlung ein und lässt eine Sperrzone errichten. 130.000 Menschen verlieren ihre Heimat und werden umgesiedelt. Im Sommer 1986 wagt Nikolai Steinberg ein gefährliches Experiment an einem der Reaktoren von Tschernobyl - er will endlich nachweisen, dass der RBMK aufgrund seiner Konstruktion zur Ursache für den Unfall geworden ist. Moskau aber hält weiter an der Theorie fest, das Kraftwerkspersonal trage allein die Schuld an der Katastrophe. Während die Sowjet-Regierung der Welt die Wahrheit weiter vorenthält, wird den vermeintlich Schuldigen von Tschernobyl der Prozess gemacht. Erst vier Jahre nach dem Reaktorunfall kann Nikolai Steinberg die ganze Wahrheit über den einstigen sowjetischen Vorzeigereaktor RBMK öffentlich machen - doch seine Erkenntnisse gehen in den Wirren der zusammenbrechenden Sowjetunion unter. Die Reihe "Tschernobyl - Die Katastrophe" ist eine Spurensuche nach der Wahrheit. Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl - ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Mithilfe von Hollywood versucht Top-Nazi Albert Speer, sich in den 1970ern skrupellos von seinen Verbrechen reinzuwaschen - wie vom ZDF neu entdeckte Unterlagen in den USA zeigen. Speer gibt damals einem Hollywood-Autor lange Interviews und mimt den "guten Nazi". Das Gespräch ist die Grundlage für eine US-Fernsehserie über Speers Zeit mit Hitler und wurde jetzt wiederentdeckt. "ZDF-History" rekonstruiert die Gespräche, die von 1976 bis 1979 zwischen Hollywood-Autor Jack Neuman und Kriegsverbrecher Albert Speer stattfanden. Nach Entlassung aus der 20-jährigen Festungshaft in Spandau hatte Hitlers früherer Architekt und Rüstungsminister viel Geld mit Büchern über seine Zeit an der Seite des Diktators und die Jahre im Gefängnis verdient. Er gab Interviews und traf sich mit Fernsehjournalisten. Ein Spielfilm aus Hollywood über sein Leben fehlte aber noch. Speer empfing Neuman in seiner Villa in Heidelberg. Er nahm sich viel Zeit für den Amerikaner. Der wollte seinen Gastgeber ins Kreuzverhör nehmen. Tagelang rangen Hitlers Vertrauter und der mehrfach preisgekrönte Drehbuchautor um die historische Wahrheit. Dazwischen machten sie kleine Ausflüge in die Umgebung, mit dabei auch Neumans Ehefrau, die Schauspielerin Marian Collier ("Manche mögen's heiß"). Im Film erzählt sie von ihren Treffen mit "Herrn Speer". Kultregisseur Marvin J. Chomsky ("Holocaust") erinnert sich an die Dreharbeiten in München. Magnus Brechtken, stellvertretender Leiter des Instituts für Zeitgeschichte und Verfasser einer Speer-Biografie, entlarvt dessen Ausführungen als Lügen und setzt diesen den neuesten Stand der historischen Forschung entgegen.
Er bricht mit allen Regeln der Filmmusik, komponiert die Musik von Blockbustern, großen Dramen, Animationsfilmen und Heldengeschichten: Hans Zimmer, der Rebell von Hollywood. Ob "Fluch der Karibik", "Der König der Löwen" oder "Dune" - seine Musiken machen Kino zu einem Klangerlebnis. Dass der Komponist bis heute keine Noten lesen kann, ist Teil seiner ungewöhnlichen Erfolgsgeschichte, die "Terra X History" erzählt. Hans Zimmer kommt in Frankfurt am Main zur Welt. Kurz vor der Einschulung und seinem sechsten Geburtstag stirbt sein Vater unerwartet. An seine Schulzeit hat der Komponist keine guten Erinnerungen: Achtmal fliegt er wegen "Disziplinverstößen" von der Schule. Auch der Klavierunterricht geht gründlich schief. Nach nur zwei Wochen ist Schluss - bis heute hat Hans Zimmer mit Noten ein Problem: "Sie fangen an, zu wackeln und zu verschwimmen, wenn man sie mir vorsetzt." Dennoch findet er in der Musik sein Zuhause. In Dorking, England, macht er schließlich sein Abitur, spielt in einer Band und hat erste Auftritte in Arbeiterkneipen. Ende der 70er-Jahre entdeckt Zimmer die Möglichkeiten der neuen Synthesizer-Technik für sich. Mit seinem Partner Stanley Myers komponiert er die Filmmusik für "Mein wunderbarer Waschsalon". Der Durchbruch folgt mit "Rain Man". Zimmer verlässt Europa und geht nach Hollywood. Zweimal gewinnt er den Oscar für die Beste Filmmusik, seine Kompositionen schreiben Hollywoodgeschichte und prägen eine ganze Kinogeneration.
Die Idee, Menschen zu beeinflussen, sie zu lenken und zu manipulieren, gibt es schon lange. "Terra X History" blickt zurück auf die Geschichte der Propaganda. Symbole und Schlagworte, Lügen und Desinformation können zu Mitteln der Propaganda werden - und zu Waffen der Politik. Die Methoden von Manipulation und Täuschung sind dabei stets eng verflochten mit der Entwicklung der Medien. Schon Martin Luther machte Stimmung mit kruden Karikaturen über Papst und Kurie, die er auf Flugblättern unters Volk bringen ließ. Das Prinzip hat sich im Lauf der Jahrhunderte kaum verändert: eingängige Botschaften, die sich im Kopf des Publikums verankern. Von der Selbstdarstellung des genialen PR-Strategen Napoleon über die hasserfüllte Hetze der Nationalsozialisten bis hin zum Kalten Krieg, der in Propagandabotschaften befeuert wurde. Die Reichweite der Propaganda wuchs stetig, bis sie im Social-Media-Zeitalter förmlich alle Grenzen sprengte. Das zeigt auch der Wahlkampf in den USA: Er ist geprägt von Botschaften, die im Netz viral gehen. Ob sie wahr sind oder propagandistische Verzerrungen verbreiten, ist dagegen zweitrangig. Zahlreiche Medienstrategen und Politiker setzen auf "gefühlte Wahrheiten" und hoffen, dass ihre Propaganda sich mit Erfolgen an der Wahlurne auszahlt. Die Gefahren für eine offene Gesellschaft sind absehbar. In einem Streifzug durch die Geschichte der Propaganda blickt "Terra X History" zurück auf besonders wirkungsvolle Strategien und Fälle, ordnet sie historisch ein und geht der Frage nach, vor welchen Herausforderungen wir derzeit stehen.
Griff die Polizei beim Geiseldrama von Gladbeck viel zu spät ein? Warum konnte die Terrorgruppe NSU jahrelang unentdeckt morden? Immer wieder gerät die Polizei ins Kreuzfeuer der Kritik. "Terra X History" zeigt spannende Fälle aus 100 Jahren Polizeigeschichte, die Schlagzeilen machten. Insider und Experten erklären, warum die Polizisten jeweils so und nicht anders reagierten. Ist die Kritik an ihnen berechtigt, oder sind sie nur der Sündenbock?
Viele Prominente hassen sie - Klatschblätter zählen auf sie: Paparazzi. Weltweit jagen sie Personen öffentlichen Lebens, ob Hollywoodstars oder Politiker. Vor ihnen ist keiner sicher. Seit über 100 Jahren fangen dreiste Fotografen einmalige Momente ein. Viele davon haben Skandale ausgelöst und sind unvergessen. "ZDF-History" geht auf Spurensuche und erzählt die Geschichte berühmter Fotos und ihrer Bilderjäger. Ende des 19. Jahrhunderts fängt alles an. Die fotografische Technik wird mobiler und erlaubt unmittelbare, spontane Fotos. Das erste Paparazzo-Foto der Geschichte wird am 31. Juli 1898 um 4.00 Uhr morgens geschossen. Die Fotografen Willy Wilcke und Max Christian Priester klettern in Friedrichsruh bei Hamburg in das Schlafzimmer des eben verstorbenen ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck und fotografieren den Toten in seinem Sterbebett. Doch statt eines satten Honorars handeln sich die dreisten Fotografen eine Haftstrafe ein, die Rechte an ihrem Foto werden ihnen aberkannt. Dennoch geht die Jagd nach spektakulären Bildern weiter. Nicht selten lauern Paparazzi tagelang der Prominenz auf. So auch der "BILD"-Journalist Hans Paul. Im Film von Julia Zipfel berichtet er über den Wettkampf um das "beste Bild" und seine Obsession, ein Sensationsfoto zu schießen. Die "gejagten" VIPs bleiben dabei nicht immer gelassen: 1973 schlägt Marlon Brando einem Fotografen fünf Zähne aus; andere wehren sich vor Gericht gegen Paparazzi und Klatschreporter. Darunter Prinz William und seine Frau Kate. Bei diesem Paar ist die Angst groß, dass sich die Geschichte wiederholen könnte: 1997 starb Williams Mutter, Lady Diana, in Paris auf der Flucht vor lästigen Fotografen. Die Bilder der sterbenden "Prinzessin der Herzen" wurden nicht abgedruckt - darauf hatte sich die Medienlandschaft verständigt. Als der Sender CBS im Jahr 2010 doch ein Bild veröffentlichte, brach ein Sturm der Entrüstung los. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der Paparazzi und ihrer "Opfer". Anhand berühmter Bilder zeichnet der Film die Entwicklung der Bilderjäger nach. Zu Wort kommen neben Paparazzi selbst auch Prominente, die von ihnen "gejagt" werden, wie Dana Schweiger.
Krypto-Queen Ruja Ignatova, Wirecard-Manager Jan Marsalek, Hochstaplerin Anna Sorokin: "Terra X History" zeigt drei unglaubliche Betrugsfälle und die Menschen, die alle Welt täuschten. Es geht um Geld, um sehr viel Geld. Ignatova soll Unsummen veruntreut haben. Scheinbuchungen in Milliardenhöhe werden Marsalek vorgeworfen. Und Sorokin gab sich als deutsche Millionenerbin aus und legte damit die New Yorker Schickeria aufs Kreuz. Auf die Ergreifung von Ruja Ignatova wurden 100.000 Dollar ausgesetzt. Die Deutsche aus Schramberg im Schwarzwald machte mit der von ihr 2014 gegründeten Krypto-Währung OneCoin Furore. Medien nannten sie die "Krypto-Queen", weil sie grandiose Auftritte vor ihren Anhängern absolvierte, die an sie glaubten wie an eine Heilsbringerin. Millionen Menschen, die in ihre "Währung" investierten, galt sie als Hoffnung auf ein besseres Leben. Im Oktober 2017 setzte sie sich nach Osteuropa ab. Ein Hollywoodfilm soll ihre Vita verfilmen, mit Kate Winslet in der Hauptrolle. Auch Ex-Manager Jan Marsalek setzte sich wahrscheinlich Richtung Osten ab. Mit einem Privatflugzeug floh er nach Minsk, als der Wirecard-Skandal 2020 publik wurde. Dem ehemaligen Vorstandsmitglied wird Bilanzfälschung aufgrund von Scheinbuchungen im Umfang von mindestens 1,9 Milliarden Euro vorgeworfen. Geld, das es wohl nie gab. Der Zusammenbruch von Wirecard gilt als größter Wirtschaftsskandal Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Als bekannteste Hochstaplerin unserer Zeit gilt Anna Sorokin. Sie gab sich als reiche Erbin aus und täuschte damit erfolgreich die New Yorker High Society. Mit dieser Masche erschlich sie sich Geld und geldwerte Leistungen in Höhe von 275.000 US-Dollar. 2017 wurde Sorokin wegen Betrugs verhaftet und 2019 zu einer Haftstrafe von mindestens vier Jahren verurteilt. Ihre Geschichte sorgte weltweit für Aufsehen. Wie funktioniert das Muster von Täuschung und Betrug? Wie gelingt es, andere Menschen hinters Licht zu führen? "Terra X History" blickt auf drei spektakuläre True-Crime-Geschichten über Geld, Macht und Gier.
Der Tsunami 2004, die gigantischen Flutwellen am zweiten Weihnachtsfeiertag, waren ein Schock für die Welt. Zum 20. Jahrestag erinnert die Dokumentation an die Jahrhundertkatastrophe. Vor allem deutschsprachige Zeitzeugen berichten eindringlich, wie sie die zerstörerische Flut überlebten und wie dieser Tag ihr Leben veränderte. Es sind bewegende und berührende Erzählungen von Menschen in einer Extremsituation. Der Film verzichtet zugunsten persönlicher Schilderungen weitgehend auf Kommentare. Renommierte Wissenschaftler klären auf, wie es zu der Monsterwelle kam, welche unvorstellbare Kraft sie entfesselte und wie man sich vor solch einer gigantischen Naturkatastrophe besser schützen kann. Computeranimationen auf der Basis wissenschaftlicher Forschungen rekonstruieren und visualisieren Genese und Dimensionen des Tsunamis. Als sich um 7.58 Uhr Ortszeit der Meeresgrund vor der indonesischen Insel Sumatra um zehn Meter hob, ahnte niemand, dass eine der größten Naturkatastrophen der jüngeren Menschheitsgeschichte dort ihren Anfang nahm. Vergleichbar mit der Energie von 15.000 Hiroshima-Bomben schlug das Beben mit einer Stärke von 9,1 auf der Richterskala aus. Es war eines der stärksten Beben, das je auf der Welt gemessen wurde. Eine über 1000 Kilometer lange Flutwelle raste ungebremst auf die Küsten der Anrainerstaaten zu und hinterließ Tod und Verwüstung. Als Erstes traf der Tsunami die Provinz Aceh im Norden Sumatras. Am Strand von Lhoknga türmte sich eine wahre Monsterwelle von über 30 Metern auf. Sie erreichte sogar Stellen, die unfassbare 50 Meter über normaler Meereshöhe lagen. In diesem Bezirk wurde nahezu die gesamte Bevölkerung ausgelöscht. In der 13 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Banda Aceh schob sich das Wasser in Schüben in die Stadt, "nur" zwei, vielleicht drei Meter hoch, aber mit ungeheurer Kraft. Es riss Autos und Wohnhäuser mit und tötete über 25.000 Menschen. Zwei Stunden später erreichte die Welle Sri Lanka. Auch dort drang das Wasser weit ins Landesinnere und hinterließ ein Bild der Zerstörung. In Thailand registrierten die Behörden die Gefahr, aber sie gaben keine gezielten Warnungen heraus. Ein fataler Fehler, der Tausende Menschen das Leben kostete. Darunter auch viele Deutsche, die mit ihren Familien Weihnachten am Strand feiern wollten. Insgesamt starben an diesem zweiten Weihnachtstag circa 230.000 Menschen, darunter über 500 Deutsche. Fast zwei Millionen Flutopfer wurden obdachlos. Neben den direkt betroffenen Staaten verloren an die 50 Nationen Staatsangehörige, meist Urlauber. Jene, die überlebten, lässt die Erinnerung an das Ereignis nicht mehr los.