Eine blutdürstige Gestalt, kreidebleich, mit langen Zähnen - der Vampir. Ob Ausgeburt des Teufels oder unsterbliches Idol: Sein Mythos reicht weit in unsere Geschichte zurück. Seit Jahrhunderten kursieren Berichte über Untote, die nachts aus ihren Gräbern aufsteigen und die Lebenden heimsuchen. Die Angst vor ihnen ist uralt, der Glaube an sie auch heute noch gegenwärtig. Was steckt wirklich hinter dem Mythos Vampir? Bram Stokers "Dracula" wird zum Synonym für die Gestalt des Vampirs schlechthin - bis heute prägt er das populäre Bild, das seither etliche Filme und Romane dominiert. Doch warum wird gerade der Vampir zu einer der beliebtesten Horrorgestalten? Der Gruselromanautor Jacques Sirgent sucht die Antwort auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise. Dieser bietet Raum für zahlreiche Legenden, die seinen Glauben an Vampire und Untote bestärken. Wie weit die Angst vor den Untoten ging, weiß Archäologe Daniel Nösler. Er untersucht Gräber mit auffällig bestatteten Skeletten und findet weltweit Hinweise darauf, dass Tote daran gehindert werden sollten, aus ihren Gräbern zu steigen. Bei diesen Toten handelt es sich oft um Verbrecher. Warum sind besonders Hingerichtete betroffen? Ein wichtiges Motiv eines jeden Vampirs ist sein unstillbarer Durst nach Blut, um ewig zu leben und jung zu bleiben. Schon im Mittelalter tauchen Gerüchte auf, nach denen Blut eine verjüngende Wirkung haben soll. Eine Idee, die auch die heutige Forschung beschäftigt. Wissenschaftler an der Stanford University scheinen diese Annahme zu bestätigen. Geht damit der Traum nach ewiger Jugend in Erfüllung? In Südosteuropa fürchtet man Vampire als Dämonen. 2004 gräbt ein Rumäne den Leichnam seines Bruders aus, um dessen Herz herauszuschneiden, zu verbrennen und die Asche zu trinken - ein uralter Brauch zum Schutz vor Vampiren. Die Angst vor ihnen verbreitet sich im 18. Jahrhundert in ganz Westeuropa. Die Vampirkrankheit befällt die Menschen. Gerichtsmedizinerin Silke Grabherr hat eine Theorie, was es damit auf sich hat. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten betrachtet der Film den Mythos der Vampire und erforscht den noch heute lebendigen Glauben an sie. Seit Jahrtausenden ziehen uns die großen Mythen der Menschheit in ihren Bann. Unerklärliche Phänomene, sagenumwobene Orte und übermenschliche Helden geben Rätsel auf und befeuern die Fantasie. Doch was, wenn die Legenden mehr sind als reine Fiktion?
Sein Name ist sperrig, seine Stimme unverwechselbar: Benedict Cumberbatch. Mühe- und nahtlos wechselt er zwischen Theater, TV-Serien und großem Kino - als Schauspieler und als Produzent. Zu Weltruhm brachte er es mit der TV-Serie "Sherlock" (2010 bis 2017), der Neuinterpretation des Conan-Doyle-Detektivs für das 21. Jahrhundert. Aus dem bis dahin eher unbekannten Darsteller wurde über Nacht ein weltweit gefragter Künstler. Ob als Khan in "Star Trek" (2013), Alan Turing in "The Imitation Game" (2014) oder in einer seiner zahlreichen Voice-Over-Rollen wie als Smaug in der Hobbit-Trilogie oder Shir Khan in der Dschungelbuch-Neuauflage "Mogli: Legende des Dschungels" (2018). Er überzeugt in Superhelden-Filmen wie "Doctor Strange" (2016) genauso wie in anspruchsvollen Dramen wie Jane Campions "The Power of the Dog" (2021). Benedict Cumberbatch engagiert sich leidenschaftlich für eine Vielzahl von wohltätigen Zwecken, setzt sich aktiv für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und Bildung ein. Er ist Botschafter für die Organisation "Save the Children" und unterstützt Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern weltweit. Darüber hinaus setzt er sich für die Förderung von Kunst und Kultur ein.
90210: die begehrteste Postleitzahl der Welt. Doch dort die richtige Immobilie zu finden: schwierig! Zum Glück lassen sich Luxusprobleme solcher Art oftmals mit Geld lösen. Aber eben nicht alle. So findet die schwerreiche Filmproduzentin Carolyn Folks einfach nicht den Absprung aus dem luxuriösen Hotel "Beverly Wilshire". Obwohl ihre Wohnung nur wenige Gehminuten entfernt liegt, bucht Folks sich regelmäßig für ein paar Tage im "Wilshire" ein. Denn offensichtlich hat sich dort ihr Traum vom idealen Wohnen schon erfüllt: Wegen der 24-Stunden-Fürsorge des bemühten Personals, der familiären Atmosphäre und der vielen anderen Annehmlichkeiten in dem legendären Hotel verschiebt sie den Auszug ein ums andere Mal. Die Immobilienmaklerin Dani Behr schlägt sich mit ganz anderen Problemen herum: Die britische Ex-Moderatorin will eine 85-Millionen-Dollar-Villa an den Mann bringen und sich anschließend eine wohlverdiente Auszeit gönnen. Doch ihre superreichen Kundinnen und Kunden haben extrem überzogene Ansprüche und sind notorisch kompliziert. Ihre Millionen-Provision muss sie sich hart erarbeiten. Chocolatier Jonathan Grahm wiederum kämpft gleich an zwei Fronten: Er will seine Luxusschokolade im großen Stil an das legendäre "Beverly Wilshire"-Hotel verkaufen und muss sein ganzes Verkaufstalent aufbieten, um den Deal einzutüten. Gleichzeitig wollen er und Schauspieler-Ehemann Jeff Eltern werden. In einer Agentur durchforsten sie den Katalog nach geeigneten Eizellenspenderinnen und Leihmüttern. Doch wie soll die geeignete Kandidatin sein? Blond oder braun? Klein oder groß? Mehrsprachig, Schauspielerin? Das Leben in "La La Land" ist wirklich nicht leicht! Beverly Hills, "La La Land", Welthauptstadt des Glamours. Topdesigner, Makler, Schönheitschirurgen, Heiratsvermittler, Promi- und Hundefriseure geben einen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen.
Luxusvilla, Porsche, Rolex, Gucci: Wer in "La La Land" ganz oben mitspielen will, muss Statussymbole aufbieten. Doch komplett ist das Bild erst mit dem richtigen Partner an der Seite. Das weiß auch Gina Hendrix: Sie betreibt seit 15 Jahren eine Partnervermittlung für Superreiche. Für ihre Dienste verlangt sie mindestens 75.000 Dollar. Hart verdient, denn der typische Beverly-Hills-Single ist anspruchsvoll und schwer zu überzeugen. Hinzu kommt, dass es auf dem heimischen Partnermarkt einen extrem hohen Frauenüberschuss gibt. Mittvierzigerinnen, wie die englischstämmige Modedesignerin Lady Victoria Hervey, haben da mitunter schlechte Karten. Früher konnte Hervey sich vor Verehrern kaum retten. Heute muss sie mit Heerscharen von heiratswütigen It-Girls konkurrieren, die Beverly Hills auf der Suche nach Mr. Right und seinen Millionen durchstreifen. Doch Lady Victoria stemmt sich gegen ihr Schicksal. Mithilfe von Botox, Fettverbrennungsmaschinen, Hairstylisten und Make-up-Artists will sie die Einsamkeit hinter sich lassen. Influencer Stephen Oscar sind solche Probleme fremd. Mit Anfang 20 entspricht der Hipster dem gefühlten Wunschalter von ganz Beverly Hills. Doch auch sein junges Leben ist nicht frei von Stress: Der aufstrebende Social-Media-Star hat allein auf YouTube 277.000 Follower. Und die wollen täglich mit neuen Geschichten aus "La La Land" gefüttert werden. Für Oscar heißt das: täglich die Klinken der Reichen und Schönen putzen, auf dass sie ihm neuen Content, Glanz und Glamour liefern. Beverly Hills, "La La Land", Welthauptstadt des Glamours. Topdesigner, Makler, Schönheitschirurgen, Heiratsvermittler, Promi- und Hundefriseure geben einen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen.
Auf der Prachtmeile Rodeo Drive reiht sich eine Luxusboutique an die andere. Diamanten, Taschen, stylische Outfits: Dort kauft der Geldadel von Beverly Hills ein - oder lässt einkaufen. So wie die Unternehmerin Mendy Stoll. Sie hat Geld satt, aber keine Zeit, es auszugeben. Mode- und Kaufberaterin Jennifer Principe bringt die neuesten Designer-Kollektionen zum Anprobieren direkt nach Hause und erspart ihr damit nervenaufreibende Shoppingausflüge. Auf der Prachtmeile ist es derzeit ohnehin schwer, einen Parkplatz zu finden. Denn Oldtimer-Fanatiker Bruce Meyer veranstaltet dort seinen alljährlich stattfindenden "Rodeo Drive Concours d'Elegance". Bei der wohl glamourösesten Oldtimer-Parade der Welt präsentiert das Who's who von Beverly Hills die seltensten, kultigsten und natürlich teuersten Autos, die es auf dem Markt gibt. Außerdem: Luxus-Chocolatier Jonathan Grahm schenkt seinem Schoßhündchen Sebastian eine Spa-Party beim Hundefriseur. Influencer Stephen Oscar feiert einen Vertragsabschluss mit seinen Social-Media-Freunden bei einem exklusiven Cannabis-Dinner - high werden inklusive. Und Star-Friseur Philip Berkowitz tut das, was er immer tut: den Schönen und Reichen die Haare machen und dabei geduldig ihren Sorgen lauschen. Beverly Hills, "La La Land", Welthauptstadt des Glamours. Topdesigner, Makler, Schönheitschirurgen, Heiratsvermittler, Promi- und Hundefriseure geben einen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen.
Britney Spears ist der Teenie-Star der Jahrtausendwende. Doch die schillernde Fassade bröckelt mit der Zeit und endet schlussendlich in einem jahrelangen Kampf um Selbstbestimmung. "The True Story of Britney Spears" analysiert die Biografie einer der größten Popikonen unserer Zeit. Bereits als Teenagerin schreibt Britney Spears Pop-Geschichte. Doch auf der Spitze ihres Erfolges verliert sie plötzlich die Kontrolle über ihr ganzes Leben. Mit ihrem Song "Baby One More Time" erobert Britney Spears 1998 die Welt im Sturm. Die damals 17-Jährige aus Louisiana wird über Nacht zum Superstar und zu einer Ikone einer ganzen Generation. Schon in jungen Jahren steht Britney auf den Bühnen von Gesangs- und Schönheitswettbewerben, erkämpft sich später den Weg in populäre TV-Shows und ergattert mit gerade einmal 16 Jahren ihren ersten Plattenvertrag. Eine Geschichte wie aus dem Märchen - doch die Realität sieht anders aus. Von Beginn an ist Britneys Leben auf Erfolg getrimmt. Denn ihr Talent wird von ihren Eltern schamlos ausgenutzt. Sie sehen in ihrer Tochter einen Weg raus aus der finanziellen Misere. Mit ihrem ersten Song "Baby One More Time" wird Britney Spears nicht nur über Nacht zum Weltstar, sondern löst damit auch die finanziellen Probleme ihrer Familie. Innerhalb weniger Wochen wird die süße, unschuldige Britney zu einer Marke. Anfang der 2000er ist Britney Spears auf der Spitze ihres Erfolges. Doch dieser Erfolg hat seinen Preis. Auf Schritt und Tritt wird Britney von Paparazzi verfolgt, die mit Begierde Fotos von ihrer 55-Stunden-Ehe oder wilden Partynächten veröffentlichen. Auch die Ehe mit Backgroundtänzer Kevin Federline wird medial ausgeschlachtet. Mit ihm bekommt Britney nicht nur zwei Kinder, mit ihm kommt auch der große Fall der Popikone. Nach einer öffentlichen Scheidungsschlacht und dem Entzug des Sorgerechts kommt es 2007 zu einem emotionalen Totalausfall vor laufenden Kameras. Ganz die Kontrolle verliert Britney Spears Anfang 2008 - ihr Vater unterschreibt eine Vormundschaft. Über 13 Jahre lebt Britney Spears wie eine Marionette unter Aufsicht ihres Vaters. Mithilfe der Social-Media-Bewegung #FreeBritney erkämpft sich Britney Spears 2021 ihre Freiheit zurück. Doch statt ein großes Comeback zu feiern, fällt die 41-Jährige mit fragwürdigen Social-Media-Postings auf. Die Doku-Reihe "The True Story of ..." zeigt die Lebensgeschichte der Menschen hinter dem Star - ungeschminkt, einfühlsam, aus erster Hand erzählt.
Billie Eilish: Sie ist die Stimme einer ganzen Generation. Ihr Weg - geprägt von Zerrissenheit, radikaler Ehrlichkeit und dem ständigen Ringen um Selbstbestimmung. "The True Story of Billie Eilish" erzählt die Geschichte eines Pop-Phänomens, das vom Kinderzimmer aus die Musikwelt erobert. Doch mit dem Ruhm kommt der Kampf um Freiheit und die eigene Identität. Februar 2020 - Billie Eilish schreibt Geschichte. Mit gerade einmal 18 Jahren ist sie die jüngste Künstlerin, die je einen Bond-Song singt. "No Time to Die" katapultiert sie endgültig in die High Class des Pop - düster, verletzlich, aber voller Power. Billie wird gefeiert, bleibt dabei aber immer sie selbst: ehrlich und unverwechselbar. Geboren 2001 in Los Angeles, wächst sie in einem kreativen Elternhaus auf. Schon früh schreibt sie mit ihrem Bruder Finneas im Kinderzimmer Songs. Was als DIY-Projekt beginnt, wird zur globalen Sensation: Durch Zufall geht sie mit "Ocean Eyes" viral, mit "Bad Guy" revolutioniert sie schließlich die Popwelt - und bricht dabei sämtliche Regeln. Ihr Stil: flüsternder Gesang, düstere Sounds, oversized Looks. Ihre Themen: mentale Gesundheit, Leistungsdruck, das Gefühl, nicht dazuzugehören. Billie Eilish wird zur Stimme einer ganzen Generation, die sich nicht verbiegen lässt. Doch der Ruhm hat seinen Preis: Billie spricht offen über Tourette, innere Zerrissenheit, Panikattacken und Bodyshaming. Sie wechselt ihren Look und bleibt dabei immer ehrlich. All das verarbeitet sie in ihrer Musik - die wehtut und gleichzeitig heilt. Billie Eilish ist mehr als ein Popstar. Sie ist Künstlerin, Ikone und Spiegel einer Generation, die genug von Oberflächlichkeiten hat - und lieber echt ist als perfekt.
Miley Cyrus: Sie ist der Teenie-Star einer ganzen Generation. Ihr Weg dorthin beginnt früh und ist geprägt vom Kampf um Unabhängigkeit und der Suche nach der eigenen Identität. Der Film zeichnet den Lebensweg einer der größten Disney-Ikonen aller Zeiten nach. Doch der Preis für den Ruhm ist groß. Der Schatten von "Hannah Montana" verhindert lange den klaren Blick auf die eigenständige Künstlerin Miley Cyrus. Februar 2024 - sie ist der Star der Grammys. Für ihren Song "Flowers" sahnt Miley Cyrus zwei Awards ab und legt eine legendäre Perfomance hin. Sie wird gefeiert, und sie feiert sich selbst. Und das, obwohl die 31-Jährige eigentlich dem harten Showbusiness endgültig den Rücken kehren wollte. Denn Miley Cyrus, geboren als Hope Cyrus in Franklin, Tennessee, kennt nur ein Leben vor der Kamera. Als Tochter des Country-Stars Billy Ray Cyrus wird sie schon in jungen Jahren gedrillt, steht auf der Bühne und nimmt Schauspiel- und Gesangsunterricht. Mit 14 Jahren gelingt ihr der große Durchbruch. Als Hannah Montana in der gleichnamigen "Disney Channel"-Serie wird sie über Nacht zum weltweiten Teenie-Idol. Unter der Kontrolle ihres Vaters baut sich Miley ein Imperium auf und gilt als Vorzeige-Idol der USA. Doch mit diesem Image bricht die Künstlerin 2013. Mit dem Song "Wrecking Ball" läutet die damals 21-Jährige eine neue Ära ein und schockt mit Alkohol- und Drogenexzessen, On-and-off Beziehungen mit Männern und Frauen und provokanten Bühnenauftritten. Miley Cyrus wirft die Konventionen über Bord, wird zum Sprachrohr der LGBTQ+-Community und sucht nach ihrem Platz in der Musikbranche. Und den findet sie 2023 - mit ihrem Song "Flowers" stürmt sie nicht nur die Charts, sie rechnet auch mit ihrem Ex-Mann, Schauspieler Liam Hemsworth, ab und leitet für sich eine neue Ära ein.
Justin Bieber steigt vom YouTube-Wunder zum weltweiten Megastar auf. Sänger, Ehemann und Ikone. Doch Ruhm und Erfolg fordern ihren Preis - ein Leben zwischen Abstürzen und Höhenflügen. "The True Story of Justin Bieber" erzählt die Geschichte einer der größten Popstars unserer Zeit. Zum Weltstar aufgestiegen, kämpft er mit Abstürzen. Doch er wächst daran und kehrt zurück - stärker denn je. Als Kind steigt der gebürtige Kanadier aus bescheidenen Verhältnissen zum weltweiten Megastar auf. Entdeckt durch Scooter Braun auf YouTube, mit Mentor Usher an seiner Seite, katapultiert ihn sein Megahit "Baby" 2010 an die Spitze der Charts und macht ihn zum Teenie-Idol einer ganzen Generation. Mit seiner Musik prägt er die Popkultur, bricht Rekorde und füllt Arenen weltweit. Doch der frühe Ruhm fordert seinen Preis: Drogenprobleme und Skandale bringen ihn ins Wanken. Auch seine turbulente On-off-Beziehung mit Selena Gomez sorgt für Schlagzeilen und prägt viele seiner frühen Songs. Alben wie "Purpose" und "Changes" weisen Justin seinen Weg, raus aus der Dunkelheit. In Songs wie "Lonely" zeigt er seine verletzliche Seite, während er als Social-Media-Pionier Millionen "Beliebers" auf seinem Weg mitnimmt. Heute steht Justin als gereifter und ernst zu nehmender Künstler auf den Bühnen der Welt. Mit Frau Hailey und ihrem gemeinsamen Kind findet er das Gleichgewicht zwischen Ruhm und Privatleben. Über 350 Millionen verkaufte Tonträger, unzählige Auszeichnungen und Weltrekorde: Justin Bieber - eine unangefochtene Popikone.
Aus den Showgirls am Spielfeldrand sind längst hoch professionelle Leistungssportlerinnen geworden. Das Training ist extrem hart. Doch am Ende winkt ein Pokal oder gar ein Uni-Stipendium. Dafür sind die jungen Cheerleader und ihre Familien bereit, ihre gesamte Freizeit, aber auch viel Geld zu investieren. Denn die Kosten für die Wettkämpfe und das Training müssen selbst bezahlt werden. Zudem herrscht dort oftmals ein rauer Umgang. Immer mehr ehemalige Cheerleader berichten von Diätterror, Erniedrigung und finanzieller Ausbeutung, andere von Sexismus, Belästigung und sogar von Missbrauch. Seit Beginn der #MeToo-Bewegung 2018 trauen sich jedoch auch mehr Cheerleaderinnen, mit ihren traumatischen Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen und gegen große Sportinstitutionen und Vereine wie die NFL oder die Miami Dolphins vorzugehen. Trotz negativer Schlagzeilen boomt die Branche. Für viele Jugendliche aus der Unter- und Mittelschicht ist das der einzige Weg, um an einem renommierten College in den USA studieren zu können. Denn die erfolgreichsten Cheerleaderinnen und Cheerleader bekommen die Chance auf ein Stipendium. Jedes Jahr finden in Daytona Beach in Florida die Cheerleading-Meisterschaften statt - mit Tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Cheerleading existiert in den USA seit mehr als 100 Jahren. Für rund zwei Drittel der Amerikaner gehört diese Tradition fest zu ihrem Besuch im Stadion dazu. Anfangs waren es Studenten, die ihre Teams anfeuerten. Frauen und die berühmten Pompons kamen erst Ende der 1940er-Jahre dazu - inklusive knapper Outfits. Doch auch dort tut sich etwas: In einigen Vereinen treten heute gemischte Cheerleader-Teams in Crop-Tops und Jogginghosen auf.
Orlando gilt mit Dutzenden Freizeitparks als Paradies für Fans von Achterbahnen und Attraktionen. Doch die schillernde Märchenwelt hat auch ihre weniger bekannten Schattenseiten. Die Großstadt im Zentrum von Florida lockt jedes Jahr Touristenmassen an. Dabei war Orlando einst nur ein Farmerstädtchen mit Zitrusplantagen. Bis Trickfilmproduzent Walt Disney in den Sechzigerjahren kam und das Antlitz der Region für immer verändern sollte. Nach dem Themenpark-Komplex Disney World siedeln sich auch die Universal Studios und Sea World im Großraum Orlando an und locken jedes Jahr Millionen Besucher aus aller Welt an. Dutzende kleinere Parks versuchen, mit den Unterhaltungsgiganten mitzuhalten, und setzen auf teils ungewöhnliche Themen - wie "Machine Gun America", die Anlaufstelle für Waffennarren. Doch diese bunte Welt des Spaßes und Nervenkitzels hat auch ihre dunklen Seiten. Immer wieder kommt es durch Sicherheitsmängel zu Unfällen. So wie 2022, als ein Jugendlicher beim Besuch des höchsten Free-Fall-Towers der Welt auf tragische Weise umkommt. Auch für die Mitarbeiter der Parks ist das Leben im Sunshine State Florida nicht immer eitel Sonnenschein. Oft genug müssen sie sich mit dem Mindestlohn über Wasser halten oder sind sogar obdachlos. Auch das gehört zu den scheinbar immer glitzernden Märchenwelten von Orlando, der Welthauptstadt der Vergnügungsparks.
Es ist ein Milliardengeschäft: Private Umerziehungseinrichtungen in den USA sollen vermeintlich schwierige Teenager auf die richtige Spur bringen - oft mit menschenunwürdigen Methoden. Leid statt Therapie: Die von Drogensucht, Lernschwächen oder gesundheitlichen Problemen geplagten Jugendlichen werden isoliert, bestraft und erniedrigt. Sie sind den fragwürdigen Erziehern praktisch ausgeliefert. Denn die Einrichtungen werden kaum kontrolliert. So wie in einem ehemaligen Internat im Staat New York nahe der kanadischen Grenze. Jahrelang wurden dort verhaltensauffällige Teenager unterrichtet. Heute ist es verlassen. Ein paar junge Leute, die dort umerzogen werden sollten, lassen sich von einem Kamerateam dorthin begleiten. Sie wollen zeigen, welches Leid sie dort erlebt haben. In den alten Verwaltungsräumen sind noch Tausende Akten und Aufzeichnungen zu finden: Stundenlange Videoaufnahmen von Überwachungskameras zeigen Kinder in Isolation oder in den Händen ihrer gewalttätigen Erzieher. In den USA gibt es geschätzt 8000 Einrichtungen wie diese. Zehntausende Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren sollen darin umerzogen werden. Ein lukratives Geschäft. Überforderte Eltern zahlen den privaten Camps der "Troubled Teen Industry" bis zu Zehntausende Dollar. Im Gegenzug versprechen die Einrichtungen ein Programm, das angeblich viele Probleme pubertierender Teenager lösen soll: Schwierigkeiten in der Schule, Ängste, Depressionen, Sucht und sogar sexuelle Orientierung. Werbevideos zeigen Aktivitäten in der Natur. Die Realität sieht anders aus. Inzwischen treten Opfer vermehrt an die Öffentlichkeit und haben prominente Fürsprecherinnen wie Paris Hilton, die selbst für einige Monate in einer solchen Einrichtung war. Trotz zahlreicher Vorwürfe wegen Körperverletzung, Demütigung bis hin zu sexuellem Missbrauch werden die "Troubled Teen Camps" von keiner Aufsichtsbehörde reguliert.
Das Gesicht der extremen Rechten in den USA ändert sich - zumindest in den sozialen Medien. Influencerinnen verbreiten auf Plattformen wie Instagram und YouTube vermehrt extreme Ideologien. Der Film begleitet drei junge US-Amerikanerinnen, die in den sozialen Medien eine große Fangemeinde haben. Alle drei bezeichnen sich selbst als Christinnen und Patriotinnen und posten auf ihren Kanälen vor allem konservative, antifeministische und rechte Inhalte. Die britische Journalistin Layla Wright trifft bei einer Großveranstaltung der rechtspopulistischen Organisation "Turning Point USA" deren mittlerweile ehemalige stellvertretende Vorsitzende, Morgonn McMichael. Die 24-jährige Influencerin hat bei Instagram über 40.000 Follower. Sie nutzt ihre Reichweite für das Voranbringen von konservativen Werten und Ideologien - vor allem bei jungem Publikum. Ihre Hauptthemen sind die ihrer Meinung nach fatalen Folgen des Feminismus, Cancel-Culture und Meinungsfreiheit. In Tennessee besucht Layla Wright die 16-jährige Hannah Faulkner, eine der jüngsten rechtsgerichteten Influencerinnen in den USA. Sie hat ihren eigenen YouTube-Kanal "The Hannah Faulkner Show" und reist als Rednerin mit namhaften christlichen Nationalisten bei konservativ-religiösen Events wie "ReAwaken America" durch das Land. Das für sie wichtigste Thema ist der Zusammenbruch der klassischen Familie in Amerika. Schuld daran seien ihrer Meinung nach die "globalistische Elite" und der Feminismus. Mit Influencerin Christie Hutcherson ist Layla Wright an der südlichen US-Grenze unterwegs. Ihr Hauptthema: Einwanderung. Die selbst ernannte Grenz-Expertin und Gründerin der Organisation "Women Fighting for America" hat bei Instagram über 20.000 Follower, für die sie regelmäßig live von der Grenze berichtet. Nicht selten sind ihre Berichte gespickt mit Verschwörungstheorien. Der Film gibt Einblick in die Welt der konservativen Influencerinnen, die mittlerweile eine Schlüsselrolle bei der Rekrutierung und Legitimierung von rechtsextremen Bewegungen spielen.
Im Nordwesten der USA sammeln sich Rechte, Rassisten und Erzkonservative. Sie lehnen den Staat ab und wollen ihre eigenen Gesetze machen. Wird Idaho zu einer Art "Wild West 2.0"? Längst sind in der Region auch rechte Milizen wie die "North Idaho Militia" aktiv. Gemeinsam mit den Ultrakonservativen kämpfen sie gegen ein multikulturelles Amerika und für eine neue weiße und christliche Kolonie, getrennt vom Rest der Vereinigten Staaten. Damit sind Idaho und seine angrenzenden Regionen vor allem für all jene das neue "Trendziel", die gegen Minderheiten und Abtreibung sind - und für ein uneingeschränktes Tragen von Waffen. Unter ihnen finden sich viele streng gläubige evangelikale Christen. Manche bezeichnen sich selbst sogar als "politische Flüchtlinge". Staatliches Handeln wird mit Einmischung in die persönliche Freiheit gleichgesetzt. Doch der dünn besiedelte Landstrich lockt nicht nur Radikale an, sondern auch immer mehr Mittelstandsfamilien aus den Städten. Sie sind begeistert von der spektakulären Landschaft und den günstigen Lebenshaltungskosten. Und sie wollen ihre Kinder in einer vermeintlich heilen Welt aufwachsen lassen. Die Doku begleitet eine vierköpfige Familie, die aus Kalifornien in den Norden zieht, einen ultrareaktionären Biker, der 2021 am Sturm auf das Kapitol teilgenommen hat, einen Pastor mit eigener Miliz und Waffensammlung und einen Politiker, der für das Amt des Gouverneurs kandidiert, obwohl er wegen bewaffneter Rebellion zwei Jahre lang im Gefängnis saß. Zu Wort kommt auch die Rancherin Jennifer Ellis, eine der alteingesessenen konservativen Einwohner und Menschen, die extremistische und intolerante Ansichten ablehnen. Doch sie sind in der Minderzahl. Wie groß ist die Gefahr eines Umsturzes im neuen Wilden Westen?
Country, kultig, konservativ: die Rednecks. Die weiße, patriotische und oft verarmte Landbevölkerung in den US-Südstaaten lebt nach eigenen Regeln und Gesetzen. Größter Held: Donald Trump. Beim "Rednecks With Paychecks"-Festival feiern sich die Rednecks selbst: ein dreckiges, mehrtägiges Spektakel mit Monstertrucks, viel Alkohol und nackter Haut. Nirgendwo sonst ist das Lebensgefühl der weißen Südstaaten-Bevölkerung greifbarer als dort. Doch einem echten Redneck geht es nicht bloß um Spaß, sondern vor allem auch um die Verteidigung seiner Auffassung der US-amerikanischen Werte. Er ist ultrakonservativ, streng religiös, bis an die Zähne bewaffnet - viele berufen sich dabei auf den umstrittenen 2. Verfassungszusatz, der den Besitz von Waffen erlaubt. Und: Die meisten Rednecks sind eiserne Trump-Unterstützer. Von Texas bis Tennessee und von Mississippi bis nach North Carolina an der Atlantikküste sind alle Staaten fest in republikanischer Hand. Nirgendwo sonst hat der alte und neue Präsident so viele Anhänger wie dort. Und nirgendwo sonst in den USA ist der Rechtsruck, der durch das ganze Land geht, augenfälliger. Er manifestiert sich an der Wahlurne, im Spirit und Gehabe der Bevölkerung, im Einzelhandel und der Subkultur: Künstler wie Shocka Hustlemane zelebrieren ihre weiße Südstaaten-Identität mit einem eigenen Musikgenre, das in den Südstaaten derzeit schwer angesagt ist: dem Country Rap. Es ist eine Mischung aus Popmusik, Country und Rap, pfeift auf die gängigen Statussymbole des Hip-Hops und glorifiziert stattdessen das krude Leben der weißen Underdogs.
Führt der russische Geheimdienst eine Akte über US-Präsident Donald Trump? Welchen Stellenwert nehmen Russlands Interessen in der amerikanischen Außenpolitik ein? Gibt es eine Verbindung? Fakt ist: Donald Trump pflegt schon seit Jahrzehnten Beziehungen zu Russland. Ex-KGB-Spione sowie Mitarbeiter von FBI und CIA geben Einblicke in die Welt der Spionage, die Zeit des Kalten Krieges und in Trumps weitverzweigtes Netz von Verbindungen nach Russland. Während des Kalten Krieges infiltrieren zahlreiche russische Geheimagenten verschiedenste politische und wirtschaftliche Organisationen in den USA. Neben Industriespionage steht auch die Annäherung an wichtige politische Einflussnehmer im Vordergrund der Missionen. Trumps Verbindungen nach Russland reichen bis in diese Zeit zurück. 1987 reist er mit seiner damaligen Frau Ivana erstmals nach Moskau, um dort einen Deal zum Bau eines Luxushotels auszuhandeln. Nach seiner Rückkehr macht er mit einem ganzseitigen offenen Brief in drei großen US-amerikanischen Tageszeitungen auf sich aufmerksam, in dem er Russlands Sicht auf die NATO vertritt. Semjon Mogilewitsch, der Boss der Bosse der russischen Mafia, ist einer der ersten Investoren des New Yorker Trump Tower. Diverse russische Geschäftsleute, auch Mitglieder der russischen Mafia, wohnen und arbeiten in dem Gebäude. Während des Wahlkampfs 2016 verfolgt Donald Trump gleichzeitig Pläne zum Bau eines Trump Tower in Moskau. Ermittlungen der Behörden über eine mögliche Einmischung des Kremls in die Präsidentschaftswahl ergeben: Über ein Dutzend Mitglieder des republikanischen Wahlkampfteams hatten Verbindungen nach Russland. Mit dem Krieg gegen die Ukraine verkompliziert sich die Lage zusätzlich. Putin hat großes Interesse an einem Verbündeten, der die Ukraine schwächt und ihm zum Sieg verhelfen kann.
Mit der Amtseinführung des 47. US-Präsidenten zieht nicht nur Donald Trump ins Weiße Haus. Ein Clan aus Familienmitgliedern und Superreichen bildet das neue Machtzentrum der USA. Für die Trumps ist Politik ein Familiengeschäft: Söhne, Töchter, Schwiegerkinder - sie alle spielen eine Rolle in der zweiten Amtszeit des Präsidenten. Sogar Trumps Enkeltochter Kai wird als junge Influencerin eingespannt, um die Gen Z anzusprechen. Ein Blick auf Trumps Kabinett macht deutlich, dass für den neuen US-Präsidenten bedingungslose Loyalität und Reichtum wichtiger sind als politische Erfahrung und Expertise. So wird der Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker Robert F. Kennedy Jr. Trumps Gesundheitsminister, und die neue Bildungsministerin ist die Wrestling-Ikone Linda McMahon. Auch ein elitäres Netzwerk wohlhabender Unterstützer sichert sich einflussreiche Posten. Präsident Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida wird zur politischen Schaltzentrale. Dort geben sich finanzkräftige Verbündete wie Bill White oder der exzentrische Milliardär Elon Musk die Klinke in die Hand. Für ihre Loyalität und finanzielle Unterstützung werden sie vom Präsidenten belohnt: Während Bill White ohne jegliche diplomatische Erfahrung US-Botschafter in Belgien werden soll, räumt Elon Musk als Leiter des "Department of Government Efficiency" den Regierungsapparat auf und sorgt vorgeblich für "Effizienz". Die Dokumentation gewährt Einblicke in die Verflechtungen von Politik, Geld und Vetternwirtschaft. Sie zeigt, wie die Trump-Dynastie Amerika regiert.
Traumstrände, türkisblaue Lagunen, Luxusresorts: Rund 1,7 Millionen Touristen kommen jährlich auf den Archipel. Steigender Meeresspiegel, Müll und Extremismus bedrohen das Urlaubsparadies. Um dem wachsenden Tourismus und dem Landverlust durch Überschwemmung entgegenzuwirken, wird im großen Stil Land gewonnen. Multinationale Unternehmen erschaffen künstliche Inseln, vor allem als Baugrund für neue Hotels. Nicht ohne Folgen für die sensiblen Ökosysteme. Große Teile der Korallenriffe sterben ab und mit ihnen ein Teil der Tierwelt. Doch nicht nur die Umwelt der Malediven leidet. Auch politisch sieht sich die Bevölkerung des Inselstaates immer wieder mit Spannungen konfrontiert. Der Islam ist Staatsreligion, und Extremisten propagieren die Scharia. Viele von ihnen lehnen die Demokratie ab. Nur wenige Hundert Meter Luftlinie trennen freizügig bekleidete Touristinnen in Hotelanlagen von den Frauen und Mädchen des Archipels, die zunehmend nur noch komplett bedeckt auf die Straßen gehen. Ein politischer Umbruch scheint schwierig. Andersdenkende wie der ehemalige Staatspräsident Mohamed Nasheed müssen um ihr Leben fürchten.
Das kleine mittelamerikanische Land ist ein wichtiges Transitland - für den globalen Handel, aber auch für Migranten. Gleichzeitig leidet Panama massiv unter den Folgen des Klimawandels. Wegen langer Trockenheit stauen sich 2023 am Panamakanal die Containerriesen. Die Lage normalisiert sich nur langsam. Den Guna-Indigenen vor der Küste hingegen steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Der steigende Meeresspiegel bedroht ihre Existenz. Während die Wassermassen die Inselheimat der Guna allmählich verschlucken, leidet die Festlandbevölkerung Panamas unter chronischem Wassermangel. Lang anhaltende Dürreperioden und der exzessive Süßwasserverbrauch für das Schleusensystem des Panamakanals - rund 100 Millionen Liter pro durchfahrendem Schiff - gefährden die Wasserversorgung in weiten Teilen des Landes. Die Folge: aufgebrachte Bürger, Demonstrationen und erbitterte Verteilungskämpfe um das wertvolle Nass. Gleichzeitig ist das kleine Land im Zentrum des amerikanischen Doppelkontinents Schauplatz einer schweren humanitären Katastrophe. Jedes Jahr durchqueren Hunderttausende Flüchtlinge das Land auf dem Weg von Südamerika in die USA. Davon profitieren vor allem kriminelle kolumbianische Clans, die die Reise "organisieren" und daraus ein millionenschweres Geschäftsmodell gemacht haben. Doch vor allem der rund zehntägige Fußmarsch durch den berüchtigten Darién Gap, ein Regenwald an der Grenze zu Kolumbien, wird für viele Migrantinnen und Migranten zur tödlichen Falle. Auf dem Weg durch den Dschungel lauern Schlangen und Raubtiere. Hunger, Durst und Hitze setzen den Flüchtenden zu. Heftige Regenfälle verwandeln die Urwaldbäche von einem Moment zum nächsten in reißende Flüsse. Zudem verüben Gangs immer wieder Raubüberfälle und sind für sexuelle Übergriffe verantwortlich. Der Traum von einem besseren Leben: Für viele Flüchtende wird er zum Albtraum.
Illegale Fischerei zerstört einzigartige Ökosysteme. Das Meer vor den Philippinen wird rücksichtslos ausgebeutet. Und Menschen, die für den Umweltschutz kämpfen, schweben in Lebensgefahr. Fischen mit Sprengstoff, die Jagd auf gefährdete Tiere, illegaler Goldabbau unter Wasser und Menschenhandel: Natur und Menschen auf den Philippinen sind zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Doch eine Gruppe von Fischern kämpft gegen die kriminellen Machenschaften. Die sogenannten PARA Enforcers riskieren ihr Leben. Efren Balladares, ihr Anführer, berichtet, dass neun seiner Mitstreiter bereits getötet wurden. Er selbst verlässt nur selten seine Wohnung. Obwohl er um das Leben seiner Familie fürchtet, will er weitermachen. Im Dorf Pinut-an auf der Insel Panaon gibt es ein anderes Problem: Fast die gesamte Bevölkerung ist am illegalen Goldabbau beteiligt. Sie schürfen auf dem Meeresgrund nach dem Edelmetall. Schon seit der Kolonialzeit gilt die Insel als Unterwasser-Eldorado. Doch die Arbeit birgt viele Gefahren, nicht nur für die Umwelt. Die Taucher riskieren jedes Mal den Tod, wenn sie unter Wasser in den selbst angelegten Tunneln nach Gold suchen. Aufgrund der endlosen Küstenlinie der Philippinen ist eine wirksame Überwachung der Provinzen für die Behörden nur schwer möglich. Die Region von Tawi-Tawi bietet wegen des kurzen Seeweges ein Tor nach Malaysia. Dort kämpfen Marinesoldaten und Polizei gemeinsam darum, Schmuggelkorridore zu schließen. Denn es werden nicht nur mit geschützten Wildtieren krumme Geschäfte gemacht, auch Menschenhandel ist an der Tagesordnung.
Da sind wir auf dem Holzweg: Weltweit Bäume pflanzen, und schon ist das Klima gerettet. Eine schöne Vision, doch so einfach ist es leider nicht. Forscher gewinnen neue Erkenntnisse über den "Klimaretter" Wald: So kann manch gut gemeinte Baumpflanz-Aktion sich am Ende als Nullnummer und sogar kontraproduktiv erweisen. Harald Lesch zeigt, wo welches Grün dem Blauen Planeten tatsächlich hilft. Man hat dem Kohlendioxid in der Atmosphäre den Kampf angesagt: Hunderte Millionen von Setzlingen sollen die Lösung sein. Selbst Donald Trump hat sich der Baumpflanz-Bewegung angeschlossen, um so das Kohlendioxid-Problem quasi auf dem schnellen, natürlichen Weg in den Griff zu bekommen. Sogar mit Drohnen werden Baumsamen in der Landschaft verteilt. Doch inzwischen hegen Wissenschaftler erhebliche Zweifel und halten einige der Maßnahmen sogar für kontraproduktiv. Wie kann das sein? Und wie groß ist das Potenzial der Bäume wirklich? Besonders im Blick der Forscher: der Amazonas-Regenwald - die "Klimaanlage" der ganzen Welt. Auch hier sind die Auswirkungen der Klimaerwärmung bereits messbar: Im Durchschnitt dauert die Trockenzeit länger. Das begünstigt Waldbrände - und die Ausbreitung von Feuern, die teilweise gezielt von Menschen gelegt werden. Immer mehr Flächen des Regenwaldes gehen verloren. Wissenschaftler warnen jetzt, dass der Tipping Point bald erreicht ist, der Punkt, an dem das gesamte System zusammenbrechen könnte. Wie weit sind wir vom Kollaps entfernt? Nun rächt sich auch, dass der Fokus beim Wald in Deutschland lange nur auf dem Holzertrag lag. Schnell wachsende Baumarten wurden in Monokulturen gepflanzt. Vor allem solche Arten, die in unseren gemäßigten Zonen eigentlich nur bedingt wachsen würden. Ihnen macht der Klimawandel besonders zu schaffen. Mit welchen Maßnahmen ist unser Wald noch zu retten? Und wie lassen sich Klimafunktion und wirtschaftliche Nutzung des Waldes in Zukunft miteinander kombinieren? Harald Lesch geht den Fragen nach und zeigt aktuelle Forschungen, die unsere Landschaften verändern könnten, sowie überraschende Möglichkeiten, Kohlendioxid dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen.
Vermüllt, versauert, ausgebeutet - Reha für die Ozeane
D 2021
30'
Der Zustand der Weltmeere sollte alle Alarmglocken schrillen lassen. Noch ist es nicht zu spät, sie zu retten. Dank unkonventioneller Methoden könnte man ihre wichtigen Funktionen erhalten. Die UNESCO hat 2021 das Jahrzehnt der Ozeane ausgerufen. Ein überfälliges Signal, denn die Folgen anthropogener Eingriffe sind katastrophal. Harald Lesch zeigt, wie wir die Meere und ihre Bewohner zum Nutzen aller bewahren können - auch mithilfe der Natur selbst. Seit Jahrzehnten landen riesige Mengen Plastik in den Ozeanen. Doch bei zahlreichen Schiffsexpeditionen entdeckten Forschende paradoxerweise nur einen verschwindend kleinen Teil, viel weniger, als nach ihren Berechnungen in den Weltmeeren gelandet sein müsste. Wo steckt der Rest? Die Suche nach dem verschwundenen Plastik führt zu den tiefsten Stellen der Tiefsee, an ferne Küsten und in den Mikrokosmos. Plastik zerfällt durch Sonne, Salz und Wellen in immer winzigere Teilchen, kleiner als ein Tausendstel Millimeter. In immer mehr Fischarten findet man Mikroplastik. Eine Gefahr für Fisch und Fischesser? "Leschs Kosmos" berichtet über den aktuellen Stand der Forschung. Die Klimakrise bedroht die Ozeane auf vielfältige und tiefgreifende Weise. Dabei sind sie unser wichtigster Verbündeter im Kampf gegen die Erderwärmung, denn sie absorbieren 90 Prozent der durch den Treibhauseffekt produzierten Wärme und schlucken über ein Viertel unserer Kohlenstoffdioxid-Emissionen. Doch das hat Folgen: Die Meere werden nicht nur wärmer, sondern auch saurer. Das CO2 bildet im Meerwasser Kohlensäure. Für viele Meeresbewohner ist das eine Katastrophe, denn die Säure "frisst" an ihren Kalkschalen, stört ihr Wachstum und ihre Entwicklung. Was die Ozeanversauerung mit der natürlichen biologischen CO2-Pumpe im Ozean macht und mit welchen Methoden man die CO2-Pumpe, die große Mengen an Treibhausgas in den Weltmeeren versenkt, in Gang halten kann, ist Gegenstand aktueller Forschung. Jahrzehntelang hat man Wale gnadenlos gejagt. Das größte Tier auf Erden, der Blauwal, wurde fast ausgerottet. Lediglich drei Prozent seines ehemaligen Bestandes blieben verschont. Was die Walfänger nicht ahnten: Die Meeressäuger erweisen uns wertvolle Dienste. Wale sind gut fürs Klima - je größer, desto besser. Große Wale binden so viel Kohlendioxid wie Hunderte Bäume. Die sogenannte Wal-Pumpe entzieht der Atmosphäre das Treibhausgas und speichert es jahrhundertelang in der Tiefe des Meeres. Glücklicherweise zählen Buckelwale zu den erfolgreichsten Beispielen für die Regenerationsfähigkeit von bedrohten Meeresbewohnern. Der tiefgreifendste anthropogene Eingriff in die Lebenswelt der Meere ist die Fischerei. Seit 50 Jahren beuten wir die Meere im industriellen Maßstab aus, und viele Bestände sind bereits kollabiert. Auch in Nord- und Ostsee ist die Situation nach vielen Jahrzehnten halbherziger Fischereipolitik dramatisch. Um aus dem Tief herauszukommen, Ressourcen und Artenvielfalt zu schützen und am Ende sogar noch die Fangerträge ganz erheblich zu steigern, bedarf es einer Reihe smarter Maßnahmen, aber Erfolg wäre garantiert. Man muss es nur angehen. Rund um die Welt suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Lösungsansätzen für die vielschichtigen Probleme in den Weltmeeren. Welche Rolle dabei hungrige Albatrosse spielen, was uns die Geschichte Neufundlands lehrt oder was Schleppnetze mit Flugverkehr zu tun haben, erklärt Harald Lesch in dieser Folge des Wissenschaftsmagazins.
Ohne Bauern kein Brot, kein Gemüse, kein Fleisch - und doch fühlen sich die Landwirte mit ihren Problemen in Deutschland oft nicht gesehen. Was hilft gegen die Agrarkrise? Deutsche Landwirte ächzen unter ständig neuen Verordnungen, zunehmender Konkurrenz auf dem Weltmarkt und gleichzeitig dem Klimawandel, der mit extremem Wetter die Produktion erschwert. Harald Lesch sucht nach Lösungen, um unsere Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen. Im Dürresommer 2018 hatten die Landwirte mit Einbußen von bis zu 30 Prozent der Getreideerträge zu kämpfen. Im Jahr 2024 gibt es ein anderes Extrem - zu viel Regen. Das setzt beispielsweise den Kartoffelpflanzen zu: Pilzerkrankungen sind die Folge und damit wiederum Ernteausfälle. Das spüren auch wir Verbraucher an der Supermarktkasse. Forschende untersuchen, wie unsere Kulturpflanzen auf das durch den fortschreitenden Klimawandel voraussehbare Extremwetter der Zukunft reagieren. Auf einem Versuchsfeld wird zum Beispiel Mais angebaut und unterschiedlichen Nässeszenarien ausgesetzt. Wie reagieren die Pflanzen auf die verschiedenen Bedingungen? Auch Untersuchungen zu Hitzestress und Trockenheit sollen Klarheit bringen. Ein Ergebnis ist bereits absehbar: Viele unserer bisherigen Ackerpflanzen werden in den kommenden Jahrzehnten erhebliche Probleme bekommen. Und nun? Eine Möglichkeit: Wir stellen uns um - auf Südfrüchte wie Aprikosen, Ananas und Physalis. Oder auch Exotischeres wie Erdnüsse, Augenbohne, Sesam und Schwarzkümmel. Doch so einfach ist das für die Landwirte nicht. Eine andere Möglichkeit: Wir nutzen die Errungenschaften der Gentechnik. Die sogenannte Genschere CRISPR/Cas9 kann Gene zielgenau verändern. Eine Revolution, denn so lassen sich Eigenschaften einer Pflanze gezielt verbessern. Deutsche Lieblingsnutzpflanzen könnten so vielleicht trotz des Klimawandels weiterhin angebaut werden. Allerdings - gentechnisch veränderte Pflanzen dürfen in Deutschland noch nicht angebaut werden. Harald Lesch zeigt, was Deutschland und die europäische Union bislang noch davon abhält, CRISPR/Cas9 zu nutzen, und warum Biertrinker eigentlich die Gentechnik begrüßen sollten.
Die Erde, die unsere Welt rettet - Landwirtschaft neu denken
D 2023
30'
Die Erde im Boden ist unscheinbar und nichts Besonderes. Eine braune und recht schmutzige Masse. Aber sie ist so viel mehr als nur Dreck. Sie hat das Potenzial, die Welt zu retten. Egal, ob Klimakatastrophe, Artensterben, Wassermangel oder Bodenerosion. Mit diesem Wundermittel zu unseren Füßen lässt sich all das bekämpfen. Nicht umsonst heißt der Planet, auf dem wir leben, "Erde". Der Boden unter unseren Füßen ist ein geheimer Ort, ein noch nahezu unerforschtes Reich. Das, was so leblos erscheint, ist voller Wunder: In einer Handvoll Erde stecken mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. Und einer hält da unten das Ökosystem Boden zusammen: der Regenwurm. Er könnte sogar im Kampf gegen den Klimawandel helfen. Das klingt komisch, schließlich können Regenwürmer nicht viel mehr als schlängeln und fressen. Und doch verändern Regenwürmer das Erdreich fundamental. Indem sie Pflanzenreste zersetzen und im Boden verteilen, sind sie maßgeblich an der Bildung von Humus beteiligt. Und Humus ist der größte terrestrische Speicher für organischen Kohlenstoff. Böden speichern rund viermal so viel Kohlenstoff wie die oberirdische Vegetation und mehr als doppelt so viel wie die Atmosphäre. Könnte man sich diese Tatsache zunutze machen, um mehr Kohlenstoff in den Boden zu bringen und damit der Atmosphäre zu entziehen - ganz natürlich? "Humusaufbau" ist das neue Zauberwort. Wie das mit der Landwirtschaft gelingen kann und welche Schwierigkeiten sich dabei ergeben, beleuchtet Harald Lesch mit dem Agrarwissenschaftler und Landwirt Felix Prinz zu Löwenstein. Gesunde Böden zu erhalten und aufzubauen muss uns aber auch aus anderen Gründen interessieren. Böden sind sehr unterschiedlich. Die Bodendecke Deutschlands ist ein Flickenteppich verschiedener Bodentypen. Für die landwirtschaftliche Nutzung ist neben dem Humusgehalt immer auch die Bodenart entscheidend, die bestimmt, wie viel Wasser und Nährstoffe gespeichert werden können - aber auch, wie anfällig ein Boden gegenüber Erosion ist. Harald Lesch geht der Frage nach, warum gerade Nord- und Ostdeutschland besonders gefährdet sind. Wenn Staubstürme die fruchtbare Erde davontragen, ist sie für immer verloren - und kann zu einem ernst zu nehmenden Problem werden. Das zeigt ein Massenunfall 2011 nahe Rostock auf der A19 mit vielen Toten und Schwerverletzten - ausgelöst durch einen Sandsturm aus Ackerboden. Eine schicksalhafte Verkettung? Die Lage ist ernst, vor allem in den trockensten Regionen Deutschlands. Im Osten Brandenburgs sind die Landwirte gleich mehrfach benachteiligt. Sie kämpfen hier nicht nur gegen die nährstoffarmen, ausgelaugten und sandigen Böden, sondern auch gegen dramatisch veränderte Witterungsbedingungen. Dafür hat Benedikt Bösel seinen Job als Investmentbanker an den Nagel gehängt. Der Landwirt und sein Team möchten zeigen, dass man guten Boden auch in diesem Winkel Deutschlands aufbauen kann. Wenn es hier klappt, dann kann es auch an fast jeder anderen Stelle in Deutschland funktionieren. Ausgerechnet die vermeintlichen Klimakiller Kühe helfen ihm auf dem Weg der Ackerbodenreparatur. Was sind weitere Geheimnisse seines über 3000 Hektar großen Real-Labors? Harald Lesch untersucht, wie die Landwirtschaft uns helfen kann, die großen Probleme der Zukunft anzugehen. Der Boden unter unseren Füßen ist ein wahres Wunder. Wir müssen unsere Erde nur zu schätzen und zu schützen wissen.
Im Kampf gegen die Klimakrise wird eine Chance oft unterschätzt: die Natur. Mit ihrer Hilfe ließe sich die Katastrophe vielleicht noch verhindern. Hochwasser, Hitze, Dürren - die Folgen der Klimakrise spüren wir auch diesen Sommer. Intakte Ökosysteme können diese dämpfen und speichern gleichzeitig Unmengen an CO2. Bäume, Flussauen, Moore und unsere Ozeane - Prof. Harald Lesch entdeckt die Wunderwaffen der Natur. Wenn es um das Klima geht, reden alle davon, Bäume zu pflanzen. Begangene Umweltsünden wie zum Beispiel eine Flugreise in ferne Länder könnten wir kompensieren, indem wir zusätzlich Bäume pflanzten. Doch wie sinnvoll sind solche Projekte wirklich? Es gibt nicht nur Wälder, in denen CO2 gespeichert und somit der Atmosphäre entzogen werden kann: Auch andere Landschaften wie Flussauen sind natürliche CO2-Senken. Dazu schützen sie uns gleichzeitig vor Hochwasser. Wir brauchen mehr von ihnen. Unerwartete Helfer dabei sind Biber. Durch die Biberdämme gestalten sich Landschaften neu. Doch der effizienteste CO2-Speicher an Land sind die Moore. Obwohl sie nur drei Prozent der Fläche bedecken, binden die Weltmoore doppelt so viel CO2 wie alle Wälder der Erde zusammen. Aber in Deutschland haben wir etwa 95 Prozent der Moore trockengelegt. Wie kann eine Renaturierung gelingen? Nicht nur an Land brauchen wir natürliche Helfer: Die größte Kohlenstoffsenke der Erde sind die Meere. Sie binden rund einen Drittel der menschengemachten Emissionen - ein unverzichtbarer Puffer in der Klimakrise. Keine technische Errungenschaft kann da mithalten. Auch hier können wir anpacken - Aufforstung geht unter Wasser ebenso wie an Land. Forschende entwickeln neue Wege, um Seegraswiesen anzupflanzen. Harald Lesch durchforstet die Klimalandschaften der Welt, um zu verstehen, welche Mittel in der Natur bereitstehen, um unser Klima zu retten.
Klimawandel, Umweltverschmutzung, Energiekrise - nur einige der großen Probleme unserer Zeit. Ist die Welt noch zu retten? Eine Liga kluger Köpfe arbeitet an Lösungen. Diese genialen Wissenschaftler und Tüftler haben keine einzelnen Schurken im Visier, sie wollen mit smarter Technologie und Erfindertum die Welt retten. Prof. Harald Lesch zeigt neue Superhelden - mit überraschenden Erfindungen. Jahr für Jahr strömen weltweit Millionen Menschen in die Kinos, um Epen über Superhelden zu bestaunen. Doch warum jagen wir diesen Fantasien von fliegenden Muskelprotzen mit Superkräften hinterher? Superman ist bereits über 80 Jahre alt, ein Greis in Blau und Rot. Sind Filmhelden überhaupt noch zeitgemäß? Harald Lesch stellt die wahren Helden und ihre Abenteuer vor. Menschen, die zwar nicht im Heldenkostüm herumfliegen, die uns aber beispielsweise die wertvollste Ressource auf diesem Planeten retten: Wasser. Helden, die uns die Energie der Sonne ins Haus holen. Helden, die uns die Kraft des Wassers neu erschließen. Helden, die uns die Weltmeere von der Ölpest säubern, und jene, die sich um die Rettung der Artenvielfalt der Ozeane kümmern. Sie sind Stellvertreter für viele Menschen, die unermüdlich an Lösungsmöglichkeiten arbeiten - Wissenschaftler, Erfinder oder Konstrukteure. 490 Terawattstunden benötigt Deutschland jeden Tag. Ein gewaltiger Energiehunger, den wir kaum noch stillen können. Dabei hält die Sonne für uns mehr als genug Energie bereit. Zwei schwedische Forscher haben einen Weg gefunden, wie man jede Oberfläche quasi unsichtbar in eine Solarfläche verwandeln kann. Und das sogar mit einer höheren Ausbeute als gängige Solarpanels. Die Vision: Alles erzeugt Strom. Wasserkraft ist nur dann ökologisch, wenn der Fluss dabei nicht gestaut wird. Ein tschechischer Wissenschaftler hat Blätter in den Strudeln von Flüssen betrachtet und kam dabei auf die Idee eines völlig neuen Wasserkraftprinzips. Damit könnte man mühelos jedes kleine Bächlein anzapfen, ohne dessen Ökologie zu zerstören. Wasser ist die wohl wertvollste Ressource unseres Planeten. Zugleich gehen wir Deutschen unglaublich verschwenderisch damit um. Während Haushaltsgeräte heute bereits so konzipiert werden, dass sie möglichst wenig Wasser verbrauchen, ist ein "Gerät" im Haushalt seit vielen Jahrzehnten in der Entwicklung fast stehen geblieben: die Dusche. 100 Liter Wasser pro Duschgang. Dass es anders geht, zeigt ein Schwede, der - eigentlich für Mars-Missionen - die erste Kreislaufdusche erfunden hat. Seine Dusche verbraucht im Vergleich nur zehn Liter, deutlich weniger Energie und ist dabei so sauber, dass sie heute bereits in Krankenhäusern eingesetzt wird, um Infektionen zu vermeiden. Und manchmal brauchen selbst Superhelden einfach nur etwas Glück. Weil ein deutscher Arbeiter abends eine Maschine falsch einstellte, produzierte diese über Nacht Unmengen einer ominösen Faser. Im Labor zeigte sich dann deren Wunderwirkung - einmal kurz durch ölverseuchtes Wasser geschwenkt, blieb dieses komplett daran haften. Das Wasser ist danach sogar trinkbar. Und das Öl lässt sich daraus auswringen. Ein Stoff, der Umweltwissenschaftler zum Träumen bringt. Harald Lesch begibt sich auf die Spur der modernen Superhelden. Der Kampf um ein besseres Leben, eine gesündere Umwelt oder nachhaltigere Energiegewinnung ist nicht aussichtslos. Es gibt viele Wege, auf denen aus einem normalen Menschen ein Weltenretter werden kann.
Die Getränkeindustrie stellt jedes Jahr 470 Milliarden Plastikflaschen her, von denen die meisten nur einmal verwendet und dann weggeworfen werden. Coca-Cola, der weltweit größte Hersteller von Erfrischungsgetränken, hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um zu verhindern, dass seine Plastikflaschen die Umwelt verschmutzen. Doch das Unternehmen hat seine Ziele zur Verringerung des Plastikmülls schon oft verfehlt. Wird es also dieses Mal anders sein? In diesem Film wird Coca-Colas "Eine Welt ohne Müll"-Strategie unter die Lupe genommen. In den 1950er-Jahren wurde Coca-Cola ausschließlich in Glasflaschen verkauft, die das Unternehmen sammelte, wusch und wieder befüllte. Doch dann begann das Unternehmen, Mehrwegflaschen durch Einmal-Plastikflaschen zu ersetzen - ein Trend, der bis heute anhält. Nun verspricht Coca-Cola, Plastikmüll zu verringern, indem es seine Verpackungen zu 100 Prozent recycelbar macht, bis 2030 für jede Flasche oder Dose, die es verkauft, eine zu sammeln und zu recyceln - und zwar unabhängig davon, wo sie herkommt - und seine Flaschen zu 50 Prozent aus recyceltem Plastik herzustellen. Kritiker argumentieren jedoch, dass dieser Plan, der ausschließlich auf Recycling basiert, das Problem nicht lösen wird und dass wiederbefüllbare Flaschen die beste Lösung sind, da sie die Menge des anfallenden Plastiks reduzieren und so die Abfallsysteme entlasten. Kann der weltgrößte Hersteller von Erfrischungsgetränken angesichts des dringenden Handlungsbedarfs bei der Bewältigung des Problems wirklich eine Trendwende beim Plastikmüll herbeiführen?
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Drei verlassene Orte erzählen vom Terror der Pinochet-Diktatur in Chile: ein Gefangenenlager in der Wüste, eine zwangsgeräumte Textilfabrik und ein Krankenhaus voller dunkler Geheimnisse. General Pinochet reißt 1973 die Macht an sich, verfolgt Gegner brutal. In der Wüste entsteht ein Gefangenenlager, in einer Fabrik werden Arbeiter entrechtet, in einem Krankenhaus Neugeborene gestohlen. Noch heute kämpfen Betroffene um Aufklärung und Gerechtigkeit. Chile 1973: General Augusto Pinochet putscht sich an die Macht. Tausende Menschen werden verfolgt, gefangen genommen, ermordet. Chacabuco, mitten in der Atacama-Wüste, war einst eine boomende Salpeterstadt. Doch unter Pinochet wird der verlassene Ort in ein Gefangenenlager umgewandelt. Mehr als tausend politische Häftlinge werden dort inhaftiert, gefoltert und gequält. Flucht ist unmöglich - das Lager ist von Minenfeldern umgeben. Roberto Vásquez, ein ehemaliger Häftling, kehrt zurück, um von der systematischen Brutalität der Diktatur zu berichten. Im Hospital San José in Santiago verschwinden während der Militärherrschaft Neugeborene. Mütter aus armen Verhältnissen werden belogen - ihre Kinder seien gestorben. In Wahrheit werden sie ins Ausland verkauft. Die Aktivistin Marisol Rodríguez kämpft dafür, die geraubten Kinder aufzuspüren und sie mit ihren leiblichen Eltern zu vereinen. Viele Mütter hoffen bis heute darauf, ihre verschollenen Kinder wiederzusehen. Tomé, einst Zentrum der chilenischen Textilindustrie, wird durch Pinochets neoliberale Wirtschaftspolitik ausgeblutet. Die traditionsreiche Textilfabrik Bellavista Oveja Tomé steht für den Niedergang einer ganzen Region. Arbeiter wie Raúl Silva und Louis Cuevas erleben, wie Löhne gedrückt, Gewerkschaften zerschlagen und soziale Sicherheiten abgeschafft werden. Die Schocktherapie des Regimes treibt Chile in eine extreme soziale Ungleichheit, deren Folgen bis heute spürbar sind. Drei Orte, drei Schicksale, eine Vergangenheit: Folter, Raub und wirtschaftliche Ausbeutung. "Lost Places - Geheime Welten" deckt die verborgenen Geschichten der Pinochet-Diktatur auf und zeigt die tiefen Narben, die sie hinterlassen hat. Chile ringt bis heute mit seiner Vergangenheit. Vergessene Orte, verdrängte Geschichte. Die Doku-Reihe "Lost Places - Geheime Welten" zeigt verlassene Orte in Chile, Spanien und Südafrika. Orte der Macht, des Widerstandes - und der nie erzählten Schicksale.
Drei verlassene Orte in Spanien erzählen von Francos Diktatur: ein Gefängnis des Grauens, ein geräumtes Dorf und eine vergiftete Küste. Schicksale von Unterdrückung, Widerstand und Zerstörung. Francisco Franco regiert Spanien fast 40 Jahre mit eiserner Hand, Oppositionelle werden brutal verfolgt: In Ourense werden politische Gefangene gefoltert, Granadilla wird für ein Staudammprojekt geräumt, und in Portmán vergiftet der Bergbau eine Küstenregion. In Ourense, im Nordwesten Spaniens, steht ein verfallenes Gefängnis, das einst ein Symbol der Unterdrückung war. Politische Gefangene wurden dort unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Domingo Rodríguez Teijeiro, Nachfahre eines ehemaligen Insassen, versucht, die Erinnerungen an die Opfer wachzuhalten - in einem Land, das sich bis heute schwertut mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit. In Zentralspanien, nahe der portugiesischen Grenze, liegt das verlassene Dorf Granadilla. In den 1950er-Jahren beschließt das Franco-Regime, ein gigantisches Staudammprojekt umzusetzen. Granadilla soll den steigenden Wassermassen weichen. Die Bewohner werden enteignet und umgesiedelt - oft in halbfertige Behausungen ohne Infrastruktur. Doch das Wasser erreicht das Dorf nie. Heute ist es eine Geisterstadt, ein Mahnmal für die rücksichtslose Modernisierungspolitik des Diktators. Im Süden Spaniens zeigt sich ein weiteres düsteres Erbe der Franco-Zeit: die verlassene Erz-Waschanlage "Lavadero Roberto" an der Küste von Portmán. Jahrzehntelang wurde hier giftiger Abraum ungefiltert ins Meer geleitet - mit katastrophalen Folgen für die Umwelt. Was einst ein Motor der spanischen Wirtschaft war, ist heute eine verseuchte, verlassene Ruine. Ehemalige Arbeiter wie Diego García erinnern sich an die gefährlichen Arbeitsbedingungen und das fehlende Umweltbewusstsein der damaligen Zeit. Bis heute kämpfen Aktivisten für eine umfassende Sanierung der verseuchten Bucht - bislang ohne Erfolg. Drei verlassene Orte, drei Schicksale, ein gemeinsamer Schatten: die Franco-Diktatur. "Lost Places - Geheime Welten" zeigt die Geschichten hinter den Ruinen von Willkür, Vertreibung und Profitgier, die bis heute nachwirken. Vergessene Orte, verdrängte Geschichte. Die Doku-Reihe "Lost Places - Geheime Welten" zeigt verlassene Orte in Chile, Spanien und Südafrika. Orte der Macht, des Widerstandes - und der nie erzählten Schicksale.
Drei verlassene Orte erzählen vom Erbe der Apartheid in Südafrika: ein zerstörtes Viertel in Kapstadt, eine ausgebeutete Minenstadt und ein Stadion, das einst Hoffnung versprach. Südafrika leidet Jahrzehnte unter der Apartheid. Familien werden brutal aus ihren Häusern vertrieben, Minenarbeiter gnadenlos ausgebeutet. Im Odi Stadium wird Sport zum politischen Werkzeug. Pieter Willem Botha regiert Südafrika in den 1970er-Jahren mit eiserner Hand. Millionen nicht-weißer Südafrikaner werden aus ihren Wohnvierteln vertrieben. So auch in Redhill in Kapstadt, wo einst 70 Familien leben. Plötzlich müssen sie gehen, ihre Häuser werden zerstört. Heute stehen dort nur noch Ruinen - ein stilles Mahnmal der Apartheid. Kleinzee, einst ein boomender Diamantenort, erzählt eine andere Geschichte. Dort schuften Schwarze und Coloured als Minenarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen, während die weiße Elite in luxuriösen Siedlungen lebt. Als die Minen schließen, trifft der wirtschaftliche Niedergang vor allem die ärmsten Arbeiter hart. Im Odi Stadium, errichtet im Homeland Bophuthatswana, finden in den 1980er-Jahren Sportveranstaltungen vor Tausenden Zuschauern statt. Doch hinter dem Stadion steckt auch politisches Kalkül - ein Versuch des Apartheid-Regimes, die schwarze Bevölkerung zu kontrollieren. Nach dem Ende der Apartheid wird es sich selbst überlassen. Heute ist es ein verfallenes Relikt, das von den Widersprüchen Südafrikas erzählt. Drei Orte, drei Schicksale, eine Vergangenheit: Rassentrennung, Unfreiheit und Ausbeutung. "Lost Places - Geheime Welten" zeigt die Schatten der Apartheid und die Spuren, die sie bis heute hinterlassen hat. Vergessene Orte, verdrängte Geschichte. Die Doku-Reihe "Lost Places - Geheime Welten" zeigt verlassene Orte in Chile, Spanien und Südafrika. Orte der Macht, des Widerstandes - und der nie erzählten Schicksale.
Drei verlassene Schicksalsorte, die vom Aufstieg und Fall Jugoslawiens zeugen: Durch sie erleben die Zuschauer die Folgen des Bruderkrieges, der den Vielvölkerstaat am Balkan dahinraffte. Der Film besucht den Militärflugplatz Zeljava, tief in einen Berg gesprengt, die Ferienanlage Kupari, die durch die jugoslawische Armee sowohl gebaut als auch zerstört wurde, und die Stadt Mostar, die wie keine zweite das Trauma der Jugoslawienkriege widerspiegelt. Überall treffen die Autoren Menschen, die im Glauben an Einheit und Brüderlichkeit aufwuchsen und die sich an diesem Glauben festhielten, bis schließlich ihr Heimatland implodierte. Sie entdecken die steinernen Spuren einer untergegangenen Welt, die Narben des Bürgerkrieges und die Erinnerung an 150.000 Opfer.
Drei Relikte einer untergegangenen Weltmacht, drei Monumente einer Zeit, in der die halbe Welt unter Hammer und Sichel stand. Überall finden sich bis heute die Spuren des Sowjetreiches. Die Autoren besuchen einen geheimen Bunker für Atomsprengköpfe im ostdeutschen Nirgendwo, das Kraftwerk Tschernobyl, das saubere Energie versprach, und Beelitz-Heilstätten, ein Hospital der deutschen Kaiserzeit, das zu einem sowjetischen Militärkrankenhaus wurde. Überall treffen die Autoren Menschen, deren Lebensgeschichte an diesen Orten mitgeschrieben wurde - und hören von ihnen, wie der Untergang des Sowjetreiches ihr Schicksal geprägt hat. Heute bleiben vom einstigen Imperium nur Erinnerungen - und einige ganz besondere Orte, die langsam, aber sicher verfallen.
Drei verlassene Schauplätze des amerikanischen Traums, drei Monumente des Selbstbewusstseins einer mächtigen Nation. Durch sie werden Licht und Schatten des "American Dream" sichtbar. Die Autoren besuchen die Safeguard-Basis, ehemaliges Hightech-Schutzschild gegen Atomraketen, eine "Vorzeige-Einrichtung" für Menschen mit Behinderungen namens Pennhurst und ein Urlaubsparadies des kleinen Mannes, dessen verstecktes Gift tötet: Salton Sea. Überall treffen die Autoren die Menschen, die den amerikanischen Traum einst träumten. Doch überall entdecken sie auch, dass das Bild dieses Traums so bröckelig ist wie die Bauten seiner Blütezeit. Die Symbole der alten USA finden entweder neuen Nutzen - oder sie bleiben dem Zerfall überlassen.
Ein Friedhof voller rostiger Lokomotiven, ein versunkenes Ferienparadies und eine geheimnisumwitterte Insel - Schauplätze des einstigen argentinischen Traums von Stärke und Wohlstand. Zwischen 1946 und 1955 regiert Juan Perón Argentinien als Präsident. Die Hinterlassenschaften seiner Amtszeit erzählen vom Aufstieg und Zerfall seines Versuchs, einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus einzuschlagen. Am Rand der patagonischen Stadt Río Gallegos, im Süden Argentiniens, erinnert ein Friedhof an den Aufstieg Argentiniens in den 1920er-Jahren. Doch wird dort nicht der Menschen gedacht, sondern der Eisenbahnen, die Kohle und Güter aus dem Zentrum des Landes zum Hafen von Río Gallegos brachten. Die Strecke war wegen ihrer Bedeutung nach Peróns Ehefrau benannt worden: Evita. Bis heute stehen die verrosteten Lokomotiven sinnbildlich für Perón und seine eigenwillige Wirtschaftspolitik. Südwestlich der Hauptstadt, in der Provinz Buenos Aires, ist nach Jahrzehnten ein versunkenes Ferienparadies an die Oberfläche zurückgekehrt: Epecuén. Der Salzsee, der in den 1980er-Jahren den Untergang der Stadt besiegeln sollte, war nach dem Zweiten Weltkrieg der Grund für den Touristenboom in der Region. Peróns Sozialpolitik, die allen Bürgern Argentiniens Urlaub und Erholung garantieren sollte, befeuerte den Wohlstand Epecuéns weiter. Mit der Flut ging fast sinnbildlich der Wohlstand der Stadt zusammen mit Peróns Einfluss in Argentinien zuneige und verschwand kurz nach ihm komplett. Eine der größten Niederlagen seiner Amtszeit musste Perón auf einer kleinen Insel in einem See kurz vor der chilenischen Grenze einstecken. Um sein Land als eine Großmacht neben den USA und der Sowjetunion zu etablieren, setzte er auf fragwürdige Wissenschaftler aus Nazideutschland, die den technologischen Fortschritt mit sich bringen sollten. Unsummen von Geld steckte Perón in die Insel und in den Aufbau einer Atomforschungsanlage. Die faszinierenden Ruinen auf der Insel zeugen heute noch von den großen Träumen Peróns, die schließlich 1951 verpufften. Drei vergessene Orte als Symbole des gescheiterten Perónismus - das sind "Lost Places - Geheime Welten". Die Reihe erweckt verlassene Orte längst vergangener Reiche zu neuem Leben. Beeindruckende Ruinen erzählen sowohl von Macht und Reichtum als auch von Hass und Unterdrückung.