Wie war es, im Osten aufzuwachsen? Wo setzte die DDR Grenzen, und wo konnten sich junge Menschen Freiräume erkämpfen? Die Reihe blickt mit Zeitzeugen zurück auf die Jugend in der DDR. Junge Menschen in der DDR wurden im Geiste des Sozialismus erzogen. Wer in den 1980er-Jahren jugendlich war, kannte kein Leben ohne Mauer und Staatspartei SED. Die einen haben sich in dem System eingerichtet, andere verspürten den Drang auszubrechen. Der dritte Teil der Reihe "Jugend in der DDR" spürt der Jugendkultur, den Sehnsüchten und Zwängen einer Generation nach, die der veraltete Staatsapparat nicht gewinnen konnte. Die "Freie Deutsche Jugend", die größte Jugendmassenorganisation des Landes, soll die Heranwachsenden nicht nur zu "Kämpfern für den Frieden" erziehen, sondern vor allem ihre Jugendkultur prägen. Mit Musik, Filmen, großen und kleinen Veranstaltungen. Doch Ende der 1970er-Jahre spüren viele junge Menschen den schleichenden Niedergang in der Deutschen Demokratischen Republik. Schülerinnen und Schüler müssen an der Wehrerziehung teilnehmen, die Jungen später zum Dienst an der Waffe. Wer verweigert, wird als sogenannter Bausoldat schikaniert. Nicht jeder bekommt den Beruf, den er sich erträumt hat, aber immerhin eine feste Ausbildung. Viele junge DDR-Bürgerinnen und -Bürger sehen die Unzulänglichkeiten der Planwirtschaft, die Gegensätze zwischen Propaganda und der Realität und vor allem die Enge in einem totalitären Land, das von einer tödlichen Mauer umschlossen ist. Die Dokumentation erzählt die Geschichten von jungen Menschen, die ihren Platz im Leben und in der DDR gesucht haben. Dirk Zöllner, Jahrgang 1962, lebte den Traum vieler Jugendlicher - er wurde zum Rockstar. Margitta Kupler, geboren am Tag, als der Mauerbau im August 1961 begann, hat nach einer verstörenden Begegnung mit der Staatsmacht ihren eigenen Weg gesucht. Ronald Galenza, Jahrgang 1963, wird zum Entsetzen seiner Eltern zum Punk. Die neue Subkultur provoziert nicht nur das Establishment der DDR, sondern auch die immer größer werdende Gruppe der Neonazis. In den letzten Jahren wandten sich immer mehr Jugendliche von Sozialismus und SED ab. Manche stellten einen Ausreiseantrag, viele flohen im Sommer 1989 über Ungarn in den Westen. Andere wollten bleiben, in der Hoffnung, das Land von innen heraus verändern zu können. Für alle war die DDR das Land, das sie geprägt hat. Bis heute. Historische Archivaufnahmen, privates Bildmaterial und Historikerinnen wie Historiker aus der DDR und der Schweiz ergänzen die persönlichen Erlebnisse und geben eine Einordnung in den gesellschaftlichen Rahmen dieser Zeit.
Ein Villenviertel in Berlin-Pankow, die Politbüro-Siedlung in Wandlitz oder das Jagdschloss Hubertusstock: Von Anfang an schottete sich die Führungselite der DDR von der eigenen Bevölkerung ab. An diesen geheimen Orten der Macht wurde Politik gemacht - in informellen Zirkeln der Parteiführung, verborgen vor den Augen der DDR-Öffentlichkeit. Der Herbst 1989 setzte dem ein Ende, doch die ehemaligen Schaltzentralen der Macht bergen bis heute Geheimnisse. Schon 1949 hatte die SED-Führung ein Villenviertel in Berlin-Pankow, das die sowjetische Besatzungsmacht zum Sperrgebiet erklärt hatte, als geschlossene Wohnsiedlung für die Spitzenfunktionäre übernommen. Die Besitzer der Häuser wurden enteignet. Als es den Funktionären nach dem Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 im sogenannten Städtchen auf Dauer zu unsicher schien, begann der Bau einer abgeriegelten Siedlung bei Wandlitz nördlich von Berlin. Dort lebten die gut 20 Politbüro-Mitglieder mit ihren Familien ab 1960, weit weg vom Alltag der DDR-Bevölkerung, umgeben von mehr als 600 Angestellten und im Genuss einer "Sonderversorgung" - Westwaren inklusive. Auch die Ablösung des langjährigen Staats- und Parteichefs Walter Ulbricht betrieb der designierte "Kronprinz" Erich Honecker an einem verborgenen Ort. Ende April 1971 begab sich Honecker mit bewaffnetem Begleitschutz in Ulbrichts Feriendomizil Döllnsee und legte seinem langjährigen Förderer ein vorformuliertes Rücktrittsgesuch vor. Die Telefonleitungen hatte er vorsorglich kappen lassen. Bei Jagdausflügen mit Kremlchef Leonid Breschnew in der Schorfheide, einem Waldgebiet bei Berlin, hatte er zuvor die Zustimmung zum Machtwechsel erlangt. Ulbricht blieb keine Wahl: Er musste dem Rücktritt "aus Altersgründen" zustimmen. 18 Jahre später, 1989, war es dann Honecker, der sich in Döllnsee von einer Operation erholte und nicht wahrhaben wollte, wie sich die Lage im Land immer mehr zuspitzte.
Als 1989 die Mauer fällt, ist nichts mehr so wie vorher. Das Jahr bis zur Wiedervereinigung ist wild, verrückt und chaotisch. Keiner weiß, was die Zukunft bringt, alles scheint möglich. Nach 40 Jahren sozialistischer Diktatur bricht plötzlich die staatliche Kontrolle weg. Viele DDR-Bürger fühlen sich befreit, viele aber auch verunsichert und alleingelassen. Im ganzen Land herrscht eine Stimmung zwischen Aufbruch und Anarchie. Die Erstürmung der Stasi-Zentrale in Ostberlin geht um die Welt. Aber die Bürger der DDR räumen auch anderswo auf. Parteichefs, Bürgermeister und Schuldirektoren werden aus ihren Ämtern gefegt. Die Volkspolizei ist höchstens noch geduldet, längst nicht mehr respektiert. In Ostberlin tanzen Tausende in verlassenen Kellern am Todesstreifen, ehemaligen Bunkern und Industrieruinen. Techno wird das große Freiheitserlebnis, vereint Ossis und Wessis in Trance. Auch Wohnungsbesetzungen sind ein Phänomen dieser Zeit. Allein in Berlin entstehen im Sommer 1990 über 100 solcher "Hausprojekte". Freiheit endlich auch beim Thema Sex: Überall in der noch-DDR schießen Sexshops aus dem Boden. Mit Dildos, Pornofilmen und Dessous erzielen die neuen Erotikläden Rekordverkäufe. Der Kaufrausch nach bunten Waren aus dem Westen macht auch vor Gebrauchtwagen nicht halt. Schrottautos aus dem Westen werden zu völlig überhöhten Preisen im Osten verhökert. "Wenn sie rosten, ab in den Osten!", heißt es unter Autohändlern. Zeitzeugen aus Ost und West, darunter die Schauspielerin Christiane Paul und Jimmy Hartwig, damals erster Fußballtrainer aus dem Westen in der DDR, berichten über die "Wilden Zeiten" im Jahr nach dem Mauerfall.
"Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" - dieser markante Ausspruch von Erich Honecker war richtungsweisend, auch für die Fahrzeugflotte in der DDR. Die Doku zeigt deren gesamte Bandbreite. Kuriositäten, Originale und aus der Not geborene Erfindungen. Es waren längst nicht nur Trabis und Wartburgs, die auf den Kopfsteinpflasterstraßen zwischen Ahlbeck und Zittau herum holperten. Die Palette der Fortbewegungsmittel reichte von A wie AWO bis Z wie Zastava. Noch breiter gefächert ist das Spektrum der Geschichten und Legenden, die sich um diese Fahrzeuge und die Mühen ihrer stolzen Besitzer ranken.
Wer in der DDR nicht zwölf Jahre auf ein Auto warten wollte oder sich keinen Gebrauchtwagen leisten konnte, war auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Im Nahverkehr der DDR gab es für den Durchschnittsbürger die Auswahl vom Schwarztaxi bis zu Tatra-Bahnen. Das waren keine abgedunkelten Limousinen oder Bergbahnen. Wer ein Auto besaß, konnte sich einiges mit privaten Taxifahrten dazuverdienen. In den sogenannten Schwarztaxis beförderten Autobesitzer ohne Gewerbegenehmigung fremde Fahrgäste. Zwar verboten, dennoch drückten vielerorts die Behörden beide Augen zu. Für die breite Masse fuhren Busse aus Ungarn und Tatra-Straßenbahnen aus Tschechien. Der Einheitsfahrschein kostete nur 20 Ost-Pfennig. Zu Beginn der DDR standen nur Reste der Busse und Bahnen aus der Vorkriegszeit - und was die Russen nach den Reparationsleistungen davon übrig ließen - zur Verfügung. Erst langsam begann eine Fahrzeugproduktion. Besonders in den Großstädten sollten Doppelstockbusse helfen, die Transportprobleme zu lösen. Sie boten auf gleicher Fläche zwei Etagen und somit Platz für mehr Passagiere. Die Vorbilder der ersten Doppeldecker-Motorbusse waren die Pferdeomnibusse, die in den Großstädten schon lange doppelstöckig waren. Die obere Etage dieser sogenannten Decksitzwagen konnte durch eine Treppe am Heck erreicht werden. In der DDR wurden in den 1950er-Jahren die Doppeldecker vom Typ Do 54 und Do 56 im Volkseigenen Betrieb Waggonbau Bautzen hergestellt. Sie wurden in Ostberlin, Leipzig und Rostock eingesetzt.
Not macht erfinderisch, sagt das Sprichwort. In der DDR traf das auch auf die Sparte der Nutzfahrzeuge zu. In Zeiten des Mangels musste man erfinderisch sein, denn der Bedarf war enorm. Laster und Traktoren brauchte das Land. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten die Russen viele Produktionsbetriebe ab. Vor allem die Regionen Sachsen und Thüringen hatten eine große Tradition im Fahrzeugbau. Die wenigen verbliebenen Firmen versuchten einen Neustart. Drei Jahre nach Kriegsende gründete sich die Vereinigung Volkseigener Betriebe IFA , in der alle Fahrzeughersteller der sowjetischen Besatzungszone vom Sattelschlepper bis zum Lkw-Produzenten vereint wurden. Die Wirtschaft im Osten schrie nach Transportmitteln und Traktoren. Doch die Flucht kompletter Firmen in den Westen, fehlendes Fachpersonal, Materialknappheit, Behördenwillkür und eine kaum vorhandene Zulieferindustrie ließen nur bescheidene Anfänge in den leer gefegten und oft zerstörten Produktionshallen zu.
Der Film zeigt 40 Jahre Staatsbahn im Osten. Geschichten über die Deutsche Reichsbahn werden erzählt von Zeitzeugen, Betroffenen und ehemaligen Bahnern. Wie der Trabant, Tütenmilch und Warteschlangen gehört die Reichsbahn zum Alltag im Osten. Die DDR setzt von Anfang an konsequent auf die Schiene, erst mit Dampf-, dann mit Dieselloks - und das Reisen mit der Bahn wird immer bequemer. Gegründet 1924, verbindet die Deutsche Reichsbahn die Menschen, wird aber schon bald auch Kriegswerkzeug der Nazis. "Räder müssen rollen für den Sieg!", lautet die Parole. Dabei liegt die Welt längst in Trümmern. Nach Kriegsende ist Deutschland zweigeteilt. In der Sowjetzone, der späteren DDR, wird die Deutsche Reichsbahn ab 1949 die Staatsbahn der DDR. Vom Dampf- übers Diesel- bis ins Elektrozeitalter bleiben Züge noch lange Zeit das Transportmittel Nummer eins, zuverlässig, pünktlich und vor allem preiswert. Was die Männer und Frauen in Diensten der Reichsbahn leisten, ist beeindruckend. Trotz der Zerstörung eines großen Teils des Streckennetzes, der Waggons und der Lokomotiven sind bereits zwei Jahre nach Kriegsende Hunderte von Zügen wieder fahrbereit. Auch die Hauptstrecken in der Sowjetischen Besatzungszone sind wieder befahrbar, und das, obwohl viel Schienenmaterial und Maschinen als Reparationsleistungen an die Sowjetunion abtransportiert worden sind. Im Westen war die Bahn weit weniger von solchen Wiedergutmachungsmaßnahmen betroffen. Doch in den 1950er-Jahren verlassen die ersten neu gebauten Dampfloks wieder die alten Produktionsstandorte, und findige Ingenieure entwickeln in Görlitz die ersten Doppelstockzüge für den Personennahverkehr. Tausende Diesel- und Elektrolokomotiven werden im Auftrag der Deutschen Reichsbahn hergestellt, und das elektrische Streckennetz wird ausgebaut. Trotz des permanenten Rohstoffmangels, wirtschaftspolitischer Fehlentscheidungen und ständiger Materialknappheit erreicht das Transportvolumen der DDR 1980 fast die Größenordnung der Bundesbahn, obwohl diese ein doppelt so großes Streckennetz besitzt. Sei es im Kampf mit sandiger Braunkohle, mit dem tosenden Lärm sowjetischer Güterloks oder gegen das Zerbröseln der Betonschwellen - wer bei der Reichsbahn arbeitete, hatte immer eine Herausforderung zu stemmen. Nachdem der erste Teil der ZDFinfo-Dokumentationsreihe "DDR mobil" die Erinnerung an Trabi, Wartburg und Schwalbe-Mopeds wachrief, erweckt diese Folge den Verkehr auf der Schiene wieder zum Leben - an Orten, wo noch heute an alten Loks gehämmert und geschraubt wird, wo sich Tausende Eisenbahnfans treffen und in Sonderzügen unterwegs sind. Bahnexperten und ehemalige Mitarbeiter kommen dabei ebenso zu Wort wie leidenschaftliche Fans von heute.
Not macht erfinderisch, sagt das Sprichwort. Das traf auf die DDR besonders zu. Die wollte unbedingt mit dem Westen mithalten, vor allem, wenn es um Mobilität ging. In der DDR herrschte ständig Mangel: Mangel an Rohstoffen, an Fachleuten und an Freiheit. Dennoch leistete sich dieses Land etwas Großes: eine weltumspannende Luftfahrtgesellschaft und sogar eine Flugzeugbau-Industrie. Letzteres nur bis zum Absturz eines Prototypen. 34 Jahre war "Interflug" die staatliche Fluggesellschaft der DDR. Die Airline stand für Fernweh, unerfüllte Träume und Privilegien. Sie brachte dem abgeschotteten Land einen Hauch von weiter Welt. Berlin-Schönefeld wird Heimatflughafen der DDR-Flugzeugflotte. Eine neue Landebahn und ein neuer Hangar entstehen. Noch vor dem Mauerbau fliegt die sowjetische Maschine, die Il-18, für die Interflug. Das Düsenflug-Zeitalter wird mit der Tu-134 im Jahr 1968 eingeläutet, später folgt die Il-62 mit ihren weltweit einmaligen vier Triebwerken am Heck. Wer bei der Interflug arbeitet, muss hundertprozentig zuverlässig sein. Die Piloten und Stewardessen repräsentieren die Deutsche Demokratische Republik. Man will sicher sein, dass niemand bei Flügen in das nichtsozialistische Ausland in den Westen flieht. Zwei Jahre nach der Wende wird die Interflug 1992 von der Treuhand liquidiert.
Der Kaschmir-Konflikt hat schätzungsweise bereits mehr als 70.000 Todesopfer gefordert. Kaschmir ist zum Zankapfel zweier Atommächte geworden. Pakistan und Indien wollen das Gebiet jeweils für sich beanspruchen. Die Straßen von Srinagar verwandeln sich jeden Freitag in ein Schlachtfeld. Die muslimischen Bewohner der Stadt werfen Steine gegen indische Polizisten, die antworten mit Tränengas. Festnahmen, Ausgangssperren sowie gekappte Internet- und Telefonleitungen sind im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir Alltag. Die mehrheitlich von Muslimen bewohnte Bergregion ist zwischen Indien und Pakistan geteilt, dazwischen verläuft eine Waffenstillstandslinie. Es gab zwei Kriege um das Gebiet. Beide Seiten kontrollieren jeweils nur einen Teil, und die militanten muslimischen Gruppen, die Indien angreifen wollen und für eine Unabhängigkeit kämpfen, wechseln über die Waffenstillstandslinie hin und her. Dabei werden die Unabhängigkeitskämpfer wohl maßgeblich von Pakistan mit Geldern und Waffen unterstützt. In den vergangenen Jahren gab es mehrere Anschläge auf indische Sicherheitskräfte. Dem französischen Filmemacher Paul Comiti ist es bis Ende 2018 immer wieder gelungen, in die umkämpfte Region zu reisen. Journalisten sind dort eigentlich unerwünscht, trotzdem konnte der Autor den gefährlichen Alltag der Menschen filmen. "auslandsjournal - die doku" zeigt die freitäglichen Auseinandersetzungen zwischen Aufständischen und der indischen Polizei, berichtet von Jugendlichen, die bei den Demonstrationen durch die indischen Soldaten angeschossen wurden, und begleitet einen Imam, der sich für Frieden in der Region einsetzt. Der Film zeigt aber auch die Sehnsucht der Menschen nach Normalität, nach mehr Touristen, die früher die Hotels auf den alten kolonialen Hausbooten besuchten und die Schönheit der Landschaft genossen.
Seine Anhänger verehren ihn, andere fürchten ihn als Hindu-Nationalisten. Indiens Premierminister Narendra Modi gilt als demokratischer Führer, liebäugelt aber mit autokratischen Ideen. Modi inszeniert sich als Yoga-Guru, Wirtschaftsexperte, Hardliner oder netter Onkel von nebenan. Doch hinter seinen vielen Gesichtern verbirgt sich vor allem eines: ein knallharter Machtpolitiker mit Weitblick und Kalkül. Narendra Modi hat zweifellos große Pläne für Indien. Er will das Land wirtschaftlich und technologisch zu einer Supermacht des neuen Jahrtausends machen. Auch die hinduistische Bevölkerungsmehrheit profitiert von seiner Politik: Er holt Tech-Konzerne ins Land, modernisiert Infrastruktur und Telekommunikation und stabilisiert das Banken- und Steuersystem. Seine Kritiker hingegen werfen ihm autoritäre Tendenzen und Hindu-Nationalismus vor, der systematisch auf die Unterdrückung der muslimischen Minderheit in Indien abzielt. Sowohl durch die Förderung von Hass und Gewalt als auch durch Gesetze. So ermöglicht das 2019 von Modis Regierung eingeführte Staatsbürgerschaftsgesetz Flüchtlingen aus Nachbarländern eine schnelle Einbürgerung - Muslimen jedoch nicht. In Verbindung mit einem geplanten Register aller Inderinnen und Inder könnte das neue Gesetz dazu führen, dass Millionen Muslime die indische Staatsbürgerschaft verlieren. Narendra Modi polarisiert wie kaum ein anderer indischer Politiker. Seine Anhänger sehen in ihm einen starken, entschlossenen Führer, der Indien auf die Weltbühne bringt. Andere befürchten autokratische Tendenzen und eine hindu-nationalistische Agenda. Gefährdet Modis Kurs den Vielvölkerstaat, oder macht er Indien zum Powerplayer in einer neuen Weltordnung? Ist er aufopfernder Führer der größten Demokratie der Welt oder doch eher knallharter Autokrat? Wer ist Narendra Damodardas Modi?
Vom Immobilien-Clan zur einflussreichen Politdynastie? Seit Generationen streben die Trumps nach Macht und Anerkennung. Allen Skandalen zum Trotz könnten sie bald mächtiger sein als je zuvor. Donald Trump könnte im Herbst 2024 zum zweiten Mal US-Präsident werden. Kritiker befürchten noch mehr Spaltung, Chaos und das Ende der Demokratie. Und selbst, wenn er nicht gewinnt, dürfte die Trump-Ära dank seiner Kinder noch lange nicht zu Ende sein. Donald Trump ist nach wie vor unangefochtenes Familienoberhaupt und Mittelpunkt des Trump-Clans. Doch seine Nachfolger bringen sich bereits in Stellung. Zum Beispiel Donalds Söhne Eric und Don Jr. Sie haben inzwischen das Familienunternehmen übernommen und gelten als wichtigstes Sprachrohr ihres polarisierenden Vaters. Don Jr. ist bei der republikanischen Basis sogar so beliebt, dass viele in ihm den potenziellen Thronfolger der Trump-Dynastie sehen. Auch Donalds Schwiegertöchter Lara Trump und Kimberly Guilfoyle bekleiden wichtige Positionen in der republikanischen Partei. Und dann ist da noch der über zwei Meter große Sohn Barron, das Nesthäkchen. Im Jahr 2024 wird Barron als Delegierter Floridas für den Parteitag der Republikaner nominiert. Obwohl er sich gegen diese Rolle entscheidet, gilt er als sehr interessiert am politischen Weltgeschehen. Ist er Papa Donalds Trumpfkarte? Und last, but not least: Tochter Ivanka und Schwiegersohn Jared Kushner. Auch wenn sich das konservative Power Couple aus der aktiven Politik zurückgezogen hat, kümmern sich die beiden hinter den Kulissen um das Trump-Business und die eigene Karriere. Von ihnen wird also noch einiges zu hören sein. Mit einer Mischung aus Opportunismus, Selbstinszenierung und Betrug arbeiten sich die Trumps über Jahrzehnte hinweg vom kleinen Familienunternehmen bis ins Zentrum der Weltpolitik hoch. Wie gelingt es ihnen, all die Rückschläge - darunter Verurteilungen und ein versuchtes Attentat - zu überstehen und daraus sogar Kapital zu schlagen? Die nächsten US-Wahlen jedenfalls könnten über ihre Zukunft entscheiden - und über die Zukunft Amerikas.
Pflegen US-Präsident Donald Trump und seine engen Berater tatsächlich sinistere Kontakte zum autokratischen Russland? Verfolgen beide Regierungen gemeinsam dunkle Ziele? ZDF-Korrespondent Johannes Hano stieß bei seinen neuesten Recherchen auf bislang unbekannte und brisante Zusammenhänge zwischen den einstigen Gegnern USA und Russland. Kaum im Amt, erschüttert US-Präsident Donald Trump das politische System im In- und Ausland. Die Verbündeten sind alarmiert, auch weil seine Ansichten häufig klingen wie russische Propaganda. Seit Langem schon werden Donald Trump unheilvolle Verbindungen mit Russland unterstellt. Im Verdacht stehen nun auch enge Berater des US-Präsidenten. So berichtete das "Wall Street Journal" über regelmäßige geheime Kontakte zwischen Elon Musk und Wladimir Putin. Was ist dran an Vermutungen, dass die neue US-Administration sich mit russischen Autokraten verbündet, um die liberale Welt zu zerstören? Oder steht Donald Trump persönlich unter Druck des Ex-Geheimdienstlers Wladimir Putin? ZDF-Korrespondent Johannes Hano hat bereits in mehreren ZDF-Dokumentationen über die Beziehungen Donald Trumps und seines Umfelds zur russischen Mafia und den russischen Geheimdiensten berichtet. Bei der Recherche nach den Hintermännern stieß er schon damals auf sogenannte Neoreaktionäre aus dem Silicon Valley. Nationalpopulisten, die das weiße christliche Abendland vor dem vermeintlichen Untergang bewahren wollen. Und auch Rassisten, die an die Überlegenheit der weißen Rasse glauben. Allen gemeinsam ist eine tiefe Verachtung für den modernen liberaldemokratischen Staat und eine Nähe zu autokratischen Staaten und Herrschern. Jetzt in der zweiten Amtszeit von Donald Trump besetzen diese Menschen Positionen im Weißen Haus, im Nationalen Sicherheitsrat - als Berater des Präsidenten oder im Pressestab. Aus Wahrheiten werden Lügen, und die Wirklichkeit wird dreist umgedeutet oder ignoriert. Die Dokumentation "Putins Helfer" leuchtet Hintergründe aus und deckt neue, bislang unbekannte Zusammenhänge auf.
Den Weg zurück ins Weiße Haus schaffte Donald Trump auch mithilfe einiger Milliardäre aus dem Silicon Valley. Was versprechen sich Musk, Zuckerberg & Co. vom Präsidenten? Was dieser von ihnen? KI, Bitcoin, ein neues Internet - Tech-Giganten sind in Goldgräberstimmung, seit die regulierungsfreudige Regierung Joe Bidens abgewählt ist. KI könnte den größten Boom der Technikgeschichte auslösen, hoffen sie. Andere sehen große Gefahren für die Demokratie. "Noch nie in der Weltgeschichte hatten Konzerne eine solche Macht", erklärt die renommierte Harvard-Professorin Shoshana Zuboff mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in Washington. "Trump und Musk können machen, was sie wollen." Und das scheinen sie durchaus auch zu tun. Kahlschlag bei den Behörden und massive Investitionsschübe für die künstliche Intelligenz. Dazu Deregulierung und offener Druck auf Staaten, die eine ungebremste Tech-Branche kritisch sehen. Zudem scheinen die Grenzen zwischen Regierungswirken und Wirtschaftsinteressen eingerissen, wenn selbst der Präsident mit seiner eigenen Kryptowährung Geld verdient und die Tech-Bosse sich gleich nach der Wahl in Mar-a-Lago die Klinke in die Hand gaben, um das Land in ihrem Sinne umzugestalten. ZDF-Autor Gert Anhalt verfolgt den Aufstieg der Superhirne und Superreichen von den Garagen des Silicon Valley bis in die Wandelgänge von Washington. Was bewog die einst für eher liberal gehaltenen Unternehmer, sich so sehr für Donald Trump einzusetzen? Welche Wechselbeziehungen gab es zwischen den diversen Regierungen und den Konzernen? Und hatte Joe Biden recht, als er in seiner Abschiedsrede vor einer Oligarchie in Amerika warnte?
Der Aufstieg von Chinas Milliardären erzählt die Geschichte eines Landes, das sich von einem Ort der Armut in den 1980er-Jahren zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt entwickelt hat. Als die Menschen vor rund 40 Jahren unter kommunistischer Herrschaft hungerten, war Kommunismus noch ein Synonym für Armut in China. Heute sind die Großunternehmer des Landes die Spitze eines neuen China, jugendliche Herausforderer eines alternden Silicon Valley. War das Land mit seiner riesigen Bevölkerungszahl einst die Billigfabrik der Welt, so ist China heute zu einer Fabrik für Milliardäre geworden, von denen fast einer pro Tag vom Band läuft. Das Land ohne Demokratie bringt schneller Milliardäre hervor als irgendein anderes auf der Welt. Doch womöglich hat das bald ein Ende: Chinas Großunternehmer befinden sich mitten in einem kalten Krieg mit den misstrauischen USA, und Präsident Xi geht hart gegen sie vor. Die Tycoons werden zum Schweigen gebracht und umerzogen, um neue strategische Ziele der Supermacht zu erreichen. "Tycoons - Die Macht der Milliardäre" schaut auf die reichsten Menschen der Welt, die in ihren Ländern großen Einfluss besitzen. Auf Amerikas Superreiche, die russischen Oligarchen und die chinesischen Entrepreneure an der Spitze der größten Konzerne des Landes.
Das Verhältnis zwischen China und den USA ist so schlecht wie seit den späten 1970er-Jahren nicht mehr. Experten gehen davon aus, dass ein Krieg um Taiwan nur noch eine Frage der Zeit ist. Australien kommt in diesem schwelenden Konflikt aufgrund seiner geopolitischen Lage eine Schlüsselrolle zu. Das Land gestattet den USA schon länger die Nutzung seiner militärischen Infrastruktur und hat zuletzt Milliarden in die Modernisierung seines Militärs gepumpt. Vor allem der Ausbau des gemeinsam mit den USA betriebenen Spionagezentrums "Pine Gap" gilt als Leuchtturmprojekt der amerikanisch-australischen Zusammenarbeit - und als klares Signal an China, dass Down Under im Falle eines Krieges fest an der Seite der USA stünde. Dazu passt auch die jüngste Ankündigung der USA, sechs atomwaffenfähige B-52-Bomber in Darwin stationieren zu wollen. Die Zeichen stehen auf Eskalation. Doch wie würde ein chinesisch-amerikanischer Krieg um Taiwan vonstattengehen? Welche Folgen hätte ein Krieg für die Region? US-Militäranalysten haben sich dieser Frage angenommen und in einem militärischen Planspiel verschiedene Kriegsszenarien durchgespielt. Sie zeigen, welche Stärken und Schwächen die jeweiligen Opponenten hätten, welche Kriegsstrategien sie nutzen würden und welcher Ausgang zu erwarten wäre. Sie zeigen auch, dass es in einem solchen Konflikt auf allen Seiten nur Verlierer gäbe. Vor allem die taiwanische Zivilbevölkerung würde laut den Militäranalysten horrende Verluste erleiden. Ein Ende der Spannungen ist derzeit nicht absehbar. Im Gegenteil: China-Insider wie Victor Gao vom chinesischen regierungsnahen "Zentrum für China und Globalisierung" lassen keinen Zweifel daran, dass die Atommacht China im Zweifel zum Äußersten bereit wäre.
Privilegiert und doch von Unterdrückung geformt während Maos Kulturrevolution: So wächst Chinas Staatspräsident Xi Jinping auf. Eine Kindheit und Jugend mit Folgen für die Welt. Für die Rolle als Führer einer Weltmacht wird Xi früh geprägt. Doch wie sehr er Maos Ideen verinnerlicht hat, wird erst allmählich deutlich, wenn diktatorische Züge erkennbar werden, die so niemand erwartet hatte. Denn Xis Vater war Opfer der Kulturrevolution. Xi Jinping wächst zunächst als sogenannter Prinzling auf - als Kind eines hochrangigen Funktionärs der Kommunistischen Partei Chinas, mit einem Vater, der später bei Mao in Ungnade fiel. Als Jugendlicher erfährt Xi Jinping dann die Härten der Kulturrevolution und verbringt viele Jahre in einem der ärmsten Gebiete Chinas, wo er mit vielen anderen jungen Chinesen zu Schwerstarbeit gezwungen wird. Eine prägende Zeit, die seinen späteren Weg als Politiker beeinflusst. Korrespondent Martin Smith analysiert Xi Jinpings Biografie von der Kindheit über den politischen Aufstieg bis hin zur Macht. Er thematisiert Xis Nationalismus, sein Streben nach globaler Dominanz und die Rivalität zwischen China und den USA. Die zweiteilige Dokumentation berichtet vom Aufstieg Xi Jinpings zum Staatspräsidenten Chinas und von seiner Vision. Und sie beleuchtet die Bedeutung seiner Politik für die USA und die Welt.
Hongkong, Taiwan, das Südchinesische Meer und das Verhältnis zu den USA: Chinas Staatspräsident Xi Jinping taktiert beim Kampf um die Weltmacht an vielen Stellen. Der "chinesische Traum": zu alter Größe zurück - das möchte Xi. Die Sonderstellung Hongkongs stellt er ebenso infrage, wie er die Wiedervereinigung Taiwans mit dem Mutterland vorantreibt. Militärische Gewalt und Konfrontation mit den USA sind nicht ausgeschlossen. Als Staatspräsident schlägt Xi Jinping einen autoritären Kurs ein, bekämpft Korruption, baut Chinas Überwachungssystem aus und lehnt westliche Werte wie Pressefreiheit und Demokratie ab. Xi Jinping möchte den "chinesischen Traum" verwirklichen. Dafür setzt er auf Nationalismus und die "Umerziehung" religiöser Minderheiten in brutalen Internierungslagern. Vor allem träumt Xi davon, den Wettstreit mit Amerika um die globale Dominanz zu gewinnen. Korrespondent Martin Smith analysiert Xi Jinpings Biografie von der Kindheit über den politischen Aufstieg bis hin zur Macht. Er thematisiert Xis Nationalismus, sein Streben nach globaler Dominanz und die Rivalität zwischen China und den USA. Die zweiteilige Dokumentation berichtet vom Aufstieg Xi Jinpings zum Staatspräsidenten Chinas und von seiner Vision. Und sie beleuchtet die Bedeutung seiner Politik für die USA und die Welt.
Im Mai 1966 begann die chinesische "Kulturrevolution". Sie sollte nach dem Willen von Chinas Führer Mao Zedong das entscheidende Ereignis der Weltgeschichte werden. Mao Zedong polarisiert bis heute. Im Westen wird er als skrupelloser Tyrann verdammt, in China als Gründer der kommunistischen Volksrepublik noch immer verehrt - trotz des Terrors in der Kulturrevolution und der Millionen Hungertoten davor. Die Dokumentation zeigt den Weg Mao Zedongs, vom Führer der kommunistischen Revolutionsarmee zum Gründer der Volksrepublik China bis hin zum alternden Diktator. Seltene Archivaufnahmen, die aufwendig koloriert wurden, und Zitate von Zeitzeugen und Mitstreitern zeichnen das facettenreiche Porträt eines Mannes, der die Grundlagen für Chinas Großmacht legte und zugleich sein Volk jahrzehntelang in Angst und Schrecken versetzte.
Sie agieren im Schatten des Terrors, feilen im Geheimen an ihrer Karriere und stehen ihren Männern in nichts nach: die Frauen der Diktatoren. Mao Tse-tung, Ceausescu, Honecker, Perón, Marcos und Assad - wer sind die First Ladies der Tyrannen? Was treibt sie dazu, sich an die Despoten dieser Welt zu binden? Welche Rolle spielen sie offiziell, welche hinter der Bühne? Welche eigenen Pläne haben sie? "ZDF-History" klärt die Fragen anhand der Biografien der Ehefrauen dieser berühmt-berüchtigten Tyrannen.
Fast 20 Jahre steht sie an der Seite ihres Mannes: Agathe Habyarimana, ehemalige First Lady Ruandas. Für den Völkermord 1994 ist sie mitverantwortlich, ihr Spitzname ist "Lady Genocide." Neben Agathe Habyarimana werden auch Eva Braun und Rachele Mussolini porträtiert. Die Doku-Reihe "Despot Housewives" zeigt die Rolle der Frauen, die auf unterschiedliche Weise das grausame Regime ihrer Männer unterstützen, aber auch eigene Ziele verfolgen.
In Chile sind während der Diktatur von Augusto Pinochet viele Menschen ermordet worden. Seine Frau Lucía inszeniert sich als unpolitische Hausfrau. Doch entspricht diese Rolle der Wahrheit? In der Folge werden auch Carmen Franco und Suzanne Mubarak vorgestellt. Die Reihe "Despot Housewives" porträtiert Diktatoren-Gattinnen des 20. Jahrhunderts und fragt nach, wie es sich an der Seite solcher Männer lebt und welche eigenen Pläne die Frauen haben.
Die "Vogue" nannte sie "Rose der Wüste": Asma al-Assad, die First Lady Syriens. Einst große Hoffnungsträgerin, ist sie Komplizin eines Diktators, der Verbrechen an seinem Volk begeht. Neben Jewel Taylor werden Eva und Isabel Perón porträtiert. Die Doku-Reihe "Despot Housewives" zeigt die Rolle der Frauen, die auf unterschiedliche Art und Weise das grausame Regime ihrer Männer unterstützen, aber auch eigene Ziele verfolgen.
Frauen wie Imelda Marcos, Michèle Duvalier oder Leila Ben Ali sind nicht die braven Heimchen am Herd. Sie sind Strippenzieherinnen im Hintergrund - First Ladies im Schatten des Terrors. Die Doku-Reihe "Despot Housewives" porträtiert Ehefrauen berühmt-berüchtigter Tyrannen und zeigt zum ersten Mal die Rolle der Frauen, die auf unterschiedliche Art und Weise das grausame Regime ihrer Männer unterstützen, aber auch ihre eigenen Ziele verfolgen.
Sie war die mächtigste Frau der DDR: Margot Honecker. Ministerin, First Lady und Kommunistin. Bis zu ihrem Tod verteidigte sie die DDR und den Mauerbau. Für die Opfer hatte sie kein Mitleid. In dieser Folge werden auch Nedschmije Hodscha, Elena Ceausescu, Mira Milosevic und Simone Gbagbo vorgestellt. Die Doku-Reihe "Despot Housewives" porträtiert Diktatoren-Gattinnen des 20. Jahrhunderts und zeigt, welche eigenen Pläne die Frauen haben.
Vom Filmsternchen zur meistgehassten Frau Chinas: Jiang Qing, Ehefrau des chinesischen Diktators Mao Zedong, war einstmals die einflussreichste Frau Chinas. Sie will Mao Zedong bei der Verwirklichung seiner sozialistischen Utopie helfen. Ihre ehrgeizigen Pläne kommen das chinesische Volk teuer zu stehen. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht wird Jiang Qing von Millionen verehrt. Heute gilt sie als das personifizierte Böse.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Geköpft, gerädert, gehenkt: Was am Richtplatz geschah
D 2018
45'
Todesurteile und Hinrichtungen: Früher gehörten sie in Deutschland zum Alltag. "ZDF-History" geht auf Spurensuche und erzählt, was einst auf deutschen Richtplätzen wirklich geschah. Viele Mythen ranken sich bis heute um ehemalige Henkersplätze und Galgenhügel. Richtplatz-Archäologen treten an, um Fakten von Fiktion zu trennen. Mit detektivischem Spürsinn lassen die Forscher Schicksale von Verurteilten auferstehen, die vergessen schienen. Wie die Archäologin Marita Genesis oder der deutsche Historiker Jost Auler, der sich als "Galgenpapst" einen Namen gemacht hat. Ergebnisse aktueller Ausgrabungen lassen neue Schlüsse über die Rechtspraxis im Mittelalter und der frühen Neuzeit zu. Wie arbeitete die Justiz damals wirklich? Wie wurden Urteile vollstreckt, wie grausam waren die Hinrichtungen, und was ist über die Opfer bekannt?
Mörderische Frauen - Rätselhafte Fälle der Geschichte
D 2021
45'
Mörderische Frauen gab es zu allen Zeiten. Durch ihre Taten erlangten sie eine Berühmtheit, die oft die Jahrhunderte überdauerte. "ZDF-History" untersucht rätselhafte Fälle der Geschichte. Auch Frauen töten - mal im Affekt, mal mit Vorsatz. Mörderinnen schockieren und können faszinieren. Doch morden Frauen anders als Männer? Warum töten sie, was sind ihre Motive? Sind sie immer nur Täterinnen oder auch Opfer? Serienmörderinnen kennt die Geschichte nicht wirklich viele. Berühmt-berüchtigt ist die ungarische Gräfin Elisabeth Báthory. Der Legende nach soll sie um 1600 im Blut von Jungfrauen gebadet haben, um ewig jung zu bleiben. Bis zu 650 Menschenleben gehen angeblich auf ihr blutiges Konto. Autorin Kathrin Beck begibt sich auf Spurensuche in die heutige Slowakei. Dort befindet sich die Ruine der Burg Cachtice, einst Sitz der "Blutgräfin". Gemeinsam mit dem Fotografen und Buchautor Gerald Axelrod geht sie den vielen Legenden nach, die sich um Elisabeth Báthory ranken. War sie eine Vampirin, die das Blut der Menschen trank? Oder am Ende vielleicht doch nur das Opfer einer Intrige? Auch Gesche Gottfried, "Engel von Bremen", gehört zu den seltenen Serienmörderinnen der Geschichte. 15 Menschen tötete sie zwischen 1813 und 1827 mit Gift, darunter Ehemänner, Eltern, Kinder. Die Prozessakten aus dem Bremer Staatsarchiv geben spannende Einblicke in diesen Fall. Die Geschichte der "Roten Lena" wäre fast schon in Vergessenheit geraten, hätten Forscherinnen und Forscher sie nicht - im wahrsten Sinne des Wortes - wieder ausgegraben. Anna Marlene Prink wurde Mitte des 19. Jahrhunderts des Giftmordes an ihrem Mann angeklagt und zum Tode verurteilt. Rund 180 Jahre später versuchen der Archäologe Daniel Nösler und sein Team, den historischen Kriminalfall zu rekonstruieren und ein weiteres Rätsel mörderischer Frauen zu lösen.
Sie haben niemals Schuld und leiden oft am meisten: Kinder im Krieg. 75 Jahre nach Kriegsende ist für viele Kinder von damals die Vergangenheit noch immer lebendig. Hunderttausende wurden ausgebombt, verloren ihr Zuhause, ihre Eltern. Andere, die vom NS-Regime verfolgt wurden, bangten täglich um ihr Leben. Die Dokumentation gibt mittels privatem und unbekanntem Filmmaterial Einblicke in die Welt der Kinder im Zweiten Weltkrieg. Zweieinhalb Millionen Kinder wurden in ländliche Gebiete verschickt, um sie aus den bombardierten Städten in Sicherheit zu bringen. Von ihren Familien getrennt, litten viele Kinder unter der sogenannten Kinderlandverschickung und wurden in Schullandheimen - weit weg vom Einfluss des Elternhauses - auf "Linie getrimmt". Auch Ottheinrich Schertel verbrachte als Kind drei Jahre in einem solchen Heim - 500 Kilometer von seiner Heimat Hamburg. Sein Vater filmte die seltenen Besuche und vergrub die Filmrollen bei Kriegsende. Für "ZDF-History" wird der einmalige Filmfund restauriert und neu digitalisiert. Andere hingegen, die das NS-Regime für "lebensunwert" hielt, wurden in sogenannten Heilstätten grausam ermordet - auf Befehl Hitlers. Der Film erzählt die Geschichte von Adolf Jakob und Emma aus Laurenziberg bei Gau-Algesheim, die in der Heil- und Pflegeanstalt Eichberg im Rheingau ermordet wurden. Ihre Schwester Erika berichtet von dem Tag, den sie nie vergessen wird: als ein grauer Lkw vor ihrem Haus hielt und die behinderten Geschwister mitnahm. Der 16-jährige Heinz Petry aus Euskirchen gehörte bei Kriegsende zum "letzten Aufgebot" des Naziregimes und wurde als "Spion" hinter die Linie der Westfront geschleust. Bereits nach einem Tag griffen amerikanische Soldaten ihn auf. Das Urteil des Militärgerichts lautete: Tod durch Erschießen. Es sind die Geschichten unserer Eltern: was sie damals als Kinder im Krieg erlebten.
War der Untergang der "Estonia" ein Unglück oder ein Verbrechen? Was macht die "Titanic" so unvergesslich? Wären die Männer des russischen U-Bootes "Kursk" zu retten gewesen? Große Seeunglücke sind seit jeher Stoff für Dramen und Legenden. Doch was geschah wirklich auf der "Titanic", "Estonia", "Costa Concordia", "Monte Cervantes" oder der "Kursk"? Überlebende, Angehörige der Opfer und Experten berichten über deren tragisches Ende.
Die Idee, Menschen zu beeinflussen, sie zu lenken und zu manipulieren, gibt es schon lange. "Terra X History" blickt zurück auf die Geschichte der Propaganda. Symbole und Schlagworte, Lügen und Desinformation können zu Mitteln der Propaganda werden - und zu Waffen der Politik. Die Methoden von Manipulation und Täuschung sind dabei stets eng verflochten mit der Entwicklung der Medien. Schon Martin Luther machte Stimmung mit kruden Karikaturen über Papst und Kurie, die er auf Flugblättern unters Volk bringen ließ. Das Prinzip hat sich im Lauf der Jahrhunderte kaum verändert: eingängige Botschaften, die sich im Kopf des Publikums verankern. Von der Selbstdarstellung des genialen PR-Strategen Napoleon über die hasserfüllte Hetze der Nationalsozialisten bis hin zum Kalten Krieg, der in Propagandabotschaften befeuert wurde. Die Reichweite der Propaganda wuchs stetig, bis sie im Social-Media-Zeitalter förmlich alle Grenzen sprengte. Das zeigt auch der Wahlkampf in den USA: Er ist geprägt von Botschaften, die im Netz viral gehen. Ob sie wahr sind oder propagandistische Verzerrungen verbreiten, ist dagegen zweitrangig. Zahlreiche Medienstrategen und Politiker setzen auf "gefühlte Wahrheiten" und hoffen, dass ihre Propaganda sich mit Erfolgen an der Wahlurne auszahlt. Die Gefahren für eine offene Gesellschaft sind absehbar. In einem Streifzug durch die Geschichte der Propaganda blickt "Terra X History" zurück auf besonders wirkungsvolle Strategien und Fälle, ordnet sie historisch ein und geht der Frage nach, vor welchen Herausforderungen wir derzeit stehen.
Die einsamen Helden. Lebensretter in Zeiten des Todes
D 2023
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Sie bewahrten Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit und setzten dem Terrorstaat ihre Zivilcourage entgegen. Etwa 20.000 Deutsche halfen Juden, dem Massenmord zu entkommen. Es waren nur wenige, und oft riskierten sie dabei ihr eigenes Leben. Heute ehrt sie die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechte unter den Völkern". Diese Dokumentation erzählt ihre bewegende Geschichte. Hans Rosenthal war in den 70er- und 80er-Jahren einer der beliebtesten Fernsehunterhalter. Was viele damals nicht wussten: Er überlebte den Holocaust nur dank der wagemutigen Unterstützung couragierter Frauen, die ihn in einer Berliner Gartenlaube verborgen hielten. Ebenso erging es Michael Degen, später ein bekannter Schauspieler, und Ruth Winkelmann, deren jüdische Väter im Vernichtungslager ums Leben kamen. Dem mutigen Einsatz der Helfer ist es zu verdanken, dass die Geretteten den Glauben an ihr Land bewahren konnten. Einer der Retter ist der in der NS-Zeit populäre Filmschauspieler Hans Söhnker ("Große Freiheit Nr. 7"), der verfolgte Juden verborgen hielt, was erst nach seinem Tod bekannt wurde. Auch Söhnker wird heute in Yad Vashem geehrt. Den Familien von Walter Frankenstein und Ruth Abraham gelang es dank engagierter Helfer sogar, mit neugeborenen Kindern auf schier unglaubliche Weise im Untergrund zu überleben. Oft kamen die Retter selbst vom Rand der Gesellschaft. Aber auch Funktionsträger des Regimes wie der Kreisbaumeister Helmut Kleinicke bewahrten zahlreiche Juden vor dem Tod. Viele von ihnen verschwiegen nach dem Krieg ihren mutigen Einsatz. Erst Jahrzehnte später wird nun bekannt, wie sie in barbarischer Zeit menschlich blieben.
Der Tsunami 2004 - die gigantischen Flutwellen am zweiten Weihnachtsfeiertag waren ein Schock für die Welt. Die Dokumentation erinnert an die Jahrhundertkatastrophe. Vor allem deutschsprachige Zeitzeugen berichten eindringlich, wie sie die zerstörerische Flut überlebten und wie dieser Tag ihr Leben veränderte. Es sind bewegende und berührende Erzählungen von Menschen in einer Extremsituation. Der Film verzichtet zugunsten persönlicher Schilderungen weitgehend auf Kommentare. Renommierte Wissenschaftler klären auf, wie es zu der Monsterwelle kam, welche unvorstellbare Kraft sie entfesselte und wie man sich vor solch einer gigantischen Naturkatastrophe besser schützen kann. Computeranimationen auf der Basis wissenschaftlicher Forschungen rekonstruieren und visualisieren Genese und Dimensionen des Tsunamis. Als sich um 7.58 Uhr Ortszeit der Meeresgrund vor der indonesischen Insel Sumatra um zehn Meter hob, ahnte niemand, dass eine der größten Naturkatastrophen der jüngeren Menschheitsgeschichte dort ihren Anfang nahm. Vergleichbar mit der Energie von 15.000 Hiroshima-Bomben schlug das Beben mit einer Stärke von 9,1 auf der Richterskala aus. Es war eines der stärksten Beben, das je auf der Welt gemessen wurde. Eine über 1000 Kilometer lange Flutwelle raste ungebremst auf die Küsten der Anrainerstaaten zu und hinterließ Tod und Verwüstung. Als Erstes traf der Tsunami die Provinz Aceh im Norden Sumatras. Am Strand von Lhoknga türmte sich eine wahre Monsterwelle von über 30 Metern auf. Sie erreichte sogar Stellen, die unfassbare 50 Meter über normaler Meereshöhe lagen. In diesem Bezirk wurde nahezu die gesamte Bevölkerung ausgelöscht. In der 13 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Banda Aceh schob sich das Wasser in Schüben in die Stadt, "nur" zwei, vielleicht drei Meter hoch, aber mit ungeheurer Kraft. Es riss Autos und Wohnhäuser mit und tötete über 25.000 Menschen. Zwei Stunden später erreichte die Welle Sri Lanka. Auch dort drang das Wasser weit ins Landesinnere und hinterließ ein Bild der Zerstörung. In Thailand registrierten die Behörden die Gefahr, aber sie gaben keine gezielten Warnungen heraus. Ein fataler Fehler, der Tausende Menschen das Leben kostete. Darunter auch viele Deutsche, die mit ihren Familien Weihnachten am Strand feiern wollten. Insgesamt starben an diesem zweiten Weihnachtstag circa 230.000 Menschen, darunter über 500 Deutsche. Fast zwei Millionen Flutopfer wurden obdachlos. Neben den direkt betroffenen Staaten verloren an die 50 Nationen Staatsangehörige, meist Urlauber. Jene, die überlebten, lässt die Erinnerung an das Ereignis nicht mehr los.