Prostitution galt in der DDR als Krankheit des Kapitalismus, seit 1968 war sie verboten. Doch der Staat duldete sie, auch weil sie Teil des Spitzelsystems der Stasi war. Für die DDR bedeutete die Prostitution ein Dilemma: Einerseits widersprach sie den Idealen des Sozialismus - einer Gesellschaft ohne Ausbeutung -, andererseits brachte sie Westgeld ins Land und ermöglichte das Aushorchen von Ausländern und der eigenen Bevölkerung. Nach Kriegsende war offene Prostitution in der Sowjetischen Besatzungszone sowie in der aus ihr hervorgegangenen DDR zunächst noch möglich. Doch diese Praxis widersprach den Theorien der marxistischen Vordenker und auch dem sozialistischen Frauenbild. Besonders zwei Umstände beförderten die Überlegungen der SED für ein gesetzliches Verbot 1968: die besorgniserregende Verbreitung von Geschlechtskrankheiten und das Bestreben der Staatsführung, möglichst alle Bürger des Landes für produktive Arbeit einzusetzen. Wie ging es nach dem Verbot von 1968 weiter? Einerseits verfolgten Polizei, Staatssicherheit und Justiz Prostitution und Zuhälterei. Andererseits erkannten die staatlichen Stellen auch das Potenzial, die Frauen zwar zu kriminalisieren, sie aber, statt sie zu Gefängnisstrafen zu verurteilen, zu Spitzeldiensten im persönlichen Umfeld zu erpressen. Frauen wurden als sogenannte Honigfallen mit Feindkontakt eingesetzt, um Männer aus dem Westen auszuspionieren. Prostitution in der DDR war mit ihrem Verbot aber nicht verschwunden. Sie war nur nicht so offen sichtbar. Ihre Ausprägungen reichten vom Straßenstrich, wo sexuelle Handlungen für Ostgeld angeboten wurden, bis zur staatlich geduldeten oder gar geförderten Prostitution gegen Westgeld mit teilweise astronomischen Einkommensmöglichkeiten.
Die Dokumentation zeigt die Absetzung eines populären Spitzengenossen, des Politbüro-Mitglieds Konrad Naumann, der durch Eskapaden immer wieder aus der Rolle fiel. Sein Fall gewährt Einblicke in einen Machtapparat, der den DDR-Bürgerinnen und -Bürgern seinerzeit verschlossen blieb. Das Machtzentrum der Staatspartei SED war für sie eine Art "Black Box". Die "führenden Genossen" im Politbüro waren zwar in den DDR-Medien präsent, schotteten sich jedoch als Herrschaftsapparat und im Privatleben gegenüber dem Volk ab. Auch räumlich - sie lebten in der streng abgeschirmten "Waldsiedlung" Wandlitz vor den Toren Berlins. So blühten Spekulationen - auch über Konrad Naumann, den Berliner SED-Chef. Nicht nur bei Auftritten mit seiner Ehefrau Vera Oelschlegel, einer bekannten Schauspielerin und Sängerin, hob er sich ab von den blassen Apparatschiks im obersten Machtzirkel. Der joviale Kumpeltyp war beliebt an der Basis. Er drohte Erich Honecker die Schau zu stehlen und stilisierte sich zum geborenen Nachfolger des Generalsekretärs. Im November 1985 sollte ihm sein unsteter Lebenswandel zum Verhängnis werden und den Vorwand zu seinem Rauswurf liefern. Der Film liefert Einblicke in die Mechanismen der politischen Entscheidungen im Machtzentrum der DDR. Es war eine Zeit des Misstrauens zwischen Bürgern und Staat, eines Misstrauens, das über die Wiedervereinigung hinaus fortwirkte. Zu Wort kommt das damals jüngste Politbüro-Mitglied, Egon Krenz. Er zählt zu den wenigen, die noch Auskunft geben können über Interna aus dem Gremium. Er berichtet vom tiefen Fall des Konrad Naumann, über den Erich Honecker trotz aller Eskapaden bis zuletzt seine schützende Hand gehalten hatte. Warum musste Naumann dann doch gehen? Seine Absetzung war ein tiefer Einschnitt, den Erich Honecker später, nach dem Ende der DDR, bereute.
Der Film dreht sich um einen spektakulären Autoklau durch einen Trabi-Werksangehörigen in einem Volkseigenen Betrieb. Der Dieb war Teil des Milieus, wollte aber ein Leben mit mehr Luxus. Die Dokumentation konstruiert anhand der Prozessakten und Aussagen von Kollegen minutiös den Ablauf des 25. und letzten Diebstahls eines Trabanten aus dem Werk des VEB Sachsenrings in Zwickau am 31. März 1988. In den Verhörprotokollen hat der Dieb Thomas B. seine Handlungen und Motive den Ermittlern detailliert geschildert: Er habe "ohne Mühe zu Geld kommen" wollen, um seinen Eltern zu zeigen, dass er zu wirtschaften verstehe. Außerdem sei die Gefahr, erwischt zu werden, gering gewesen. Tatsächlich stiehlt Thomas B. acht Jahre lang ein Auto nach dem anderen, bevor seine Taten auffliegen. Es ist der größte Autoklau der DDR-Geschichte. Der Protagonist landet im Gefängnis, nach der Wende wird seine Haftstrafe reduziert, auf Bewährung kommt er frei. Sein Raubgut, der Trabant, bleibt ein Kultobjekt des Lebensgefühls Ost. Noch heute ist der Trabi-Kult überaus lebendig, unendlich viele Geschichten ranken sich um ihn. Nahezu jeder Autofahrer aus der früheren DDR kann dabei mitreden. Das Auto ist ein zentrales Symbol ostdeutscher Identität, steht für ein ganzes Industriemilieu: die Welt der Volkseigenen Großbetriebe und ihrer Belegschaften. So ist der Film mehr als eine Kriminalgeschichte, er ist zugleich das Eintauchen in die Lebenswelt des real existierenden Sozialismus in der DDR.
Der Film handelt von der unglaublichen und gefährlichen Flucht dreier Freunde mit einer Raupe über die innerdeutsche Grenze. Die Dokumentation nimmt Bezug auf eine Grundtatsache des Lebens in der DDR: das Bewusstsein, eingeschlossen zu sein. Die innerdeutschen Sperranlagen waren in der Wahrnehmung der Menschen stets präsent. Die einen arrangierten sich damit oder wollten die Gedanken daran verdrängen, andere suchten nach Wegen, auszureisen oder die Grenze zu überwinden. Genau das wollte der Staat mithilfe eines gigantischen Grenzregimes verhindern, ließ den "Eisernen Vorhang" mit großem Aufwand sichern. Bis zu 40.000 Mann dienten in den DDR-Grenztruppen. Geschätzt starben rund 1000 Menschen bei dem Versuch, die DDR illegal zu verlassen. Drei Wagemutige aus einem kleinen Dorf bei Magdeburg riskierten es trotzdem: Wolfgang Hilgert und die Brüder Hans-Joachim und Jürgen Zorn lebten eigentlich ganz zufrieden in der DDR. Die drei Tüftler hatten ein lukratives Hobby. Durch das Schrauben und Schweißen an Autos konnten sie Tauschgeschäfte betreiben, kamen so an heiß begehrte Luxusartikel. Trotzdem wuchs der Frust über den Sozialismus, und das Westfernsehen verhieß mit verlockenden Bildern ein Eldorado jenseits der Grenze. Die drei hatten die Nase voll von Mangelwirtschaft, Bevormundung und Restriktionen. Aus einer Bierlaune heraus planten die jungen Männer schließlich die lebensgefährliche Flucht über den Todeszaun. Mit einem äußerst ungewöhnlichen Fluchtfahrzeug: einer klapprigen und schwerfälligen Planierraupe. Die Männer riskierten alles, um im Westen ein freies Leben zu führen. Der Coup mit der Raupe glückte. Ihre Familien jedoch blieben in der DDR zurück, litten unter den Schikanen der Stasi. War es das wert? Sieben Jahre später fiel die Mauer.
"Wir müssen alles erfahren!", fordert Erich Mielke, der Leiter des DDR-Inlandsgeheimdienstes. Die etwa 200.000 Mitarbeiter seiner "Staatssicherheit" spionieren dafür rund um die Uhr. Nach der Wende finden Bürgerrechtler tonnenweise Akten, Tonbänder, Filme, aber auch rätselhafte Gläser mit "Geruchsproben" in den Stasiarchiven. Sie geben tiefe Einblicke in die geheime Welt von Mielkes Agenten und Zuträgern, in ihr Tun und Denken. Die Stasi hat bei vielen, die sie überwachte, tiefe Wunden hinterlassen. Betroffene schildern, wie sie persönlich ins Visier der Stasi gerieten, wie sie belauscht, bespitzelt oder gar Ziel von Mordanschlägen wurden. Experten ordnen die persönlichen Erlebnisse in die Geschichte der Staatssicherheit und der DDR insgesamt ein. "Terra X History" zeigt Anspruch und Wirklichkeit eines der mächtigsten Geheimdienste der Welt.
Die DDR sei "ein sauberer Staat", so Staatschef Erich Honecker. Was nicht in dieses offizielle Bild passte, wurde totgeschwiegen - wie Prostitution, Alkoholismus und Drogenmissbrauch. So prangerte man Prostitution als Problem kapitalistischer Gesellschaften an, das im Sozialismus überwunden sei. Alkohol und Drogen galten ebenso als auszurottende "Überbleibsel des Kapitalismus". Tatsächlich aber wurde in der DDR ordentlich gesoffen. Auch das "älteste Gewerbe der Welt" florierte - in Interhotels in Rostock und Ostberlin, vor allem aber zu Messezeiten in Leipzig. Hier mischte sogar die Staatssicherheit als Zuhälter der käuflichen Liebe mit, um die Gäste aus dem Westen abzuschöpfen. Fortschrittlich gab sich die DDR dagegen beim Thema Homosexualität. Der Paragraf 175, der Liebe unter Männern unter Strafe stellte, wurde in der DDR bereits 1968 abgeschafft - im Westen verschwand er erst 1994. Doch die Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben existierte nur auf dem Papier. Sie passten nicht ins offizielle Bild des "sozialistischen Menschen", ebenso wenig wie Punks, die es ab Anfang der 1980er-Jahre auch in der DDR gab. Ihre No-Future-Attitüde konterkarierte das offizielle Bild einer strahlenden sozialistischen Zukunft. Sie mussten mit Zwangsmaßnahmen des Staates rechnen. Seit seiner Gründung stand der Arbeiter- und Bauernstaat auch Religionen kritisch gegenüber. Der Handlungsspielraum der Kirchen wurde immer weiter eingeschränkt. Mitte der 1980er-Jahre konnte dann ausgerechnet die in den USA beheimatete Religionsgemeinschaft der Mormonen in der DDR Fuß fassen und einen Tempel errichten, den ersten in einem sozialistischen Land.
Als 1989 die Mauer fällt, ist nichts mehr so wie vorher. Das Jahr bis zur Wiedervereinigung ist wild, verrückt und chaotisch. Keiner weiß, was die Zukunft bringt, alles scheint möglich. Nach 40 Jahren sozialistischer Diktatur bricht plötzlich die staatliche Kontrolle weg. Viele DDR-Bürger fühlen sich befreit, viele aber auch verunsichert und alleingelassen. Im ganzen Land herrscht eine Stimmung zwischen Aufbruch und Anarchie. Die Erstürmung der Stasi-Zentrale in Ostberlin geht um die Welt. Aber die Bürger der DDR räumen auch anderswo auf. Parteichefs, Bürgermeister und Schuldirektoren werden aus ihren Ämtern gefegt. Die Volkspolizei ist höchstens noch geduldet, längst nicht mehr respektiert. In Ostberlin tanzen Tausende in verlassenen Kellern am Todesstreifen, ehemaligen Bunkern und Industrieruinen. Techno wird das große Freiheitserlebnis, vereint Ossis und Wessis in Trance. Auch Wohnungsbesetzungen sind ein Phänomen dieser Zeit. Allein in Berlin entstehen im Sommer 1990 über 100 solcher "Hausprojekte". Freiheit endlich auch beim Thema Sex: Überall in der noch-DDR schießen Sexshops aus dem Boden. Mit Dildos, Pornofilmen und Dessous erzielen die neuen Erotikläden Rekordverkäufe. Der Kaufrausch nach bunten Waren aus dem Westen macht auch vor Gebrauchtwagen nicht halt. Schrottautos aus dem Westen werden zu völlig überhöhten Preisen im Osten verhökert. "Wenn sie rosten, ab in den Osten!", heißt es unter Autohändlern. Zeitzeugen aus Ost und West, darunter die Schauspielerin Christiane Paul und Jimmy Hartwig, damals erster Fußballtrainer aus dem Westen in der DDR, berichten über die "Wilden Zeiten" im Jahr nach dem Mauerfall.
Ein Villenviertel in Berlin-Pankow, die Politbüro-Siedlung in Wandlitz oder das Jagdschloss Hubertusstock: Von Anfang an schottete sich die Führungselite der DDR von der eigenen Bevölkerung ab. An diesen geheimen Orten der Macht wurde Politik gemacht - in informellen Zirkeln der Parteiführung, verborgen vor den Augen der DDR-Öffentlichkeit. Der Herbst 1989 setzte dem ein Ende, doch die ehemaligen Schaltzentralen der Macht bergen bis heute Geheimnisse. Schon 1949 hatte die SED-Führung ein Villenviertel in Berlin-Pankow, das die sowjetische Besatzungsmacht zum Sperrgebiet erklärt hatte, als geschlossene Wohnsiedlung für die Spitzenfunktionäre übernommen. Die Besitzer der Häuser wurden enteignet. Als es den Funktionären nach dem Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 im sogenannten Städtchen auf Dauer zu unsicher schien, begann der Bau einer abgeriegelten Siedlung bei Wandlitz nördlich von Berlin. Dort lebten die gut 20 Politbüro-Mitglieder mit ihren Familien ab 1960, weit weg vom Alltag der DDR-Bevölkerung, umgeben von mehr als 600 Angestellten und im Genuss einer "Sonderversorgung" - Westwaren inklusive. Auch die Ablösung des langjährigen Staats- und Parteichefs Walter Ulbricht betrieb der designierte "Kronprinz" Erich Honecker an einem verborgenen Ort. Ende April 1971 begab sich Honecker mit bewaffnetem Begleitschutz in Ulbrichts Feriendomizil Döllnsee und legte seinem langjährigen Förderer ein vorformuliertes Rücktrittsgesuch vor. Die Telefonleitungen hatte er vorsorglich kappen lassen. Bei Jagdausflügen mit Kremlchef Leonid Breschnew in der Schorfheide, einem Waldgebiet bei Berlin, hatte er zuvor die Zustimmung zum Machtwechsel erlangt. Ulbricht blieb keine Wahl: Er musste dem Rücktritt "aus Altersgründen" zustimmen. 18 Jahre später, 1989, war es dann Honecker, der sich in Döllnsee von einer Operation erholte und nicht wahrhaben wollte, wie sich die Lage im Land immer mehr zuspitzte.
Uran wurde im 19. Jahrhundert als sogenannte Pechblende, einem Abfallprodukt des Silberbergbaus, entdeckt. 1896 fand der Physiker Antoine-Henri Becquerel heraus, dass Uran radioaktiv ist. Die "Erfolgsgeschichte" von Uran begann mit dem Färben von Glas und der Behandlung von Tumoren. Dass das Wundermaterial einmal Grundstoff für die gefährlichste Waffe der Welt werden würde, vermutete damals noch niemand. Am 6. und 9. August 1945 warfen US-Kampfflugzeuge Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. 155.000 Menschen starben sofort, weitere 110.000 innerhalb weniger Wochen durch die radioaktive Verstrahlung. Bis heute sterben Menschen an Spätfolgen. Während der Ölkrise versprachen Atomkraftwerke eine saubere Lösung aller Energieprobleme. Diese Euphorie hielt bis zum Reaktorunglück von Tschernobyl 1986. Aber erst die Katastrophe in Fukushima führte in Deutschland zu einem Umdenken, während Frankreich weiter auf Atomenergie setzt.
Der Film begleitet den YouTube-Star Derek Muller auf seiner Suche nach Antworten zu einem der gefährlichsten Stoffe der Welt. Seine Reise bringt ihn nach Hiroshima, zu einem Krebsforschungszentrum in Sydney, aber auch nach Tschernobyl und Fukushima. Die radioaktiven Eigenschaften von Uran können in der Medizin im Kampf gegen Krebs eingesetzt werden. Dort ist das kurzlebige Thorium ein unersetzliches Mittel, um Tumoren erkennbar zu machen. Die wissenschaftlichen Videos des promovierten Physikers Dr. Derek Muller erreichen auf seiner Plattform "Veritasium" bis zu zehn Millionen Zuschauer. Am 6. und 9. August 1945 warfen US-Kampfflugzeuge Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. 155.000 Menschen starben sofort, weitere 110.000 innerhalb weniger Wochen durch die radioaktive Verstrahlung. Bis heute sterben Menschen an Spätfolgen. Während der Ölkrise versprachen Atomkraftwerke eine saubere Lösung aller Energieprobleme. Diese Euphorie hielt bis zum Reaktorunglück von Tschernobyl 1986. Aber erst die Katastrophe in Fukushima führte in Deutschland zu einem Umdenken, während Frankreich weiter auf Atomenergie setzt.
Robert Oppenheimer gilt als Vater der Atombombe. Unter seiner Leitung lassen die USA von 1943 bis 1945 die erste Nuklearwaffe entwickeln. Der brillante Physiker ist politisch sehr umstritten. Aus einer jüdischen Familie stammend, besucht Oppenheimer in New York eine liberale Schule. Sein Umfeld im Berkeley der 1930er-Jahre ist kommunistisch geprägt. Trotz großer Vorbehalte übertragen ihm die USA die Leitung des "Manhattan-Projekts". Die Geheimdienste erheben Einwände gegen die Wahl Oppenheimers und zweifeln sowohl seine politische Gesinnung als auch seine Loyalität zu den USA an. Sie nehmen sein privates Umfeld unter die Lupe und verdächtigen auch die Frauen in Oppenheimers Leben der Sympathie mit dem sowjetischen Kommunismus: Seine langjährige Geliebte, Jean Tatlock, schreibt für eine kommunistische Zeitung, den "Western Worker". Sie nimmt sich nach einem nächtlichen Besuch Oppenheimers das Leben. Zu dieser Zeit ist er bereits mit Kitty Vissering Puening verheiratet, die zuvor die Ehefrau eines überzeugten Kommunisten und Freiwilligen im Spanischen Bürgerkrieg gewesen ist. Robert Oppenheimer und sein Team, das in Los Alamos die US-amerikanische Atombombe entwickelt, stehen rund um die Uhr unter Beobachtung: sowohl durch das FBI als auch durch Spione der Sowjetunion.
Los Alamos in New Mexico: Die USA entwickeln dort die erste Atombombe. Der Leiter des Projekts, Robert Oppenheimer, steht unter enger Beobachtung -durch das FBI, aber auch durch den KGB. Auf Initiative von Oppenheimer werden in der Wüste von New Mexico die führenden Wissenschaftler der USA versammelt. Der abgelegene Standort wird gewählt, um das Projekt geheim zu halten. Doch kann das Geheimnis um die erste Atombombe gewahrt werden? Einer der Spione für den sowjetischen KGB ist der Deutsche Klaus Fuchs. Er war über England in die USA gekommen. Er und etliche andere Agenten versorgen die Sowjetunion mit detaillierten Informationen. Dank dieser kann Stalin eine eigene Atombombe bauen lassen.
6. und 9. August 1945: Die ersten Atombomben werden über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Hunderttausende Tote und fast ebenso viele Verletzte. Robert Oppenheimer bekommt Skrupel. Die Folge: Oppenheimer wird von der US-Atomenergie-Kommission der Zugang zu Atomgeheimnissen entzogen. In den frühen 1950er-Jahren schürt Senator Joe McCarthy in den USA die Angst vor der "roten Gefahr", dem Kommunismus. Dies wird Oppenheimer zum Verhängnis. Befeuert wird die Angst vor dem Kommunismus, als Spione enttarnt werden, die für den sowjetischen KGB arbeiten. Sie sollten die Geheimnisse um den Bau der Atombombe in Los Alamos ausspähen. Sind wirklich alle Spione aufgeflogen? Erst Jahre nach der Zündung der ersten Atombombe wird offenbar, dass die Forschungsarbeiten von sowjetischen Spionen akribisch dokumentiert worden sind. Dies schürt in den USA die Furcht vor der "roten Gefahr", der Infiltrierung durch die Sowjets. Auch J. Robert Oppenheimer, der "Vater der Atombombe", wird beschuldigt und als Sicherheitsrisiko eingestuft: Die Sicherheitsfreigabe wird ihm entzogen.
Am Anfang standen große Hoffnungen. Der Nachweis, dass Atome spaltbar sind, beflügelte seit 1938 eine ganze Generation von Forschern und Erfindern. Doch als Erstes demonstrierte eine Waffe die ungeheure Kraft, die im Atomkern steckt. Die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki markierten den Beginn der nuklearen Aufrüstung. "ZDF-History" untersucht, wie systematisch Militärs und Atomindustrie über Jahrzehnte Gefahren verharmlost und Risiken verschwiegen haben.
Die Äußerung Putins, der Einsatz von Nuklearwaffen sei im Ukrainekrieg nicht ausgeschlossen, hat die Welt alarmiert. Wie gut sind wir Deutschen auf den "großen Knall" vorbereitet? Ein Gespenst ist wieder da, das seit dem Ende des Kalten Krieges aus der Geschichte verschwunden zu sein schien. Militärmanöver und Übungen für den Ernstfall waren einst in der NATO und im Warschauer Pakt selbstverständlich. Doch wie sieht es heute aus? Vom Zivilschutz, für den es damals in der Bundesrepublik genaue Pläne gab, ist heute so gut wie nichts mehr übrig. Müssen wir uns nun wieder zurückbewegen in die Vergangenheit? Denn trotz zahlreicher Rüstungskontrollverträge sind Atomraketen nicht von der Erde verschwunden. Der Atomkrieg ist seit 1945 eine militärische Option. Hiroshima und Nagasaki haben der Menschheit die entsetzlichen Folgen atomarer Waffen vor Augen geführt. Der erste erfolgreiche Atomtest der Sowjetunion stellte 1949 ein Gleichgewicht der Kräfte her. Trotzdem spielten Strategen auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs Szenarien durch, die einen Erstschlag mit Nuklearwaffen nicht ausschlossen. Der Besitz von Atomwaffen wurde auch in der Bundesrepublik diskutiert und schließlich verworfen. Spätestens die Kubakrise führte die Gefahr vor Augen, die eine solche Eskalation mit sich bringen würde. Zur gleichen Zeit wurde in der Bundesrepublik der Zivilschutz intensiviert. Spezialbunker aus dieser Zeit sind heute noch als Museen öffentlich zugänglich. Was für die einfache Bevölkerung nur im Ausnahmefall galt, war auf Regierungsebene selbstverständlich: der Schutz vor dem Atomschlag. So richtete man im Ahrtal bei Bonn eine riesige Bunkeranlage ein, in der immer wieder Übungen stattfanden. Auch in der DDR verfügte die oberste Führung von Partei und NVA über atomsichere Bunker. Der Film von Michael Kloft und Andreas Hancke wirft einen Blick zurück auf die Zeit des Kalten Krieges und diskutiert mit Experten die Frage, wie wahrscheinlich ein Atomkrieg heute ist - und welche Konsequenzen er hätte.
Tschernobyl: das Synonym für die schlimmste von Menschen verschuldete Nuklearkatastrophe in der Geschichte. Vieles hat sich seit dem Unfall nicht wie erwartet entwickelt. Um die Höhe der Opferzahlen gibt es einen erbitterten Streit. Was ist damals wirklich geschehen, was weiß man von den Spätfolgen, welches Risiko besteht bis heute? In der Todeszone rund um den havarierten Reaktor hat sich ein erstaunliches Biotop entwickelt. Für Strahlenforscher ist es ein gigantisches Freiluftlabor. Die verheerende Wirkung hoher Belastung durch radioaktive Strahlung ist unumstritten. Bei der Langzeitwirkung von mittlerer und schwacher Strahlung sind aber auch mehr als 30 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl noch viele Fragen offen. Die Untersuchungen von Kindern, die vor und die nach dem Unglück geboren wurden, vermitteln Forschern neue Erkenntnisse für die Beurteilung der Langzeitwirkung radioaktiver Strahlung. Lässt sich endlich eine wesentliche Lücke in der Risikobeurteilung schließen? Schwache Strahlung findet schon seit Langem Anwendung in medizinischen Therapien. Wie steht es mit dem Verhältnis von Nutzen und Risiko? Beispiel Rheuma. Wissenschaftler wollen herausfinden, wie sich die Behandlung durch schwache, kurzzeitige Radonstrahlung auswirkt. Muss eine traditionelle Heilmethode neu bewertet werden? Mehr als 30 Jahre nach der Katastrophe leben wir noch immer im Schatten der Bedrohung durch die radioaktive Strahlung. Und noch immer tickt eine Bombe unter dem inzwischen brüchig gewordenen Sarkophag über dem havarierten Reaktorgebäude. Die neue Abdeckung ist in Arbeit, doch die Zeit drängt, denn die Ruine ist schon längst nicht mehr sicher. Selbst in Deutschland ist die sichere Verwahrung von radioaktiv strahlendem Material ein noch ungelöstes Problem: Wohin mit den Altlasten, dem strahlenden Bauschutt der abgerüsteten Kernkraftwerke?
Deutschland steigt aus. Der Atomausstieg ist überfällig - doch sind wir vorbereitet? Harald Lesch zeigt, wie wir Wärme und Energie in Zukunft sichern können. Der Rückbau alter Kernkraftwerke ist eine Herausforderung. Der Ausstieg allerdings schafft auch Raum für Zukunftstechnologien. Neben Visionen wie der Kernfusion sind es vor allem grüne Energiequellen, auf die wir bauen können. Man muss sie nur zu nutzen wissen. Das Ende eines Kernkraftwerkes ist der Startschuss für den Rückbau - und der kann sogar länger dauern, als so manches KKW am Netz war. Das Kernkraftwerk Biblis wurde 2011 abgeschaltet, der Rückbau ist bis etwa 2032 geplant. Eine Mammutaufgabe, vor der die Gesellschaft bei allen deutschen KKWs steht. Wie gelingt es, hoch radioaktive Bauteile und tonnenschwere Stahlbetonklötze auf ihre Radioaktivität zu prüfen? Und wie funktioniert Mülltrennung bei einem Kernkraftwerk? Um die Stromversorgung ohne Verzicht auch nach der Atomkraft-Ära zu sichern, ist Kreativität gefragt. Von der Deckenlampe bis zum Schleifgerät, zu Hause und in der Industrie: Alltägliche Stromverbraucher und große Maschinen leisten viel und benötigen entsprechend Energie. Die Krux: Oftmals geht über die Hälfte der eingesetzten Energie bei der Nutzung der Geräte verloren. Forscherinnen und Forscher haben Ideen, die Energie clever aufzufangen. Wind, Wasser, Sonne: Es gibt viele Quellen grüner Energie. Fotovoltaikanlagen beispielsweise können dank der Kraft der Sonne auf jedem Hausdach Energie bereitstellen. Das Dilemma: Sie liefern am Tag, doch der Bedarf der Haushalte ist am Abend am höchsten. Wie lässt sich der Energieüberschuss am Tag intelligent speichern, damit er zur Verfügung steht, wenn er gebraucht wird? Ein mögliches Speichersystem bietet die E-Mobilität. Einen Präzedenzfall gibt es bereits: Bei einem Stromausfall in Kanada Ende 2022 vernetzte ein Mann sein E-Auto mit dem Hausstrom und konnte sich so autark mit Strom versorgen. Die Autobatterie - meist aufgeladen, aber ungenutzt im Parkmodus - könnte zur mobilen Powerbank für den Haushalt werden. Doch nicht nur Privatautos, auch öffentliche E-Busse, die nachts im Depot stehen, könnten vernetzt werden, um die Versorgung zu sichern. Doch es gibt noch größere Visionen. Im Dezember 2022 machten Fortschritte bei der Kernfusion Schlagzeilen. Fusionskraftwerke könnten das Prinzip der Sonne nutzen, um praktisch unbegrenzt Energie zu liefern - ohne die Risiken eines Kernkraftwerkes. Wie realistisch ist es, dass eines Tages Strom aus einem Fusionskraftwerk in unsere Wohnungen fließt? Harald Lesch zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, jenseits der Kernkraft Energie zu sparen, zu speichern und intelligent zu vernetzen - ohne im Dunkeln zu tappen.
Die Diskussion um die Atomkraft ist zurück, doch der Elefant im Raum bleibt oft unerwähnt. Denn ob Ausstieg oder Wiedereinstieg, eine Frage bleibt: Wohin mit dem hoch radioaktiven Abfall? In Zeiten der Klimakrise wirkt die Atomkraft für viele wieder attraktiv. Doch allein die Frage nach einem Endlager scheint schwer lösbar: Einer neuen Studie zufolge könnte es in Deutschland noch rund 40 Jahre dauern, bis überhaupt ein Standort feststeht. Diese Folge von "Terra X Harald Lesch" beschäftigt sich mit einem der drängendsten Probleme unserer Zeit, das trotz seiner Brisanz oft aus dem Fokus rückt. Denn nachdem im April 2023 das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet wurde, werden bis zu 27.000 Kubikmeter hoch radioaktiver Abfälle übrig bleiben. Die Überreste strahlen teils noch Hunderttausende Jahre lang. Harald Lesch nimmt die Zuschauer mit in das Felslabor Mont Terri in der Schweiz. Dort will er wissen: Wie lösen unsere Nachbarn das Problem? In der Schweiz soll die Entscheidung über einen Endlager-Standort bereits 2031 fallen. In Deutschland dagegen könnte es einer neuen Studie zufolge erst 2074 so weit sein. Und erst danach könnte mit dem Bau der nötigen Infrastruktur begonnen werden. Verpasst Deutschland durch den Atomausstieg etwas? Immerhin setzen andere Länder nach wie vor auf Atomkraft. Und Technologien wie Mini-AKWs, Schnelle Brüter und Transmutation versprechen mehr Effizienz und weniger Müll. Doch selbst bei aller Technologieoffenheit gilt: Das Müllproblem bleibt. Dabei dachte man hierzulande schon in den Siebzigerjahren, man hätte eine passende Lösung für stark strahlenden Abfall gefunden: Ein Salzstock nahe Gorleben in Niedersachsen sollte auf seine Eignung als Endlager geprüft werden. Doch das Vorhaben, dort ein nukleares Entsorgungszentrum zu errichten, löste heftige Proteste aus. Als ein Zwischenlager für hoch radioaktiven Müll eingerichtet wird und Castor-Transporte anrollen, kommt es zu extremen Auseinandersetzungen, die zum Teil noch bis heute nachwirken. 2020 scheidet der Salzstock Gorleben aufgrund neuer geologischer Kriterien schließlich als Standort aus. Während in Deutschland die Suche nach dem Endlager weitergeht, hat ein anderes Land längst Tatsachen geschaffen. Finnland steht kurz davor, als erstes Land weltweit ein Endlager in Betrieb zu nehmen. Warum gelingt den Finnen, womit wir uns so schwertun? Harald Lesch beleuchtet die Herausforderungen der Endlagersuche und zeigt, wie dringend wir eine Lösung finden müssen. Denn eines ist klar: Keine Lösung ist beim Thema Atommüll wirklich keine Lösung.
Indien, größte Demokratie der Welt, wird 75. Doch das Land ist weit entfernt von Gandhis Idealen, geprägt von Hindu-Nationalismus, Gewalt gegen Minderheiten und riesigen Umweltproblemen. Mit seinem gewaltfreien Widerstand war Mahatma Gandhi ein Wegbereiter der Unabhängigkeit. Er wollte einen pluralistischen, säkularen Staat und Chancengleichheit. Doch die Realität sieht anders aus. Indien ist ein Land zwischen extremer Armut und extremem Reichtum. Das durch die Verfassung verbotene Kastenwesen sorgt weiter für Ausgrenzung. Kinder werden in Ziegeleien, sogenannten Brick Yards, ausgebeutet und können nicht zur Schule gehen. Indigene werden wegen der Profitgier von Konzernen von ihrem Land vertrieben. Und immer wieder kommt es zu Gewaltexzessen gegen Frauen. Gleichzeitig hegt das von Narendra Modi und seiner Hindu-nationalistischen Partei BJP regierte Land große weltpolitische Ambitionen - und ist sogar auf dem Sprung ins Weltall. Doch Indien ist auch ein Land voller Spiritualität, mit einer reichen kulturellen Geschichte, das bei allen Problemen kreative Köpfe und Ideen hervorbringt. Und es gibt engagierte Inderinnen und Inder, die für eine bessere Zukunft kämpfen. Arun Gandhi, Enkel des 1948 ermordeten Mahatma Gandhi, ist ein hervorragender Kenner der indischen Geschichte. In der Dokumentation schlägt er die Brücke zwischen gestern und heute. Er erzählt persönlich und anekdotisch über seinen Großvater, mit dem er als Kind einige Jahre zusammengelebt hat. Er kennt die Vorstellungen seines Großvaters, hat sie in einem vielbeachteten Buch festgehalten und zieht Vergleiche zur jüngeren Geschichte und Gegenwart des Landes. Komplementär zu Arun Gandhi legt die indische Wissenschaftlerin und Globalisierungskritikerin Vandana Shiva den Finger in die Wunde: Zwischen Gandhis Idealen und der Realität heute liegt bisweilen eine tiefe Kluft. Ihre Haltung ist klar: Auch heute ist ziviler Ungehorsam notwendig. Indien feiert den Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Wie steht es um Demokratie, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit dort heute - und wohin steuert das Land?
Indien ist eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Hier zeigen sich die Herausforderungen, vor denen die ganze Weltgemeinschaft steht, besonders deutlich. Klimawandel, Umweltverschmutzung, extreme Ungleichheit, Kleinbauern gegen Agrarriesen, ein Bildungssystem, das keine Chancengleichheit garantiert: Indien hatte schon vor Corona massive Probleme, mit der Pandemie wurden die Risse im Land aber noch sichtbarer. Viele Inderinnen und Inder sind immer noch im Kastensystem gefangen. Besonders hart trifft es die Dalit, die Unberührbaren. Sie verrichten die niedersten Arbeiten für einen Hungerlohn. Auch um die Frauenrechte ist es in Indien schlecht bestellt. Zwangsheirat, häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch gehören zum Alltag vieler Inderinnen. Gleichzeitig strebt das Land wirtschaftlich und geopolitisch nach mehr Bedeutung und steht in vielen Bereichen in direkter Konkurrenz zu China. Die Spannungen mit dem nördlichen Nachbarn entluden sich zuletzt in tödlichen Grenzgefechten. Neben Indien und seinem Erzfeind Pakistan ist China die dritte Atommacht der Region. Der Klimawandel und der Kampf um die knappe Ressource Wasser, für die Indien auf die Gletscher des Himalaja angewiesen ist, verschärft die Konflikte mit den Nachbarländern.
Nach dem Hamas-Überfall vom 7. Oktober 2023 holt Israel unter Netanjahus Führung zum Gegenschlag aus - mit verheerenden Folgen für Gaza. Welche Ziele verfolgt Benjamin Netanjahu? Ist sein harter Kurs noch zu rechtfertigen? Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Haftbefehl gegen Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Joaw Gallant erlassen. Der Vorwurf: Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Anhand von Augenzeugenberichten, Satellitenaufnahmen und Videoanalysen geht das Filmteam den Vorwürfen nach und spricht mit Sachverständigen, Betroffenen und Beteiligten auf beiden Seiten. Ein Bewohner eines Kibbuz verliert bei dem Hamas-Angriff nach eigenen Angaben zwei Angehörige und rund ein Viertel seiner Community. Er engagiert sich im Forum der Geisel-Angehörigen, das einen Waffenstillstand zugunsten von Verhandlungen zur Freilassung der übrigen Geiseln fordert. Unterdessen nimmt die israelische Armee bei ihren Luftangriffen große Opferzahlen in der Zivilbevölkerung in Kauf. Vor dem US-Kongress behauptet Netanjahu im Juli 2024 allerdings, im Gazakrieg habe es verhältnismäßig wenig zivile Opfer gegeben. Einer vom britischen Medizinfachjournal "The Lancet" veröffentlichten Analyse zufolge seien bis Ende Juni 2024 mindestens 64.000 Menschen in Gaza ums Leben gekommen; etwa 60 Prozent der Opfer seien Frauen, Kinder und Menschen über 65 Jahren. Auch für Hilfsorganisationen im Gazastreifen ist die Lage kritisch. Ein Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" schildert die lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen seines Teams. In London wertet eine Forschungsgruppe Satellitenaufnahmen aus, um die Zerstörung landwirtschaftlicher Nutzflächen und Gewächshäuser zu dokumentieren. Denn der Krieg hat eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Gegen die Vorwürfe des vorsätzlichen Aushungerns kontert Netanjahu, man habe knapp eine Million Tonnen Hilfsgüter und damit ausreichende Mengen an Lebensmitteln in den Gazastreifen geliefert. Doch die Berichte von UNICEF, WHO und NGOs sind alarmierend. Auch im ersten Halbjahr 2025 berichten Reporter, dass Israel Hilfsgüter zum wiederholten Male an der Grenze blockiert hat. Augenzeugen vergleichen die Lage vor Ort mit einer Apokalypse. Ein scheinbar nicht enden wollender Krieg. Der Druck auf Netanjahu wächst, auch aus der eigenen Bevölkerung. Doch Israels Staatsoberhaupt bleibt hart. Er will "den vollständigen Sieg" über die Hamas.
In Nordkorea droht Menschen der Tod, wenn sie zum Beispiel den korpulenten Machthaber Kim Jong Un als "fett" bezeichnen. Über den Alltag in diesem rätselhaften Land ist wenig bekannt. Viele Menschen in Nordkorea leiden unter chronischer Unterernährung. Doch wer sich über die Zustände im Land beschwert, kann schnell in einem Arbeitslager enden. Trotz der Entbehrungen in ihrem harten Alltag sind die meisten Nordkoreaner extrem stolz auf ihr Land. Nordkorea, auch das "Einsiedler-Königreich" genannt, bleibt für den Westen ein Rätsel - in einem Chaos aus Fehlinformationen, internationalem Misstrauen und Angst. Die Bewohner leben isoliert von der Welt, provoziert durch die Politik ihrer eigenen Regierung. Viele von ihnen betrachten sich als bloße Marionetten des Staatsapparates. Die Dokumentation zeigt: Es sind ganz normale Menschen, die einfach nur zu überleben versuchen. Und trotz allem Leid und der Mangelernährung bedeutet den Nordkoreanern der Stolz auf ihr Land sehr viel. Mit nahezu religiöser Leidenschaft bewundern sie die Kim-Familie, die seit fast 70 Jahren über das Königreich herrscht. Diese mit verdeckter Kamera in Nordkorea produzierte Dokumentation gibt einzigartige Einblicke in die täglichen Herausforderungen der Bewohner dieses rätselhaften Landes.
In einer zehnjährigen Geheimmission begeben sich zwei Männer in das brutalste Regime der Welt. Sie wollen Nordkoreas Verstrickungen in den internationalen Waffen- und Drogenhandel beweisen. Es gelingt ihnen, über die "International Korean Friendship Association" in die höchsten Kreise der Diktatur vorzudringen. Mit versteckten Kameras dokumentieren sie ihre Verhandlungen über den Bau einer illegalen Waffenfabrik in Uganda. Der arbeitslose dänische Koch Ulrich Larsen tritt an den investigativen Filmemacher Mads Brügger heran, weil er Nordkoreas illegale Machenschaften enthüllen will. Er möchte, dass darüber ein Film gemacht wird, und filmt selbst mit geheimer Kamera. Von 2011 bis 2017 infiltriert er schrittweise die dänische und internationale "Korean Friendship Association" und bekommt dort die Aufgabe, Investoren für Nordkorea zu finden. Der Filmemacher erfindet dafür einen finanzkräftigen Investor, Mr. James. Der ehemalige Fremdenlegionär und Kokain-Dealer soll als norwegischer Öl-Milliardär auftreten und Waffen und Drogen von Nordkorea ordern. Nach einem Crashkurs in der Kunst der Spionage gelingt es den beiden Amateur-Agenten, einen Vertrag über einen Waffendeal mit Nordkorea zum Abschluss zu bringen. Doch dann droht der dänische Koch aufzufliegen. Annie Machon, ehemalige Mitarbeiterin des britischen Nachrichtendienstes MI5, ordnet mit dem Maulwurf und Mr. James die Ereignisse ein.
In einer zehnjährigen Geheimmission schleichen sich zwei Männer in das gefährlichste Regime der Welt ein. Sie wollen Nordkoreas Verstrickungen in den internationalen Waffenhandel beweisen. Der Maulwurf Ulrich Larsen und der erfundene Investor Mr. James reisen mit koreanischen Offiziellen nach Uganda, um dort den Bau einer Waffenfabrik in die Wege zu leiten. Sie finden so heraus, wie Nordkorea die UN-Sanktionen unterläuft. Der Film dokumentiert die Zeit von 2017 bis 2020. Der Maulwurf Ulrich Larsen übersteht einen Check auf Wanzen durch den KFA-Präsidenten Alejandro Cao de Benós und treibt zusammen mit seinem Komplizen Mr. James ein vermeintliches großes Waffengeschäft mit Nordkorea voran. Mit versteckten Kameras und Mikrofonen wird der Abschluss von Verträgen im Geheimen aufgezeichnet. Annie Machon, ehemalige Mitarbeiterin des britischen Nachrichtendienstes MI5, ordnet mit dem Maulwurf und Mr. James die Ereignisse ein.
Wie ist es möglich, dass Nordkorea, eines der ärmsten Länder der Welt, ein Atomwaffenprogramm finanziert, mit dem es sogar die USA herausfordern kann? Antwort: dank "Bureau 39". Diese Organisation ist eine geheime Division des Regierungsapparates. Ihr Ziel ist die Devisenbeschaffung mit allen Mitteln, um das Regime von Kim Jong Un mit Geld zu versorgen. Falschgeld, Drogen, Menschenhandel - nichts ist Nordkoreas Geld-Gangstern zu ruchlos. Die Doku enthüllt die spektakulärsten Fälle und zeigt die atemberaubenden Tricks, mit denen Nordkorea seit Jahrzehnten äußerst erfolgreich UN-Sanktionen umgeht und sein Atomprogramm aufbaut.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Nach dem Hamas-Überfall vom 7. Oktober 2023 holt Israel unter Netanjahus Führung zum Gegenschlag aus - mit verheerenden Folgen für Gaza. Welche Ziele verfolgt Benjamin Netanjahu? Ist sein harter Kurs noch zu rechtfertigen? Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Haftbefehl gegen Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Joaw Gallant erlassen. Der Vorwurf: Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Anhand von Augenzeugenberichten, Satellitenaufnahmen und Videoanalysen geht das Filmteam den Vorwürfen nach und spricht mit Sachverständigen, Betroffenen und Beteiligten auf beiden Seiten. Ein Bewohner eines Kibbuz verliert bei dem Hamas-Angriff nach eigenen Angaben zwei Angehörige und rund ein Viertel seiner Community. Er engagiert sich im Forum der Geisel-Angehörigen, das einen Waffenstillstand zugunsten von Verhandlungen zur Freilassung der übrigen Geiseln fordert. Unterdessen nimmt die israelische Armee bei ihren Luftangriffen große Opferzahlen in der Zivilbevölkerung in Kauf. Vor dem US-Kongress behauptet Netanjahu im Juli 2024 allerdings, im Gazakrieg habe es verhältnismäßig wenig zivile Opfer gegeben. Einer vom britischen Medizinfachjournal "The Lancet" veröffentlichten Analyse zufolge seien bis Ende Juni 2024 mindestens 64.000 Menschen in Gaza ums Leben gekommen; etwa 60 Prozent der Opfer seien Frauen, Kinder und Menschen über 65 Jahren. Auch für Hilfsorganisationen im Gazastreifen ist die Lage kritisch. Ein Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" schildert die lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen seines Teams. In London wertet eine Forschungsgruppe Satellitenaufnahmen aus, um die Zerstörung landwirtschaftlicher Nutzflächen und Gewächshäuser zu dokumentieren. Denn der Krieg hat eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Gegen die Vorwürfe des vorsätzlichen Aushungerns kontert Netanjahu, man habe knapp eine Million Tonnen Hilfsgüter und damit ausreichende Mengen an Lebensmitteln in den Gazastreifen geliefert. Doch die Berichte von UNICEF, WHO und NGOs sind alarmierend. Auch im ersten Halbjahr 2025 berichten Reporter, dass Israel Hilfsgüter zum wiederholten Male an der Grenze blockiert hat. Augenzeugen vergleichen die Lage vor Ort mit einer Apokalypse. Ein scheinbar nicht enden wollender Krieg. Der Druck auf Netanjahu wächst, auch aus der eigenen Bevölkerung. Doch Israels Staatsoberhaupt bleibt hart. Er will "den vollständigen Sieg" über die Hamas.
7. Oktober 2023: Die Hamas greift Israel an. Schnell tötet sie mehr als 1100 Menschen und nimmt fast 250 Geiseln. Eine schreckliche Explosion - die Folgen sind immer noch spürbar. An vorderster Front stand eine Gruppe junger Soldatinnen, die "Tatzpitaniyot", auf Deutsch "Wächterinnen". Diese 22 Mädchen waren die Ersten, die vor dem bevorstehenden Angriff warnten, und sie waren auch die ersten Opfer des 7. Oktober. 15 von ihnen wurden getötet und sieben als Geiseln genommen. Mithilfe der Aussagen der letzten Überlebenden, der Familien und israelischer Geheimdienstspezialisten versucht der Film zu ergründen, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte: Was ist passiert? Wurden ihre Warnungen beachtet?
Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel hat die Welt verändert: 1200 Israelis werden auf brutalste Weise ermordet, über 240 Menschen werden entführt. Es ist das größte Verbrechen an Juden seit dem Holocaust der Nazis. Doch wer sind die Täter der Organisation, die sich selbst "Harakat al-Muqawama al-Islamiya" bezeichnet, was "Bewegung des Islamischen Widerstands" bedeutet? Welche Ziele verfolgt die Bewegung? Wer finanziert die Hamas? Und wie schafft es die Organisation über Jahrzehnte, immer neue Terroristen für Selbstmordattentate oder Entführungen zu rekrutieren und dabei noch im Gazastreifen zur stärksten palästinensischen Kraft zu werden? Historiker, Terrorismusforscher, Ethnologen, Verfassungsschützer und Zeitzeugen erklären in der Dokumentation das System Hamas, dessen oberstes Ziel die Zerstörung des Staates Israel ist. Vieles, was die Hamas umsetzt, ist in der Charta aus dem Jahr 1988 festgeschrieben, die sich auch auf den seit Jahrzehnten als Fälschung erwiesenen Verschwörungsmythos der "Protokolle der Weisen von Zion" bezieht, nach dem Juden angeblich die Weltherrschaft errichten wollen. Um Kämpfer gegen Israel zu gewinnen, arbeitet die Organisation im Gazastreifen mit antiwestlicher und antiisraelischer Gehirnwäsche, die auch im Schulunterricht fächerübergreifend forciert wird. Bilder aus Trainingscamps zeigen, dass selbst Kinder in Hamas-Sommercamps als Kindersoldaten ausgebildet und zum Hass erzogen werden. Das System Hamas: Die Analyse der Organisation legt nahe, dass das Massaker des 7. Oktober 2023, bei dem rund 1200 Juden in Israel brutal ermordet wurden, die logische Konsequenz eines Systems markiert, das Menschen zu Terroristen konditioniert. In Interviews warnen Expertinnen und Experten, dass das System auch nach Europa schwappt. Markant ist seit dem 7. Oktober etwa eine rasante Zunahme antisemitischer Gewalt. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, warnt vor einer "völlig neuen Dimension" des Antisemitismus, die "durch das Verbreiten von Bildern aus dem Gazastreifen" bewusst geschürt würde. Haldenwang weiter: "Wir haben zum ersten Mal wieder erlebt, dass Davidsterne an Hauswände gemalt wurden, dass Molotowcocktails gegen Synagogen geworfen wurden, dass eben auch körperliche Gewalt ausgeübt wurde gegen Menschen, die man als Juden erkennen konnte." Burak Yilmaz, der Antisemitismus-Berater der Bundesregierung, beobachtet, dass seit dem 7. Oktober "türkisch nationalistische oder islamistische Accounts in Social Media ihre Reichweite verdoppelt und sogar verdreifacht haben". Gleichzeitig beobachtet er eine rasante Ideologisierung. Yilmaz befürchtet, "dass wir in einem halben Jahr oder in einem Jahr viel mehr Menschen haben werden mit verfestigten antisemitischen Einstellungen". Auch der Terrorismusforscher Guido Steinberg befürchtet ein Überlappen der Hamas-Strategie nach Europa. Im Interview warnt der Wissenschaftler, dass die Feindseligkeit der Hamas gegenüber den Europäern umso größer sei, "je größer die Unterstützung eines Staates oder einer Gesellschaft für Israel ist".
Im Oktober 2023 stürmen mehr als 1500 Hamas-Terroristen israelisches Gebiet. Wie konnte es der Hamas gelingen, eine Grenze zu überwinden, die als eine der am besten gesicherten der Welt gilt? Für Israel kommt der Angriff überraschend. Wie konnten die israelischen Geheimdienste nichts von der geplanten Operation der Hamas mitbekommen haben? Mit einem Gegenangriff will Israel die Hamas zurückdrängen und ihre Anführer töten. Wer verbirgt sich hinter den schwer bewaffneten Kommandos? Welche Rolle spielt Katar bei einem der anhaltendsten Konflikte der Welt? Katar leistet umfangreiche Hilfen für den Gazastreifen, einschließlich finanzieller Unterstützung für Staatsbedienstete und Familien. Hat dieses Geld auch den militärischen Flügel der Hamas finanziert? Die Dokumentation taucht tief in das System Hamas ein und spricht mit den führenden Köpfen der Hamas in Katar und im Libanon.
Tel Aviv - Metropole im Krieg - Mit Katrin Eigendorf unterwegs in Konflikten unserer Zeit
D 2025
30'
Die humanitäre Krise in Gaza wird immer dramatischer, im Westjordanland eskaliert die Gewalt. Israels militärische Offensive droht die Lage im Pulverfass Nahost weiter zu verschärfen. ZDF-Kriegsreporterin Katrin Eigendorf trifft Familien, die Angst vor einem Flächenbrand haben, deren Verzweiflung und Wut gegen Israel mit jeder neuen Razzia und jeder neuen Siedlung wächst. Die Lebensgrundlage der Palästinenser in Gaza und im Westjordanland ist prekär. Seit Wochen blockiert Israel die Lieferung von Hilfsgütern. Seit der neuen israelischen Militäroffensive nehmen auch die Razzien und Kontrollen im Westjordanland zu. In ihrer Reportage begleitet ZDF-Sonderkorrespondentin Katrin Eigendorf Menschen, die unter den anhaltenden Kämpfen leiden, und versucht, die komplexen politischen Hintergründe zu beleuchten. Die Reportage "auslandsjournal frontlines: Tel Aviv - Metropole im Krieg" zeigt die Zerstörung und das Leid, aber auch die Widerstandskraft und die Hoffnung der Menschen in einer zerrissenen Region. Sie wirft einen Blick auf die internationalen Vermittlungsbemühungen und fragt, welche Perspektiven es für die Zukunft gibt.
Kriegstrauma und die Hoffnung auf Frieden - Wiedersehen in Israel
IL 2025
29'
Meron Mendel kehrt nach Israel zurück. Diesmal begegnet der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank einem Land, das um die Rückkehr der Geiseln bangt. Das sich fragt, wie es jemals wieder ein friedliches Zusammenleben, Vertrauen geben kann zwischen Israelis und Palästinensern. Es ist eine Reise in ein Land, das erschöpft ist von einem langen Krieg. Das kaum mehr zu hoffen wagt auf Frieden und Versöhnung. Mendel trifft Freunde und Bekannte, die dennoch alles dafür aufwenden, dass genau diese Hoffnung lebendig bleibt. Einige seiner Gesprächspartner hat Mendel bereits bei einem ersten Besuch getroffen, kurz nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023. Nun spricht er erneut mit ihnen, fragt, was seitdem mit Israel und ihnen passiert ist. Auf einem Teil dieser Reise wird er begleitet von seiner Frau Saba-Nur Cheema und ihren beiden Kindern. Seine Frau ist Muslima, er Jude. Gemeinsam besuchen sie eine der wenigen Schulen in Israel, in denen arabische und jüdische Kinder gemeinsam unterrichtet werden. Mendel trifft außerdem den Großvater von Naama Levy, einer jungen Späherin der israelischen Armee, die von der Hamas als Geisel verschleppt und nach 477 Tagen freigelassen wurde. Meron Mendel besucht extremistische Siedler im Westjordanland, wo im Schatten des Gazakrieges die Spannungen zugenommen haben. Er diskutiert mit ihnen über ihren Anspruch, das ganze Westjordanland für Israel zu annektieren. Mendel hat seinen Wehrdienst unter anderem in Hebron im Westjordanland absolviert, wo er im Dienst der Armee Siedler schützen sollte. Die große Frage, die ihn umtreibt, ist: Wohin steuert das Land durch diesen Krieg und seine Regierung? Was bedeutet das für das Zusammenleben von Juden und Arabern - für die Hoffnung auf Frieden? Auf dieser zweiten Reise sucht "auslandsjournal - die doku: Wiedersehen in Israel" mit ihm nach Antworten.
Europa ist beunruhigt. Wie bedrohlich ist Putins Armee? Die Militärs sind in Alarmbereitschaft. Jetzt wird wieder aufgerüstet - aber wie könnte er aussehen, der Krieg der Zukunft? Drohnen, künstliche Intelligenz, automatisierte Waffensysteme, beim Militär wird an ganz neuen Waffen gearbeitet. Das Schlachtfeld der Zukunft wird vom Computer aus gesteuert. Lassen sich so Kriege gewinnen? Worauf kommt es wirklich an? "Krieg der Zukunft - Kampf am Boden" blickt auf die Herausforderungen möglicher künftiger Landkriege. In den ersten Monaten des Ukrainekrieges wurden Tausende russische Panzer von modernen westlichen Panzerabwehrwaffen abgeschossen. Die russischen Panzer scheinen technisch überholt. Doch neue russische Modelle sind bereits in der Produktion. Darauf muss der Westen reagieren - mit neuen Panzern, mit noch besserem Schutz vor Lenkwaffen. Doch bis sie entwickelt und gebaut sind, kann es noch Jahre dauern. Die Kanonen der Artillerie haben im Ukrainekrieg wieder eine Bedeutung wie zuletzt in den beiden Weltkriegen. Auch in Schützengräben wird wieder gekämpft. Hoffnungen, dass moderne Waffen wie Drohnen weniger Soldaten an der Front erfordern, haben sich zerschlagen. Kompliziertere Waffen brauchen mehr Wartung und folglich mehr Personal. Absurderweise seien im modernen Krieg mehr Soldaten erforderlich als bisher, sagen Militärexperten. Die Bundeswehr bereitet sich intensiv auf mögliche Konflikte vor. Deutsche Soldaten üben am Polarkreis in Norwegen. In Litauen wird erstmals eine Garnison einer deutschen Brigade aufgebaut. Etwa 5000 deutsche Soldaten sollen dort stationiert werden. "Wenn wir sehen, dass wir laut unserer Analysten fünf bis acht Jahre Zeit haben, bis die russischen Streitkräfte sich so rekonstituiert haben, dass ein Angriff gegen das NATO-Territorium möglich wäre, dann müssen wir in fünf Jahren fertig sein. Das ist 2029", sagt Generalinspekteur Carsten Breuer, der oberste Soldat der Bundeswehr. Der Doku-Zweiteiler "Krieg der Zukunft" blickt auf die Waffensysteme und Strategien, die in zukünftigen Auseinandersetzungen eine Rolle spielen können. Oder besser noch: so abschreckend wirken, dass es keine weiteren Kriege in Europa geben wird.