Kultur Heute Weekend präsentiert Themen und Beiträge aus Österreich in einer neuen Bildsprache und Erzählweise - für all jene, die sich auch im digitalen Universum zuhause fühlen. Der Begriff "Kultur" wird weit gefasst: Neben Musik, Serien oder Computerspielen wird auch über die Alltagskultur des Miteinanders, sowie die Kommunikation zwischen den Kulturen in einer pluralen Gesellschaft berichtet.
Im Rahmen des Angebotes für österreichische Volksgruppen informiert die Sendung Burgenland-Kroaten über aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft, zeigt aber auch Freizeitangebote und Termine auf.
ORF III überträgt alle wichtigen News vom Tag, dazu Interviews, Analysen, Live-Schaltungen, Reportagen und alle wichtigen Pressekonferenzen und Updates live!
Die Dokumentation "Die letzten Zeuginnen - Vom Überleben in Auschwitz" lässt Frauen zu Wort kommen, die durch die Hölle von Auschwitz gegangen sind und sie überlebt haben. Auf eindrucksvolle Weise wird vom Leben im Konzentrationslager berichtet, vom täglichen Überlebenskampf, den so viele auch verloren.
So erzählen die beiden Schwestern Renate Lasker-Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch von ihrer Zeit im Konzentrationslager. Als junge Mädchen waren sie zunächst in die Hölle von Auschwitz deportiert worden und mussten danach ins Lager Bergen-Belsen. Anita war damals 17, ihre Schwester Renate 19 Jahre alt. Anita entging nur knapp der Gaskammer, weil sie als Cellistin im "Mädchen-Orchester" dringend gebraucht wurde.
Auch Eva Schloss, die Stiefschwester von Anne Frank, erzählt über ihre Zeit in Auschwitz und wie es ihr gelang, das Grauen des KZs zu überleben.
Die ORFIII Zeitgeschichte-Redaktion hat mit Zeitzeugen und Überlebenden der Shoah zahlreiche Interviews geführt. Einer von ihnen war Rudolf Gelbard aus Wien Döbling, der das Konzentrationslager Theresienstadt überlebte. Er war überzeugter Antifaschist und hat als Zeitzeuge vielfach seine Erlebnisse und Erinnerungen an die nächsten Generationen weitergegeben. Er ist 2018 verstorben.
Die studierte Rechtswissenschaftlerin und Medizinerin Ella Lingens (1908-2002) versteckt während der Reichspogromnacht Juden und wird aus diesem Grund verhaftet, vier Monate im Gestapohauptquartier auf dem Wiener Morzinplatz interniert und danach ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Als Häftlingsärztin nutzt sie ihre privilegierte Stellung und versucht ihre Mithäftlinge vor der Vernichtung zu bewahren. Nur knapp entrinnt sie dem Tod, als sie an Flecktyphus erkrankt.
Ellas Sohn, der Journalist Peter Michael Lingens, ist Hauptinterviewpartner der berührenden Dokumentation.
ORF III zeigt Interviews mit Holocaust-Überlebenden und Opfern des Nationalsozialismus. Zeitzeugen erzählen über ihre Erlebnisse vor und während des Zweiten Weltkriegs und wie der Nationalsozialismus ihr Leben prägte. In dieser Folge: Schoschana Rabinovici, Marko Feingold und Rudolf Sarközi.
Schoschana Rabinovici kommt als jüdisches Kind ins Ghetto der Altstadt Wilnas, wo sie mit ihrer Familie lebt, bis sie ins Konzentrationslager deportiert werden. Als die Rote Armee im Februar 1945 immer näher rückt wird das gesamte Lager zum Todesmarsch aufgestellt. Die Strapazen bringen Schoschana um ihre letzten Kräfte. Sie und ihre Mutter begreifen noch, dass sie befreit wurden, fallen aber beide völlig entkräftet in ein Koma aus dem sie erst Tage später erwachen.
Marko Feingold wird zusammen mit seinem Bruder im Herbst 1940 in Prag von den Nationalsozialisten festgenommen. Insgesamt überlebt er vier Konzentrationslager: Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald. Er entkommt dem Tod viele Male nur um ein Haar.
Rudolf Sarközi kommt 1944 im "Zigeunerlager" Lackenbach, wo seine Eltern interniert sind, zur Welt. Nach der Befreiung lebt er mit seiner Familie unter schlechten Bedingungen. Als Rom ist er häufigen Diskriminierungen ausgesetzt, was ihn zu seinem politischen Engagement antreibt.
Von 1941 bis 1945 versteckte Dorothea Neff ihre jüdische Freundin Lilli Wolff in ihrer Wohnung und gefährdete damit nicht nur ihre Theaterkarriere, sondern auch ihr Leben.
Lilli Wolff reiste 1941 heimlich nach Wien zu Dorothea Neff, im irrtümlichen Glauben, dass in Wien die Judenverfolgungen nicht so schlimm wären wie in Deutschland. Als Lillis Deportation droht, beschließt Dorothea, sie zu verstecken. Eine schwierige Zeit beginnt: Es gibt immer zu wenig zu essen, Lilli lebt in der ständigen Gefahr, entdeckt zu werden, gleichzeitig ist sie immer wieder krank. Aber selbst einen Krankenhausaufenthalt und die Luftangriffe auf Wien übersteht sie unerkannt. Die Beziehung der beiden ist während dieser Zeit zwar sehr intensiv, aber auch schwierig: Die Eine ist frei, die Andere eingesperrt. Nach dem Krieg trennen sich ihre Wege und sie sehen sich nie wieder. Der Krieg hat sie doch noch entzweit...
Die Dokumentation zeigt historische Bilder und berührende Interviews mit Zeitzeugen: Etwa mit der bekannten Wiener Schauspielerin Andrea Eckert, die eine Schülerin Neffs war.
Während des Zweiten Weltkrieges rettete die Innsbruckerin Diana Budisavljevic tausende Kinder vor dem sicheren Tod in Konzentrationslagern in Kroatien und führte darüber ausführlich Tagebuch. Die ORF-III-Produktion von Iris Haschek folgt ihrer mutigen Geschichte.
Im April 1941 führte der Balkanfeldzug mit dem Überfall der Deutschen und ihrer Verbündeten zur Zerschlagung des Königreichs Jugoslawien. Im gleichen Monat rief die faschistische Ustascha-Bewegung einen neuen Staat aus: den sogenannten "Unabhängigen Staat Kroatien - NDH". Die Ustascha führte in Anlehnung an das nationalsozialistische Deutschland ebenfalls Rassegesetze ein. Hunderttausende Juden, Roma und vor allem Serben wurden verfolgt, eingesperrt und ermordet. Es entstanden dutzende Konzentrationslager, von denen das größte und wohl schrecklichste Lager jenes in Jasenovac war. Diana Budisavljevic begann sich vor allem um die Kinder in den Lagern zu kümmern. Sie sammelte Hilfsgüter und versuchte Pflegefamilien für die Kinder zu finden. Sie machte genaue Listen mit den Fotos der Kinder, sodass sie nach dem Krieg wieder zu ihren ursprünglichen Familien gebracht werden konnten. Diana Budisavljevic rettete auf diese Weise in den Jahren zwischen 1941 und 1945 fast 12.000 Kindern das Leben.
Rund 2.800 Kinder und Jugendliche aus Österreich haben den Zweiten Weltkrieg überlebt, weil sie mit einem der so genannten Kindertransporte zwischen November 1938 und September 1939 vor allem nach Großbritannien kamen. Es ist eine in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges beispiellose Rettungsaktion. Die zum größten Teil jüdischen Kinder wurden von Pflegefamilien aufgenommen, fanden Arbeit als Dienstmädchen oder in der Landwirtschaft, konnten eine Ausbildung beginnen oder die Schule abschließen. Viele der älteren Burschen meldeten sich freiwillig zum Militärdienst. In der Dokumentation von Uli Jürgens erzählen die Kindertransport-Überlebenden Ilse Melamid, Hans Menasse, Ari Rath und Dora Schimanko ihre Geschichte. Die Eltern wollten wohl nachkommen, schafften es in den meisten Fällen aber nicht. Aus Österreich kamen irgendwann keine Briefe mehr. Viele der Kinder hatten nach Kriegsende niemanden, der auf sie wartete.
Woran erinnern sich die heute rund 90-Jährigen? Welche Strategien entwickelten sie, um mit diesem Kindheitstrauma fertig zu werden? Und wie sieht es mit der Aufarbeitung dieses Kapitels in der österreichischen Zeitgeschichte aus? Die Historikerin und ehemalige Leiterin des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes Brigitte Bailer-Galanda und die Psychotherapeutin Anna Wexberg-Kubesch verorten die Schicksale in ihrem geschichtlichen Umfeld.
ORFIII/Trilight Entertainment 2016, 45 Minuten
Das wochentägliche Kulturmagazin "Kultur Heute" präsentiert neben den wichtigsten Ereignissen aus den Bundesländern die Top-Themen des Tages - von Hochkultur bis Subkultur.
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee Auschwitz. Bis heute gelten der Ort und das Konzentrationslager als Synonym für den Holocaust. Der Film rekonstruiert einem typischen Tag in Auschwitz im Mai 1944 - und lässt dabei Täter-, wie Opferperspektiven einfließen. Der Massenmord war auch an diesem Tag Routine. Die Dokumentation verdeutlicht die Alltäglichkeit und Normalität, die Verantwortliche bei der Ausführung des Holocaust empfanden.
Die Dokumentation von Winfried Laasch und Friedrich Scherer stützt sich auf Interviews mit überlebenden Opfern und auf Fotos aus dem "Auschwitz-Album". Es wurde 1944 von der SS angefertigt und liegt heute in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel. Als einziger erhaltener fotografischer Beleg der NS-Gräuel in Auschwitz ist es ein historisches Dokument von unschätzbarem Wert.
Der polnische Offizier Witold Pilecki ist der einzige bekannte Mensch, der freiwillig in Gefangenschaft in das KZ Auschwitz ging. Sein Auftrag war es, in Auschwitz ein Unterstützungs- und Informationsnetz aufzubauen. Dort organisierte er den Widerstand der Insassen mit und brachte bereits im Jahr 1940 Informationen über die Gräueltaten der Nationalsozialisten an die Alliierten. Im Jahr 1943 gelang ihm die Flucht, ein Jahr später nahm Pilecki am Warschauer Aufstand teil. Er überlebte das Nazi-Regime, nur um im Jahr 1948 im Zuge der Stalinisierung Polens wegen Spionage zum Tode verurteilt zu werden.
Man geht davon aus, dass es vor und während des Zweiten Weltkriegs etwa 1200 Ghettos gab. Im Gegensatz zu den Konzentrationslagern gab es für die von den Nazis geschaffenen Ghettos weder ein einheitliches Modell noch eine zentrale Verwaltung. Es waren die lokalen Behörden, die entschieden, wie die jüdische Bevölkerung isoliert, ausgebeutet, terrorisiert und vernichtet werden sollte. In den ersten Jahren ihres Bestehens dienten sie den Verfolgern als Experimentierfeld für die langsame Vernichtung einer ganzen Bevölkerung, die unter schrecklichen Lebensbedingungen litt, die absichtlich geschaffen wurden, um die Zahl der Todesopfer unter den Bewohnern - die in Wirklichkeit Gefangene waren - zu erhöhen. Diese Orte, die integraler Bestandteil des Holocausts waren, dienten als Arbeitsreservoir für die deutsche Rüstungsindustrie oder für Bauarbeiten, bevor sie für einige zu Orten des von den Nazis verübten Massakers wurden. Dieser Dokumentarfilm verfolgt die Lebenswege von im Ghetto gefangenen Menschen. Außerdem zeigt er auf eindrückliche Weise die Strukturen, die von der jüdischen Gemeinde, trotz widrigster Umstände, in den Ghettos aufgebaut wurden.
1963 begann in Frankfurt das bedeutendste und größte Gerichtsverfahren der deutschen Rechtsgeschichte. 700 Seiten umfasste die in über fünf Jahren erarbeitete Anklageschrift. Sie richtete sich gegen 21 Angehörige der Waffen-SS, die alle zum Personal des Konzentrationslagers Auschwitz gehört hatten und sich wegen Mordes in einer unbestimmten Vielzahl von Fällen verantworten mussten. An 183 Verhandlungstagen wurden 359 Zeugen gehört, darunter 248 Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz, die nach Frankfurt gereist waren, um unter Eid Zeugnis abzulegen.
Die Dokumentation folgt äußerlich dem historischen Ablauf des großen Frankfurter Auschwitzprozesses und konzentriert sich dabei auf die Hauptakteure: Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der das Verfahren ins Rollen brachte, die Staatsanwälte Kügler und Wiese, die die Angeklagten aufspürten, sowie die SS-Männer Mulka, Boger, Capesius und Klehr, deren Taten Schlagzeilen in der Weltpresse machten. Unweigerlich aber muss der Zuschauer den Blick immer wieder nach Auschwitz richten. Denn wie im Prozess sind es die Aussagen der Überlebenden, die auch diese Dokumentation zu einem unabweisbaren und eindrucksvollen Zeugnis für die Verbrechen der Nationalsozialisten machen.
Im Zentrum des Films stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf Zeuginnen und Zeugen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Die Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeugen konfrontiert und sollen Stellung beziehen.
Mit: Rainer Bock , Clemens Schick , Bernhard Schütz , Karl Markovics (Häftlings-Zeuge), Nicolette Krebitz u.v.a. Regie: RP Kahl.
Nach dem Theaterstück "Die Ermittlung" von Peter Weiss.
Deutschland 2024
Dass Skifahren eine der ältesten Sportarten der Menschheit ist, das ist unbestritten. Und wovon passionierte Skifahrer seit langem überzeugt sind, dass Skifahren glücklich macht und auch bis in das hohe Alter ausgeübt und genossen werden kann, ja soll, das belegt nun eine Studie der Universität Salzburg. Ein Österreich Bild des Landesstudios Salzburg macht sich auf Spurensuche. Stimmt diese Studie? Hält sie der Realität stand? Welche Rolle spielen die Entwicklung der Ausrüstung und der Ausbau der Skigebiete für den "Glücksfall Skifahren"? Wo liegt die Zukunft des alpinen Skilaufes und wer wird in Zukunft überhaupt noch ski-fahren?