Schladming, Dachstein, Totes Gebirge - kaum eine Region umschließt so viele alpine Kultorte wie das Ennstal. Alfred Ninaus portraitiert in dieser ORF III Landleben-Produktion dieses ikonische Tal und seine bergbäuerliche Bevölkerung. Die harten, kargen Winter hier machen den Menschen hier das Leben schwer, aber die Natur entschädigt sie mit einem herrlichen Panoramablick auf über zweitausend Meter, mit klarer Luft und mit dem Gefühl, im Einklang mit der Schöpfung zu leben. Der Film zeigt, was diese Region einmal war, bevor hier mit großen Schritten der Skitourismus Einzug gehalten hat.
Das Brechen des Eises, das "Pillern", hat der Region ihren Namen gegeben. Der Bergbau hat die Region Pillerseetal-Leogang über Jahrhunderte beeinflusst und geprägt. Die Knappen erscheinen in ihrer Tracht zur Messe und den anschließenden Feierlichkeiten, sowohl in Hochfilzen, als auch in Leogang. In St. Jakob wird köstliches "Kloatzenbrot" gebacken, während der Pillersee in St. Ullrich langsam zufriert. Die Waidringer sind stolz darauf, dass sie die siebte Strofe von "Stille Nacht" kennen, und eine Gruppe von Frauen gibt diese auch zum Besten. Und am 6. Jänner regieren in Flecken die Perchten. Junge, unverheiratete Männer ziehen in zotteligen Kostümen von Haus zu Haus. Gestützt auf einen Haselstock einen Fußabdruck an der Zimmerdecke zu hinterlassen, das war früher allgemein üblich, heute schaffen das nur noch wenige.
Tiefverschneite Landschaften und weihnachtliche Geschichten: Diese Folge von Heimatklang lädt ein, die besinnliche Zeit des Jahres in Osttirol zu erleben. Hans Jöchler führt dieses Mal durch stille, schneebedeckte Landschaften und winterliche Orte im Virgen- und Lesachtal. Dabei wird schnell klar: So stellt man sich Weihnachten in den Bergen vor. Durch detailreiche Bilder und interessante Gespräche bekommt man ein Gespür für die Brauchtümer und Menschen der Region. So begegnet Hans Jöchler den "Heubringern", die nach alter Tradition das Heu aufwendig vom Berg ins Tal holen. Unheimlich wird es beim Treffen der "Kleibeife" - teuflische Gestalten mit aufwendig geschnitzten Masken, die Anfang Dezember die Gassen in Matrei unsicher machen. Für die Ruhe sorgt das jährliche Christbaum-Schlagen von Opa mit Enkel sowie der Besuch idyllischer Weihnachtsmärkte und das Verköstigen einer echten Osttiroler Spezialität: dem "Blattlstock". Umrahmt wird diese Reise im weihnachtlichen Osttirol durch die Wiltener Sängerknaben, dem Kinderchor "Von Do bis Do", den Zellberg Buam und vielen weiteren faszinierenden Musikgruppen.
ORF III überträgt zum Fest der Heiligen Familie den katholischen Gottesdienst live aus der Pfarrkirche Faistenau in Salzburg. Mit der Gemeinde in der Pfarrkirche Faistenau feiern Pfarrer Rupert "Don Rupi" Santner und Diakon Josef Straub. Die musikalische Gestaltung übernehmen "Foast.Kids" (Leitung: Barbara Brawisch-Ebner und Marlene Strübler) "Foast.Xong" (Leitung: Barbara Brawisch-Ebner und Wolfgang Ainz) sowie die Gitarristinnen Barbara Brawisch-Ebner und Marlene Strübler, Kantor Wolfgang Ainz und die Organisten/E-Pianisten Wolfgang/Martin Ainz. Zu hören sein wird neben Liedern aus dem Gotteslob unter anderem eine Uraufführung von Christa Rohrer-Fuchsberger.
Otto Schenk liest die amüsantesten und berührendsten Weihnachtsgeschichten, von Hugo Wiener über Ernst Lothar bis Joachim Ringelnatz. Schenk rezitiert Literaturperlen, die sich auf emotionale, aber auch auf humorvolle Weise mit dem Weihnachtsfest auseinandersetzen. Gediegener Humor, grandios präsentiert vom Erzkomödianten und Volksschauspieler Schenk.
Am Abend des 23. Dezembers wird Santa Claus ermordet auf dem Gelände des Sainte Thérèse Waisenhauses aufgefunden. Wer ist der mysteriöse Mann, der ermordet wurde? Und welche Rolle spielen die Waisenkinder und die strenge Frau, die das Waisenhaus leitet?
Mit: Blandine Bellavoir (Alice Avril, Lokalreporterin), Samuel Labarthe (Swan Laurence, Kommissar), Élodie Frenck (Marlène Leroy, Sekretärin des Kommissars), Dominique Thomas (Ernest Tricard, Oberkommissar und Polizeichef von Lille), François Godart (Robert Jourdeuil, Chefredakteur von Avrils Zeitung), Natacha Lindinger (Euphrasie Maillol, Gerichtsmedizinerin), Cyril Gueï (Timothée Glissant, Gerichtsmediziner), Eric Beauchamp (Martin, Brigadier).
Regie: Eric Woreth
Krimikomödie, Frankreich 2013-2020
Spielfilm , Großbritannien 2012
Die Literaturprofessorin Miranda Thornton wird tot in ihrem Stadthaus in Oxford aufgefunden. Entdeckt hat sie dort einer ihrer Studenten. Auf den ersten Blick spricht vieles für Selbstmord. Selbst die Gerichtsmedizinerin Dr. Hobson kann nicht ausschließen, dass Miranda sich selbst umgebracht hat. Inspektor Lewis aber ist davon überzeugt, dass das Opfer nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Miranda Thornton, die jahrelang das Image der selbstbewussten Singelfrau verkörperte und es in einem eigenen Buch auch zum Ideal erklärt hatte, war offenbar mit Ende Dreißig zu der Erkenntnis gelangt, nicht länger allein leben zu wollen. Bei der Partnerschaftsbörse ""Heart and Soul"" hatte sie deshalb ein Video ins Netz gestellt. Dieses landete unter noch ungeklärten Umständen bei dem zynischen Internetportal ""Barker's"" und wurde dort von Tausenden von ""Viewern"" mit reichlich Hohn, Spott und Häme überschüttet. Sollte Miranda Thornton ihrem Leben aus Scham doch selbst ein Ende bereitet haben? Lewis und Hathaway stoßen bei ihren Recherchen auf Hinweise, die diese naheliegende Theorie zu widerlegen scheinen. Der aalglatte Journalist Mitchell, der in etwa zur Tatzeit mit Miranda verabredet war, sowie der Großunternehmer Connelly, zu dem Miranda in einem sehr gespannten Verhältnis gestanden hatte, leugnen, etwas mit Mirandas Tod zu tun zu haben. Aber sagen sie die Wahrheit? Das gilt auch für Susanna Leland, die Chefin von ""Heart and Soul"" und für den zynischen ""Barker's""-Geschäftsführer Renton, den Lewis ganz besonders im Visier hat. Ist es nur ein Zufall, dass alle Verdächtigen sich aus gemeinsamen Studientagen kennen? Spätestens als Rentons attraktive Mitarbeiterin Briony, die sich auf Hathaways Wunsch hin intern etwas umhören wollte, einem brutalen Mord zum Opfer fällt, ist klar, dass auch Mirandas Tod ein eiskalt geplanter Mord war. Wo aber liegt das Motiv? In einem Netz aus ehemaligen Lieb- und Freundschaften, Internetaktivitäten, millionenschweren Finanzdeals, Abhängigkeiten und Erpressungen den Überblick zu behalten, ist für Lewis und Hathaway nicht ganz einfach. Am Ende sind es ein paar unscheinbare altmodische Briefe, die die beiden auf die Spur des Täters bringen."
"Spielfilm , Großbritannien 2012
Während einer Exkursion in den Wald von Roak Wood entdeckt eine Gruppe von Pflanzenliebhabern eine unlängst dort vergrabene Leiche. Die junge Gärtnerin Liv Nash, die im Botanischen Garten angestellt ist, kennt das Opfer flüchtig. Es handelt sich um den Wissenschaftler Professor Murray Hawes. Bei ihren Ermittlungen stoßen Inspektor Lewis und sein Kollege Sergeant Hathaway auf einige Rätsel. Professor Hawes hatte es sich offenbar zum vordringlichen Ziel gesetzt, das Geheimnis um das legendäre Buch ""Die Jagd nach dem Schnark"" von Lewis Carroll zu ergründen. Dazu hatte er kurz vor seinem Tod für viel Geld das Originalmanuskript Carrolls aus dem 19. Jahrhundert bei einer Auktion erworben.
Der Kaplan und Theologiedozent Conor Hawes zeigt sich zunächst wenig beeindruckt vom gewaltsamen Tod seines Bruders. Zwischen den beiden herrschte, wie es scheint, ein intensives Konkurrenzverhältnis. Auch Conor Hawes ist auf der Suche, das Rätsel um den ""Schnark"" zu lösen. War Professor Hawes ihm dabei ein Stück voraus und musste deshalb sterben? Weder Professor Helena Wright, die Chefin des Botanischen Gartens, in dem Professor Hawes sich regelmäßig zu Studien aufgehalten hatte, noch deren Mitarbeiterin Liv Nash, die es Hathaway besonders angetan zu haben scheint, können diese Möglichkeit ausschließen.
Aber da gibt es auch noch die rätselhafte Michelle Marber, die, sehr zum Verdruss von Lewis und Hathaway, eigene Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen und sich dabei als Mitarbeiterin der Polizei ausgegeben hat. Sie bringt die beiden auf die Spur des Medizin-Professors Dr. Falconer, den sie nicht nur für Professor Hawes Tod, sondern auch für den ihres Sohnes Stevie verantwortlich macht. Und tatsächlich gab es eine Verbindung zwischen Professor Hawes und Dr. Falconer.
Während Lewis und Hathaway in alle Richtungen ermitteln und dabei auf ein seltsames junges Pärchen treffen, das auf rätselhafte Weise mit dem Kaplan Conor Hawes in Verbindung steht, geschieht ein weiterer Mord. Ausgerechnet Kaplan Hawes, der auf der Liste der Verdächtigen ziemlich weit oben stand, ist ermordet worden.
Lewis und Hathaway müssen noch manches Rätsel lösen, bis sie, mit freundlicher Unterstützung der Gerichtsmedizinerin Dr. Hobson, lückenlos aufklären können, warum zwei Brüder sterben mussten, die ihr Leben der Jagd nach dem ""Schnark"" gewidmet hatten."
Die 18-jährige Jessica Lake, die in einem besetzten Haus und von Gelegenheitsjobs lebt, vertritt kurzfristig ihre Freundin Yasmin bei einem Babysitting-Job im Haus des jungen Oxforder Geschäftsmannes Nick Addams und seiner Frau Honey. Das Ehepaar Addams verbringt das Wochenende bei Nicks Chef Tom Garland und dessen Frau Davina. Als die Addams von ihrem Trip zurückkehren, finden sie das Kind unversehrt, Jessica aber ist tot. Sie wurde erdrosselt und nach ihrem Tod im Bondage-Stil kunstvoll ans Bett gefesselt. Inspektor Lewis und sein Kollege Hathaway können zunächst nicht ausschließen, dass Jessica das Opfer einer Verwechslung geworden ist, denn eigentlich war ihre Freundin Yasmin für das Babysitting vorgesehen.
Mit: Kevin Whately , Laurence Fox , Rebecca Front , Clara Holamn , u.A.
Regie: Nicholas Renton, Drehbuch: Russell Lewis. UK, 2012.
Der Psychiater Alex Gansa führt im Auftrag der "Plowden Pharmazeutika" eine Teststudie für ein neues Medikament durch. Mit einer Gruppe von Teilnehmern aus unterschiedlichen sozialen Kreisen wird die Wirkung eines neuen starken Antidepressivums untersucht. Die junge Teilnehmerin Amy Katz stürzt aus einem Fenster. Anhand der gesicherten Spuren wird schnell deutlich, dass dies offensichtlich kein Selbstmord war. Kurz darauf stirbt ein weiteres Gruppenmitglied: Der Student Adam Douglas wird Opfer einer Überdosis des getesteten Mittels. Stammt der Täter aus dem überschaubaren Kreis der Testteilnehmer? Handelt es sich möglicherweise um Eifersuchtstaten? Die Ermittlungen von Inspektor Lewis und Sergeant Hathaway konzentrieren sich auch auf den ebenso dubiosen wie arroganten Psychiater Gansa, der, so wird zumindest behauptet, zuweilen erotischen Kontakten zu seinen Patientinnen nicht abgeneigt sein soll.
Mit: Kevin Whately , Laurence Fox , Rebecca Front , Clara Holamn , u.A.
Regie: Nicholas Renton, Drehbuch: Russell Lewis. UK, 2012.
Österreich im April 1955: In der Redaktion des "Neuen Kurier" geht ein Anruf aus Moskau ein - Österreich erhält den Staatsvertrag. Der junge Journalist Hugo Portisch schreibt sofort einen Artikel, doch das Extrablatt mit der Schlagzeile "Österreich wird frei!" verkauft sich schlecht. Viele halten die Nachricht für zu schön, um wahr zu sein. Erst allmählich wird klar, dass Österreich tatsächlich frei sein wird, doch die Vergangenheit mit Diktatur, Krieg und Besatzung hinterlässt tiefe Spuren, die vorerst von den meisten jedoch verdrängt werden. Das Land muss sich neu orientieren, doch wie könnte eine österreichische Identität in Zukunft aussehen? Medien und Kultur spielen von Anfang an eine wichtige Rolle bei der Beantwortung dieser Frage. Hugo Portisch wird zu einem prägenden Journalisten und begleitet den politischen Neuanfang des nunmehr neutralen und souveränen Österreichs. Heimatfilme wie die "Sissi"-Trilogie, in der Romy Schneider die Kaiserin Elisabeth spielt, sollen an eine vermeintlich "gute alte Zeit" erinnern, und das Land in die Tradition der untergegangenen Habsburgermonarchie stellen. Die Kostüme von Gerda Iro, bekannt als Gerdago, tragen zum Erfolg der Filmreihe bei. Trotz ihrer Verfolgung als Jüdin in der NS-Zeit muss sie nun mit Menschen, die während der Zeit des Nazi-Regimes Karriere gemacht hatten, eng zusammenarbeiten. Die erste Folge der vierten und finalen Staffel von "Österreich, die ganze Geschichte" beleuchtet die Zeit vom Staatsvertrag 1955 bis Ende der 1960er Jahre. Eine Ära der Verdrängung und des Neuanfangs, in der Österreich mit Hilfe von Journalisten und Kulturschaffenden eine neue Identität sucht.
1955 erklärt Österreich die immerwährende Neutralität. Auch wenn es für dieses Konzept damals noch keine klare Gebrauchsanweisung gibt - es wird das politische Selbstverständnis Österreichs in den Folgejahrzehnten entscheidend prägen und wesentlicher Bestandteil der neuen Identität des Landes sein. Kaum ausgesprochen, wird die Neutralität nach 1955 bald in internationalen Krisen auf die Probe gestellt. 1956 rollen sowjetische Panzer in Ungarn ein und 1968 wird mit dem "Prager Frühling" in Österreichs unmittelbarer Nachbarschaft ein Aufstand von Truppen der Warschauer Pakt-Staaten gewaltsam niedergeschlagen. Trotz der Spannungen gelingt es Österreich, sich außenpolitisch zu positionieren. Als verlässlicher Standort internationaler Organisationen und als Bühne für diplomatische Begegnungen zwischen Ost und West. Ein deutliches Signal dieser Rolle: das historische Gipfeltreffen zwischen US-Präsident John F. Kennedy und dem sowjetischen Machthaber Nikita Chruschtschow 1961 in Wien, mitten im Kalten Krieg. Folge 2 der vierten Staffel der ORF-III-Historienreihe "Österreich - Die ganze Geschichte" erzählt die prägenden Jahre der Neutralität anhand zweier zentraler Persönlichkeiten: Rudolf Kirchschläger, Jurist, Diplomat und späterer Bundespräsident und Martha Kyrle, Österreichs erste First Lady, die das Land nach außen hin stilvoll und selbstbewusst vertritt - bei Empfängen, Staatsbesuchen und auf der Bühne der Weltpolitik.
Bis heute sind sie die Klassiker des Fernsehprogramms - die drei Teile der "Sissi"-Filme von Ernst Marischka locken seit fast 70 Jahren die Menschen vor die Fernsehgeräte. Alle Jahre wieder überrumpelt Franz Joseph seine Sissi mit der Verkündung sie heiraten zu wollen und bringt damit das Publikum zum Seufzen. Die ORF-III-Dokumentation bietet erstmals einen Blick hinter die Kulissen und auf die Entstehungsgeschichte dieses Klassikers der Habsburgerromantik. Die Kostüme der jungen Kaiserin können auch heute noch bestaunt werden und auch sonst hat die Trilogie so allerhand Spuren hinterlassen.
Untrennbar verbunden mit dem Erfolg der "Sissi" Filme ist der Aufstieg seines größten Stars - Romy Schneider. Katapultartig schwang sich die gerade 16-Jährige in den Olymp der heimischen Schauspielriege empor, litt aber zeitlebens unter der Verschmelzung ihrer Person mit dem Mythos der verstorbenen Kaiserin. Ihre Jugend fiel den Filmen zum Opfer, ihr Leben und ihre Karriere standen unter der strengen Kontrolle ihrer Mutter Magda Schneider - in den Filmen ebenfalls ihre Mutter. Im Fahrwasser des eskapistischen Heimatfilmbooms der Nachkriegszeit schlingerte das ganze Filmprojekt von Anfang an. Ursprünglich hatte Ernst Marischka vorgehabt, ein existierendes Singspiel zu verfilmen: Mit seinem Bruder Hubert Marischka brachte er das Stück als Operette unter dem Titel "Sissy" auf die Bühne. Das Stück lief mit großem Erfolg. Die erste "Sissy"-Darstellerin war Paula Wessely, ihre zweite Besetzung war Hedy Lamarr. Später kaufte die amerikanische Produktionsfirma Columbia die Rechte an Stück und Musik, Joseph von Sternberg verfilmte den Stoff 1936 unter dem Titel "The King Steps Out" mit Grace Moore als junger Kaiserin. In den 1950er Jahren versuchte sich Marischka wieder an dem Stück, ließ die Musik weg und machte österreichische Filmgeschichte. Nach außen bezauberte die junge Kaiserin ganz Europa: Mitte 1956, ein halbes Jahr nach der Wien-Premiere, kamen aus Schweden, Spanien, Norwegen und den Niederlanden die Erfolgsmeldungen ausverkaufter Vorstellungen. Elf Jahre nach Kriegsende konnte sich das europäische Publikum auf eine zwar geschichtsverfälschende, aber umso tröstlichere Version einer Vergangenheit einigen, in der politische Figuren aus Österreich nicht bedrohlich, sondern herzig sind.
ORF III wirft einen Blick zurück auf die Geschichte des österreichischen Kabaretts, kommentiert von prominenten Vertretern des heimischen Kabaretts wie Michael Niavarani, Angelika Niedetzky, Joesi Prokopetz, Andrea Händler, Lukas Resetarits, Florian Scheuba, Werner Sobotka, Erwin Steinhauer und Andreas Vitasek.
Im Jahr 1945 ist der Zweite Weltkrieg endlich zu Ende. Wien liegt in Trümmern, doch Österreich hat schon eine provisorische Regierung und steht aus der Asche der Bomben wieder auf. So, wie sich die ersten Lebenszeichen der Freiheit unter der alliierten Besatzung zeigen, regt sich auch die Kabarettszene - Simpl, Werkl, Literatur am Naschmarkt und Lieber Augustin öffnen wieder ihre Pforten. Auch die überlebenden Größen der Szene kehren wieder nach Wien zurück. Hermann Leopoldi, Karl Farkas oder Gerhard Bronner treten wieder auf.
Der Umgang des Landes mit seiner eigenen Täterschaft im Nationalsozialismus ist fragwürdig. Schon 1948 sind alle offiziellen Entnazifizierungs-Maßnahmen de facto zu Ende. Die Wehrmachtsgeneration bestimmt den Blick auf die Vergangenheit. Ein Zustand, der von den eben heimgekehrten Kabarettisten und Kabarettistinnen immer wieder bissig kommentiert wird. Farkas übernimmt in den 50ern die künstlerische Leitung des Simpl und bringt es zu neuer Blüte sowohl auf der Bühne als auch im Fernsehprogramm mit seinen berühmten "Bilanzen". In seinem Ensemble ist auch Fritz Muliar.
Zum eher unpolitischen Unterhaltungskabarett im Simpl gesellt sich in den 1950er Jahren das "namenlose Ensemble"; ihm gehören Gerhard Bronner, Carl Merz und Helmut Qualtinger an. Letzterer trifft mit seinem Ein-Personen-Stück "Der Herr Karl" mitten in die Seele der österreichischen Nachkriegsgeneration und schreibt damit Fernsehgeschichte. Kein anderes Stück Kabarettgeschichte fängt den Zeitgeist so präzise und schonungslos ein. Doch das mit Carl Merz geschrieben Stück löst auch einen Skandal aus. Viele fühlen sich dadurch bloßgestellt.
Nichts ist den heimischen Kabarettstars heilig, nicht einmal die Heilige Nacht. Diese ORFIII Produktion vereint die Crème der österreichischen Kleinkunstszene mit ihren Reflexionen zu Weihnachten. Die heimische Kabarettisten-Elite von Michael Niavarani über Viktor Gernot bis zu Gery Seidl gibt sich ein Stelldichein, um sich dem bevorstehenden Weihnachtsfest humorvoll anzunähern. Monika Gruber wiederum verzweifelt bei den allerletzten Weihnachtsbesorgungen und Gery Seidl hat seine Patchworkfamilie zum Weihnachtsessen geladen und steht vor großen Fragen, etwa, ob seine Frau über das Parfüm überrascht sein wird, das sie sich selbst gekauft hat, und wo er den Schweißbrenner zum Anzünden der Duftkerze herbekommt. Und Michael Niavarani und Viktor Gernot hadern mit ihren Begegnungen mit dem Weihnachtsmann.
In einem stimmungsvoll-unterhaltsamen Abend beweist Humorist Heinz Marecek, dass man sich dem Weihnachtsfest auch auf lustige Weise nähern kann. Die kräftige kommerzielle Note, die Weihnachten heutzutage hat, schreit förmlich nach einer ironischen Aufarbeitung durch einen Kabarettisten. In seinem Programm nimmt Marecek verschiedene eingefahrene Weihnachtsmechanismen auf's Korn und zeigt, dass dieses Fest erst jenseits des Kaufrausches seine wahre Berechtigung hat. Eine Aufzeichnung aus der Burg Perchtoldsdorf 2017.
Die Stegreif-Show
Als Vorbild für das Impro-Comedy-Format dient das gleichnamige erfolgreiche Stegreifspiel aus den 80er Jahren - natürlich in die heutige Zeit verlegt. Jeden Samstag Nachmittag widmen sich Sektionschef Lafite und seine Gattin ganz Familie und Freunden und laden zur Jause. Immer mit dabei auch ihr Sohn Herbie und die gute Hausfee Frau Sokol . Es ist jedes Wochenende wie in einem Taubenschlag bei den Lafites, ein ständiges Kommen und Gehen. Es gibt Intrigen, Skandale und Überraschungen und jede Menge Spass!
Der Stegreifcharakter wird noch verschärft, indem die Schauspieler erst kurz vor der Sendung die Handlung erfahren. Außerdem versuchen mehrere Überraschungsgäste, die hinter der Bühne warten, "Die liebe Familie" aus dem Konzept zu bringen.
Gast: Hilde Sochor
Österreich im April 1955: In der Redaktion des "Neuen Kurier" geht ein Anruf aus Moskau ein - Österreich erhält den Staatsvertrag. Der junge Journalist Hugo Portisch schreibt sofort einen Artikel, doch das Extrablatt mit der Schlagzeile "Österreich wird frei!" verkauft sich schlecht. Viele halten die Nachricht für zu schön, um wahr zu sein. Erst allmählich wird klar, dass Österreich tatsächlich frei sein wird, doch die Vergangenheit mit Diktatur, Krieg und Besatzung hinterlässt tiefe Spuren, die vorerst von den meisten jedoch verdrängt werden. Das Land muss sich neu orientieren, doch wie könnte eine österreichische Identität in Zukunft aussehen? Medien und Kultur spielen von Anfang an eine wichtige Rolle bei der Beantwortung dieser Frage. Hugo Portisch wird zu einem prägenden Journalisten und begleitet den politischen Neuanfang des nunmehr neutralen und souveränen Österreichs. Heimatfilme wie die "Sissi"-Trilogie, in der Romy Schneider die Kaiserin Elisabeth spielt, sollen an eine vermeintlich "gute alte Zeit" erinnern, und das Land in die Tradition der untergegangenen Habsburgermonarchie stellen. Die Kostüme von Gerda Iro, bekannt als Gerdago, tragen zum Erfolg der Filmreihe bei. Trotz ihrer Verfolgung als Jüdin in der NS-Zeit muss sie nun mit Menschen, die während der Zeit des Nazi-Regimes Karriere gemacht hatten, eng zusammenarbeiten. Die erste Folge der vierten und finalen Staffel von "Österreich, die ganze Geschichte" beleuchtet die Zeit vom Staatsvertrag 1955 bis Ende der 1960er Jahre. Eine Ära der Verdrängung und des Neuanfangs, in der Österreich mit Hilfe von Journalisten und Kulturschaffenden eine neue Identität sucht.
1955 erklärt Österreich die immerwährende Neutralität. Auch wenn es für dieses Konzept damals noch keine klare Gebrauchsanweisung gibt - es wird das politische Selbstverständnis Österreichs in den Folgejahrzehnten entscheidend prägen und wesentlicher Bestandteil der neuen Identität des Landes sein. Kaum ausgesprochen, wird die Neutralität nach 1955 bald in internationalen Krisen auf die Probe gestellt. 1956 rollen sowjetische Panzer in Ungarn ein und 1968 wird mit dem "Prager Frühling" in Österreichs unmittelbarer Nachbarschaft ein Aufstand von Truppen der Warschauer Pakt-Staaten gewaltsam niedergeschlagen. Trotz der Spannungen gelingt es Österreich, sich außenpolitisch zu positionieren. Als verlässlicher Standort internationaler Organisationen und als Bühne für diplomatische Begegnungen zwischen Ost und West. Ein deutliches Signal dieser Rolle: das historische Gipfeltreffen zwischen US-Präsident John F. Kennedy und dem sowjetischen Machthaber Nikita Chruschtschow 1961 in Wien, mitten im Kalten Krieg. Folge 2 der vierten Staffel der ORF-III-Historienreihe "Österreich - Die ganze Geschichte" erzählt die prägenden Jahre der Neutralität anhand zweier zentraler Persönlichkeiten: Rudolf Kirchschläger, Jurist, Diplomat und späterer Bundespräsident und Martha Kyrle, Österreichs erste First Lady, die das Land nach außen hin stilvoll und selbstbewusst vertritt - bei Empfängen, Staatsbesuchen und auf der Bühne der Weltpolitik.
Das Brechen des Eises, das "Pillern", hat der Region ihren Namen gegeben. Der Bergbau hat die Region Pillerseetal-Leogang über Jahrhunderte beeinflusst und geprägt. Die Knappen erscheinen in ihrer Tracht zur Messe und den anschließenden Feierlichkeiten, sowohl in Hochfilzen, als auch in Leogang. In St. Jakob wird köstliches "Kloatzenbrot" gebacken, während der Pillersee in St. Ullrich langsam zufriert. Die Waidringer sind stolz darauf, dass sie die siebte Strofe von "Stille Nacht" kennen, und eine Gruppe von Frauen gibt diese auch zum Besten. Und am 6. Jänner regieren in Flecken die Perchten. Junge, unverheiratete Männer ziehen in zotteligen Kostümen von Haus zu Haus. Gestützt auf einen Haselstock einen Fußabdruck an der Zimmerdecke zu hinterlassen, das war früher allgemein üblich, heute schaffen das nur noch wenige.