Fernsehen zum Gernsehen - wenn Kari und Christoph gemeinsam durch die Highlights von 65 Jahre TV-Geschichte führen, sprühen die Funken. Von großen Shows über Kabarett bis zu skurrilen Sportkommentaren - das ORF Archiv ist reich an Clips mit hohem Schau- und Erinnerungswert. Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz, ihrerseits schon Institutionen dieses Mediums, haben das Beste und Unterhaltsamste ausgegraben und präsentieren es am ORF III Kulturdienstag.
Knapp an der Grenze zu Italien, am südwestlichsten Rand von Kärnten liegt ein besonderes landschaftliches Juwel. "Das Lesachtal", ein Hochtal mit rund 1500 Einwohnern in 34 Dörfern und Weilern. Während viele andere vom Tourismusboom profitierten, blieb dieser entlegene Landstrich von einer modernen Entwicklung ausgeschlossen, ein Grund für die massive Abwanderung Mitte der 80iger Jahre.
Später wurde die sanfte Nutzung des Tourismus bald zum europäischen Vorbild für die Alpenregionen. Langlaufen, Skitouren, Wandern und Bergsteigen, dafür wird das Lesachtal heute geschätzt. Eine große Rolle im gesellschaftlichen Leben spielt der Glaube. Die Wallfahrtsbasilika von Maria Luggau ist ein spirituelles Zentrum, sowohl für Einheimische, wie auch für zigtausende Wallfahrer. Die Dokumentation versucht die verschiedenen Lebenswelten des Tales zu skizzieren: die Landwirtschaft, das Handwerk, die Bräuche, die kulinarischen Besonderheiten und die Landschaft, die die Menschen prägt. Menschen die hier und nirgendwo anders ihr Glück im Leben finden.
Gestaltung: Werner Freudenberger
Obertilliach im Osttiroler Lesachtal ist ein besonderes Dorf. Wegen der charakteristischen Bauweise nennt man Obertilliach auch das "hölzerne Dorf". Ein Großteil der Häuser ist aus Holz gebaut. Obertilliach steht unter Denkmalschutz. Die 16 Schulkinder besuchen eine einklassige Volksschule, riesige Almflächen bieten reichlich Nahrung für Rinder, Schafe und Schweine. Im Dorfgasthaus spielt eine Familienmusik und zur Wildfütterung kommen stolze Hirsche gleich rudelweise. Das "Unterwegs in Österreich" aus dem ORF Landesstudio Tirol zeigt, warum das Leben in Obertilliach einem anderen, einem ruhigeren Rhythmus zu folgen scheint.
Die Festtage der Wiener kann man am Teller ablesen. Ob nach den Fastenzeiten, zu Martini oder um den Jahreswechsel - es sind vor allem Fleischgerichte, die in Wien die Feiertage bereichern. Nicht nur Festtagsbraten in allen Varianten haben lange Tradition, auch ein Sonntag mag in Wien zu einem Festtag werden, sei es durchs Wiener Schnitzel, den Tafelspitz oder einfach einer Semmel mit Wiener Beinschinken. Es geht ums Fleisch. Wie nirgendwo sonst gibt es eine so ausgeprägte Vielfalt in der Fleisch-Zubereitung, wie sie die Wiener Küche herausgebracht hat. Es wird hier nicht nur gebraten, sondern auch gedünstet, gesotten, paniert, gesurt oder zum berühmten Beinschinken gepökelt. Das Handwerk des Fleischermeisters ist untrennbar mit der weltweit beliebten Wiener Küche verbunden, nach der Philosophie "von Kopf bis Schwanz" werden alle Teile des Tieres verwertet. Die Wiener Fleischer beherrschen eine einzigartige Fertigkeit das Rindfleisch zu zerteilen und erzielen damit eine weltweite Alleinstellung - die Rindfleischgerichte gehören zum kulinarische Erbe Österreichs. Alexander und Nadeschda Schukoff begeben sich in diesem international preisgekrönten Film auf die Spurensuche nach Ursprüngen der Wiener Festtagsschmankerl und erzählen über Ernährungstrends im Laufe der Geschichte. Und blicken bei der Zubereitung nicht nur den Köchen sondern auch den Fleischermeistern über die Schulter und offenbaren manche Zubereitungsgeheimnisse der Speisen. Auch die Kirche und vor allem die Klöster schreiben seit Jahrhunderten am Kochbuch der Wiener mit. Der Erfindungsgeist der Mönche bereicherte die Wiener Küche zu den Fastenzeiten wie auch zu den Festtagen. Anekdoten zum Schmunzeln würzen die Gespräche mit Wirten, Historikern, Geistlichen und Kochbuchautoren, diese verraten fast in Vergessenheit geratene Traditionen aber untermauern auch eine Abkehr vom täglichen Verzehr von Billigfleisch. (Doku 2022)
"Unser Handwerk dient in höchstem Maße der Erhaltung von Kulturgütern". Mag sein, dass diese Aussage für viele Handwerkszünfte zutrifft, aber für den Uhrmachermeister im Besonderen. Kaum andere Güter werden heute noch in dem Maße instandgesetzt, repariert, gewartet. Uhren prägen seit jeher das Bild vieler Metropolen gleichermaßen wie das von kleinen Dörfern am Land. Österreichs Uhrmacher spielen in dieser Geschichte eine bedeutende Rolle: es gab schließlich eine Zeit, in der Uhren aus dem Waldviertel als Luxusmarke galten und sich in der gesamten Donaumonarchie als Bestseller verkauften. Alexander und Nadeschda Schukoff erzählen in diesem Film die spannende Entwicklung eines Jahrtausende alten Handwerksberufes, blicken mit der Kamera liebevoll über die Schultern der Meister und spüren dabei den Erfindungsreichtum österreichischer Handwerkskunst auf. (Doku 2020)
Wenn man ihnen auf der Straße begegnet, in ihrer schwarzen Arbeitskleidung mit ihren traditionellen Werkzeugen, wird ihnen freundlich zugewunken, man wechselt ein paar Worte, klopft ihnen auf die Schultern oder reibt an den goldenen Knöpfen der schwarzen Lederjacke. Aber sie bringen viel mehr als nur Glück: Die Rauchfangkehrer. Alexander und Nadeschda Schukoff erzählen in diesem Film die Geschichte der Wiener Rauchfangkehrer und blicken ihnen bei der Arbeit über die Schultern. Die unverwechselbare Skyline von Wien zwischen Gloriette, Stephansdom und dem Riesenrad bildet die eindrucksvolle Kulisse. Auch durch schliefbare Kamine, Waschküchen und Selchen führt die spannende Dokumentation, die auch einen seltenen Einblick unter die Orangerie des Schloss Schönbrunn gewährt.
Rauchfangkehrermeister und Meisterinnen erzählen aus ihrem Berufsleben, woher es kommt dass sie als Glücksbringer gelten oder den Doppeladler des Kaiserhauses an ihrer Gürtelschnalle tragen dürfen. Wo es die ersten Rauchfänge gab oder von wo aus die Rauchfangkehrer ihre Wanderung durch den Kontinent starteten. Wie wird es mit dem Beruf des Rauchfangkehrers weitergehen, wenn fossile Brennstoffe weitgehend aus dem Verkehr gezogen werden? Die Antwort wird überraschen: Der Film zeigt, wie sich diese Zunft schon seit Jahrhunderten stets neu erfinden musste und nun den Wandel zu einem hochtechnisierten Beruf im Dienste der Sicherheit, Luftqualität und Klimaschutz vollzieht.
Jackie wird von ihrem Mann wegen einer Jüngeren verlassen. Nach dem ersten Schock geht sie zum Gegenangriff über. Sie beginnt ein neues Leben, "kapert" einen Job als Radiomoderatorin, wird über Nacht zum Star und findet den Traummann. Doch der Weg zum Happy End ist kompliziert, denn Jackies Ex-Mann will sie auch wieder zurück.
Mit Elfi Eschke, Heio von Stetten, Michael Niavarani, Nicole Ennemoser, Merab Ninidze, Johannes Krisch
Der Möbelfabrikant Albert und der Portier Paul könnten beide die Väter von Conny sein, Resultat eines längst verdrängten Seitensprungs beider Männer mit derselben Frau. Was gerade zu einem Riesenproblem wird, denn Conny fordert unbezahlte Alimente ein - aus 30 Jahren. Pauls eheliches Glück und Alberts geschäftliche Zukunft stehen auf dem Spiel. Eine großflächige Vertuschungsaktion beginnt und führt in das perfekte Chaos.
Mit Elfi Eschke, Peter Fricke, Ruth-Maria Kubitschek, Karl Merkatz, Katharina Stemberger, Marco Rima, Helma Gautier, Gunther Gillian, Johannes Krisch, Claudia Kment
Frechheit siegt! Mit diesem Motto schlägt sich Conny Herzog höchst erfolgreich durchs Leben und erreicht meist ihre oft sehr hoch gesteckten Ziele. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Operation "Vatersuche" will die lebensfrohe Frau so richtig durchstarten. Mit einer Erfindung ihres Vaters Paul, großartigen Geschäftsideen und einer gehörigen Portion Mut im Gepäck wagt sie sich mit Hilfe ihrer Freunde Freddy, René und Susanne an den ganz großen Coup.
Mit Elfi Eschke, Karl Merkatz, Peter Fricke, Katharina Stemberger, Marco Rima, Ruth-Maria Kubitschek, Helma Gautier, Gunther Gillian, Johannes Krisch, Hilde Dalik, Martin Brambach, Erika Deutinger, Fritz Egger
Ein vergnügliches Wiedersehen mit Elfi Eschke und Rainhard Fendrich in Schwabenitzkys Komödien-Klassiker.
Connys neu gegründete "Agentur zur Lösung unlösbarer Probleme" startet mit einem schwierigen Fall. Conny soll den ins Karriere-Aus getrudelten Ex-Popstar Larry zurück auf die Siegerstraße befördern. Dass der nicht will und sie null Ahnung vom Musikgeschäft hat sieht sie nicht als Hindernis. Sie hat ja mit dem Musik-Profi René ein echtes As im Ärmel.
Und solange ihr geliebter aber krankhaft eifersüchtiger Freddy nicht bemerkt, dass ausgerechnet sein größter Rivale Connys neuer Partner ist kann so gut wie gar nichts schiefgehen.
Mit Elfi Eschke, Johannes Krisch, Rainhard Fendrich, Marco Rima, Magdalena Rentenberger, Peter Fricke, Uschi Wolff, Alexander Goebel
Conny braucht Geld. Als ein mysteriöser Uhrenfabrikant sie mit einer Recherche zu einem möglichen Versicherungsbetrug beauftragt scheint das Problem vorerst gelöst. Aber dann kommt es für Conny ganz dick. Es scheint um Mord zu gehen und der Auftraggeber könnte selbst der Mörder sein. Leider hat sich Conny aber bereits in ihn verliebt. Elfi Eschke als oberschlaue Detektivin in Nöten in einer Krimikomödie von Reinhard Schwabenitzky.
Mit Elfi Eschke, Johannes Krisch, Peter Fricke, Uschi Wolff, Merab Ninidze, Mirjam Ploteny, Stefanie Frischeis, Michael Scheidl, Nadja Maleh, Gerhard Zemann, Otmar Schrott
Ende der 1980er Jahre spitzt sich der "Kalte Krieg" zwischen Ost und West noch einmal dramatisch zu. Österreich liegt damals direkt am Eisernen Vorhang - ist Sackgasse und Brückenkopf zugleich. Während man wirtschaftlich von dieser Randlage zwischen den Blöcken profitiert, leben die Österreicherinnen und Österreicher nicht nur unbeschwert: Blutige Anschläge palästinensischer Terroristen zerstören das Gefühl, auf der viel beschworenen "Insel der Seligen" zu leben. Zusätzlich lässt das Wettrüsten zwischen NATO und Warschauer Pakt die Gefahr eines Atomkriegs für viele Menschen real erscheinen - Friedensinitiativen schießen aus dem Boden. Die junge Lehrerin Barbara Kasper aus Graz wird mit ihren "Frauen für Frieden" zur überzeugten Friedensaktivistin. Die Grazerinnen engagieren sich gegen das Wettrüsten und nehmen auch an den großen Friedensdemonstrationen in Wien aktiv teil. Parallel dazu werden Österreichischen Banken und Firmen zu westlichen Pionieren im Osthandel. Die politische Neutralität Österreichs macht es zur Drehscheibe des Geschäfts mit dem Osten. Herbert Stepic ist damals einer dieser Geschäftsmänner, die sich ohne Berührungsängste in den kommunistischen Nachbarmärkten bewegen - Geschäftsbeziehungen, die auch nach dem Ende der Sowjetunion bestehen bleiben und dem heimischen Bankensektor bis heute zugutekommen. Folge 7 der vierten Staffel von "Österreich - die ganze Geschichte" beleuchtet Österreichs besondere Lage zwischen den politischen Blöcken gegen Ende des Eisernen Vorhangs: Die Angst vor dem Atomkrieg, die Terrorgefahr, aber auch wirtschaftliche Erfolge und das Engagement im Friedensaktivismus.
2. März 1986. In Wien erscheint das Nachrichtenmagazin "Profil" mit dem Titel "Waldheim und die SA". Der Aufdeckerjournalist Hubertus Czernin präsentiert in seinem Artikel brisante Enthüllungen: Kurt Waldheim, Bundespräsidentschaftskandidat und als ehemaliger UN-Generalsekretär einer der bekanntesten lebenden Österreicher, war Mitglied in gleich zwei NS-Organisationen. Der Verdacht erschüttert die politische Landschaft in Österreich: War der Favorit für die Präsidentenwahl en Nazi? War er am Ende gar an Kriegsverbrechen beteiligt? Czernins Arbeit bringt eine Lawine ins Rollen, die vieles an die Oberfläche bringt, was in der Zweiten Republik zu lange verschüttet war. Der Fall spaltet das Land: Auf der einen Seite stehen jene Kräfte, für die Waldheim nicht zuletzt durch sein Leugnen jeglicher Verantwortung politisch untragbar geworden ist. Auf der anderen Seite sind diejenigen, die sich mit Kurt Waldheim solidarisieren, darunter auch der Verleger und Diplomat Fritz Molden. Molden war in der Zeit des Zweiten Weltkriegs als antifaschistischer Widerstandskämpfer aktiv und hat sich in der Zweiten Republik große Verdienste um den freien Zeitungsjournalismus errungen. Er ist von Waldheims Unschuld überzeugt und geht auf eine Art Rehablitationsreise: mit seinem Diplomatenpass reist er um die Welt und versucht, Waldheims guten Ruf wieder herzustellen. Die gespaltenen Meinungen zu Waldheim offenbaren letztlich auch einen Generationskonflikt zwischen der Kriegsgeneration und dem jüngeren Österreich.
Die Folge 8 der vierten Staffel von "Österreich - die ganze Geschichte", arbeitet den Fall Waldheim und seine weitreichenden Folgen in all seiner Uneindeutigkeit und Komplexität auf. Als zentrale Figuren dienen der Widerstandskämpfer Fritz Molden und der Mann, der den Stein ins Rollen gebracht hat: Journalist Hubertus Czernin.
Sie waren Hochämter des goldenen Fernseh-Zeitalters: die großen TV-Shows, die in den 1960er-, 70er- und 80er-Jahren Millionen Menschen vor die Bildschirme lockten. Wenn Quoten-Garanten wie Rudi Carrell oder Hans-Joachim Kulenkampff ihre Kandidatinnen und Kandidaten zu Ratespaß und Rollenspielen riefen, schauten bis zu 40 Millionen zu - Zuseherzahlen, von denen heutige Fernsehproduktionen nur träumen können.
Die berühmtesten Shows des deutschen Sprachraums - vom "Goldenen Schuss" bis "Wünsch dir was" und "Wetten, dass" - waren über Jahrzehnte hinweg aber auch großangelegte Familienzusammenführungs-Institutionen. Die großen Shows waren so etwas wie massenkommunikative Lagerfeuer, die die verschiedenen Generationen vor den Flimmerkästen vereinten. Was ihre Ästhetik und ihre Dramaturgie betraf, gingen die meisten Fernseh-Shows auf US-amerikanischen Vorbilder zurück. Auch erfolgreiche Unterhaltungs-Formate im Hörfunk dürfen als Vorläufer gesehen werden.
Im ersten Teil seines Doku-Zweiteilers blickt Günter Kaindlstorfer in der ORF-III-Neuproduktion auf die Anfangsjahre des familienzusammenführenden TV-Entertainments in den 1960er und frühen 1970er-Jahren zurück - auf Showmaster wie Lou van Burg, Heinz Conrads, Rudolf Hornegg, Robert Lembke, Vico Torriani und Hans-Joachim Kulenkampff.
Zeitzeuginnen und Fernsehfachleute wie Thomas Gottschalk, Chris Lohner, Peter Fässlacher, Günter Tolar, Dirk Stermann, Hosea Ratschiller, Harald Sicheritz, Lillian Moschen und Teresa Vogl erinnern sich an alte Zeiten und analysieren ausgewählte Show-Ausschnitte.
Wenn Hans Rosenthal und andere Superstars der Fernsehunterhaltung in den 1970er und 80er-Jahren am Programm standen, versammelten sich ganze Generationen vor der Mattscheibe. Die aufwändig produzierten Fernseh-Shows der televisionären Blütejahre waren und sind ein Stück Kulturgeschichte. Sendungsklassiker wie "Dalli-Dalli" "Am laufenden Band" und "Wetten, dass" spiegeln aber auch die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der Zeit wider: von der sorglosen Konsumbegeisterung der Wirtschaftswunderzeit über die Fortschritts-Skepsis der 1980er bis zur "Spaßgesellschaft" der 1990er-Jahre - die diversen Show-Formate waren immer auch ein Spiegel der Gesellschaft, in der sie entstanden.
Das Aufkommen des Privatfernsehens und der Siegeszug der digitalen Medien brachten ab den 1990er-Jahren dann auch auf dem Gebiet des Showbusiness eine Differenzierung und Zersplitterung des Angebots. Die Zeiten, da einzelne Formate die halbe Nation vor dem Bildschirm zu versammeln vermochten, sind ein für alle Mal vorbei.
In dieser ORF-III-Produktion blickt Günter Kaindlstorfer auf die 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahre zurück - auf Showmaster wie Hans-Joachim Kulenkampff, Rudi Carrell, Hans Rosenthal und Thomas Gottschalk.
Zeitzeuginnen und Fernsehfachleute wie Chris Lohner, Günter Tolar, Dirk Stermann, Alexander Hofer, Harald Sicheritz, Hosea Ratschiller und Vera Russwurm erinnern sich an alte Zeiten und analysieren ausgewählte Show-Ausschnitte.
Er ist einer der populärsten Kabarettisten des Landes, ein Künstler und Mensch, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt: Gery Seidl. Anlässlich des 50. Geburtstags hat ORF III den Ausnahmekabarettist und Schauspieler zum ganz persönlichen Gespräch getroffen, in dem er über seine Anfänge in der Bauwirtschaft, seine Schauspielausbildung bei Herwig Seeböck, seine Vorbilder und Inspiration spricht, aber auch, was sich seit der Corona-Pandemie für ihn verändert hat und worum es für ihn im Leben geht. Ergänzt wird das Gespräch um Ausschnitte aus seinem langjährigen Schaffen, unbekanntem Material aus dem ORF- und Privatarchiv und zahlreichen Aussagen, die man sich in sein Lebensbuch schreiben kann. Am Ende stellt Seidl fest: "Es ist ja eigentlich ein einziges Fest, mein Leben!" So soll es sein! Happy Birthday, Gery Seidl. Gestaltung: Mario Kopf.
Lukas Resetarits wirft auf der Bühne einen Blick zurück auf sein Schaffen der letzten Jahrzehnte. Er hat nämlich bei der Durchsicht der DVD-Gesamtausgabe seiner Programme einiges für sich wieder entdeckt. Und so kommentiert er Nummern, die immer noch Gültigkeit haben und verbindet aktuelle Moderationen mit den Videoaufnahmen von einst.
Die beiden Größen des heimischen Kabaretts wollten immer schon etwas gemeinsam machen. Also haben sie sich - anlässlich des Jahreswechsels - zusammengetan und spielen Nummern aus den Einzelprogrammen der beiden, aber eben mit dialogverteilten Rollen. Und natürlich haben sie auch eine besonders schöne Silvesternummer für diesen Lachschlager neu geschrieben.
In ihrem Kabarett-Solo-Programm "Marathon" ist eines gewiss: zumindest der Schmäh rennt bei Angelika Niedetzky! Können Sie sich vorstellen, freiwillig 42,195 km zu laufen? Niemals? Aber Powershoppen, sonntägliche Businessmeetings oder ein jahrelanger Beziehungsmarathon ist kein Problem! Ausdauernd locker und herzerfrischend präzise stellt Niedetzky die Marathoniken des Alltags auf die Bühne und ist dabei um keinen mimischen Felgeaufschwung verlegen.
Die Stegreif-Show
Als Vorbild für das Impro-Comedy-Format dient das gleichnamige erfolgreiche Stegreifspiel aus den 80er Jahren - natürlich in die heutige Zeit verlegt. Jeden Samstag Nachmittag widmen sich Sektionschef Lafite und seine Gattin ganz Familie und Freunden und laden zur Jause. Immer mit dabei auch ihr Sohn Herbie und die gute Hausfee Frau Sokol . Es ist jedes Wochenende wie in einem Taubenschlag bei den Lafites, ein ständiges Kommen und Gehen. Es gibt Intrigen, Skandale und Überraschungen und jede Menge Spass!
Der Stegreifcharakter wird noch verschärft, indem die Schauspieler erst kurz vor der Sendung die Handlung erfahren. Außerdem versuchen mehrere Überraschungsgäste, die hinter der Bühne warten, "Die liebe Familie" aus dem Konzept zu bringen.
Gast: Andreas Steppan
Es ist eine Zeitenwende in der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Zum ersten Mal bekommen der Umweltschutz und die Ökologiebewegung Ende der 1970er Jahre eine zentrale Bedeutung. Staatliche Leuchtturmprojekte wie das Atomkraftwerk Zwentendorf oder das Donaukraftwerk Hainburg geraten in die Kritik. Plötzlich sind die Machthabenden mit dem starken Gegenwind der Zivilgesellschaft konfrontiert. Freda Meissner-Blau, ursprünglich SPÖ-Mitglied, wird zu eine der zentralen Figuren der neuen Ökologiebewegung. Sie und ihr Mann Paul Blau engagieren sich früh gegen Atomstrom. 1986 wird Meissner-Blau die "Grüne Alternative" in den Nationalrat führen. Ihr gegenüber stehen Kraftwerksbau-Befürworter wie der mächtige Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Anton Benya. Sie glauben an die Notwendigkeit zusätzlicher Kraftwerksbauten, um den österreichischen Wohlstand für die Zukunft abzusichern. Im Kampf für die Umwelt zeigt sich eine äußerst heterogene Bürgerbewegung aus verschiedenen politischen Lagern geeint in ihren Forderungen gegenüber der Regierung. Mit einer Reihe von Konfrontationen, die mit dem Polizeieinsatz in Hainburg 1984 ihren traurigen Höhepunkt erreichen. Letztlich kann die aktive Zivilgesellschaft ihre Ziele durchsetzen, die Proteste gegen Zwentendorf und Hainburg werden zu einem österreichischen Mythos. Folge 5 der vierten Staffel von "Österreich die ganze Geschichte" widmet sich einem Thema, das gerade heute einen zentralen Teil der gesellschaftspolitischen Diskussion darstellt.
Die 1980er Jahre: ein prägendes, turbulentes Jahrzehnt mit vielen gesellschaftlichen und politischen Höhen und Tiefen. Die Aufdeckung einer Reihe an Skandalen erschüttern die Republik. Neben dem "Noricum-Skandal", dem "Wein-Skandal", oder dem "AKH-Skandal" sind es vor allem die Verstrickungen des schillernden Unternehmers Udo Proksch, die zu Debatten über die Verhaberung zwischen Wirtschaft und Politik führen. Ein gesunkenes Schiff im indischen Ozean, sechs tote Menschen und der Vorwurf des Versicherungsbetrugs in Millionenhöhe - nur dank unnachgiebiger journalistischer Arbeit kommt der "Fall Lucona" in den 1980er Jahren ans Licht. Über Udo Prokschs berüchtigten "Club 45" singt auch bereits Falco, bevor er mit "Rock Me Amadeus" einen Welthit landet - der stilprägende Musiker wird zum internationalen Star und gibt dem Austropop eine neue Richtung. Zugleich taucht zu Anfang des Jahrzehnts eine mysteriöse Krankheit auf, die scheinbar vor allem homosexuelle Männer betrifft: AIDS. Konfrontiert damit wird die junge Hautärztin Judith Hutterer, bald zur Anlaufstelle vieler Betroffener und dabei selbst immer mehr Teil der Szene. Doch die öffentliche Meinung ist alles andere als mitfühlend. Schon bald ist von der "Schwulenpest" die Rede. Die Schwulenbewegung, die 1971 gerade erst die Entkriminalisierung der Homosexualität erringen konnte, leidet nun unter einem neuen fatalen Stigma. Bald ist die Immunschwäche eine der gefürchtetsten Krankheiten vor der vermeintlich niemand sicher ist - viele verlieren damals Freunde, Partner, Angehörige und geliebte Menschen. Folge 6 von "Österreich, die ganze Geschichte" blickt hinter den Vorhang der 1980er Jahre, mit alle ihren Skandalen und Schattenseiten, aber auch ihren Sensationen und Höhenflügen.