Hat Hitler sich erschossen, wie es die preußische Soldatenehre erforderte? Oder erhielt er von seinem treu ergebenen Diener den Fangschuss - nachdem er eine Giftkapsel zerbissen hatte? Hat Magda Goebbels ihre sechs Kinder selbst umgebracht, oder hat ein Arzt die Tat in ihrem Auftrag vollbracht? Autor Michael Kloft befragte die letzten noch lebenden Zeitzeugen.
Der Astrophysiker Harald Lesch bereitet Themen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen für die Zuschauer allgemein verständlich und mit einem Augenzwinkern auf.
Eine unterschätzte Gefahr: Asteroiden auf Kollisionskurs. Harald Lesch reist in einem virtuellen Raumschiff ins Sonnensystem, um herauszufinden, wie wir der Gefahr begegnen können. Millionen von Asteroiden vagabundieren durch unser Sonnensystem. Täglich fallen mehrere Tonnen Asteroidenstaub zur Erde. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns ein großer Brocken gefährlich wird. Doch trotz des Risikos sind Abwehrmaßnahmen bisher reine Theorie. Im Morgengrauen des 15. Februar 2013 erhellt ein Feuerball den Himmel über der russischen Kleinstadt Tscheljabinsk. Seine Druckwelle beschädigt Tausende Gebäude. Spätere Auswertungen zeigen: Hier war ein Asteroid von etwa 20 Metern Durchmesser beim Durchgang durch die Atmosphäre explodiert. Er war völlig unbemerkt auf Kollisionskurs gelangt, denn selbst die besten Teleskope können Asteroiden nur unter bestimmten Bedingungen erspähen. Die meisten Asteroiden im Sonnensystem ziehen ihre Bahnen weit entfernt von der Erde, im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Dort sind sie für uns keine Gefahr. Allerdings reicht schon ein kleiner Anlass, um das labile Gleichgewicht zu stören. Es ist vor allem Jupiter, der regelmäßig für gefährliche Unruhe sorgt, obwohl er 300 Millionen Kilometer vom Asteroidengürtel entfernt ist. Wann der nächste Asteroideneinschlag droht, kann niemand mit Sicherheit vorhersagen. Klar ist nur: Er wird kommen. Vorkehrungen für den Ernstfall sind bisher reine Theorie. Vielen scheint vor allem eine Lösung denkbar: den Asteroiden mithilfe eines Raumschiffs aus seiner Bahn lenken. Allerdings ist diese Methode nur bei kleinen oder noch weit entfernten Asteroiden wirkungsvoll. Bei akuter Gefahr bleibt nur, den potenziellen Killer mit Sprengungen aus seiner Bahn zu katapultieren oder ganz zu zerstören. Doch auch eine Sprengung birgt Risiken, denn Asteroid ist nicht gleich Asteroid. Je nach Beschaffenheit und Größe müsste ein Sprengsatz punktgenau platziert werden, um den Erfolg der Mission zu garantieren. Solche Manöver im Weltraum sind jedoch eine Herausforderung, wie die Bruchlandung des Philae-Landers auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko im November 2015 gezeigt hat. Im Zweifel bleibt nur eine Chance: eine bemannte Mission, deren Crew die richtige Platzierung des Sprengsatzes sicherstellen kann. Das Problem: Zurzeit existiert jedoch keine geeignete Rakete, die Menschen auch nur bis zum Mond bringen könnte. Was den Ingenieuren in den 1960er-Jahren gelang, scheint heute in weiter Ferne. Die immerwährende Gefahr eines Asteroideneinschlages sollte genügen, um die Weltgemeinschaft zur Entwicklung geeigneter Triebwerke zusammenzuschweißen. Doch die unberechenbare Gefahr, die in weiter Ferne scheint, genügt offensichtlich nicht für eine internationale Anstrengung. Die nötige Motivation könnte nun von unerwarteter Seite kommen: Privatunternehmen wie "Planetary Resources" oder "Deep Space Industries" wollen schon in etwa zehn Jahren Metalle wie Gold und Platin auf Asteroiden abbauen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Verlockung von Reichtümern die Entwicklung neuer Technologien beflügelt. Doch es bleibt die Frage: Wem gehört das Weltall? Die Nagelprobe wird der erste wirtschaftlich verlockende und erreichbare Himmelskörper sein. Ein Lehrstück internationaler Interessenkonflikte und des Kampfes um neue Ressourcen findet sich auf der Erde: die Antarktis. Dennoch braucht es eine globale Anstrengung, um im Ernstfall für eine Asteroidenabwehr die nötige Technologie zur Hand zu haben. Vielleicht bietet eine Vision dazu den Anlass: der bemannte Flug zum Mars. Vor mehr als 50 Jahren hatte der Traum vom ersten Menschen auf dem Mond Politiker wie Ingenieure beflügelt. Heute ist es der Traum vom Mars, der für den nötigen technologischen Schub sorgen und so die Menschheit vor einer kosmischen Bombe bewahren könnte.
Es ist, als würde die Welt einem geheimnisvollen Takt folgen. Die Planeten im Universum scheinen förmlich zu tanzen. Auch das Leben folgt einem unsichtbaren Dirigenten. Es gibt eine Kraft, der nichts und niemand entfliehen kann - weder die Planeten im Universum noch ein Nilpferd auf der Erde. Die Schwerkraft hält die Planeten nach einem festen Plan in Bewegung und bestimmt alles Leben auf der Erde. Harald Lesch begibt sich auf die Suche nach dem, was die Welt im Innersten zusammenhält. Dazu reist er an ungewöhnliche Orte. Auf einem Rummelplatz testet er die Gesetze der Schwerkraft. Keine andere Kraft der Physik kann so ein großes Vergnügen bereiten. Auf Lanzarote macht sich Harald Lesch auf zu einer Reise Richtung Mittelpunkt der Erde. Noch immer ist das Erdinnere ein Ort voller Geheimnisse. Die Hitze und der Druck machen es für Forscher nahezu unerforschbar. Und doch findet sich ausgerechnet hier der Schlüssel zu dem, was unsere Erde so viel lebenswerter macht als alle anderen Planeten. Die Erdanziehungskraft war auch für die Evolution des Lebens ein entscheidender Faktor. Dabei ist die Wirkweise der Schwerkraft bis heute ein Rätsel. Wissenschaftler beginnen erst nach und nach, diese allumfassende Kraft und ihren Einfluss besser zu verstehen. 2017 erlangten Forscher für den Nachweis von Gravitationswellen aus dem All - ausgelöst durch Ereignisse Millionen von Lichtjahren entfernt - den Nobelpreis. Die Kraft, die Planeten tanzen lässt und ohne die sich das Leben nicht so entwickelt hätte, wie wir es kennen, durchdringt das gesamte Universum. Harald Lesch zeigt auf eindrucksvolle Weise: Nichts entgeht ihrer Wirkung.
Die Zeitskalen des Universums sprengen unsere Vorstellungskraft. Harald Lesch blickt zurück auf 13,8 Milliarden Jahre kosmischer Geschichte, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind. Wir erfassen nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit, am unteren Ende der Zeitskala versagen die Sinne: Schnelle Vorgänge entziehen sich unserer Wahrnehmung. Und doch waren gerade Zeiträume außerhalb unseres Zeithorizonts für unsere Entstehung entscheidend. Bei Zirkusvorstellungen geraten wir ins Staunen. Die Bewegungen der Artisten sind oft so schnell, dass das Auge nicht folgen kann. Doch auch die Artisten selbst haben keine Supersinne. Wie schaffen sie es, die Kunststücke zu koordinieren? Modernste Kameratechnik hilft, die Bewegungen zu entschlüsseln. In der Natur gibt es Wesen mit echten Supersinnen. Schon eine Stubenfliege ist uns bei der Wahrnehmung von Bewegungen weit überlegen. Der Mensch erfasst nur etwa 20 Bilder pro Sekunde, eine Fliege 200 - sie sieht wie in Zeitlupe. Diese unterschiedlichen Sinnesleistungen wurden über die Jahrtausende von der Evolution geformt. Zeiträume zu erfassen, die über unsere Lebensspanne hinausgehen, war für unser Überleben nicht wichtig. Und doch versuchen wir heute, uns das Unvorstellbare vorstellbar zu machen. Stellt man die kosmische Geschichte in einem Jahr dar, ergibt sich ein erstaunliches Bild: Verortet man den Urknall in der Silvesternacht um Mitternacht, dann formte sich im Laufe des Frühlings unsere Milchstraße. Unsere Sonne und mit ihr die Erde entstanden Anfang September. Und der Mensch betrat erst am 31. Dezember die Bühne. Warum hat das so lange gedauert? Ein Blick auf die Bausteine des Lebens verrät, warum Milliarden von Jahren vergehen mussten, bis Leben möglich wurde. Es ist noch gar nicht lange her, dass solch astronomische Zeiträume undenkbar schienen. Noch im 17. Jahrhundert glaubte man, die Erde könne höchstens 6000 Jahre alt sein - dieser Zeitraum ließ sich aus der biblischen Stammtafel herauslesen. Doch ein Mann sollte den Blick auf viel größere Zeiträume eröffnen: Robert Hooke. Der Universalgelehrte war einer der Ersten, der das gerade erfundene Mikroskop dazu nutzte, einen genauen Blick auf das Leben zu richten. Seine Betrachtung von Ammoniten führte ihn auf die Spur einer geologischen Vergangenheit, die alle biblischen Zeitskalen sprengte. Doch es sollte noch weitere zwei Jahrhunderte dauern, bis eine Methode entdeckt wurde, die die genaue Bestimmung geologischer Zeitalter ermöglichte: die radiometrische Datierung. Dank dieser Methode wissen wir heute, wann etwa das Leben entstand: Spuren im Gestein in Nordkanada deuten darauf hin, dass die ersten Bakterien vor bereits vier Milliarden Jahren die Erde eroberten. Doch bis aus diesen Bakterien eine Vielfalt an Leben entstand, wie wir sie heute sehen, dauerte es noch drei weitere Milliarden Jahre. Was hat die Entwicklung verzögert? Forscher haben den Stoff in Verdacht, den wir atmen. Heute versuchen wir, immer mehr in immer kürzere Zeiträume zu pressen. Die Erfindung der modernen Mobilität, die automatisierte Fließbandarbeit und die digitale Revolution haben tatsächlich viele Dinge beschleunigt. Doch die Natur tickt auch heute noch auf den gleichen Zeitskalen wie vor Milliarden von Jahren - der Takt des Lebens lässt sich nicht beschleunigen. Im Großen Refraktor auf dem Potsdamer Telegrafenberg geht Harald Lesch den Fragen der Zeit nach. Das historische Gebäude beherbergt die erste speziell für Astrophysik errichtete Sternwarte und gehört zum Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam.
Es ist groß, schwer und gefräßig - das gewaltigste Monster in unserem Universum. Doch niemand weiß, was in seinem Inneren passiert. Harald Lesch begibt sich in den Sog des Schwarzen Lochs. Das erste direkte Bild eines Schwarzen Lochs wurde 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt, eine Sensation. Schwarze Löcher bleiben trotzdem rätselhaft. Manche glauben, sie könnten der Ursprung unserer Existenz sein. Doch was geschieht, wenn uns eins zu nahe kommt? Gegen Ende des Ersten Weltkrieges hat Karl Schwarzschild einen ungeheuerlichen Gedanken. Etwas im Universum könnte so schwer sein, könnte eine solche Anziehungskraft ausüben, dass es alles in seiner Umgebung verschlingt. Sogar Licht entkäme dieser Kraft nicht mehr. Karl Schwarzschild war Astronom und Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums in Potsdam - der Ort, an dem Harald Lesch die Sendereihe "Terra X - Faszination Universum" präsentiert. Inspiriert wurde Schwarzschild von Albert Einstein, dessen theoretische Erkenntnisse er weiterdachte. Seine Schlussfolgerungen, die den Weg zum Schwarzen Loch weisen, faszinieren noch Generationen nach ihm. Sowohl Forscher als auch Laien lassen sich von Schwarzen Löchern fesseln. Spielfilme und Romane spielen mit seiner unergründlichen Anziehungskraft, Sachbücher und Dokumentationen bauen auf den jeweiligen Wissensstand. Doch auch dann muss man irgendwann die Fantasie bemühen. Selbst Wissenschaftler gelangen an die Grenze der Erkenntnismöglichkeit. Das Schwarze Loch gibt keine Informationen preis. Das ist sein Wesen. Wenn selbst Licht nicht mehr entweichen kann, gibt es keine Chance, etwas aus dem Inneren zu erfahren. Aber selbst wenn man nicht weiß, was sich im Schwarzen Loch abspielt, kann man herausfinden, was mit den Dingen passiert, während sie in das Loch hineinfallen. Harald Lesch nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in die Nähe eines Schwarzen Lochs - so nah, wie es Experten eben können. Die Wirkung von Schwarzen Löchern lässt sich beobachten und messen. So erfordert die Entdeckung des Unsichtbaren ungewöhnliche Detektivarbeit. Ein seltsames Bewegungsmuster mehrerer Sterne im Zentrum unserer Galaxie brachte Forscher in den 1990er-Jahren auf die Spur eines solchen Gravitationsmonsters. Die einzige Erklärung für die Beobachtung der Sternenbewegungen: Im Zentrum der Milchstraße muss sich ein gewaltiges - ein supermassives - Schwarzes Loch verbergen, das Sterne auf ihre Bahnen zwingt. Es ist für viele ein beunruhigender Gedanke, dass sich ein solches Monster im Herzen unserer Galaxie befindet. Noch überraschender ist die Entdeckung, dass sich im Zentrum jeder untersuchten Galaxie ein solches gefräßiges Gravitationsmonster befindet. Könnte es sein, dass erst ein Schwarzes Loch die Entstehung von Galaxien ermöglicht? Dann würden wir unsere eigene Existenz letztlich der Kraft eines Schwarzen Lochs verdanken. In "Terra X - Faszination Universum" spürt Harald Lesch diesen Fragen nach. Trotz aller Rätsel: Schon was man bisher über Schwarze Löcher weiß, sprengt alles, was wir uns überhaupt vorstellen können. Es ist eine Reise an den Rand der erkennbaren Wirklichkeit und darüber hinaus ins Fantastische.
Die Weiten des Universums scheinen grenzenlos, unser Verstand aber kann Unendlichkeit nicht erfassen. Gibt es vielleicht doch eine Grenze? Harald Lesch wagt den Blick zum Rand der Welt. Seit der Antike versuchen Forscher, die Grenzen der Welt auszuloten. Auch wenn wir nicht beliebig weit reisen können, unser Forscherdrang kennt keine Grenzen. Mit modernen Teleskopen blicken wir so tief ins Universum wie nie zuvor: Was zeigen sie vom Rand der Welt? Die weiteste Reise ins All, die einem Menschen je gelungen ist, ging gerade einmal bis zum Mond. Weiter sind nur unbemannte Sonden gekommen - allen voran die Voyager-Sonden. Seit über 40 Jahren sind sie unterwegs und senden noch immer Informationen vom Rand unseres Sonnensystems zur Erde. Doch selbst diese Sonden werden noch mindestens 40.000 Jahre brauchen, um in die Nähe des nächsten Sterns zu gelangen. Weder wir noch unsere technischen Stellvertreter können die Weiten des Alls je vor Ort erkunden. Lässt sich allein durch den Blick in den Himmel die Größe des Alls bestimmen? Schon im antiken Griechenland gelang es dem Gelehrten Eratosthenes, die Größe der Erde zu bestimmen, ohne sie je zu bereisen. Alles, was er dazu brauchte, waren Sonnenschein und eine gute Beobachtungsgabe. Doch der Blick in den Nachthimmel täuscht: Die Sterne scheinen sich wie auf einer Kuppel über uns zu drehen. Noch im 16. Jahrhundert glaubten selbst die Gelehrten, die Sterne würden auf kristallenen Sphären um die Erde kreisen. Ein Mann, der diese Vorstellung zu bezweifeln wagte, bezahlte seine Weitsicht mit dem Leben. Doch Giordano Brunos Idee eines unendlichen Universums war nicht unbegründet. Zu Brunos Zeiten war es unmöglich, seine Vorstellung zu beweisen. Es fehlte eine Messlatte, mit der man die Entfernungen zu den Sternen hätte bestimmen können. Selbst Anfang des 20. Jahrhunderts glaubten Astronomen noch immer, unsere Milchstraße sei die einzige Galaxie im Universum. Erst die Arbeit einer klugen Frau sollte daran etwas ändern: Henrietta Swan Leavitt. Sie durfte, wie viele ihrer Zeitgenossinnen, nur wissenschaftliche Hilfsarbeiten übernehmen. Sie zählte Sterne auf Fotoplatten und lieferte den Astronomen die Daten zu. Bei der mühsamen Auswertung unzähliger Abbildungen des Himmels fiel ihr etwas auf: Bestimmte Sterne zeigten Besonderheiten. Henrietta Swan Leavitt lieferte mit ihrer Beobachtung die Grundlage für die Vermessung des Universums. Moderne Teleskope vermessen den Kosmos immer genauer. Ein Teleskop blickt dabei so tief wie kein anderes zuvor: das Hubble-Weltraumteleskop. Könnte es auch Botschaften vom Rand des Universums übermitteln? Wie einst Eratosthenes wollen Astronomen die Größe des Kosmos bestimmen, ohne ihn mit eigenen Augen ganz sehen zu können. Harald Lesch folgt ihren Überlegungen bis an den Rand der Erkenntnis.
Unter Milliarden von Sternen hat einer für uns besondere Bedeutung: Die Sonne bestimmt das Schicksal der Erde. Doch kosmische Mächte nehmen Einfluss auf unseren Glücksstern - und auch auf uns. Immer wieder gerät die Sonne in Wallung. Dann drohen gewaltige Stürme geladener Teilchen, die unserer modernen Welt erheblichen Schaden zufügen. Niemand weiß genau, was die Sonne aufbrausen lässt. Eine Theorie gibt bestimmten Planetenkonstellationen eine Mitschuld. Polarlichter sind ein beeindruckendes Schauspiel an den Polen der Erde. Wenn sie, wie im Jahr 1859, allerdings in New York oder Havanna zu sehen sind, dann ist irgendetwas Außergewöhnliches geschehen. Kurzschlüsse durchzuckten damals Telegrafendrähte und lösten zahlreiche Brände in den USA und Europa aus - und das in einer Zeit, als der Telegraf gerade 15 Jahre alt war. Ein Stromnetz gab es praktisch noch nicht. In einer gigantischen Eruption hatte die Sonne geladene Teilchen mit einer Geschwindigkeit von 1000 Kilometern pro Sekunde Richtung Erde geschleudert. Dieser Sonnensturm war so heftig, dass die Teilchen das irdische Magnetfeld durchdrangen. Heute hätte ein Sonnensturm dieser Stärke katastrophale Konsequenzen für unsere stromabhängige und zunehmend vernetzte Welt. Schützen können wir uns nur, indem wir lernen, Sonnenstürme vorauszusehen, und herausfinden, wie es zu den Eruptionen kommt. Vor 150 Jahren ist der Schweizer Astronom Johann Wolf einer der Ersten, der einen Rhythmus der Sonnenaktivität erkennt. Wolf lebt für die Forschung. Im brandneuen Refraktor der Sternwarte Zürich verbringt er endlos viele Stunden. Denn ein Phänomen lässt ihn nicht los: Die dunklen Stellen auf der Sonnenoberfläche, die sogenannten Sonnenflecken, scheinen sich in einem Elf-Jahres-Zyklus zu vermehren und wieder zu verschwinden. Immer, wenn es viele Sonnenflecken gibt, ist die Sonne besonders aktiv. Dieser auffällig gleichmäßige Rhythmus kann kein Zufall sein, und Wolf glaubt, die Antwort gefunden zu haben: Jupiter muss die treibende Kraft hinter der schwankenden Sonnenaktivität und den Sonnenflecken sein. Der größte Planet unseres Sonnensystems umkreist unser Zentralgestirn in 11,9 Jahren. Wolfs These: So, wie der Mond die Gezeiten auf der Erde verursacht, erzeugt Jupiter Gezeitenkräfte, die an der Oberfläche der Sonne zerren. Damals wurde Wolf für seine Ideen belächelt, denn sie klangen wenig wissenschaftlich und zu sehr nach Astrologie. Heute sieht das anders aus: Durch die Analyse von Eisbohrkernen aus Grönland haben Forscher neben dem Elf-Jahres-Zyklus weitere Zyklen entdeckt, in denen die Sonnenaktivität noch wesentlich deutlicher schwankt. Das Überraschende: Die neu entdeckten Zyklen passen genau zu bestimmten Konstellationen der Planeten. Nicht Jupiter allein, alle Planeten gemeinsam wirken auf die Sonne. Unser "Guter Stern" wird dadurch angeregt, Strahlungsblitze mit der Kraft von einer Milliarde Wasserstoffbomben freizusetzen. Verhindern lässt sich das nicht. Kann es eine verlässliche Vorhersage geben? Es ist die schier unendliche Kraft der Sonne, die Leben erst möglich macht. Doch diese Kraft kann auch zur Bedrohung werden. Harald Lesch zeigt die himmlischen Kräfte, die unser Schicksal auf der Erde mehr bestimmen, als uns lieb ist.
Unfassbar viele Sterne, unzählige Möglichkeiten: durchaus denkbar, dass es irgendwo da draußen Aliens gibt. Wie können wir sie finden - und sie uns? Oder gab es schon einen ersten Kontakt? 1990 ist Belgien im Ufo-Fieber. Unbekannte Flugobjekte werden vom Radar erfasst, und Tausende Augenzeugenberichte rufen selbst das Militär auf den Plan. Rätselhafte Signale werden als Botschaften Außerirdischer gedeutet. Forscher verfolgen die Spuren bis ins All. Manchmal trifft es sogar Profis: Als 1969 die Besatzung von Apollo 10 den Mond umrundete, hatte sie ein Erlebnis der besonderen Art. Ihre Mutmaßung, Botschaften von Außerirdischen empfangen zu haben, blieb viele Jahre in den NASA-Archiven unter Verschluss. Aber auch seriöse Wissenschaftler halten Aliens für möglich. Schließlich gibt es allein in der Milchstraße über 100 Milliarden Sterne, die meisten umgeben von Planeten. Doch es ist unmöglich, jeden möglichen Kandidaten zu untersuchen. Vermeintliche Hinweise auf Außerirdische sind daher Zufallsfunde. So auch ein Signal, das 1977 mit einem Radioteleskop in Ohio aufgefangen wurde. Auf dem Computerausdruck, der das auffällige Signal dokumentiert, notierte der Forscher "Wow!". Noch heute grübeln Forscher darüber, ob das sogenannte Wow-Signal eine Botschaft Außerirdischer war. Es war nicht das erste Mal, dass ein Forscher glaubte, das Signal einer außerirdischen Intelligenz empfangen zu haben. Nikola Tesla, ein genialer Wissenschaftler, war schon lange zuvor überzeugt, Kontakt mit Marsianern zu haben. Tatsächlich hatte er außerirdische Signale aufgefangen, nur - wie man inzwischen weiß - kamen sie nicht vom Mars. Mit Außerirdischen in Kontakt zu treten, ist ein alter Menschheitstraum. Der deutsche Mathematiker Carl Friedrich Gauß machte sich bereits vor etwa 200 Jahren konkrete Gedanken dazu. Er setzte darauf, dass die Mathematik die universelle Sprache im Weltall sei und außerirdische Intelligenzen entsprechende Botschaften verstünden, wenn man sie nur in geeigneter Weise übermittelte. Mithilfe von Raumsonden, wie den Voyager-Sonden, schickte man später ausgefeilte Nachrichten ins All. Tatsächlich sendet die Erde bereits einige Millionen Jahre ohne menschliches Zutun eine entscheidende Nachricht ins Universum: Auf diesem Planeten gibt es höher entwickeltes Leben. Der Hinweis findet sich versteckt im Sonnenlicht, das unsere Atmosphäre durchdringt. Wurde die Nachricht schon von Aliens entdeckt? Manch einer ist der Überzeugung, dass Außerirdische der Erde schon längst einen Besuch abgestattet haben. Hinweise auf solche Besucher sollen sich im Geheimwissen von Urvölkern wie den Dogon in Mali finden. Und schließlich: Was ist dran an den unzähligen Ufo-Meldungen aus der jüngeren Vergangenheit? Mithilfe der Wissenschaft lassen sich selbst Berichte von Entführungen durch Außerirdische analysieren. Harald Lesch untersucht den Ufo-Glauben mit wissenschaftlichem Blick. Und er stößt dabei auf einen Kontakt, der vielleicht tatsächlich stattgefunden hat. Auch wenn dieser anders ausgesehen haben dürfte, als es die meisten Science-Fiction-Filme nahelegen.
Immer mehr Technik nimmt von unserem Alltag Besitz. Viele fühlen sich von der Entwicklung abgehängt. Was muss Bildung leisten, damit wir mit technischen Errungenschaften Schritt halten? Ob Glühbirne oder Smartphone, die Masse der von Menschen erzeugten Gegenstände übersteigt heute erstmals die der Lebewesen auf Erden. Harald Lesch zeigt, wie es gelingt, technische Entwicklungen so zu nutzen, dass wir von ihnen profitieren und nicht überrollt werden. Unser Leben ist ohne Technik nicht denkbar - und doch macht sie vielen Angst. Mit Technik schaffen wir uns gewaltige Möglichkeiten, aber auch mehr und mehr Abhängigkeiten. Heute sind wir von Dingen umgeben, von denen wir nicht wissen, wie sie funktionieren, wie sie aufgebaut sind und was in ihnen steckt. Und doch haben wir uns mit ihrer Hilfe neue Möglichkeiten erschlossen, um unsere Welt zu erkunden und zu gestalten. Harald Lesch führt uns zu den Pionierleistungen bei der Erforschung der Tiefsee und den aktuellen Herausforderungen bei der Erkundung des Weltalls. Dank technischer Errungenschaften lassen sich die Grenzen der bekannten Welt immer weiter hinausschieben. Wissenschaft und Technik verändern unser Bild von der Welt. Und: So wie die Welt sich ändert, ändern sich auch die Anforderungen an Wissenschaft und Technik. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, wie es Persönlichkeiten - beispielsweise Alexander von Humboldt - gelang, Technik so zu nutzen, dass Wissenschaft und Gesellschaft davon profitierten und neue Erkenntnisse möglich wurden. Wie gestalten wir Technik, damit sie uns auch künftig als Werkzeug dient und hilft, die Grenzen unseres Wissens zu erweitern? Und welches Wissen ist erforderlich, damit neue Technik nicht zu Überforderung führt? Zu schnell, zu kompliziert, zu übermächtig - so werden neue technische Entwicklungen oft wahrgenommen. Harald Lesch geht der Frage nach, ob wir nicht irgendwann an eine Grenze stoßen, die uns zwangsläufig vor unseren eigenen Entwicklungen kapitulieren lässt. In Sachen Geschwindigkeit und Genauigkeit können wir mit der Leistung von Maschinen schon längst nicht mehr mithalten. In dieser Konkurrenz sind wir, ist unser Gehirn längst abgehängt. Doch wir verfügen über Qualitäten, die von keiner Maschine, keinem Computer erreicht werden: Flexibilität, Kreativität und Lernfähigkeit. Harald Lesch geht der Frage nach: Was muss ich tun, was muss ich wissen, welche Bildung brauche ich, um die Technik als das Werkzeug zu begreifen, das uns dient und uns nicht beherrscht? Schließlich ist für ihn klar: Computer lösen keine Probleme, sie haben keine!
Alle naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen dagegen - und trotzdem: Der Glaube an die Astrologie ist seit Jahrtausenden ungebrochen. Haben die Sterne doch Macht über uns? Der Glaube an die Kraft der Sterne wurde bereits vor über 3000 Jahren von den Babyloniern formuliert. Ihr Leitsatz "Wie im Himmel, so auch auf der Erde" gilt in der Astrologie noch heute. Könnten Ereignisse im Kosmos wirklich auf der Erde von Bedeutung sein? Für die einen ist Astrologie einfach Humbug, andere glauben an eine Verbindung zwischen Himmel und Erde. Wenn der Mond die Meere bewegt, könnten nicht auch andere Himmelskörper einen Einfluss auf uns haben? Die Babylonier erstellten noch keine persönlichen Horoskope, sondern versuchten, aus den Konstellationen am Himmel das bevorstehende Schicksal ihres Staates herauszulesen. Diese himmlischen Muster waren für die babylonischen Astronomen die Zeichen der Götter. Persönliche Horoskope wurden zum ersten Mal im alten Rom erstellt. Astrologie war im Alltag angekommen. Römer, die sich die teuren Horoskope leisten konnten, besuchten Ärzte und sogar Friseure nur dann, wenn die Sterne günstig standen. Auch in China fragen die Menschen seit jeher die Sterne um Rat. Im Gegensatz zu westlichen Horoskopen steht für Chinesen allerdings nicht jeder Monat in einem anderen Zeichen, sondern jedes Jahr. Alle zwölf Jahre wiederholt sich der chinesische Tierkreis-Zyklus, weil sich das Horoskop an der zwölf Jahre währenden Umlaufbahn des Jupiters um die Sonne orientiert. Viele Chinesen richten private Ereignisse genauso wie finanzielle Entscheidungen und Firmengründungen nach dem astrologisch günstigen Zeitpunkt aus. Das Besondere: Anders als in der westlichen Welt gehört die Astrologie in China bis heute ganz offen zum Alltag. In Europa wurde die Astrologie erst zur Streitfrage, als sich das Christentum durchgesetzt hatte. Sie stand im Widerspruch zum Glauben an nur einen allumfassenden Gott. Eigentlich wollte die Kirche nichts mit der Sternendeutung zu tun haben, aber selbst unter den großen Theologen herrschte keine Einigkeit, wie mit der vermeintlichen Macht der Sterne umzugehen sei. Im 16. Jahrhundert stand die Kirche vor einer Erneuerung ihrer Glaubenssätze, der Reformation. Einer der wichtigsten Vertreter dieser Bewegung, Martin Luther, lehnte die "Sternenkücker", wie er die Astrologen verächtlich nannte, ab. Aber ausgerechnet Luthers engster Mitstreiter, Philipp Melanchthon, war ein bekennender Astrologie-Anhänger. Der renommierte Theologe lehrte das Fach Astrologie sogar an der Universität von Wittenberg. Sein Glaube an die Macht der Sterne ging so weit, dass er das Geburtshoroskop Luthers fälschte, um ihn in einem günstigen Licht darzustellen. Denn Luthers tatsächliches Horoskop zeichnete das Bild eines griesgrämigen Stubenhockers, das nicht zu der schillernden Galionsfigur der Reformation passte. Astrologie blieb auch nach der Reformation populär, selbst unter anerkannten Wissenschaftlern. Auch der geniale Astronom und Mathematiker Johannes Kepler erstellte im 17. Jahrhundert Auftragshoroskope. Der große Feldherr Wallenstein ließ sich regelmäßig von Kepler die Zukunft aus den Sternen lesen. War das Horoskop nicht günstig, so reklamierte er. Gleichzeitig wollte Kepler die Astrologie auf ein wissenschaftliches Fundament stellen - vergeblich. Doch in den persönlichen Auftragshoroskopen erkannte Kepler eine Komponente, die bis heute wirksam ist: Psychologie. Der Astrophysiker Harald Lesch stellt die Thesen der Astrologen auf den wissenschaftlichen Prüfstand und macht sich auf die Suche nach den Ursprüngen der Astrologie. Von einer Astrologin lässt er sich sein persönliches Horoskop erklären und erfährt dabei viel über sich selbst und die Macht der Astrologie.
Die Flut an Informationen wird immer größer. Die neuen Medien drohen uns zu überfordern. Was muss man heute wirklich wissen? Harald Lesch findet einen Weg durch das Labyrinth des Wissens. Früher fand das Wissen der Welt Platz in einem Bücherregal. Heute umfasst das Internet Milliarden Webseiten, jährlich wächst die Datenmenge schneller. Die Lösung der großen Fragen von Gegenwart und Zukunft findet sich aber nicht in Milliarden von Google-Links. Die Welt verändert sich schneller, als wir dem Neuen folgen können. Verbunden mit dem Gefühl der Überforderung macht sich die Sorge breit, den Herausforderungen der Zukunft nicht gewachsen zu sein. Doch das Problem ist nicht neu. Zu allen Zeiten gab es Entwicklungen, die die Menschen überforderten. Ein Blick in die Vergangenheit kann daher aufschlussreich sein: Wie gelang es früher Menschen, mit umwälzenden Neuerungen umzugehen? Und wie konnte man sich durch neues Wissen und neue Weltsichten für die Zukunft wappnen? Es gibt Strategien und Fähigkeiten, die dabei helfen, sich im Labyrinth von neuem Wissen nicht zu verirren und sich nicht verunsichern zu lassen. Am Beispiel dreier Persönlichkeiten der Vergangenheit - Nikolaus Kopernikus, Charles Darwin und Sigmund Freud - macht Harald Lesch deutlich, worauf es in Phasen großer Umbrüche ankommt: vor allem auf den inneren, individuellen Kompass. Bildung ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Damit ist nicht die pure Ansammlung von Wissen gemeint. Es geht um Fähigkeiten wie Mut, Neugierde und Kreativität, um sich in einer ständig wandelnden Umgebung zu orientieren und neue Herausforderungen zu bestehen. Bildung heißt daher insbesondere auch, diese Fähigkeiten zu schulen. In "Terra X - Faszination Universum" zeigt Harald Lesch, wie erhellend der Blick in die Vergangenheit ist, wenn es darum geht, sich den große Fragen der Gegenwart zu stellen. Welches Wissen, welche Bildung brauchen wir, um in der Informationsflut die Orientierung nicht zu verlieren und Fakt von Fake zu unterscheiden? Welche Voraussetzungen brauchen wir, um bei wichtigen Zukunftsfragen - wie etwa der Anwendung von Gentechnik - mitreden zu können? Harald Lesch macht deutlich: Der Zugang zu der unüberschaubaren Menge an Informationen ist dafür nicht unbedingt der entscheidende Faktor.
Das Leben auf der Erde hängt am Licht unserer Sonne. Doch könnten wir dank moderner Technik auch ohne unseren guten Stern überleben? Harald Lesch versucht, diese Frage zu ergründen. Wie lebenswichtig die Sonne ist, zeigt sich, wenn sie fehlt. Vulkanausbrüche und Kometeneinschläge haben die Sonne schon mehrfach in der Geschichte mit Staub verhüllt - und so ganze Arten ausgelöscht. Könnte der Mensch das Fehlen der Sonne meistern und gar ihr Ende überleben? Fast alle Kulturen der Welt verehrten die Sonne aufgrund ihrer Bedeutung für das Leben. Sonnenfinsternisse galten als göttliche Zeichen. Doch schon in der Steinzeit gab es Bemühungen, den Lauf der Sonne und den Rhythmus ihrer Finsternisse zu entschlüsseln. Denn wer das Schwinden des Sonnenlichts vorhersagen konnte, erlangte Macht. Das Verständnis der Himmelsmechanik erreichte im antiken Griechenland einen Höhepunkt. Doch zu Beginn des 19. Jahrhunderts sollte ein ungewöhnlicher Fund am Meeresgrund unsere Vorstellung von den Fertigkeiten der alten Griechen revolutionieren. Spätestens die moderne Astronomie hat die Sonne endgültig von ihrem göttlichen Thron gestürzt. Doch noch immer gebietet unser Zentralgestirn Ehrfurcht. Denn die Sonne ist ein Feuer spuckender Gigant aus glühend heißem Plasma. Sie macht es den sonnennahen Planeten beliebig schwer, eine lebensfreundliche Atmosphäre zu schaffen. Nur die Erde hat diese Aufgabe gemeistert. Denn sie schlägt die Sonne mit ihren eigenen Waffen. Die Tiefsee, in die nie ein Sonnenstrahl vordringt, sei ein lebensfeindlicher Ort - so glaubte man lange. Doch moderne Expeditionen enthüllten eine Welt voller Leben. Einige Tiefseewesen haben das scheinbar Unmögliche gemeistert: Sie haben eine alternative Energiequelle gefunden. Und das fehlende Licht machen sie einfach selbst. Die Tiefseewesen nutzen Chemolumineszenz, um Licht ins Dunkel zu bringen. Der Mensch hat einen anderen Weg gewählt: Elektrizität. Ihre Erforschung hat manche Wissenschaftler in Lebensgefahr gebracht. Andere haben alles darangesetzt, Profit aus ihren Entdeckungen zu ziehen. Unter ihnen Thomas Edison. Anders, als viele glauben, ist er nicht der wahre Erfinder der Glühbirne. Und doch ist sein Ruhm nicht unbegründet. Dank Elektrizität muss sich der Mensch heute nicht mehr nach dem Lauf der Sonne richten. Auf ihre Energie sind wir aber nach wie vor angewiesen. Doch selbst diese Abhängigkeit soll eines Tages überwunden werden: indem wir die Sonne auf die Erde holen. Die Grundlagen für dieses Projekt wurden schon vor 100 Jahren von Albert Einstein gelegt. Das Zauberwort: Kernfusion. Doch kann der Mensch die titanischen Kräfte, die in der Sonne wirken, tatsächlich bändigen? Auch wenn die Bemühungen des Menschen angesichts der Übermacht der Sonne müßig scheinen, eines Tages könnten sie das Überleben der Menschheit sichern. Denn schon in einer Milliarde Jahren beginnt die Sonne ihren Todeskampf - auf der Erde wird es dann ungemütlich. Die einzige Überlebenschance: die Flucht ins All. Doch um die Herausforderungen interplanetarer Raumfahrt zu meistern und andere Himmelskörper zu besiedeln, werden wir all die Erfahrungen benötigen, die wir beim Versuch, uns von der Sonne zu emanzipieren, gewonnen haben. Nur als Meister des Sonnenlichts können wir das Universum erobern. Harald Lesch zeigt, welche Facetten des Sonnenlichts der Mensch bereits gemeistert hat und welche Herausforderungen ihm noch bevorstehen.
Leuchtende Diamantplaneten, lichtfressende Gasriesen - die Vielfalt im All ist scheinbar unendlich. Ist es möglich, dass es irgendwo im All auch eine zweite Erde gibt? Auf der Suche nach Sonnensystemen, die dem unseren gleichen, entdecken Astronomen immer wieder neue, geheimnisvolle Welten, die die Wissenschaftler verblüffen. Doch bislang haben sie noch kein Solarsystem gefunden, das Ähnlichkeiten zu unserer Welt aufweist. Seit Jahrzehnten halten Astronomen Ausschau nach einem Planeten, der unserer Erde in seiner Beschaffenheit nahekommt. Gibt es in den Weiten des Alls Planeten wie die Erde, oder ist unser Heimatplanet mit seinen vielfältigen Lebensformen doch einzigartig? 2016 machen Forscher eine Entdeckung: Der Planet, der der Erde am ehesten ähnelt, ist Proxima b, der den der Sonne nächstgelegenen Stern Proxima Centauri umkreist. Seine Nachtseite ist tiefgefroren, und seine Tagseite ähnelt einer verbrannten Wüste. Aber zwischen diesen Zonen, vermuten Wissenschaftler, könnte es einen schmalen Streifen geben, der sich um den gesamten Planeten zieht. Dort würde zwar immer Dämmerung herrschen - aber unter den richtigen Umständen könnte dort Leben möglich sein. Wie werden Sterne geboren, welche Gefahren gehen von Schwarzen Löchern aus, und wie funktioniert das Universum wirklich? Diese Wissenschaftsreihe nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise in die Tiefen des Kosmos. Jede Folge befasst sich mit einem spannenden Themengebiet der Astronomie und zeigt Errungenschaften der modernen Weltraumforschung. Von fernen Sonnensystemen über Dunkle Materie bis zu den Elementen, die vor vielen Milliarden Jahren entstanden sind. Die Geschichte des Universums liegt oft unter Alltäglichem verborgen.
Magnetfelder helfen Sonnen, zu zünden. Sie formen Galaxien und halten Materie zusammen. Ohne diesen kosmischen "Leim" gäbe es weder Sterne, Planeten noch Menschen und Licht. Die treibende Kraft bei der Sternenentstehung ist die Gravitation. Aus verdichteter Materie formt sich im Zentrum ein Stern, um den weitere Materie kreist. Doch erst ein Magnetfeld ermöglicht die Zündung der Kernfusion, die den Stern zum Leuchten bringt. In diesem Film erklären Astronomen die Rolle des Magnetismus bei der Entstehung von Sternen und beschreiben exotische Objekte im Universum und gewaltige kosmische Ereignisse. Diese lassen den Magnetismus als kosmische Kraft in einem neuen Licht erscheinen.
Hell und energetisch wie sonst nichts im Universum: Supernovä sind gigantische Explosionen, die den Kosmos zum Leuchten bringen. Für massereiche Sterne der Tod, für andere das Leben. Bei der Explosion werden unbeschreiblich große Energiemengen frei. Es entstehen lebenswichtige Elemente: Eisen in unserem Blut oder Kalzium in unseren Knochen - die Bausteine der menschlichen Biologie würden nicht existieren ohne die Explosionskraft der Supernova. Vom Tag seiner Entstehung bis zu seinem Ende wird ein Stern von sich widerstrebenden Kräften beherrscht. Was bei derart heftigen Sternexplosionen passiert und wie sie die Grundelemente des Lebens formen, erklären Wissenschaftler wie Astronomie-Professor Alexei Filippenko von der University of California, Berkeley.
Am Rande des Sonnensystems - Eine Reise durch Raum und Zeit
USA 2015
45'
Eisige Felsobjekte, riesige magnetische Blasen und gefährliche Strahlen - die äußere Grenze unseres Sonnensystems. Was dort geschieht, ist entscheidend für das Überleben auf der Erde. Wissenschaftler machen eine Reise durch die geheimnisvollen Tiefen unseres Sonnensystems. Mit leistungsstarken Teleskopen und Raumsonden loten sie die Grenzen neu aus. Was verbirgt sich jenseits der Heliopause? Könnte ein bislang unentdeckter "Brauner Zwerg" die Gravitationsverhältnisse in der Oortschen Wolke so durcheinanderwirbeln, dass gefährliche Geschosse Richtung Erde gefeuert werden? Wissenschaftler suchen nach Antworten - am äußersten Rand des Sonnensystems.
Ursprung des Lebens - Eine Reise durch Raum und Zeit
USA 2015
45'
Das Leben auf der Erde und die Sterne über uns sind untrennbar miteinander verbunden. Doch wie entstand das Leben aus den kleinsten Bausteinen - den Atomen? Wissenschaftler gehen dem Ursprung des Lebens auf den Grund. Die Reise der Atome erstreckt sich über Zeit und Raum. Wie kamen diese chemischen Bausteine letztlich zusammen, um Leben zu schaffen? Die Antwort hierauf ist umstritten. Gab es seltsame vulkanische Brutstätten unter dem Meer - oder kam das Leben vielleicht doch von einem anderen Planeten? Stammen wir von Außerirdischen ab? Und könnte es da draußen noch andere Lebensformen geben, die die gleichen Fragen über ihren Ursprung stellen? Wissenschaftler versuchen, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Sonnensysteme, die zerfetzt werden, Planeten, die in Sekundenbruchteilen verglühen - überall im Universum werden Himmelskörper von Sternen wie den Supernovae ausgelöscht. Bei Sternen wie der Sonne kommt es gegen Ende ihrer Entwicklung zu einem dramatischen Anstieg von Radius und Leuchtkraft. Je größer ein solcher Himmelskörper ist, desto gewaltiger ist die Supernova-Explosion. Der Todesstern von "Star Wars" dürfte vielen Science-Fiction-Fans ein Begriff sein. Doch mit der realen Gefahr, die von Supernovae ausgeht, hat das wenig zu tun. Denn die Zerstörungskraft der sterbenden Sterne übertrifft mit ihrer Energie fast alles, was die Astronomen im Weltall beobachten. Robotische Teleskope registrierten 2015 eine helle Explosion, von der aufgrund ihrer Helligkeit zunächst angenommen wurde, dass sie von einer nicht allzu weit entfernten Supernova stammte. Doch weitere Analysen ergaben eine Distanz von 3,8 Milliarden Lichtjahren. Ihre Leuchtkraft entsprach der von über 550 Milliarden Sonnen, womit sie der momentane "Supernova-Rekordhalter" ist. Mit der Explosion wurden unzählige Himmelskörper mit ausgelöscht. Die Forscher nannten dieses Ereignis ASASSN-15lh - angelehnt an das englische Wort "assassin": Attentäter, Mörder. Wie werden Sterne geboren, welche Gefahren gehen von Schwarzen Löchern aus, und wie funktioniert das Universum wirklich? Diese Wissenschaftsreihe nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise in die Tiefen des Kosmos. Jede Folge befasst sich mit einem spannenden Themengebiet der Astronomie und zeigt Errungenschaften der modernen Weltraumforschung. Von fernen Sonnensystemen über Dunkle Materie bis zu den Elementen, die vor vielen Milliarden Jahren entstanden sind. Die Geschichte des Universums liegt oft unter Alltäglichem verborgen.
Im Sonnensystem erschaffen Vulkane dynamische Welten. Planeten und Monde, beherrscht von Feuer und Eis. Fremde Landschaften mit gigantischen Vulkanen, deren Eruptionen bis ins All reichen. Von entfernten Monden im Schatten eisiger Riesen bis zu unserer Erde. Dort hat tektonische Aktivität die Entwicklung und den Fortbestand von Leben ermöglicht. Auf der Suche nach Spuren von Leben an anderen Orten müssen wir verstehen, was Vulkanwelten aktiv macht. Der erste Halt ist der Mars. Auf seiner Oberfläche befinden sich die größten Vulkane im Sonnensystem. Sie sind vor langer Zeit erloschen - nur warum? Ungewöhnliche sechseckige Felsformationen inmitten von uralten Lavaströmen auf dem Mars geben einen spannenden Hinweis darauf. Vom Mars geht es weiter in das Reich von Jupiter und seiner vielen Monde. Unter ihnen befindet sich der vulkanisch aktivste Planet unseres Sonnensystems: Io. Der winzige Mond hätte seine innere Hitze schon lange verloren haben sollen, doch Io ist so aktiv, dass riesige Rauchfahnen aus seiner Oberfläche ausbrechen. Jenseits von Jupiter scheint es keine weiteren Welten mit geschmolzenem Gestein zu geben, das an die Oberfläche austritt. Raumsonden haben jedoch Hinweise auf Eisausbrüche gefunden. Der winzige Mond Enceladus umkreist Saturn mit einer glitzernden, gefrorenen Eishülle. Unter ihr könnten alle Zutaten für die Entwicklung von Leben vorhanden sein. Eisvulkane wurden sogar jenseits des Saturns entdeckt, auf Neptuns gefrorenem Mond Triton. Das macht ihn zur am weitesten entfernten aktiven Vulkanwelt, die in unserem Sonnensystem bisher entdeckt wurde. Die letzte Vulkanwelt liegt ganz in unserer Nähe: Venus. Unser Nachbarplanet ist von einer Reihe seltsamer und exotisch geformter Vulkane bedeckt. Aber die heiße Welt ist schwer zu erforschen, sodass lange unklar war, ob einer ihrer 85.000 Vulkane noch aktiv ist. Aktuelle Daten liefern neue Hinweise. Eine Reise zu den rätselhaften und vielfältigen Welten im Sonnensystem. Zahlreiche Weltraummissionen erkunden unsere kosmische Nachbarschaft. Sie liefern spektakuläre Bilder und neue Erkenntnisse.
Jenseits der Planeten verbergen sich Welten, eingehüllt in Dunkelheit. Außerhalb der Reichweite selbst der stärksten Teleskope liegen kaum erforschte, geheimnisvolle dunkle Orte. Unser Sonnensystem besteht nicht nur aus Himmelskörpern in der Nähe der Sonne. Es ist vielmehr ein riesiges Gebilde, das sich weit ins All erstreckt. Und es umschließt Welten, die wir uns nicht einmal vorstellen können. Hinter dem Mars liegt das erste Reich der dunklen Welten. Über eine Million Asteroiden ziehen zwischen Mars und Jupiter ihre Bahnen. Darunter Ceres, der größte von ihnen. Man geht davon aus, dass es unter der Oberfläche von Ceres Salzwasserbecken gibt, was ihn zu einem Kandidaten bei der Suche nach Leben macht. Jenseits des Asteroidengürtels, vorbei an Jupiter, Saturn und Uranus, liegt der Planet, der am weitesten von der Sonne entfernt ist: Neptun. Begleitet von einem ganz besonderen Mond, der möglicherweise woanders entstanden ist - weiter draußen. Denn bei Neptun endet unser Sonnensystem nicht. Mehr als eine Milliarde Kilometer weiter draußen liegt Pluto. Und er ist nicht allein, neben ihm gibt es dort Hunderttausende andere Dunkle Welten, die den Kuipergürtel bilden. Bisher können Teleskope nicht viel weiter sehen. Doch 2018 wurde ein geheimnisvolles Objekt entdeckt, das noch weiter draußen liegt. Es trägt den Spitznamen "Farfarout". Und es gibt Anzeichen dafür, dass es in unserem Sonnensystem noch ein weiteres, weit entferntes, verborgenes Reich gibt. Kein Teleskop hat es je gesehen, und kein Raumschiff hat es je besucht. Doch wir wissen, dass es da draußen ist. Denn immer wieder kommen Teile davon auf uns zu. Sie tauchen aus der Dunkelheit auf und erhellen wochenlang unseren Himmel - Kometen. Ihre Flugbahn beweist die Existenz des größten und geheimnisvollsten Bereiches unseres Sonnensystems: die Oortsche Wolke. Eine Reise zu den rätselhaften und vielfältigen Welten im Sonnensystem. Zahlreiche Weltraummissionen erkunden unsere kosmische Nachbarschaft. Sie liefern spektakuläre Bilder und neue Erkenntnisse.
Weit draußen im Sonnensystem spielt das Wetter verrückt. Auf fernen Planeten und Monden herrschen extreme Klimazonen und dramatische Phänomene. Sie gestalten kuriose Landschaften. Diese Welten mögen weit entfernt und lebensfeindlich sein, aber die Kräfte, die sie beherrschen, ähneln denen, die einst auch die Erde formten. Die Gewalttätigkeit dieser Orte bildet einen Kontrast zu dem empfindlichen Gleichgewicht, das bei uns Leben ermöglicht. Unser Nachbarplanet Venus sieht aus der Ferne fast friedlich aus. Doch aus der Nähe zeigt er sein wahres Gesicht. Dichte Wolken aus Schwefelsäure und Temperaturen um 460 Grad Celsius machen die Venus zu einem höllischen Ort. Auch der äußerste Gesteinsplanet Mars ist lange nicht so still, wie er scheinen mag. Gigantische Staubteufel ziehen über seine Oberfläche hinweg. Und hinterlassen Spuren, die aus dem All sichtbar sind. Eine Sturmwelt von ganz anderen Ausmaßen findet sich jenseits des Asteroidengürtels. Der größte Planet unseres Sonnensystems: Jupiter. Gigantische Blitze zucken durch seine Atmosphäre. Doch woher kommt ihre Energie? Auch auf dem geheimnisvollen Saturnmond Titan lassen sich bizarre Wetterphänomene bestaunen. Dort fällt monsunartiger Regen aus Methan auf weite Ebenen aus gefrorenem, fremdartigem Terrain. Methanflüsse durchschneiden das Eis auf dem Mond und bilden Kanäle, die auf unheimliche Weise vertraut aussehen, aber gleichzeitig völlig anders sind als alles, was wir von der Erde kennen. Die Sturmwelten stellen eine ungezähmte und entfesselte Natur zur Schau - sie zeigen, was passieren kann, wenn atmosphärische Kräfte nicht durch Ozeane oder Landmassen kontrolliert werden, so wie auf der Erde. Eine Reise zu den rätselhaften und vielfältigen Welten im Sonnensystem. Zahlreiche Weltraummissionen erkunden unsere kosmische Nachbarschaft. Sie liefern spektakuläre Bilder und neue Erkenntnisse.
Eine Reise zu den kältesten und entlegensten Welten des Sonnensystems. Orte, an denen sich Eis sonderbar verhält. Es könnte sogar eine Umgebung geschaffen haben, in der Leben möglich ist. In diesen fernen Regionen ist Eis weit mehr als nur gefrorenes Wasser. Unter dicken Eisschichten könnten sich Ozeane aus flüssigem Wasser befinden, erwärmt durch geologische Aktivität. Die Eiswelten könnten helfen, einige unserer grundlegendsten Fragen zu beantworten. Der erste Halt ist ein Zwergplanet, der unser Verständnis von Physik und Geologie herausfordert. Gewaltige Berge, die vollständig aus Eis bestehen, treiben über die Oberfläche. Doch sie bestehen nicht aus dem zerbrechlichen, durchscheinenden Eis, das wir von der Erde kennen, sie sind feste, unnachgiebige Strukturen. Weiter Richtung Sonne findet sich der Eisriese Uranus, der ein spektakuläres Naturschauspiel bietet. Ein buntes Leuchten, das dem Polarlicht auf der Erde ähnelt. Doch auf Uranus ist dies eine besonders ungewöhnliche Form von Eis. In den Saturnringen tummeln sich unzählige eisige Welten. Darunter ein Mond, der durch einen scharfen Schwarz-Weiß-Kontrast gekennzeichnet ist. Ein Produkt extremer Umweltbedingungen und Jahrtausende dauernder Prozesse. Auch unter Jupiters Monden findet sich eine Eiswelt. Europa ist sogar besonders vielversprechend bei der Suche nach Leben außerhalb der Erde. Er verfügt über riesige Ozeane unter einer dicken Eisdecke und eine Gezeitenheizung. Wer weiß, welche seltsamen Formen außerirdischen Lebens in diesen verborgenen Meeren schwimmen könnten, die sich an völlige Dunkelheit und extreme Bedingungen angepasst haben? Eine unsichtbare Grenze im Sonnensystem sorgt dafür, dass Eis in Körpern, die sie übertreten, verdampft. Das führt zu einem besonders eindrucksvollen Phänomen, das auch von der Erde aus beobachtet werden kann: Kometen. Doch auch innerhalb dieser Grenze existiert Eis. Und das Eis auf der Erde hat ganz besondere Eigenschaften, ohne die es vermutlich heute kein Leben mehr auf unserem Planeten gäbe. Aber möglicherweise ist die Erde doch nicht so einzigartig, wie wir denken. Vielleicht entsteht und überlebt Leben in irgendeiner Form selbst in den lebensfeindlichsten Umgebungen, die man sich vorstellen kann. Eine Reise zu den rätselhaften und vielfältigen Welten im Sonnensystem. Zahlreiche Weltraummissionen erkunden unsere kosmische Nachbarschaft. Sie liefern spektakuläre Bilder und neue Erkenntnisse.
In der unermesslichen Weite des Sonnensystems gibt es Welten, die sich jeder Erklärung entziehen. Seltsame Planeten und Monde, Außenseiter und Sonderlinge mit eigenartigen Formen und Größen. Aus einer Gas- und Staubwolke ließ die Schwerkraft unseren Stern und die Planeten und Monde um ihn herum entstehen. Seither hat sie diese Welten weiter geformt und bizarre Körper entstehen lassen. Unsere kosmische Nachbarschaft ist seltsamer, als wir uns sie vorstellen. Weit draußen, jenseits von Neptun, liegt der Kuipergürtel. Dort findet sich einer der ungewöhnlichsten Körper im Sonnensystem: ein eiförmiger Zwergplanet - eine Welt, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Die meisten Planeten und Monde werden durch ihre eigene Schwerkraft rund geformt. Doch Haumea widersetzt sich dieser Konvention. Ein anderer bizarr aussehender Körper umkreist Uranus. Die Oberfläche des Mondes trägt die Narben einer gewalttätigen Vergangenheit. Sie scheint aus verschiedenen Fragmenten zusammengesetzt, wie ein Flickenteppich. Auch diese seltsame Welt wurde durch Gravitationskräfte geformt. Das gilt auch für eine weitere seltsame Welt, ein kleiner Mond inmitten der Saturnringe. Seine Form ähnelt einer Walnuss, andere sehen in ihm gar eine Tortellini. Er mag an außerirdisches Leben oder futuristische Raumschiffe erinnern, doch auch er ist das Ergebnis natürlicher Prozesse, die für die Vielfalt der Himmelskörper im Sonnensystem verantwortlich sind. Selbst die kleinsten und seltsamsten Objekte enthalten Hinweise auf die größeren Geheimnisse des Universums. Ihre Erforschung hilft Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, zu verstehen, wie Gravitationskräfte Welten formen. Eine Reise zu den rätselhaften und vielfältigen Welten im Sonnensystem. Zahlreiche Weltraummissionen erkunden unsere kosmische Nachbarschaft. Sie liefern spektakuläre Bilder und neue Erkenntnisse.
Nach der traditionellen Urknall-Theorie entstand der Kosmos aus dem Nichts. Doch diese Theorie steht auf der Kippe, einige Details sind laut jüngster Forschung nicht stimmig. Eine junge Generation von Astrophysikern glaubt: Mit dem "Big Bang" könnte nicht nur unser Universum, sondern eine ganze Reihe von Parallelwelten entstanden sein. Leben wir also in einem Multiversum? War der Urknall nur ein Zwischenstadium in einem viel größeren kosmischen Kontext? Ein Verfechter dieser Theorie ist Dr. Max Tegmark, Astrophysiker am Massachusetts Institute of Technology. Gemeinsam mit Kollegen zeigt er alternative Modelle auf und erklärt, warum die klassische Urknall-Theorie ein Update braucht.
Astronomen halten es für möglich, dass auf dem Mars die ersten Lebensformen unseres Sonnensystems existierten, lange vor der Erde. War der Rote Planet einst eine lebendige Welt? Anhand geologischer Funde geht die Wissenschaft davon aus, dass es auf dem Mars einst große Wasservorkommen gab. Es ist also möglich, dass es vor langer Zeit dort auch Leben gab. Doch Meteoriteneinschläge und Klimaveränderungen könnten es ausgelöscht haben. Leben auf dem Mars - mit diesem Gedanken spielen Astronomen, falls unser Heimatplanet Erde eines Tages unbewohnbar sein sollte. Doch die Bilder der Marsmissionen zeigen eine für Menschen unbewohnbare Welt. Statisch geladener Wüstensand, kaum Sauerstoff und vor allem kein Wasser - keine guten Grundlagen für das Überleben einer Zivilisation. Doch der Rote Planet war möglicherweise nicht immer so unfruchtbar. Wie die Erde - darauf geben Gesteinsproben Hinweise - hatte der Mars in seinen Anfängen Wasser in Form von Ozeanen. Es ist also möglich, dass dort die ersten Lebewesen des Sonnensystems, einfache Einzeller, entstanden. Durch massive Einschläge und atmosphärische Umschwünge könnte das Wasser verdampft und damit die Marspopulation ausgestorben sein. Wie werden Sterne geboren, welche Gefahren gehen von Schwarzen Löchern aus, und wie funktioniert das Universum wirklich? Diese Wissenschaftsreihe nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise in die Tiefen des Kosmos. Jede Folge befasst sich mit einem spannenden Themengebiet der Astronomie und zeigt Errungenschaften der modernen Weltraumforschung. Von fernen Sonnensystemen über Dunkle Materie bis zu den Elementen, die vor vielen Milliarden Jahren entstanden sind. Die Geschichte des Universums liegt oft unter Alltäglichem verborgen.
Die ersten Ozeane - Eine Reise durch Raum und Zeit
USA 2015
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Etwa zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt - sie ist damit der einzige Planet im Sonnensystem, auf dem es in flüssiger Form vorliegt. Doch woher kommt das Wasser auf der Erde? Lange wurde vermutet, dass die H2O-Moleküle aus den Tiefen des Universums zu uns gelangt sind - von weit entfernten Sternen oder durch heftige Asteroiden-Bombardements. Aber eine neue Entdeckung legt nahe, dass ihre wahre Herkunft noch exotischer sein könnte. Manche Planetenforscher bringen einen bislang kaum beachteten Akteur ins Spiel: Jupiter. Nach dem sogenannten Grand-Tack-Modell könnte der Gasriese vor Milliarden Jahren gigantische Mengen Wasser zur Erde geschaufelt haben.
Die Suche nach bewohnbaren Planeten läuft auf Hochtouren. Weltweit halten Wissenschaftler mit Hightech-Teleskopen Ausschau nach möglichen Kandidaten für eine Kolonisation. Wäre der erdnahe Exoplanet Proxima Centauri b als neue Heimat für die Menschheit denkbar? Oder müssen wir auf der Suche nach einer Erde 2.0 viel weiter über den kosmischen Tellerrand hinausblicken? Forscher, darunter Dr. Caleb Scharf, Direktor des Columbia Astrobiology Center, erklären, welche Exoplaneten für eine Besiedelung besonders vielversprechend sind. Das fast zehn Milliarden Dollar teure James-Webb-Weltraumteleskop soll ab 2021 bei der Suche nach einem Erdzwilling helfen.
Die zwei Eisriesenplaneten Uranus und Neptun kreisen in den äußeren Bereichen des Sonnensystems. Die Wissenschaft vermutet, dass sich ihre ursprüngliche Umlaufbahn verändert hat. Uranus und Neptun sind die am weitesten von der Sonne entfernten Planeten. Eisriesen, die das frühe Sonnensystem geprägt und faszinierende Eigenschaften haben: Uranus hat jahrzehntelange Winter, und auf Neptun toben die heftigsten Winde im Sonnensystem. Uranus und Neptun sind die Eisriesen des Sonnensystems. Ihre Umlaufbahnen, glauben Astronomen, waren nicht immer so, wie sie heute sind: Die Eisplaneten müssen gewandert sein. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Wanderung der Eisriesenplaneten dazu beigetragen haben könnte, das Leben auf der Erde in Gang zu setzen und unseren Planeten vor der Zerstörung zu bewahren. Für die Forscher ist nicht nur der Orbit von Uranus und Neptun interessant, sondern auch ihre Eigenschaften. Wissenschaftler vermuten, dass es auf Neptun beispielsweise aufgrund seiner klimatischen Bedingungen tatsächlich Diamanten regnen könnte. Wie werden Sterne geboren, welche Gefahren gehen von Schwarzen Löchern aus, und wie funktioniert das Universum wirklich? Diese Wissenschaftsreihe nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise in die Tiefen des Kosmos. Jede Folge befasst sich mit einem spannenden Themengebiet der Astronomie und zeigt Errungenschaften der modernen Weltraumforschung. Von fernen Sonnensystemen über Dunkle Materie bis zu den Elementen, die vor vielen Milliarden Jahren entstanden sind. Die Geschichte des Universums liegt oft unter Alltäglichem verborgen.
Superdicht, superschwer, superklein: Neutronensterne bestechen durch Extravaganz - und nicht durch Größe. Sie gelten als Schöpfer von kostbaren Elementen und vielleicht sogar des Lebens. Denn mit einem Durchmesser von rund 20 Kilometern sind die glühend heißen Mini-Sonnen im kosmischen Vergleich wahre Winzlinge des Universums. Sie entstehen am Ende eines Sternenlebens. Manche pulsieren, andere sind extrem magnetisch. Sogar Gammablitze oder Gravitationswellen können von einem Neutronenstern ausgehen. Astrophysiker, darunter Dr. Amber Straughn vom NASA Goddard Space Flight Center, gehen dem Rätsel der skurrilen Sterne auf den Grund.
Fantastische Farben und phänomenale Formen: Astronomische Nebel. Sie enthalten die Geheimnisse des kosmischen Kreislaufs von Sternen und Planeten. Auch unsere Sonne formte sich im Nebel. Spätestens, seit das Weltraumteleskop "Hubble" gestochen scharfe Bilder von Planetarischen Nebeln liefert, wie etwa dem Katzenaugen-, Pferdekopf- oder Orionnebel, sind viele dem Charme dieser hochkomplexen Gebilde verfallen. Aber die Wolken aus kosmischem Gas und Staub sehen nicht nur gut aus. Sie sind Orte dramatischer Umbrüche. Planeten und Sterne werden dort geboren - oder zerstört. Ein endloser Kreislauf im Kosmos, den Forscher in dieser Folge ergründen.
Kein anderes Objekt im Weltall ist so energiereich und groß wie die supermassiven Schwarzen Löcher, die scheinbar in jeder Galaxie zu finden sind, so wie auch im Zentrum der Milchstraße. Supermassive Schwarze Löcher befinden sich im Zentrum vieler Galaxien. Niemand weiß genau, woher sie kommen und wie sie so groß werden. Fressen sie Antimaterie, oder entstehen sie aus sterbenden Sternen? Und könnten sie der Anfang allen Ursprungs sein? Schwarze Löcher gibt es überall im Universum - im Zentrum fast jeder Galaxie sind sie zu finden. Das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße trägt den Namen Sagittarius A*. Seine Masse entspricht vier Millionen Sonnenmassen. Aber im Vergleich zu anderen entsprechenden Objekten ist es geradezu winzig. Supermassive Schwarze Löcher verschlingen Sterne und spielen mit ihrem massiven Energiefeld eine zentrale Rolle in Galaxien. Sie sind die Giganten des Universums. Aber wie erreichen diese rätselhaften Formationen diese Größe? Die Forscher können nur spekulieren, da es bislang nur sehr verschwommene Aufnahmen von Schwarzen Löchern gibt. Wie werden Sterne geboren, welche Gefahren gehen von Schwarzen Löchern aus, und wie funktioniert das Universum wirklich? Diese Wissenschaftsreihe nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise in die Tiefen des Kosmos. Jede Folge befasst sich mit einem spannenden Themengebiet der Astronomie und zeigt Errungenschaften der modernen Weltraumforschung. Von fernen Sonnensystemen über Dunkle Materie bis zu den Elementen, die vor vielen Milliarden Jahren entstanden sind. Die Geschichte des Universums liegt oft unter Alltäglichem verborgen.
Dank neuster Technik blicken wir so tief ins All wie noch nie zuvor. Faszinierende Welten - doch es hat auch seinen Preis. Was hat das Universum mit uns zu tun? Das James-Webb-Weltraumteleskop zeigt uns den Kosmos in einem völlig neuen Licht. Die Bilder begeistern Millionen. Gleichzeitig konkurrieren Nationen und Privatunternehmen um die Macht im All. Prof. Harald Lesch zeigt die Chancen und Gefahren des Alls. Unser Alltag ist geprägt von Weltraumtechnik. Ob beim Geldautomaten, der täglichen Kommunikation oder unserem Medienkonsum. All das funktioniert nur dank Tausender Satelliten, die über unseren Köpfen kreisen. Mehr als die Hälfte von ihnen gehört Elon Musk. Denn das All ist noch Niemandsland. Dort kann sich jeder austoben, der genug Geld, Mittel und Macht hat. Der Schatz, der aktuell heiß gehandelt wird, verbirgt sich in Asteroiden. Diese tragen Rohstoffe, die auf der Erde rar sind, wir aber so dringend brauchen, nicht zuletzt für die Digitalisierung und den Klimaschutz. Aber dort draußen lauern auch Gefahren. Denn unser Heimatstern, die Sonne, ist nicht so stabil, wie sie von der Erde aus scheint. Auf ihrer Oberfläche wüten Stürme aus Plasma. Und die Sonne ist aktuell so aktiv wie lange nicht mehr: 2024 waren Polarlichter sogar über Deutschland zu sehen. Trifft uns ein Sonnensturm unvorbereitet, könnte das unser gesamtes Stromnetz lahmlegen mit Schäden in Milliardenhöhe. Manche Forschenden fürchten sogar das Ende unserer Zivilisation. Dank Weltraumtechnik könnte uns eine solche Katastrophe erspart bleiben. Doch die Raumfahrt bietet uns noch so viel mehr - sie zeigt uns unbekannte Welten und schenkt uns eine neue Perspektive auf unsere eigene Existenz. Prof. Harald Lesch reist in dieser Folge durch die Tiefen des Universums, auch auf der Suche nach unserem Platz darin - heute und in der Zukunft.