Seit 2019 arbeiten Teams aus der ganzen Welt an wichtigen Ausgrabungsstätten des Landes, um zu retten, was zu retten ist. Forscherinnen und Forscher untersuchen die Überreste der alten Zivilisationen mit modernsten wissenschaftlichen Verfahren. Was sie bislang gefunden haben, übertrifft alle Erwartungen. Dur Scharrukin, Ninive, Larsa und Lagasch gehörten zu den ersten assyrischen und sumerischen Städten, die im 19. Jahrhundert entdeckt wurden. Die dort ausgegrabenen Statuen, Flachreliefs und Keilschrifttafeln bilden den Mittelpunkt der eindrucksvollen Sammlungen des Louvre und des British Museum.
Die Stätten zeugen von einer großen menschheitsgeschichtlichen Revolution, dem Aufkommen der städtischen Zivilisationen. Die ersten Siedlungen entstanden um das 4. Jahrtausend vor Christus, im 1. Jahrtausend entwickelten sich erste Metropolen. In der Vergangenheit konzentrierten sich die Ausgrabungen auf die reichen Paläste und Tempel, die nur knapp fünf Prozent der Stadtfläche ausmachten.
Heute kombiniert die Forschung konventionelle Ausgrabungsmethoden mit geomagnetischen Messungen, Satellitenaufnahmen und geografischen Informationssystemen und ist damit in der Lage, die Strukturen dieser frühen Städte und die Veränderungen, denen sie unterworfen waren, zu untersuchen und zu visualisieren.
Während der Wiederaufbau des Irak langsam voranschreitet, entsteht dank der Arbeit der Archäologinnen und Archäologen ein neues Bild Mesopotamiens, das der Welt den unerforschten Reichtum des Landes, sein Erbe und dessen geschichtliche Bedeutung vor Augen führt. Nach und nach geben die mesopotamischen Städte in dem geschundenen Land ihre Geheimnisse und ihre Vergänglichkeit preis.
Der als Nationalpark ausgewiesene Lake District liegt im Nordwesten Englands. Seit Jahrhunderten prägt die Schafzucht das Landschaftsbild in der regenreichsten Region des Vereinigten Königreichs. Der Schäfer Andrew Harrison besitzt tausend Schafe, die fast das ganze Jahr über in den waldlosen Hügeln weiden. Die Küche der Region ist handfest und deftig. Das Fleisch vom heimischen Herdwick-Schaf und vom Galloway-Rind ist sehr würzig und schmackhaft, das Gemüse kommt von lokalen Bauern.
Laura Kasischkes Michigan / Basse-Normandie / England
F 2024
45'
(1): Michigan: Laura Kasischke kratzt am Lack
(2): Die Basse-Normandie: Land der Pferde
(3): Chile: Pablos Eintopf Charquicán(4): England: Die Anfänge der Impfstoffentwicklung
(1): Paris: Die Aristocats bringen die Stadt zum Tanzen
(2): Die Schafhirten, Herrscher der Karpaten
(3): Japan: Mayumis Bento
(4): Polynesien: Von der Rache getrieben
Paris in den 1950er Jahren: Noël Schoudler, Patriarch einer der einflussreichsten Familien Frankreichs, herrscht über ein Imperium aus Bankhaus, Zeitungsverlag und Zuckerfabrik. Doch hinter der Fassade des Erfolgs brodelt es: Schoudlers autoritärer Führungsstil stößt selbst bei seinen engsten Vertrauten auf Widerstand. Sein Sohn François, einst designierter Nachfolger, wird nach einer respektlosen Bemerkung aus allen Positionen entfernt. Gleichzeitig versucht der skrupellose Vetter Lucien Maublanc, den Patriarchen mit Gerüchten zu erpressen. Als Schoudler François plötzlich die Kontrolle über die lukrative Zuckerfabrik überträgt, deuten die Familienmitglieder dies als Zeichen der Schwäche - ein Trugschluss.
Der Patriarch inszeniert ein komplexes Machtspiel, das seine Erben auf Loyalität und Gier prüfen soll: Er täuscht einen finanziellen Zusammenbruch vor, um die Absichten der Familienmitglieder zu entschlüsseln. Was wie ein Lehrstück in Manipulation beginnt, führt zu weiteren Konflikten innerhalb der Sippe. Intrigen und Misstrauen vergiften die Beziehungen, während Sohn François zwischen Pflichtgefühl und Verbitterung immer tiefer in einen Strudel aus Schuld und Ohnmacht gerät.
Denys de La Patellières fesselndes Porträt von Macht und moralischem Verfall in den höchsten Kreisen besticht durch seine scharfe Gesellschaftskritik und die ikonische Darstellung Jean Gabins als patriarchalischer Strippenzieher. Ein Klassiker des französischen Kinos, der auch heute noch aktuell ist.
Mit Jean Gabin, Annie Ducaux, Jean Desailly, Françoise Christophe, Patrick Millow, Aimé Clariond, Jean Murat, Françoise Delbart, Louis Seigner, Jean Wall, Jean Ozenne, Bernard Blier, Pierre Brasseur
Anfang des 20. Jahrhunderts in England verbringt der zwölfjährige Leo seine Sommerferien auf dem herrschaftlichen Anwesen seines wohlhabenden Freundes Marcus. Die Klassenunterschiede werden bald noch deutlicher, als Leo zum unfreiwilligen Mittler einer Liebesaffäre zwischen Marcus' älterer Schwester und dem Bauern Ted Burgess wird. Er wird zum Boten ihrer Liebesbriefe, gerät aber zunehmend unter Druck, da die Affäre aufgrund von Marians Verlobung nicht bekannt werden darf. Das historische Drama zeigt die psychologischen und sozialen Konsequenzen der rigiden Klassengesellschaft im England der Jahrhundertwende.
England zur Jahrhundertwende: Der zwölfjährige Leo verbringt seine Sommerferien auf dem Schloss der aristokratischen Familie seines Schulfreundes Marcus. Er schwärmt für Marcus' ältere Schwester Marian, die gerne Zeit mit ihm verbringt. Als er bei einem Unfall den Bauern Ted Burgess kennenlernt, der ihn bittet, Marian eine Nachricht zu überbringen, ist er zunächst überrascht. Marian bittet ihn ihrerseits, Ted einen Brief zu bringen. Erst nach einiger Zeit, als die Neugierde ihn übermannt, öffnet Leo den Brief und findet heraus, dass er Liebesbriefe überbringt.
Die Affäre zwischen Ted und Marian wäre ein Skandal, da Marian sich bald mit dem Grafen Hugh verloben soll. Leo gerät in ein moralisches Dilemma, da er Marian helfen will, aber auch von ihrer Mutter unter Druck gesetzt wird, das Geheimnis zu verraten.
Das historische Drama ist laut Filmdienst eine "entlarvende Analyse großbürgerlich-feudaler Rituale" und zeigt die repressiven Folgen der rigiden Klassengesellschaft für alle Beteiligten. Der Film ist die dritte Zusammenarbeit zwischen dem Regisseur Joseph Losey und dem Drehbuchautor Harold Pinter.
Mit Julie Christie, Alan Bates, Margaret Leighton, Dominic Guard, Michael Redgrave, Michael Gough, Richard Gibson, Edward Fox
Inseln sind spezielle Schauplätze der Evolution. Seit Jahrtausenden isoliert, haben sich Lebewesen auf diesem begrenzten Raum an Nischen angepasst und neue Arten gebildet. Die fünfteilige Reihe ist eine Liebeserklärung an die wohl spektakulärsten Inseln der Erde - von den Inseln im Amazonas und den Falklandinseln über die Inseln Japans und die Philippinen bis hin zu Vancouver Island. Weit entfernt von den Kontinenten bieten die Falklandinseln bis heute eine fast unberührte Natur.
Die gerade mal etwa einen Quadratkilometer große Insel Molène gehört zur Bretagne. Warum wuchs in den vergangenen Jahren das Interesse an diesem Winzling?
Terror in der Botschaft. Die RAF-Geiselnahme von Stockholm
Der Angriff
1. Folge
D, S 2025
51'
Stockholm, 24. April 1975: Terroristen der RAF überfallen die westdeutsche Botschaft und nehmen Geiseln. Sie fordern die Freilassung ihrer in Westdeutschland inhaftierten Anführer Baader, Meinhof und weiterer Linksextremisten. Andernfalls droht die RAF mit der Erschießung der Geiseln - eine Zerreißprobe für eine Demokratie im Kampf gegen Terror. Zwölf Stunden lang hält die Geiselnahme die europäische Öffentlichkeit in Atem.
Die erste Folge von "Terror in der Botschaft" rekonstruiert die dramatischen Ereignisse mit Augenzeugenberichten und Originalaufnahmen aus den Nachrichten.
Terror in der Botschaft. Die RAF-Geiselnahme von Stockholm
Die Bombe
2. Folge
D, S 2025
52'
Die RAF-Geiselnehmer von Stockholm im April 1975 haben ihre Drohung wahr gemacht - sie erschießen einen Diplomaten der überfallenen westdeutschen Botschaft. Die schwedische Polizei zieht sich aus dem Gebäude zurück, nun liegt es an den Regierungen in Bonn und Stockholm, die Lage zu entschärfen. Botschaftersohn Folkmar Stoecker führt am Telefon heikle Verhandlungen mit den Terroristen, während die Bundesregierung über die Erfordernisse der Staatsräson diskutiert. Originalmitschnitte der Gespräche dokumentieren einen Moment am Rand der Katastrophe. Wird es gelingen, weitere Morde zu verhindern?
Entspannung im Kalten Krieg: Die Schlussakte von Helsinki
D, FIN, N 2025
89'
Es war ein historisches Gipfeltreffen inmitten des Kalten Krieges: die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa - kurz: KSZE -, die letztlich die Welt veränderte. Anhand von Hunderten Stunden Archivmaterial und erst kürzlich freigegebenen Gesprächsprotokollen erweckt der Dokumentarfilm das politische Schachspiel von 1975 wieder zum Leben - ein humorvoller und zugleich scharfsinniger Blick auf die langsam mahlenden Mühlen der Diplomatie und auf geheime Gespräche auf höchster Ebene hinter verschlossenen Türen - erzählt von Bjarne Mädel.
Der Baltische Weg - Eine Menschenkette für die Freiheit
D, EST, LV 2025
51'
1989 bildeten fast zwei Millionen Menschen in den baltischen Sowjetrepubliken eine über 600 Kilometer lange Menschenkette - von Tallinn in Estland über Riga in Lettland bis nach Vilnius in Litauen. Sie trug dazu bei, dass Estland, Lettland und Litauen 1991 ihre Unabhängigkeit erlangten. Die Dokumentation erzählt die bewegende Geschichte dieser friedlichen Revolution.
Im Disziplinartrakt von französischen Gefängnissen sterben immer wieder Häftlinge unter ungeklärten Umständen. In Einzelhaft, unbeobachtet, quasi im toten Winkel der Überwachungskameras, sind die Häftlinge nicht selten gewalttätigen Übergriffen der Aufseher ausgeliefert. Einige Angehörige wollen die Wahrheit wissen und haben Klage erhoben. Einer von ihnen ist Mahamadou, dessen Bruder Amara Fofana nicht einmal 30 Minuten nach seiner Einweisung in die Arrestzelle starb. Die Dokumentation erzählt, wie er und weitere Betroffene - wie die Schwester von Sambaly Diabaté und die Eltern von Sacha Chapert - für die Aufklärung von solchen Todesfällen kämpfen. Ihre Geschichte und bislang unveröffentlichte Aussagen von Aufsehern und ehemaligen Häftlingen werfen ein Schlaglicht auf einen der finstersten Orte der französischen Republik.
Rolando Villazón feierte seinen 50. Geburtstag im Jahr 2022 mit einem festlich-fröhlichen Galakonzert. Prominente Gäste servierten hochkarätige Geburtstagsständchen. Den ersten Teil des Konzerts widmete das Geburtstagskind seinem musikalischen Herzensfreund Wolfgang Amadeus Mozart, im zweiten Teil folgten dann "Hits" aus Oper, Operette und populäre Lieder aus Europa und Mexiko.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Extreme Fliehkräfte, Beschleunigung und spektakuläre Loopings: Achterbahnen begeistern kleine und große Fahrgäste und locken sie in Scharen auf Volksfeste und in Freizeitparks. Achterbahnen bieten den Fans eine Mischung aus Angst und Freude wie keine andere Attraktion. Heute gibt es auf der Welt 13.700 dieser Kolosse aus Stahl oder Holz. Und es kommen immer spektakulärere dazu. Doch wie sind sie entstanden? Die Dokumentation "Faszination Achterbahn" erzählt die Geschichte der Achterbahn und warum sich nicht nur Menschen gerne von Hügeln hinunterstürzen.