Ballaststoffe sind wichtig für unsere Gesundheit, die meisten von uns nehmen zu wenig davon auf. Doch auch ein Zuviel kann schaden, wie Ärzte seit längerem warnen. Blähungen, Verstopfungen, ja sogar Entzündungen können die Folge eines übermäßigen Konsums sein. Die Fasern der Salate, Gurken und anderer Früchte, die wir zu uns nehmen, beeinflussen nämlich die Arbeit der zahllosen Bakterien in unserem Darm. Und da jeder Verdauungstrakt individuell ist, verträgt auch nicht jeder alles gleich gut. Der Medizinjournalist Bernhard Hain hat sich für diese Doku die Licht- und Schattenseiten der Ballaststoffe angesehen.
Regie: Bernhard Hain
Wild und romantisch zieht sich das Kaunertal durch die Ötztaler Alpen. Das einst entrückte und verschlossene Tal ist heute längst zu allen Jahreszeiten vom Tourismus erobert. Doch man kann hier noch Sommer erleben, die so sind, wie wir uns den klassischen Almsommer ausmalen: flirrende Hitze, strahlend blauer Himmel, Zirpen rund um einen im Gras. Regisseur Christian Papke zeigt, wie die angestammten Menschen hier neben der vielen harten Arbeit, die die Bergbauern nach wie vor verrichten, die warme Jahreszeit genießen. Wer nach getaner Arbeit vom Bankerl aus ins Tal blicken und der Sonne beim Untergehen zuschauen kann, der hat das Gefühl, den Tag wirklich genützt zu haben.
Anwälte der Toten - Die schlimmsten Serienkiller der Welt
Paul Runge
8. Staffel
3. Folge
D 2024
45'
Am 3. Februar 1997 entdecken Feuerwehrleute in Cook County die Leichen einer 35-jährigen Frau und eines 10-jährigen Mädchens. Sie wurden vergewaltigt und umgebracht, bevor der Täter das Haus angezündet hat. Doch nicht alle von Paul Runges Opfern sterben auf diese Weise. In einem grauenhaften Geständnis gibt er zu, dass er zu Beginn seiner Mordserie noch Hilfe von seiner Freundin hatte.
Als Wilda ihren Howard heiratete, wollte sie nichts von den Gerüchten über ihren neuen Gatten wissen. Bis sie eines Tages knietief in seinen Machenschaften steckt und nach den verstümmelten Opfern ihres Mannes sucht. Wilda stellt fest: Howard ist ein größeres Monster als sie sich je vorstellen konnte.
Abhängig auf Rezept: Besonders unter Jugendlichen wächst das Interesse an starken Schmerz- und Beruhigungsmitteln wie Tilidin und Xanax - auch auf dem Land. Mit tödlichen Nebenwirkungen. Schätzungsweise 2,9 Millionen Menschen in Deutschland haben einen problematischen Medikamentenkonsum. Brian ist abhängig von Tilidin, Xanax und Valium. Er steht kurz vor dem Entzug. In der Musik des Rap-Stars T-Low ("Sehnsucht") sind Drogen ein fester Bestandteil. Provinz im Rausch: Die Pfalz im Südwesten von Deutschland ist geprägt von malerischen Wäldern, Weinbergen und Schlössern. Doch auch dort ist auffallend, dass Medikamente wie Tilidin, Codein oder Xanax unter jungen Menschen immer mehr zur Szenedroge werden. Der Soundtrack dazu kommt von Rappern wie Capital Bra ("Gib mir Tilidin, ja, ich könnte was gebrauchen") oder T-Low mit seinen "Benzo Diaries". Der Film trifft Brian (24) aus Pirmasens, für den ein Leben ohne starke Medikamente nicht mehr möglich ist. Nach Jahren in der Abhängigkeit will er endlich den Entzug schaffen. Mit 15 stößt Brian bei Instagram auf "Lean" - ein süßes lilafarbenes Getränk, gemischt aus Limonade, codeinhaltigem Hustensaft und einem Beruhigungsmittel. Fertig ist das Szenegetränk des Deutschraps, mit dem auch T-Low (23) immer wieder in seinen Musikvideos und bei Instagram posiert, wo ihm rund 230.000 Menschen folgen. "Ich bin mir auf jeden Fall bewusst, dass es hundertprozentig Kids da draußen gibt, die bestimmt wegen mir heutzutage Suchtprobleme haben", gibt T-Low im Interview offen zu. Seine eigene Sucht ist ein fester Bestandteil seiner Songs. 2,3 Millionen Menschen hören ihm auf dem größten Musikstreaminganbieter Deutschlands regelmäßig zu. Seit 1996 haben sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Opioide, also für starke Schmerzmittel, in Deutschland mehr als verdreifacht. In manchen Praxen ist "der Hausarzt eher Dealer als Arzt", kritisiert Suchtexperte und Psychiater Dominikus Bönsch - und das nicht nur in den Großstädten. Der Zugang zu Medikamenten auf dem Land ist gut, und wer kein Rezept hat, sucht Kontakte vor Ort oder geht zum Dealer im Netz. "Immer mehr Leute [suchen] Oxycodon, Lean oder Xanax", berichtet Telegram-Dealer "X". Dass der illegale Markt für Medikamente boomt, merkt auch Christine Straß beim Zoll am Frankfurter Flughafen. 2023 hat sie fast eine halbe Million Opioid-Tabletten aus dem Verkehr gezogen. Tendenz: extrem stark steigend. Die ZDFinfo-Doku "Drogen-Land - Provinz im Rausch - Pillen in der Westpfalz" nimmt den Medikamentenmissbrauch in der Pfalz und in Deutschland unter die Lupe.
Der Traum vieler Oldtimersammler und eine Legende: der Porsche 911. Seine Restauration ist zeitaufwendig, benötigt Geduld und eine feine, spezifische Handwerkskunst. Manfred Hering gründete 2003 einen Manufakturbetrieb, der sich auf die Wiederbelebung von Porsches spezialisiert hat. Es handelt sich nicht um einen profit- und effizienzorientierten Betrieb, sondern um 85 Mitarbeiter, die eine Herzenskunst verrichten. Ihr Ziel: mit präziser, sauberer Arbeit einen Original-Porsche zu restaurieren.
Er vereint die Ambivalenz von Schönheit und Biest: Der Bugatti Chiron zählt zu den schnellsten und edelsten Sportwagen, die in Serie gefertigt werden. Das französische Coupé begeistert mit innovativem Design, hochwertigsten Materialien und 1.500 PS, die ein Tempo von 420 Kilometern pro Stunde ermöglichen. Die Reportage bietet einen detaillierten Einblick in die Produktion der Luxuskarosse. Bugatti-Präsident Stephan Winkelmann und beteiligte Ingenieure erzählen, was den Chiron besonders macht.
Immer mehr lateinamerikanische Frauen werden von skrupellosen Menschenhändlern nach Europa gebracht und zur Sexarbeit gezwungen. Der Film beleuchtet die brutalen Methoden der Täter, den verzweifelten Überlebenskampf der Opfer und den mutigen Einsatz von Sozialarbeiterinnen und Polizei, die gegen diese globale Schattenwirtschaft vorgehen.
In der Ukraine gibt es durch den russischen Angriffskrieg mittlerweile Zehntausende von Amputationsverletzten, vor allem unter Soldaten. Das stellt die ukrainische Gesellschaft vor riesige Probleme. "Unser Land ist nicht auf Menschen wie uns vorbereitet", sagt Vitalii Saiko-Kazakow, der selbst an der Front schwer verwundet wurde.
Um dazu beizutragen, dass möglichst viele der schwerverletzten Menschen wieder in ein normales Leben zurückkehren können, hat sich "Life Bridge Ukraine", eine Berliner Hilfsorganisation, ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie will nicht nur Soldaten mit Prothesen versorgen, sondern gleichzeitig auch junge ukrainische Trainees ausbilden, damit mit ihrer Mitarbeit auch in Kiew ein modernes Prothesenzentrum betrieben werden kann. Eine gewaltige Kraftanstrengung, für alle Beteiligten. Alles, was für dieses Projekt nötig ist, wird Janine von Wolfersdorff, die Gründerin der Hilfsorganisation, über Monate organisieren, wird mit Behörden verhandeln, Spenden einwerben und sich persönlich um die verletzten Soldaten kümmern.
Vitalii Saiko-Kazakow und Zhenya Syvolap gehören zu den ersten Patienten, die zur Versorgung nach Berlin reisen; sie haben jeweils beide Beine verloren, der erst 24-jährige Zhenya zusätzlich einen Unterarm. Für Vitalii ist das Hilfsprojekt ein Glücksfall, bereits seine ersten Prothesen sitzen perfekt. Dank seiner sportlichen Kondition kann er schon bald wieder neu gehen lernen. Für Zhenya, der zu den am schwersten verletzten Patienten gehört, ist der Weg zurück ins normale Leben schwieriger und länger. Auch er wird in Berlin auf Prothesen stehen und Treppen steigen, aber vor ihm liegen zunächst noch einige Operationen. Die Story begleitet die Patienten Vitalii und Zhenya und von der ersten Wochen ihrer Behandlung in Berlin bis zu ihrer Rückkehr in die Ukraine; sie beobachtet, mit wie vielen Schwierigkeiten die jungen Männer auch jenseits der medizinischen Versorgung zu kämpfen haben.
Die 22jährige Trainee Anastasiia Tkach lernt an "ihrem" Patienten Vitalii im "Crash-Kurs" das Wichtigste zum Prothesenbau. Sie ist eigentlich Physiotherapeutin - sie wird eine der ersten Fachkräfte im Prothesenzentrum in Kiew sein. Obwohl sie ein Jobangebot in Berlin bekommt, entscheidet sie sich, in die Ukraine zurückzukehren, um ihre neuen Fähigkeiten dort anzuwenden. In Kiew erwartet sie wieder der Kriegsalltag - tagsüber Cafés im strahlenden Sonnenschein, nachts Drohnenangriffe mit zerstörten Wohnhäusern und Toten und Verletzten. Anastasiia geht nicht mehr in den Luftschutzkeller - sie versucht ein möglichst normales Leben ohne Angst zu führen, um nicht "verrückt" zu werden.
Die Story begleitet die Patienten Vitalii und Zhenya und von der ersten Wochen ihrer Behandlung in Berlin bis zu ihrer Rückkehr in die Ukraine; sie beobachtet, mit wie vielen Schwierigkeiten die jungen Männer auch jenseits der medizinischen Versorgung zu kämpfen haben. Und schließlich dokumentiert der Film der Eröffnung der Prothesenwerkstatt in Kiew im Herbst 2025. Nach zehn Monaten Bauzeit sind aus einer "Müllhalde" im Keller des "Krankenhauses No.12" topmoderne Arbeitsräume geworden. Ein mittleres Wunder - und ein großes Stück Hoffnung für ein versehrtes Land.
Nie waren die Zeiten für Cyberkriminelle so gut wie heute: Auch, dank des deutlich gestiegenen Arbeitsanteils im Homeoffice lassen sich weniger gut gesicherte Computernetze noch leichter angreifen: Mit sogenannter Ransomware per Mail zum Beispiel werden Daten abgegriffen, verschlüsselt Lösegeld gefordert. Die Folgen für die Firmen sind immense Kosten und ein beschädigtes Image. Oliver Schmid und Birgit Sommer haben in Hessen Opfer, Ermittler, Forscher und Täter getroffen. Wie gut sind wir gewappnet gegen Angriffe aus dem Internet? Und wer wird die Nase vorne haben: Ermittler und Forschende oder die kriminellen Hacker?
Anna-Lena lebt über Monate in Angst. Ihr Ex-Freund bedroht und verfolgt sie. Sie hofft auf Schutz - vergeblich. Wenige Wochen später tötet er sie. Die Dokumentation des ARD Politikmagazins "report München" geht der Frage nach, ob Frauen bei Partnerschaftsgewalt ausreichend geschützt werden
Bruststraffungen oder Vaginalliftings gehören längst zum Tagesgeschäft der Beautydocs Sabine Apfolterer, Artur Worseg und Jörg Knabl. Den eigenen Körper optimieren - viele Menschen träumen davon. Zum Beispiel das frisch vermählte Paar um den Promifriseur Josef Winkler und seine Frau Karin, die lieber in ihr Aussehen investieren, als in die gemeinsamen Flitterwochen. Oder Lydia Kelovitz, die sich von einer Schönheits-OP die Aufmerksamkeit von Richard Lugner verspricht.
Nächster Stock - der größte Aufzughersteller der Welt / Ein neues Logistikzentrum entsteht - der erste Test / Das aufwendigste Croissant / Die Tricks der Werbefilmer / Black Pudding - was steckt drin ? / Das passiert mit unseren Altreifen
Rund eine Milliarde Ecstasy-Pillen und mehrere Hundert Tonnen Speed werden jedes Jahr in den Niederlanden hergestellt - oft in abgelegenen Ställen und Scheunen auf dem Land. Ein Großteil der illegalen Ware geht direkt über die Grenze nach Deutschland. Und nicht nur in die Klubs. Von der Schülerin bis zum Krankenpfleger: Chemische Aufputschdrogen sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Film begleitet einen bewaffneten Hobby-Drogenkurier bei seiner Tour. Eigentlich verachtet er chemische Rauschmittel. Auch eine typische unscheinbare Userin wie die Kleinstadt-Beamtin, die mit ihrem Mann ihren nächsten Ecstasy-Trip plant, kommt zu Wort. Der Film nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine atmosphärisch dichte Reise in die nordrhein-westfälische Provinz und blickt dabei hinter die Fassade der scheinbar heilen Welt auf dem Land. Warum nehmen gerade dort so viele Menschen chemische Drogen? Welche Folgen hat das für sie persönlich? Und wie verändert dieser Drogenkonsum das Leben auf dem Land? Die Reihe "Drogen-Land - Provinz im Rausch" beleuchtet Drogenszenen in den ländlichen Gebieten Deutschlands. Die erschreckende Erkenntnis: Nicht nur in den Hotspots der großen Städte, sondern auch in der deutschen Provinz nehmen die Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen rasant zu. Die Folge "Ecstasy am Niederrhein" nimmt den Drogenkonsum in der westdeutschen Provinz unter die Lupe.
Russland in den 1990er Jahren: mehr Freiheit als je zuvor - und je danach. Ein Jahrzehnt der großen Hoffnungen - und noch größeren Enttäuschungen. Die meisten Russen verbinden mit den "wilden 90ern" Armut, Chaos und einen gescheiterten Staat. Diese Erfahrung wirkt bis heute nach. Ohne die 1990er ist Putins Herrschaft nicht zu verstehen. Der Film begibt sich auf eine erkenntnisreiche Zeitreise.
Der Austragungsort der heurigen Welt-Klimakonferenz im November gilt als höchst symbolträchtig: Belém in Brasilien liegt direkt am Amazonas-Regenwald, der eine wichtige Rolle im globalen Klimasystem spielt und als gefährdet gilt.
Das WELTjournal zeigt, wie Teile des Regenwaldes durch industrielle Mono-Kulturen verdrängt werden, vor allem durch Eukalyptus-Plantagen zur Zellstoff- und Papierproduktion. Diese Eukalyptus-Monokulturen verringern die biologische Vielfalt, trocknen durch ihren hohen Wasserverbrauch die Böden aus und beschneiden den Lebensraum indigener Völker. Außerdem befeuert Eukalyptus aufgrund seines hohen Öl-Gehalts Waldbrände - ein Problem, das auch in Portugal und Spanien besteht. Die allgemein beliebten, von Politik, Wirtschaft und NGOs initiierten Baumpflanz-Aktionen und Aufforstungsprojekte fürs Klima tragen ebenfalls zu weiteren Monokultur-Plantagen bei und gelten aus wissenschaftlicher Sicht als wenig zielführend. Und auch Co2-Kompensationszahlungen für Flüge sind höchst umstritten, wenn damit Bäume in Monokulturen gepflanzt werden.
Gestaltung: François-Xavier Drouet
Anwälte der Toten - Die schlimmsten Serienkiller der Welt
John Eric Armstrong
8. Staffel
4. Folge
D 2024
50'
Im Jahr 2000 findet die Polizei von Detroit die Leichen von drei Prostituierten in der Nähe von Bahngleisen. Die Ermittler machen sich im Rotlichtviertel auf die Suche nach dem Täter. Schließlich verhaften sie den unscheinbaren Familienvater John Eric Armstrong. Er war bereits einmal unter Mordverdacht geraten. Während seiner Vernehmung behauptet Armstrong dann schockierenderweise, nicht nur in Michigan, sondern weltweit getötet zu haben.
Wer kümmert sich um uns, wenn wir krank sind oder alt werden? Und was passiert, wenn es immer weniger Menschen gibt, die uns helfen können? Diese Fragen stellen sich heutzutage mehr und mehr Menschen. Österreich steht vor einem massiven Pflegekräftemangel. Bereits jetzt fehlt es an Fachpersonal, bis 2050 könnten es rund 200.000 fehlende Pflegekräfte sein. Das größte Problem ist der demografische Wandel. "Uns gehen einfach die jungen Menschen aus", sagt Markus Golla, Institutsleiter des Instituts für Pflegewissenschaft in Krems. Um den Mangel abzufedern, setzen viele Einrichtungen wieder verstärkt auf Pflegekräfte aus dem Ausland. In Niederösterreich werden seit diesem Jahr Menschen aus Vietnam zu Pflegeassistentinnen und -assistenten ausgebildet. Auch an den Salzburger Landeskliniken wurden in den vergangenen Jahren bereits 110 Pflegekräfte aus dem Ausland rekrutiert. Das bringt neue Herausforderungen mit sich - vor allem sprachlich. Ajda Sticker beschäftigt sich in der aktuellen "betrifft: uns"-Ausgabe am Samstag, dem 15. November 2025, um 13.20 Uhr in ORF 2 bzw. am Mittwoch, dem 19. November 2025, um 22.55 Uhr in ORF 1 und auf ORF ON mit folgenden Fragen: Wie geht es diesen Pflegekräften in Österreich bzw. geht ohne Pflegekräfte aus dem Ausland gar nichts mehr?
Wanderer entdecken in den Bergen die Leiche eines Mannes - nackt, gefesselt, geschlagen. Ermittler Joe Kenda ist verblüfft über die wilde Vergangenheit des Mannes und nimmt sich eine Liste Verdächtiger vor.
Jagd auf die Mafia - Die 'Ndrangheta in Deutschland
D 2025
88'
Eine Autopanne bringt Fahnder in ganz Europa auf die Spur eines Drogennetzwerks. Im Zentrum: ein Fischteichbesitzer in Deutschland und Mafiosi aus San Luca, dem italienischen Zentrum der 'Ndrangheta. Vier Jahre lang beobachten Fahnder um Kommissar Oliver Huth Kuriere und Hintermänner. Der ehemalige Mafia-Boss Luigi Bonaventura hilft der Polizei mit Hintergrundinformationen. Die Ermittlungen führen zur größten Polizeirazzia der europäischen Geschichte: die Operation EUREKA.
In diesem Kurzbeitrag aus dem Jahr 1963 geht es zunächst um den Künstler Arman und die Gruppe Nouveau Réalisme. In München sind von ihr anwesend: Arman, der später weltberühmte Christo und die nicht minder berühmte Niki de Saint Phalle. Christo stapelt und verhüllt Bierfässer, Niki schießt mit dem Gewehr. Der Kommentator sagt über Niki: "… eine im Übrigen recht wohlgebaute und demnach nicht unsympathische junge Dame…" Ja, wenn das so ist!
Andrew Tate: Frauenhass und Manipulation sind sein Geschäft. Männern verspricht er Reichtum durch sexuelle Ausbeutung von Frauen. Insider erzählen, wie sein System funktioniert.
Der BBC-Reporter Matt Shea recherchiert in Tates Netzwerk "The War Room". Er spricht mit ehemaligen Mitgliedern und Mitarbeitern von Tate und mit Frauen, die auf eine besondere Art der Anwerbung hereinfielen. Und er findet den mutmaßlichen Kopf des Netzwerks.
Iggy Semmelweis (bürgerlicher Name: Miles Sonkin) steht offenbar an der Spitze des "War Room", in dem zahlende Mitglieder lernen, Frauen zu manipulieren und unter anderem zum Drehen von Sexvideos zu zwingen. Der BBC liegen 12.000 Seiten Chat-Protokolle aus dem "War Room" vor. Daraus geht hervor, dass Iggy Semmelweis neue Mitglieder kontaktiert, um ihnen anhand von Büchern und Onlinekursen beizubringen, Frauen gefügig zu machen.
Dabei scheint es einen fest vorgezeichneten Ablauf zu geben, wie eine betroffene Frau in dem Film erzählt: Zunächst werden den Frauen romantische Gefühle vorgegaukelt um sie in eine Beziehung zu locken, anschließend werden sie sozial isoliert. Sie dürfen Freunde und Familie nicht mehr sehen und werden dann dazu überredet, sich als Zeichen der ultimativen Loyalität den Namen des Mannes ein tätowieren zu lassen. Sind die Frauen schließlich in die gewünschte Abhängigkeit geraten, werden sie zur Sexarbeit genötigt, wobei die Gewinne aus dem Webcam-Business größtenteils oder ganz an die Männer fließen. Nach Recherchen der Filmautoren nutzt Iggy Semmelweis den umstrittenen Andrew Tate als Aushängeschild für ein weltweites Netzwerk, dem bereits zahlreiche Frauen zum Opfer gefallen sind.
Andrew Tate, sein Bruder und zwei weitere Beschuldigte werden im Dezember 2022 in Rumänien wegen Menschenhandels und Bildung einer kriminellen Organisation angeklagt. Das Verfahren läuft noch. Die Brüder bestreiten kategorisch alle Vorwürfe.
Kinderraub - Ein dunkles Kapitel der katholischen Kirche
D 2023
45'
In vielen Ländern gab es Fälle von Babyraub, Irland erlangte in diesem Kontext traurige Berühmtheit, ebenso Argentinien, Chile oder Australien - aber nirgendwo auf der Welt verschwanden so viele Babys wie in Spanien. Und nirgendwo sonst widerfährt den Opfern so wenig Gerechtigkeit. Dass der spanische Diktator Franco nach dem Bürgerkrieg mehr als 100.000 Regimegegner umbringen ließ, ist von Historikern ausführlich dokumentiert. Ein anderes Verbrechen blieb jedoch bis vor kurzem weitgehend unbekannt: Organisierter Kindesraub. In den ersten Jahren der Diktatur ideologisch motiviert, entwickelte er sich bald zu einem lukrativen Geschäft, in das Ärzte, Anwälte, und vor allem die römisch-katholische Kirche verwickelt waren. Man schätzt, dass in spanischen Geburtskliniken bis in die 90iger Jahre an die 300.000 Babys verschwanden und mit gefälschten Papieren an kinderlose Paare verkauft wurden. Inzwischen suchen Mütter ihre Kinder, und Kinder ihre leiblichen Eltern - doch das gestaltet sich extrem schwierig: Kein Wunder angesichts fehlender Dokumente, mangelnden politischen Willens und vor allem der Mauer des Schweigens, mit der sich die Kirche umgibt. Zwar blitzte in den vergangenen Jahren immer wieder die Hoffnung auf, dass endlich Licht ins Dunkel dieser Tragödie kommen würde. Doch auch die jüngste politische Initiative spanischer Opfergruppen scheint zum Scheitern verurteilt. Und so ist es bis dato nur einer Handvoll Menschen gelungen, ihre Angehörigen wiederzufinden. Die Mehrheit der Opfer lebt weiter in der traurigen Erkenntnis, dass es für sie kein richtiges Leben im Falschen geben kann.
Zwei magenkranke Schäferhunde und ein eingeschüchtertes Ehepaar. Dafür wird ein Mann zu lebenslanger Haft verurteilt? Ein kurioser Fall um unerwiderte Liebe, die in Heimtücke umschlägt, um trickreiche Ermittler*innen und einen Giftmischer, der zweimal mit der gleichen Masche töten will. Das Jahr 2018 wird zum Albtraum für Ehepaar G. aus Rüdesheim am Rhein. Eines Morgens ist die Windschutzscheibe des Autos eingeschlagen. Dann wird Frau G. mit Stahlgeschossen, vermutlich aus einer Zwille, beschossen. Und schließlich wird sie mit Hindernissen auf der Straße ausgebremst und erneut aus dem Hinterhalt beschossen. Die Polizei ist ratlos. Das Ehepaar ist in der hessischen Kleinstadt hoch angesehen und scheint keine Feinde zu haben. Am 27. Februar 2019 dann ein weiterer Schock: Kurz nachdem die Eheleute Ursula und Rudi G. ihren Schäferhunden eine Nudelsuppe verfüttern, übergeben sich die Hunde. Sofort fahren sie in die Tierklinik, die Hunde überleben knapp. Die Nudelsuppe war vergiftet. Der Fall landet bei den Mordermittler*innen der Kripo Wiesbaden. Das mysteriöse Gift wird als Mordversuch an den Eheleuten gewertet. Doch wie kommt es in die Suppe und wer steckt dahinter? Erste Erkenntnisse bringt eine Überwachungskamera, die die Familie auf ihrem Grundstück installiert hat. Auf den Bildern ist ein vermummter Mann zu sehen, der das Grundstück betritt. Rudi G. ist sicher: Es ist Enrico R., den Rudi G. aus seinem Tennisclub kennt. Mehrfach hatte Enrico R. Rudi G. amouröse Avancen gemacht, doch der hatte ihn zurückgewiesen. In der Vergangenheit von Enrico R. stoßen die Ermittler*innen auf eine Geschichte, die ihnen den Atem raubt. Schnell vermuten sie: Sie haben es mit einem Mehrfachtäter zu tun, der zu allem entschlossen ist. Was klingt wie in einem Groschenheft, wird für die Kripo zur Tathypothese: Motiv: Eifersucht und enttäuschte Liebe. Mordwerkzeug: Gift. Doch wie weisen sie Enrico R. die Tat nach, ohne das Ehepaar erneut in Gefahr zu bringen?
Er vereint die Ambivalenz von Schönheit und Biest: Der Bugatti Chiron zählt zu den schnellsten und edelsten Sportwagen, die in Serie gefertigt werden. Das französische Coupé begeistert mit innovativem Design, hochwertigsten Materialien und 1.500 PS, die ein Tempo von 420 Kilometern pro Stunde ermöglichen. Die Reportage bietet einen detaillierten Einblick in die Produktion der Luxuskarosse. Bugatti-Präsident Stephan Winkelmann und beteiligte Ingenieure erzählen, was den Chiron besonders macht.
Der Ford Mustang ist der Inbegriff des American Way of Life auf vier Rädern. Angetrieben von einem 8-Zylinder-Motor, umweht den Klassiker immer noch das Image von unbändiger Kraft und Freiheit. Die US-Autolegende aus den 60er Jahren lebt und die Nachfrage nach perfekt erhaltenen Exemplaren ist groß. Das V8-Werk, eine auf Pony-Cars wie den Mustang spezialisierte Oldtimerschmiede im sächsischen Pirna, lässt die Träume von Automobil-Nostalgikern wahr werden.
Mindestens vier Millionen Deutsche kiffen regelmäßig. Cannabis ist damit Deutschlands beliebteste illegale Droge. Welche Gefahren gehen von THC, dem Wirkstoff von Cannabis, aus? Warum Kriminelle vor allem auf dem flachen Land Cannabis anbauen und damit handeln, zeigt sich an Deutschlands Küste: Nordwestdeutschland gilt mittlerweile als der Hotspot des Drogenhandels in Deutschland. Das importierte Gras kommt vor allem über die großen Häfen Hamburg und Bremerhaven oder über die grüne Grenze aus den Niederlanden. Auf dem Land - fernab der Polizei - blühen auch illegale Plantagen. Die Dokumentation begleitet den Rauschgiftfahnder Jan Happersberger unter anderem bei einem Einsatz gegen Dealer im Raum Cuxhaven. Einer von ihnen ist der Drogenschmuggler "OD", der regelmäßig Cannabis über die Grenze aus den Niederlanden transportiert. Er bringt jeden Monat circa zwei Kilogramm der illegalen Droge nach Deutschland. Der Film zeigt eine illegale Plantage auf dem Land. Der Besitzer gibt bereitwillig Auskunft über Anbaumethoden und Profitmöglichkeiten. Außerdem erklärt der Drogendealer Mike, wie er im Internet sein Gras verkauft. Die Doku gibt aber auch Einblick in das legale Geschäft mit Cannabisprodukten: André Heinz betreibt einen Laden, in dem er CBD-Gras verkauft. Das hat nur wenig THC-Gehalt. THC ist der Inhaltstoff, der für die berauschende Wirkung verantwortlich ist. Die Rechtslage ist trotzdem unklar, und er muss eine Razzia fürchten. Dirk Heitepriem wiederum ist der Vizepräsident von Aurora Europe, einem Produzenten von medizinischem Cannabis in Deutschland. Er beklagt sich über die strengen Auflagen, die er erfüllen muss. Rentabel sei das Geschäft für seine Firma nicht. Der Film zeichnet ein Bild des Cannabishandels und Cannabiskonsums in Nordwestdeutschland und erklärt, warum die Droge bei Konsumenten in Deutschland so populär ist. Auch wird der Frage nachgegangen, ob und wie sich die Probleme verändern, wenn die geplante Legalisierung umgesetzt wird. Die Reihe "Drogen-Land - Provinz im Rausch" beleuchtet Drogenszenen in den ländlichen Gebieten Deutschlands. Die erschreckende Erkenntnis: Nicht nur in den Hotspots der großen Städte, sondern auch in der deutschen Provinz nehmen die Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen rasant zu.
Robin war immer ein Papa-Kind. Ihr Dad Bill ist ein Familienmensch und mit seinen fünf Kids oft beim Campen und Angeln, ihre Mutter dagegen streitsüchtig, aufbrausend und Alkoholikerin. Nach heftigen Streitereien zwischen den Eltern und der folgenden Trennung werden die Kinder schließlich Bill zugesprochen, doch der einst liebevolle Vater verändert sich und offenbart eine sehr brutale Seite. Als Robin ahnt, dass sie bei ihrem Vater in noch viel größerer Gefahr schwebt, als bei ihrer Mutter, ist sie zehn Jahre alt. Doch es soll noch einige Zeit dauern, bis sich die ganze Tragweite seines gewalttätigen Charakters offenbart.
Endspurt unter dem Eis: Der finale Tag der Wintersaison ist gekommen, und die Glücksritter von Nome geben noch einmal Vollgas, um schillernde Goldschätze vom Grund des Beringmeers zu bergen. Am Claim 56 setzt Vernon Adkison volles Vertrauen in seinen Toptaucher Gary. Das Ziel liegt bei insgesamt 80 Unzen. Den erwirtschafteten Profit will Vernon in ein neues Nitrox-Tauchsystem investieren. Unterdessen gerät Kris Kelly am Claim 23 in eine verzwickte Lage. Bei einsetzender Ebbe drohen gewaltige Eisbrocken den Goldtaucher am Meeresboden festzunageln! Später gibt es bei Chris McCully Grund zum Jubeln: Der Jungunternehmer verbucht stolze 213 Unzen auf seinem Saisonkonto.
Um ihrer Schönheit etwas nachzuhelfen, hat sich die 53-jährige Susanne von Schönheitschirurg Artur Worseg operieren lassen. Den letzten Feinschliff führt Zahnärztin Kristina Worseg durch. Sabine Apfolterer steht ein intensiver Operationstag bevor. Gestartet wird mit einem Fadenlifting bei der 58-jährigen Gabriele. Tapfer stellt sich die 35-jährige Claudia nach einer Bruststraffung und einer Fettabsaugung weiteren Eingriffen bei Schönheitschirurg Jörg Knabl.
"Die österreichische Politik war froh, dass sie so ein vorlautes Subjekt wie mich endlich angebracht hat". Ebenso lapidar wie realistisch bewertete Gerd Bacher seinen Abgang als Generalintendant des ORF im Jahr 1994. Bacher stand zwischen 1967 und 1994 mit Unterbrechungen 20 Jahre lang an der Spitze des Österreichischen Rundfunks, der 'größten Medienorgel' Österreichs. Er war einer der prägendsten Medienmacher Österreichs in der Zweiten Republik.
Bacher wurde am 18. November 1925 in Salzburg geboren, wo bei der "Salzburger Volkszeitung" und den "Salzburger Nachrichten" auch seine Laufbahn als Journalist begann. 1954 wurde er nach Wien als Chefredakteur des neu gegründeten "Bild-Telegraf" berufen, zwei Jahre lang - von 1958 bis 1960 - war er Chefredakteur des von ihm mit gegründeten "Express". Politische Kraftproben hat Bacher niemals gescheut, vor allem dann nicht, wenn er die Unabhängigkeit journalistischer Arbeit bedroht sah. Ob als Chefredakteur von "Bildtelegraph" und "Express" oder als Generalintendant des ORF: wann immer es im Bereich gedruckter oder elektronischer Medien zu einschneidenden Veränderungen kam, tauchte Bachers Name auf. Seine bleibende und eindrucksvollste Leistung war der Aufbau eines unabhängigen, vom lähmenden Parteiproporz befreiten Rundfunks zwischen 1967 und 1974. Mitte der siebziger Jahre war er kurzzeitig "Kurier"-Chefredakteur, Ende der achtziger Jahre fungierte er für kurze Zeit auch als Herausgeber der "Presse". Bachers Herz und Leidenschaft gehörten aber immer "seinem ORF". Von 1967 bis 1975, von 1978-1986 sowie von 1990 bis 1994 war er insgesamt fünfmal Generalintendant des öffentlich-rechtlichen Senders.
Gerd Bacher war nicht nur eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der österreichischen Rundfunkgeschichte, sondern auch Chronist wichtiger politischer und zeitgeschichtlicher Ereignisse des 20.Jahrhunderts. Provokant, sentimental, analytisch, rhetorisch brillant, selbstkritisch und überraschend offen zieht Gerd Bacher Lebensbilanz in Andreas Novaks filmischen Porträt, entstanden noch zu Lebzeiten Bachers. 2015 starb Gerd Bacher nur wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag an den Folgen eines Schlaganfalls in Salzburg.
Ein Film von Andreas Novak
Der 17-jährige Charlie Cosser wurde bei einer Sommerparty von dem 16-jährigen Yura Varybrus tödlich niedergestochen, nachdem er ihn gebeten hatte zu gehen, weil ein Mädchen behauptete, belästigt worden zu sein. Charlies Vater Martin versprach ihm im Sterben, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und das Bewusstsein für Messerstechereien zu schärfen.
Wladimir Putin wird im Dezember 1999, vor 25 Jahren, zum Präsidenten. Seitdem ist er der starke Mann Russlands. Die Doku erzählt von den Stationen seiner Karriere, von seinem Weltbild. Das Psychogramm eines Mächtigen. Hier blicken nicht westliche Beobachter auf Putin, sondern Menschen aus Russland. Ein Blick aus der Distanz des Exils. Sie haben ihre Heimat verlassen, um Repressalien zu entgehen.
Auf Satellitenbildern taucht eine Geisterstadt in Arizona auf. Archäologen gehen dem Rätsel hinter dem Verschwinden der Einwohner auf den Grund. In South Carolina entdecken Forscher Aufnahmen, die sie ins Staunen versetzen.
Wenn das ersehnte Hochzeitsdatum feststeht, ist bei Bräuten in spe das Herzklopfen groß und die To-Do-Liste lang. Ein Punkt steht aber bei allen ganz vorn auf der Agenda: das perfekte Brautkleid. Doch welches Modell passt zur Figur und ins Budget? Schnell stellt sich bei den angehenden Bräuten Überforderung ein, doch die Brautmodenausstatter der Doku-Soap "Zwischen Tüll und Tränen" bewahren bei allen Kundenwünschen einen kühlen Kopf!
"Der Paartherapeut fixt nicht meinen Partner. Der Paartherapeut korrigiert auch nicht meine Partnerwahl nachträglich. Es geht darum, mir zu helfen, mein eigenes Veränderungspotenzial zu erkennen", sagt der Hamburger Paartherapeut Eric Hegmann, der seit fast zwei Jahrzehnten Paare durch Höhen und Tiefen begleitet.
In "Die Paartherapie" stellen sich vier Paare seinen intensiven Fragen und Methoden - jedes mit einer eigenen Geschichte, eigenen Verletzungen und Hoffnungen. Es geht um Untreue, eskalierende Streitspiralen, Mental Load im Familienalltag und Konflikte rund ums Geld.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1990er wurden rund 15 Millionen Kinder in Kuren geschickt - die sogenannte "Verschickung", eine meist sechswöchige Heimunterbringung: Die Kinder sollten aufgepäppelt werden. Hochphase sind die 1950er und 1960er Jahre. Schätzungsweise jedes fünfte Kind kam damals in Kur.
Dazu gehört auch der Vater der Autorin. Die Journalistin Lena Gilhaus beginnt - ausgehend vom Fall ihres Vaters - zu recherchieren. Sie veröffentlicht erste Recherchen über Kinderkuren, woraufhin sich Menschen von überall melden und von ihren eigenen, zum Teil furchtbaren Erlebnissen berichten.
Aber Institutionen und Heimbetreiber mauern. An echter Aufklärung zeigen sie kaum Interesse. Lena Gilhaus folgt den Spuren weiter und stößt auf ein verdrängtes Kapitel der Nachkriegsgeschichte.
In den Kurheimen sollten die Kinder damals zu Kräften kommen und gesund werden - doch viele erlebten diese Zeit als Grauen: Gewalt - von Zwangsernährung bis hin zu schwerem sexuellem Missbrauch. In Archiven findet Lena Gilhaus zahlreiche Dokumente, deren Existenz die Heimbetreiber und die Organisatoren der Kuren vorher abgestritten hatten.
Die Recherche offenbart unbarmherzige Konzepte hinter dem Kinderkursystem, gravierende Missstände und auch staatliches Versagen. Obwohl viele Taten in der Vergangenheit liegen, erschweren die Verantwortlichen eine Aufarbeitung bis heute. Verjährungsfristen verhindern eine strafrechtliche Verfolgung von teilweise schwerer sexueller Gewalt an Kindern.
Dieses Kapitel deutscher Alltagsgeschichte lag bis vor kurzem im Dunkeln. Einer der ersten, der öffentlich über das Elend in Kinderkur gesprochen hat, ist der Vater der Autorin. Die TV-Dokumentation erzählt die Geschichte einer doppelten Reise, mit dem Vater und anderen Verschickungskindern zu den Kinderkurheimen, zu den Verantwortlichen und zu den Ursprüngen der unbarmherzigen Kurkonzepte, die - anders als mancher bisher leichtfertig angenommen hatte - historisch lange vor dem Nationalsozialismus liegen.
Die deutsch-tschechische Grenzregion ist geprägt von malerischer Natur und gleichzeitig überschwemmt von Crystal Meth, einer der gefährlichsten Drogen der Welt. 6,5 Tonnen Crystal werden jährlich in Tschechien hergestellt, auch für den deutschen Markt. Bettina aus Franken ist seit 30 Jahren süchtig. Sie kommt von der Droge nicht mehr weg. Christian aus Sachsen hat alles verloren - seine Wohnung, Arbeit und Freiheit. Das sächsische Vogtland und Oberfranken sind geprägt von malerischen Landschaften, Wäldern und Schlössern. Doch die beiden Regionen haben auch eine andere Gemeinsamkeit: wachsende Probleme mit der Droge Crystal Meth. In Nürnberg und Chemnitz ist Meth inzwischen die mit Abstand am meisten nachgewiesene Droge im Abwasser. Crystal macht extrem schnell abhängig, das macht diese Droge so gefährlich. Den meisten Abhängigen sieht man ihren Konsum nicht an. Drogen wie Crystal Meth werden gerade auf dem Land auffällig oft im Verborgenen und im Privaten konsumiert. Es kann jeden in der Region treffen - die Akademikerin, die alleinerziehende Mutter, den Lkw-Fahrer. Auch wenn es auf dem Land den Anschein macht, als sei alles ruhig und langsam, steigen auch dort die Lebenskosten, Zweitjobs müssen angenommen werden, der Druck wächst. Die meisten Userinnen und User konsumieren die Droge nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch bei der Arbeit. Man denke, alle wollen nur feiern, sagt Bettina, aber das sei nicht der Fall. Auch Christian, den die Autoren im sächsischen Auerbach treffen, hat ständig bei der Arbeit konsumiert: Man muss ja Leistung zeigen, der Chef will etwas sehen. Doch das ging nicht lange gut, Christian hat alles verloren. Zehn Jahre Gefängnis hat er hinter sich, genauso wie Benjamin aus Meerane, der schon früh mit der Droge in Kontakt kam. Im Knast, sagen beide, komme man sogar noch leichter an Drogen als draußen. Ein Teufelskreis. Alexander Schmidtgall, seit 25 Jahren in Oberfranken als Strafverteidiger tätig, hat fast nur noch mit Crystal-Meth-Fällen zu tun. Im Unterschied zu den Städten sei das Drogenproblem in der Grenzregion weitaus schlimmer und problematischer als anderswo. Er hat seine eigene Meinung über die Jahre entwickelt, wie die Polizei und die Politik damit umgehen. Wie die Konsumentinnen und Konsumenten behandelt werden, denen man die Freiheit und die Existenz raubt, statt ihnen zu helfen. Die Reihe "Drogen-Land - Provinz im Rausch" beleuchtet Drogenszenen in den ländlichen Gebieten Deutschlands. Die erschreckende Erkenntnis: Nicht nur in den Hotspots der großen Städte, sondern auch in der deutschen Provinz nehmen die Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen rasant zu. Die Folge "Crystal Meth an der tschechischen Grenze" nimmt den Drogenkonsum in den ostdeutschen Provinzen unter die Lupe.