3SAT
3SAT Fr. 07.11.
Doku
Bei der Nostalgie für die 20er Jahre spielen Musik und Tanz eine wichtige Rolle. ZDF/Tiemo Fenner
Bei der 20er-Jahre-Party Bohème Sauvage feiern die Gäste eine Epoche, die sie selbst nicht erlebt haben. ZDF/Tiemo Fenner
Nostalgie lässt uns in vergangene Epochen eintauchen. ZDF/Fotomontage: Sasha/Hulto
Auf einem Ostalgie-Campingplatz auf Rügen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. ZDF/Tiemo Fenner
Wie nostalgische Erinnerungen im Körper wirken, zeigt sich zum Beispiel bei der Herzfrequenz. ZDF/Marc Francke

NANO: Nostalgie - Retrogefühl mit Heilwirkung?

  • 45'
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Dokumentation

Inhalt

Eine schöne Erinnerung, verbunden mit einer gewissen Wehmut, dass der Moment vorbei ist: Nostalgie kennen wir alle. Dieses Gefühl kann gut für die Gesundheit sein. Psychologie, Medizin und auch die Sozialwissenschaften haben in den letzten 20 Jahren die Nostalgieforschung entdeckt. Sie beobachten nicht nur, dass sie positiv auf die Psyche wirkt, sondern auch soziale Verbundenheit und Zugehörigkeit spüren lässt. "Nostalgie stellt einen Bezug von der Vergangenheit in die Zukunft her und erlaubt mir, das Gefühl, von Behütetsein und Eingebettetsein wachzurufen", sagt der Neurowissenschaftler Tobias Esch von der Universität Witten/Herdecke. "Und das ist in der Regel schmerzlindernd, angstlösend und beschützend." Dieser Effekt lässt sich auch im Alltag beobachten. So zeigt sich zum Beispiel in Krisenzeiten, dass Lieder, Filme und Serien, die uns nostalgisch stimmen oder Nostalgie transportieren, häufiger im Netz genutzt werden. Die Erinnerung an "die gute alte Zeit" ist wie ein Anker in schwierigen Zeiten. Doch Nostalgie kann auch manipulieren. Die Werbung ruft diese Emotion bei Menschen gern und häufig hervor und verspricht sich davon bessere Verkaufszahlen. Politiker instrumentalisieren Nostalgie mit dem Ziel, kollektive Gefühlslagen zu steuern. Etwa, wenn Markus Söder behauptet, früher habe Leistung sich gelohnt und Frauen sich überall sicher fühlen können, doch "des is' heut' nimmer so". Cornelia McCormick von der Klinik für Alterspsychiatrie und Kognitive Störungen an der Uniklinik Bonn untersucht, wie sich das autobiografische Gedächtnis bei Menschen mit Demenz im Hinblick auf das Empfinden von Nostalgie entscheidend verändert. Ihre Vermutung: Wenn sich im Gehirn keine inneren Erinnerungsbilder mehr erzeugen lassen, schreitet die Krankheit voran.

Sendungsinfos

Von: Julia Schmidt VPS: 07.11.2025 18:15, Stereo
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