3SAT
3SAT Di.. 28.01.
Doku

Theresienstadt - Eine Geschichte von Täuschung und Tod

Das KZ in der so genannten Kleinen Festung in Theresienstadt. ZDF/BR, Christian Meckel
Ernst Grube erinnert sich, als 1945 Überlebende aus Ausschwitz in Theresienstadt ankamen. ZDF/BR, Christian Meckel
Edith Erbrich stellt im Krematorium in Theresienstadt Kerzen zum Gedenken auf. ZDF/BR, Christian Meckel
Der Historiker Wolfgang Benz und die Zeitzeugin Edith Erbrich auf dem Hauptplatz in Theresienstadt. ZDF/BR, Christian Meckel
Nachbau einer der entsetzlichen Massenunterkünfte in Theresienstadt. ZDF/BR, Christian Meckel
Das KZ in der so genannten Kleinen Festung in Theresienstadt. ZDF/BR, Christian Meckel
Edith Erbrich erinnert sich an den Bahngleisen an ihre entsetzliche Ankunft im Ghetto. ZDF/BR, Christian Meckel
Grauenvoll waren die Unterkünfte im Ghetto in Theresienstadt. ZDF/BR, Christian Meckel

Zeitgeschichte 44′

Inhalt

Wie erleben Kinder den Terror der Nationalsozialisten? Wie ist ihre kindliche oder jugendliche Perspektive auf das Grauen des Lagerlebens? Und wie gelingt es ihnen, zu überleben? Ernst Grube ist 13 Jahre alt, als er zusammen mit seiner Mutter, dem älteren Bruder und der jüngeren Schwester in das Ghetto Theresienstadt deportiert wird. "Angst", sagt er, "ist es, was mich hauptsächlich geprägt hat, Angst. Was wird kommen, was wird geschehen?" Edith Erbrich kommt als Siebenjährige gemeinsam mit dem Vater und der älteren Schwester ins Ghetto. Tief eingegraben hat sich diese Zeit in die Seele des Kindes: "Ganz furchtbar war, wie wir angekommen sind, da habe ich das erste Mal in meinem Leben meinen Papa fassungslos gesehen. Wir haben die Haare abrasiert bekommen, und dann hieß es duschen. Da war auch eine jüdische Mitgefangene, und als sie rief: Edith, komm' zum Duschen, da bin ich ohnmächtig geworden." Jetzt sind Edith Erbrich und Ernst Grube in diese traumatische Kindheit zurückgekehrt: "Ich komme mir vor, als ob es damals wäre. Da ist an den Äußerlichkeiten nichts anders", sagt Ernst Grube, als er wieder in Theresienstadt ist. Auch für Edith Erbrich ist die Erinnerung an die Schrecken des Ghettos bis heute gegenwärtig. Theresienstadt - 80 Kilometer nördlich von Prag: Im Sommer 1943 befinden sich 40.000 Menschen in der Stadt, die vor dem Krieg 3000 Einwohnern Platz geboten hat. Die Menschen leben zusammengepfercht auf engstem Raum. Die hygienischen Verhältnisse sind entsetzlich, es gibt fast nichts zu essen. Täglich sterben bis zu 800 Menschen. Zwei Kilometer außerhalb des Orts liegt die "Kleine Festung", ein Konzentrationslager. Dort werden vor allem tschechische Widerstandskämpfer eingesperrt, gefoltert und ermordet. Bereits 1947 hat die tschechische Regierung dort einen monumentalen Gedenkort geschaffen, den großen Nationalfriedhof. Demgegenüber gerät das jüdische Leid lange Jahre in Vergessenheit. Auch deshalb hat Wolfgang Benz, der ehemalige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung, eine Monografie über das Ghetto Theresienstadt geschrieben. Er kommentiert das Erleben der Zeitzeugen aus der Perspektive des Historikers. "Theresienstadt - Eine Geschichte von Täuschung und Tod" ist eine Dokumentation über dieses Ghetto, diesen Ort des Schreckens für so viele Tausende deutsche und tschechische Juden.

Sendungsinfos

Von: Peter Giesecke VPS: 28.01.2025 23:20, Untertitel, Stereo
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