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ARTE So.. 10.11.
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42 - Die Antwort auf fast alles

Etwa zwei Prozent unseres Genoms haben wir Menschen in Europa vom Neandertaler geerbt - mit dem wir Homo sapiens wohl über Jahrtausende zeitgleich auf dem Kontinent zusammengewohnt haben. BR
DNA-Analysen haben Anthropologen wie Jean-Jacques Hublin die Beweise geliefert für den gemeinsamen Ursprung aller Menschen. Demnach liegt der außerhalb von Afrika in einer kleinen, ostafrikanischen Population von Homo sapiens. BR
Aus der milliardenfachen Abfolge von nur vier Zutaten besteht das menschliche Genom. Selina Brace vom National History Museum in London erklärt, wie Archäogenetiker aus diesen Erbgutkombinationen wichtige Informationen über vergangene Populationen finden. BR
Aus der Verschiebung charakteristischer Sequenzen im Genom lässt sich ein wesentlich detaillierteres Familienbild des Menschen und seiner europäischen Vorfahren anfertigen. BR

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Lernen wir jetzt unsere Vorfahren kennen?

Infomagazin D 2024, 28′

Kurzbeschreibung

Eine edle Abstammung - die hätten wir Privatmenschen genauso gern wie die Nationen, in denen wir leben. Positive Erzählungen über unsere Vorfahren können Selbstwert und Identität geben - und der Wahrheitsgehalt war bislang nicht ganz einfach zu prüfen. Die Archäogenetik ermöglicht es jetzt, die Genome von Menschen der Steinzeit bis heute miteinander zu vergleichen. Aus den Unterschieden und Gemeinsamkeiten lassen sich spektakuläre Einblicke in die Geschichte des Menschen und der Urahnen der heutigen Europäer im Speziellen gewinnen.

Inhalt

Sind alle Menschen auf der Welt genetisch gesehen eng verwandt? Oder leben auf unterschiedlichen Kontinenten Menschen, die sich aus verschiedenen Vormenschen-Arten entwickelt haben? Dann wären etwa Europäer und Amerikaner bestenfalls entfernte Cousins. Bevor Pioniere der Archäogenetik in den vergangenen zwei Jahrzehnten das Können entwickelt haben, aus alten Knochen intakte DNA zu extrahieren und unsere genetische Vergangenheit lesbar zu machen, wurde um solche Fragen erbittert gestritten. Inzwischen wissen wir so viel mehr über den Weg von Homo Sapiens durch die Jahrtausende. Unser Erbgut verrät uns etwas über die frühen menschlichen Populationen, ihren Kampf während der letzten Eiszeit, ihre Begegnungen mit dem Neandertaler - von dem wir heute noch kleine Stückchen in uns tragen. Einiges war scheinbar doch anders, als wir bislang annahmen. "Die Geschichte des Menschen ist eine Geschichte des Scheiterns", sagt der Anthropologe Jean-Jacques Hublin vom Collège de France in Paris. Die Genome unserer Vorfahren enthüllen Überraschendes - etwa, dass Jäger und Sammler wie der britische "Cheddar Man" wohl dunkle Haut und blaue Augen hatten. "Das hat manche Menschen erzürnt", erklärt Selina Brace vom National History Museum in London. Die Archäogenetik verschafft uns ein klareres Bild von unseren Vorfahren. Sie zeichnet Wanderungen von Populationen nach, die etwa die Landwirtschaft mit sich gebracht haben. Es sind faszinierende Einblicke in eine Zeit vor der schriftlichen Aufzeichnung - die einiges zurechtrücken.

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