ARTE
ARTE Di.. 19.11.
Doku

An unsere klagenden Herzen

Mit der Ankunft von Matas im Rehabilitationszentrum gerät das brüchige soziale Gefüge ins Wanken. ARTE
Das Rehabilitationszentrum für Erwachsene liegt auf einem abgelegenen Bauernhof im ländlichen Litauen. ARTE
Der traumatisierte 14-jährige Matas kommt in ein Rehabilitationszentrum für Erwachsene. Hier wird er mit einem streng geregelten Alltag konfrontiert und muss mit Suchtkranken und ehemaligen Strafgefangenen zusammenleben. ARTE
Die Männergemeinschaft ist gespalten und doch vereint im Kampf gegen Traumata und Sucht. Matas' Ankunft bringt das fragile Gleichgewicht ins Wanken. ARTE

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentarfilm F, LT 2024, 80′

Kurzbeschreibung

Matas, ein 14-jähriger Teenager, der durch eine traumatische Vergangenheit geprägt ist, wird in ein Rehabilitationszentrum für Erwachsene geschickt, das sich auf einem abgelegenen Bauernhof in Litauen befindet. Dort wird er mit einer strengen täglichen Disziplin und der harten Realität konfrontiert, unter genesenden Drogenabhängigen und ehemaligen Gefängnisinsassen zu leben. Er entdeckt eine gebrochene Gemeinschaft von Männern, die durch ihren Kampf gegen Traumata und Sucht vereint sind.

Inhalt

Ein eiskalter Wintermorgen. Der 14-jährige Matas sitzt in einem Bus, der durch den Nebel fährt. Endstation ist ein abgelegener Bauernhof auf dem litauischen Land. Hier versuchen rehabilitierte Drogenabhängige und ehemalige Strafgefangene, sich ein neues Leben aufzubauen. Zanas, selbst clean, leitet die Gemeinschaft mit einer strengen Routine aus Gebeten, Tierpflege und Käseherstellung. Diese einfachen, alltäglichen Tätigkeiten helfen den Männern im Kampf gegen ihre Dämonen. Mit der Ankunft von Matas gerät das brüchige soziale Gefüge ins Wanken. Der Jugendliche, der mit seinen Verletzungen und tiefen Kindheitstraumata zu kämpfen hat, wird zur Projektionsfläche für das Leid der Männer. Die Anspannung steigt und die Männer lassen ihre Wut an Matas aus. Der Teenager reproduziert die Gewalt und misshandelt die Tiere, um die er sich kümmern soll. Im Laufe der Zeit entwickelt sich aus den vielschichtigen Beziehungen eine Art dysfunktionale Familie, die dennoch vereint ist: im Kampf gegen Traumata und Sucht, in ihrem komplexen Verhältnis zur Gewalt und in ihrem Bemühen, die fragile Gemeinschaft zu erhalten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation trinkt jeder fünfte Europäer über 15 Jahren mindestens einmal pro Woche exzessiv Alkohol. Weltweit ist diese Zahl ähnlich hoch. Grund genug für Vytautas Puidokas, die Sucht zum Thema seines Films zu machen. Anhand der bunt zusammengewürfelten Gemeinschaft von Zanas' Schützlingen zeigt der Regisseur, wie sich die Sucht in das Leben einschleicht und das Dasein bestimmt, wie sie familiäre und soziale Beziehungen beeinflusst, wie sie von Generation zu Generation weitergegeben wird. Aber auch, wie man davon geheilt werden kann.

Sendungsinfos

Regie: Vytautas Puidokas Untertitel, Stereo
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