ARTE
ARTE Sa. 15.11.
Doku

ARTE Reportage

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Tadschikistan: Islam, staatlich überwacht / Uganda: Kino aus dem Slum

  • D, F 2025
  • 52'
Reportagereihe (1) Tadschikistan: Islam, staatlich überwacht In Tadschikistan, der ärmsten der ehemaligen Sowjetrepubliken, steht der Islam heute unter strenger staatlicher Überwachung. Seit Jahren schon verschärfte das Land in Zentralasien mit über 95 Prozent Muslimen in kleinen Schritten die staatliche Kontrolle über die Ausübung der Religion, um eine eventuelle Radikalisierung wirksam zu verhindern. (2) Uganda: Kino aus dem Slum In einem Slum in Kampala bricht der Studioboss Isaac Nabwana mit allen Normen der Filmindustrie, die Hollywood einst erfand. Mit winzigen Budgets, aber viel Kreativität dreht er 2010 in seinem Studio Wakaliwood mit nur 200 Euro Budget den Film "Who Killed Captain Alex?", der erreichte Zehn Millionen Aufrufe auf YouTube.

Themen


Tadschikistan: Islam, staatlich überwacht: Tadschikistan setzte mit seiner staatlichen Kontrolle einen strikten Laizismus durch, alles unter den wachsamen Augen von Emomalij Rahmon, dem Autokraten, der seit über 30 Jahren unangefochten über das Land herrscht. Das Regime veröffentlicht dazu strenge Regeln, darunter auch ein weit verbreitetes Buch mit Kleidungsvorschriften. Die Angst vor den radikalen Islamisten ist angesichts des zunehmenden Extremismus und der Nähe zu Afghanistan sehr real. Im Jahr 2015 schlossen sich 500 Tadschiken dem Islamischen Staat an. Nach den Anschlägen auf die Moskauer Krokus-Stadthalle im März dieses Jahres verbot Tadschikistan das Tragen des Hidschabs. Frauen und Mädchen müssen mit einer hohen Geldstrafe rechnen, sollten sie doch noch ein Kopftuch tragen, manchmal folgt darauf auch ein Schul- oder Berufsverbot. Männer mit Bärten werden als potenzielle Dissidenten betrachtet und von Polizisten auf offener Straße zwangsrasiert.

Uganda: Kino aus dem Slum: Der Spielfilm "Who Killed Captain Alex?" von Isaac Nabwana gilt heute als der erste Actionfilm, der in Uganda produziert wurde. Im Studio Wakaliwood improvisieren sie alles vor Ort: Waffen basteln sie aus Holz und Altmetall, Explosionen simulieren sie mit Mehl, selbst die Kameras werden oft aus Ersatzteilen zusammengebaut. Wakaliwood verkörpert die Revolution des afrikanischen Kinos. Weit entfernt von allen formatierten Standards bietet es eine Alternative, die sich an den lokalen Gegebenheiten orientiert, frei von den Regeln der klassischen Industrie. Isaac Nabwana versucht nicht, Hollywood zu imitieren, sondern erfindet sein Eigenes. Sein Kino floriert und inspiriert eine neue Generation von Regisseuren. Jedoch nicht ohne Hindernisse: Unter dem Regime des ugandischen Autokraten Yoweri Museveni ist die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt, es herrscht Zensur und alle Themen auf der Leinwand werden streng überwacht.

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