ARTE
ARTE Sa. 08.11.
Doku
In seinem Buch kritisiert Heinrich Lienhard aus der Schweiz den unmenschlichen Umgang der Pionier-Legende Johann Sutter mit Indigenen ? Passagen, die später zensiert werden. SR
1902 zieht die Berlinerin Margarethe von Eckenbrecher mit ihrem Mann nach ?Deutsch-Südwestafrika?. In ihrem Tagebuch beschönigt sie die koloniale Realität, um zur Auswanderung zu ermutigen. ARTE F/SR
Die Kolonie "Neu-Helvetien" des Schweizers Johann Sutter, später bekannt als John Sutter, sollte ein Paradies für Landsleute sein - wurde jedoch auch ein Ort der Gewalt. ARTE F/SR
Im Immigrationsmuseum von São Paulo befindet sich ein ehemaliges Wohnheim für Geflüchtete ? mit vielen Zeugnissen deutscher Einwanderer. SR

Auswandern! Deutsche Schicksale aus drei Jahrhunderten

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Zwischen den Welten 1848 - 1933

  • D, F 2024
  • 55'
Dokumentation Nach dem Völkerfrühling wanderten eine Million Deutsche in die USA aus. Mit ihren oft progressiven Idealen prägten sie die dortige Gesellschaft. Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs geraten die "Germans" unter Generalverdacht. Die Regierung warnt vor Spionage. Brasilien steht deutschen Einwanderern hingegen weiterhin offen. Dort entsteht später die größte Landesgruppe der NSDAP außerhalb des Reichs. Die Verbrechen des Nazi-Regimes zerstörten das Verhältnis zwischen den Aufnahmeländern und ihrer deutschsprachigen Bevölkerung. Es waren Millionen. Und sie haben - im Guten wie im Schlechten - unsere Welt geprägt.

Inhalt

Im Jahr 1848 beginnt in Europa der sogenannte Völkerfrühling. Wie in den meisten Ländern scheiterte auch im deutschsprachigen Raum die Revolution und löste eine neue Auswanderungswelle aus. Die junge Revolutionärin Mathilde Anneke kann aus Rastatt in Baden fliehen und wird in den USA zu einer wichtigen Figur im Kampf gegen die Sklaverei und für die Rechte der Frauen. In Milwaukee gründete sie die erste feministische Zeitung des Landes. Für sie stand ihre deutsche Identität nicht im Widerspruch zu ihrer neuen amerikanischen Identität. Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs geraten die "Germans" unter Generalverdacht. Die Regierung warnt vor Spionage und die deutsche Sprache verschwindet zunehmend aus dem öffentlichen Leben. Anders in Brasilien: Dort ließ sich 1924 der evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Brepohl aus Essen nieder. Er hielt die deutsche Gesellschaft für dekadent. In Brasilien begeistert er sich für das "Volkstum" vieler Immigranten und die Ideen des Pangermanismus. Er feiert den Aufstieg des Nationalsozialismus als Erlösung und tritt der brasilianischen Landesgruppe der NSDAP bei, die größte außerhalb des Deutschen Reiches. Als diese verboten wird, wird Brepohl verhaftet. Die Verbrechen des Nazi-Regimes zerstörten das Verhältnis zwischen den Aufnahmeländern und ihrer deutschsprachigen Bevölkerung. Die tiefen Spuren, die die Einwanderer hinterlassen haben, verlieren sich im kollektiven Gedächtnis. Es waren Millionen. Und sie haben - im Guten wie im Schlechten - unsere Welt geprägt.

Sendungsinfos

Regie: Vincent de Cointet Stereo
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