ARTE
ARTE Di.. 26.11.
Doku

Die Bio-Revolution

Organisch-biologischer Weizenanbau in Erding bei München: Diese Denkschule der ökologischen Landwirtschaft arbeitet mit frischem Dünger und Kompost. ZDF
Mit der Massentierhaltung wurde das Tier zu einem Leistungsträger, das Tierwohl trat in den Hintergrund. Der biodynamische Dottenfelder Hof hat sich für einen anderen Weg entschieden. ZDF
Lorenz Ley aus Erding bei München hat in den 1980er Jahren aus gesundheitlichen Gründen auf Biolandwirtschaft umgestellt und wurde zum Pionier des Biolandbaus. ZDF
Obstbäume und Zwiebeln im gemischten Anbau auf dem biodynamischen Dottenfelder Hof: Die Fruchtfolge ist ein wichtiges Element der ökologischen Landwirtschaft. ZDF

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Die Karriere der ökologischen Landwirtschaft

Dokumentation D 2024, 52′

Kurzbeschreibung

Bio boomt, das Etikett verspricht nachhaltig produzierte, gesunde Lebensmittel. Kaum bekannt ist, dass der vermeintliche Trend im Jahr 2024 hundertsten Geburtstag feiert: Als "bio" definierte Landwirtschaft entsteht bereits in den Anfängen des letzten Jahrhunderts - als Antwort auf den massiven Einsatz von Chemie in einer zunehmend industrialisierten Landwirtschaft, als Rückbesinnung auf alte Kulturtechniken und die Bedeutung des achtsamen Umgangs mit der Natur. Die Dokumentation erzählt von der wechselvollen Geschichte des ökologischen Landbaus und von Pionieren, denen wir Bio-Lebensmittel verdanken.

Inhalt

Landwirtschaft im Einklang mit der Natur, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Tierwohl sind nur scheinbar moderne Schlagworte. Mit der industriellen Revolution Ende des 19. Jahrhunderts verändert sich auch die Landwirtschaft grundlegend. Neue Anbau- und Düngemethoden bringen höhere Erträge, doch schnell wird klar: Sie degradieren die Böden und machen abhängig von chemischen Hilfsmitteln. Schon früh formiert sich Widerstand in landwirtschaftlichen Kreisen, in Deutschland maßgeblich angeführt von der anthroposophischen Bewegung um Rudolf Steiner. Mit seinem "Landwirtschaftlichen Kursus" 1924 auf dem schlesischen Gut Koberwitz schuf Rudolf Steiner die Grundlagen für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise: Der landwirtschaftliche Betrieb wird als ganzheitliches System verstanden, in dem alles ineinandergreift und wie ein geschlossener Organismus funktioniert. Die Anzahl der gehaltenen Tiere ist an die Größe der zur Verfügung stehenden Fläche gebunden, nur sie liefern den Dünger für den hofeigenen Ackerbau, der wiederum das Futter für die Tiere produziert. Neben der biologisch-dynamischen Landwirtschaft etabliert sich der organisch-biologische Landbau, der ebenfalls auf den Einsatz von Chemie und die esoterischen Hilfsmittel der Anthroposophen verzichtet. In den 1970er Jahren wird der ökologische Landbau für immer mehr Landwirte zu einer Alternative zur konventionellen Landwirtschaft. Die steigende Nachfrage nach gesunden Produkten und die Beharrlichkeit der Bio-Pioniere führten dazu, dass es seit 1991 eine EU-weite Regelung gibt, die Qualitätskriterien für Bio-Produkte festlegt.

Sendungsinfos

Regie: Marvin Entholt Untertitel, Stereo
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