ARTE
ARTE Do.. 27.06.
Doku

Die Rastatter Prozesse

Verteidigerin Helga Kloninger (Stefanie Bruckner) und Chefankläger Joseph Granier (Hendrik Heutmann) in einer Verhandlungspause (Spielszene) SWR
Die Verteidigerin Helga Kloninger (Stefanie Bruckner, re.) mit der Ehefrau (li.) des Lageraufsehers Nikolaus Drokur, der selbst nach den Maßstäben der Gestapo als zu grausam galt. Für sie war er jedoch ein liebender Ehemann und Familienvater. (Spielszene) SWR
Die Verteidigerin Helga Kloninger (Stefanie Bruckner) mit dem Angeklagten Robert Wünsch (Lutz Magnus Schäfer), der zur Lagerleitung des Umerziehungslagers in Schirmeck gehörte. (Spielszene) SWR
Mit einem Festakt wurde im April 1946 das Tribunal Général eröffnet. Hier der Chefankläger Joseph Granier (Hendrik Heutmann) (Spielszene) SWR
Die junge Anwältin Helga Kloninger (Stefanie Bruckner) bereitet sich auf ihr Debüt vor Gericht vor. Täglich bekommt sie neue Fälle zugeteilt, in denen sie Nazi-Verbrecher vertreten soll, da sonst niemand diese Arbeit übernehmen möchte. (Spielszene) SWR
Die Gouverneure und Würdenträger der französischen Besatzungszone sind zum Beginn des Tribunal Général nach Rastatt geladen. Einer der Eröffnungsredner ist der Chefankläger und leitende Staatsanwalt Joseph Granier (Hendrik Heutmann). (Spielszene) SWR

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Kriegsverbrecher vor Gericht

Dokumentarfilm D 2020, 90′

Kurzbeschreibung

Die Rastatter Prozesse gehören zu den größten alliierten Kriegsverbrecherprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor dem Tribunal Général im Rastatter Schloss finden zwischen 1946 und 1949 235 Prozesse statt, hauptsächlich gegen das Personal der NS-Lager auf dem Gebiet der französischen Besatzungszone. Der Dokumentarfilm widmet sich diesem wichtigen, aber heute weitgehend vergessenen Kapitel der frühen Nachkriegszeit anhand historischer Figuren und Schicksale. Historikerinnen und Historiker fördern unbekannte Zeugnisse der Prozesse zutage und ordnen das Geschehen im Gerichtssaal geschichtlich ein.

Inhalt

Rastatt, im Frühjahr 1946: Das Tribunal Général der französischen Besatzungszone wird eröffnet. Während der nächsten drei Jahre finden vor dem Gericht im Ahnensaal des Rastatter Schlosses 235 Prozesse statt. 2.130 Mal wird Anklage erhoben, hauptsächlich gegen das Personal der NS-Lager auf dem Gebiet der französischen Besatzungszone. Damit gehören die Rastatter Prozesse zu den größten alliierten Kriegsverbrecherprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg. Trotzdem sind sie weitgehend in Vergessenheit geraten. Das liegt nicht nur an der 100-jährigen Sperrfrist, der die Gerichtsakten bis vor kurzem unterlagen, sondern auch daran, dass die Verfahren jahrzehntelang im Schatten der Nürnberger Prozesse standen. Nachdem die Sperrfrist vorzeitig aufgehoben worden ist, sind nun große Teile der Prozessakten einsehbar. Sie ermöglichen es, den Verlauf der Prozesse zu rekonstruieren. Zeit also, diesem wichtigen, aber vergessenen Kapitel der deutsch-französischen Nachkriegsgeschichte einen Dokumentarfilm zu widmen. Im Mittelpunkt des Films stehen aufwendige Spielszenen, die auf den Gerichtsprotokollen beruhen und am Originalschauplatz gedreht wurden. Sie zeigen exemplarisch ausgewählte Prozesse und die daran Beteiligten wie den französischen Staatsanwalt Joseph Granier sowie die junge deutsche Pflichtverteidigerin Helga Kloninger. Neben selten gesehenem Archivmaterial fördern Historikerinnen und Historiker Zeugnisse und historisches Beweismaterial aus den Gerichtsakten zutage und ordnen das Geschehen im Gerichtssaal geschichtlich ein.

Sendungsinfos

Regie: Judith Voelker Untertitel, Hörfilm, Stereo
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