ARTE
ARTE Mo.. 18.11.
Doku

Geschichte schreiben

Nicht zuletzt lassen sich mit dem Sonnenschirm auch Abgrenzungen schaffen, die einen Teil der Sonnenanbeter ein- und andere ausschließen. ARTE France
Der Sonnenschirm: kulturell und sozial ein facettenreiches Objekt ARTE France
Der Sonnenschirm ist heute ein Sinnbild für Urlaub, Strand und süßes Nichtstun. Doch das war nicht immer so ... ARTE France
Elsa Devienne erzählt die Sozial- und Kulturgeschichte des Objekts, das seit dem frühen 20. Jahrhundert auf den Stränden der Welt mal mehr, mal weniger präsent war - je nachdem, ob Sonnenbräune gerade ""in"" war. ARTE France
Der Siegeszug des Sonnenschirms steht für die Erschließung neuer Sommerurlaubsziele und den Beginn des Massen-Badetourismus. Elsa Devienne stellt die Geschichte dieses vielseitigen Objekts vor. ARTE France

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Der Sonnenschirm - Sonnenschutz und Strandkultur

Geschichte F 2020, 17′

Kurzbeschreibung

"Geschichte schreiben" ist das erste von Historikerinnen und Historikern moderierte Geschichtsmagazin. Im Mittelpunkt der Sendung, die von dem französischen Mittelalter- und Renaissance-Experten Patrick Boucheron moderiert wird, steht die Frage: Was hat uns die Geschichte heute zu sagen? Jede Woche stellt ein Gast einen Gegenstand und seine Geschichte vor. Dabei kann alles geschichtsträchtig sein: serienmäßig hergestellte Objekte, Einzelstücke, Kultgegenstände, Werkstoffe oder Schriftdokumente. Die verwendeten Archivbilder werden in kreative grafische Animationen eingebettet und pädagogisch aufbereitet. In einer regelmäßigen Kolumne schlägt die französische YouTuberin Manon Bril die Brücke zwischen Geschichte und digitalem Zeitalter.

Inhalt

Als Eugène Delacroix den Sultan von Marokko und sein Gefolge vor seinem Palast in Mèknes malt, schmückt er sein Gemälde mit einem prächtigen rot-grünen Sonnenschirm als Kontrast zum blauen Himmel. Den Betrachtern des Bildes im 19. Jahrhundert ist natürlich klar, worum es sich bei diesem imposanten Sonnenschirm handelt: Er ist ein "midhala" - ein Machtsymbol des Islams. Inzwischen hat der Sonnenschirm mit dem Prunk des marokkanischen Sultans nicht mehr viel gemein. Wofür steht er heute? Für Strand, Ferien, Unbeschwertheit und braun gebrannte Körper? Und was für eine soziale und politische Geschichte hat der Sonnenschirm geschrieben? Der Gegenstand diente in seiner Geschichte auch immer wieder dem Ideal der hellen Haut. Und das wiederum führt zur Geschichte der Medizin und Rassendiskriminierung. Auch der Strand hat eine eigene Geschichte mit verschiedenen Epochen und Jahreszeiten. Im 19. Jahrhundert sucht man den Strand nicht im Sommer auf, sondern im Winter. Und zwar aus gesundheitlichen Gründen. Wie zum Beispiel zur Heilung von Tuberkulose oder Rachitis, und zwar auf Anordnung eines Arztes. Vor dem Sonnenschirm am Strand gab es den für die Hand. Vor dem Liegestuhl die Badekarre. Vor dem Bikini lange Badeanzüge, die möglichst viel Haut vor fremden Blicken verbergen sollten. Heute schützen sich insbesondere Japaner und Japanerinnen mit einem ganzen Arsenal an Mitteln vor der Sonne: mit lichtundurchlässigen Handschuhen, großen Schirmmützen und tragbaren Sonnenschirmen. Der uralte Gegenstand wird zum Modeaccessoire in allen Varianten. Vom traditionellen Sonnenschirm bis zum stylishen Schirm der Gothic-Lolitas.

Sendungsinfos

Regie: Jean-Dominique Ferrucci Stereo
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