ARTE
ARTE Mi.. 06.11.
Film

Jinpa - Eine Geschichte aus Tibet

Auf seinem Weg durch die karge Kekexili-Region der tibetischen Hochebene überfährt der raue Lastwagenfahrer Jinpa (Jinpa) versehentlich ein Schaf. ARTE F
Jinpa (Genden Phuntsok, re.), ein Angehöriger der Kampa-Ethnie, will den Mord an seinem Vater rächen. Auf seinem Weg durch das Kekexili, ein Wüstenplateau in Tibet, nimmt ihn ein Lastwagenfahrer (Jinpa, li.) mit. ARTE F
Der Lastwagenfahrer (Jinpa) lässt sich auf einen Flirt mit einer Barkeeperin (Sonam Wangmo) ein, deren Worte und Gesten vor Anspielungen nur so strotzen. ARTE F
Der gespenstische Samurai Jinpa (Genden Phuntsok) wird vom Lastenwagenfahrer Jinpa abgesetzt. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Drama RC 2018, 84′ - mit Genden Phuntsok, Sonam Wangmo,

Kurzbeschreibung

Jinpa, ein Angehöriger der tibetischen Khampa, die traditionell einen Dolch bei sich tragen, will den Mord an seinem Vater rächen. Auf dem Weg nimmt ihn ein Lastwagenfahrer mit, der durch das Wüstenplateau Kekexili unterwegs ist. Der Fahrer hat gerade ein Schaf überfahren, bemerkt den Dolch und ist froh, den Mann wieder absetzen zu können. Da stellt sich heraus, dass beide denselben Vornamen tragen. Der kurze gemeinsam verbrachte Moment wird beider Leben für immer verändern und ihre Schicksale miteinander verweben. Kontemplativer Mystery-Film aus Tibet.

Inhalt

Ein Lastwagenfahrer überfährt auf der staubigen Hochebene von Kekexili versehentlich ein Schaf und versteckt es unter einer Plane auf der Ladefläche. Von Schuldgefühlen geplagt, hält er trotzdem für einen Anhalter an. Der wirkt wie ein gespenstischer Samurai; unter seinen abgetragenen Kleidern verbirgt sich jedoch ein echtes Schwert. In Anbetracht der blutigen Überreste des Schafs, das der Anhalter schnell entdeckt, offenbart er dem Fahrer, dass er auf Rache sinnt. Vor zehn Jahren wurde sein Vater ermordet und er glaubt, den Mörder, einen Mann namens Martsa, endlich aufgespürt zu haben. Als der Fahrer den Anhalter absetzt, stellt sich heraus, dass beide denselben Vornamen tragen: Jinpa. Sie ahnen nicht, dass ihre Schicksale nun für immer miteinander verbunden sind. Von diesem Moment an wird die spirituelle Dimension Tibets in der kargen Landschaft sichtbar. Der reumütige Jinpa bringt das tote Schaf zu einem buddhistischen Kloster, um für dessen Seele beten zu lassen - was keine Wirkung zeigt. Der rachsüchtige Jinpa, der sich von den Freuden des Lebens und weltlichen Genüssen abkehrt, wird zunehmend von Visionen heimgesucht. Der Mord an Martsa nimmt immer realere Züge in seiner Vorstellung an. Er fragt sich, ob diese Bilder Vorahnungen oder Erinnerungen aus einem früheren Leben sind, in dem er vielleicht selbst ein Mörder war. Die Grenzen zwischen Realität und Vorstellung verschwinden immer mehr. So wird der zunächst monochrom gehaltene Film plötzlich sehr farbig, als Geier eine Leiche verspeisen - ein tibetisches Ritual, das die Vergänglichkeit des Lebens in den Mittelpunkt stellt. Jinpa, der einsame Lastwagenfahrer, fühlt, wie ihm der Bezug zur Wirklichkeit immer weiter entgleitet ...

Hintergrund

Für "Jinpa - Eine Geschichte aus Tibet" ließ sich der preisgekrönte tibetische Regisseur Pema Tseden von einer eigenen Kurzgeschichte und einer des Schriftstellers Tsering Norbu inspirieren. Der Film feierte seine Weltpremiere beim 75. Filmfestival von Venedig 2018, wo er für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde. 2019 erhielt Pema Tseden für "Jinpa - Eine Geschichte aus Tibet" den Cyclo d'Or, einen französischen Filmpreis für herausragende asiatische Filmproduktionen, wie schon 2016 für "Tharlo" und 2024 posthum für "Snow Leopard". Tseden, der im Jahr 2023 mit 53 Jahren verstarb, ist bekannt für seinen Kampf um die authentische Darstellung Tibets und seiner Menschen auf der Leinwand; eine Darstellung, die lange vom chinesischen Staat kontrolliert wurde.

Sendungsinfos

Darsteller: Genden Phuntsok, Sonam Wangmo Regie: Pema Tseden Drehbuch: Pema Tseden Musik: Lim Giong Kamera: Lu Songye Produzent: Wong Kar-Wai Untertitel, Stereo
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