ARTE
ARTE Mi. 12.11.
Doku
Versklavte Menschen vor ihren Wohnquartieren auf der Plantage T.J. Fripp, auf der Insel St. Helena, South Carolina ARTE F
Baumwollplantage "Alex Knox" im US-Bundesstaat South Carolina: Sklavenbaumwolle war die wichtigste Exportware der USA. ARTE F

Onkel Toms Hütte

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Vom Helden zum Verräter

  • F 2024
  • 53'
Dokumentation Harriet Beecher Stowes "Onkel Toms Hütte" zählt zu den meistverkauften Büchern des 19. Jahrhunderts. Der 1852 veröffentlichte Roman wurde zu einem Meilenstein im Kampf gegen die Sklaverei. Doch die rassistischen Vorurteile, die durch das Buch und seine zahlreichen Adaptionen für Theater und Film thematisiert werden, führten dazu, dass der Begriff "Onkel Tom" seit der Malcom-X-Bewegung als eine der schlimmsten Beleidigungen unter Afroamerikanern gilt. Das Werk, seine Sprache und seine Rezeption erzählen von anderthalb Jahrhunderten Kampf und Rassenkonflikten in den Vereinigten Staaten.

Inhalt

"Sie sind also die kleine Frau, die das Buch geschrieben hat, das diesen großen Krieg ausgelöst hat", soll der damalige US-Präsident Abraham Lincoln gesagt haben, als er Harriet Beecher Stowe, die Autorin von "Onkel Toms Hütte", während des Sezessionskriegs empfing. Der 1852 veröffentlichte Roman war ein Meilenstein im Kampf für die Abschaffung der Sklaverei. Auch in anderen Ländern rief das Werk großes Interesse hervor und wurde zu einem der meistverkauften Bücher des 19. Jahrhunderts. Doch die durch das Werk und seine zahlreichen Adaptionen für Theater und Film vermittelten rassistischen Vorurteile haben dazu beigetragen, dass der Begriff "Onkel Tom" unter Afroamerikanern seit der Malcom-X-Bewegung als eine besonders abwertende Bezeichnung gilt. "Onkel Toms Hütte" ist somit ein bemerkenswerter Fall für literarische Ambivalenz: Der weltweite Bestseller förderte mehr als jedes andere Buch die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei und bediente gleichzeitig fragwürdige rassistische Stereotype. Stil und Rezeption des Buchs verweisen auf die Geschichte der Sklaverei, die Kluft zwischen schwarzen und weißen Amerikanern und die Debatten innerhalb der afroamerikanischen Gemeinschaft. Zugleich beleuchtet die Dokumentation auch das Thema der Aneignung in der Kunst und wirft die grundlegende Frage auf, inwieweit Literatur der Realität der Sklaverei überhaupt gerecht werden kann.

Sendungsinfos

Regie: Priscilla Pizzato Stereo
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