ARTE
Mi.. 20.11.
Film
Ungesühnte Schläge
TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Drama PL 2020, 152′ - mit Tomasz Zietek, Sandra Korzeniak, Jacek Braciak, Agnieszka Grochowska, Robert Wieckiewicz, Tomasz Kot, Mateusz Górski
Kurzbeschreibung
Warschau, 1983: Der junge Dichter Grzegorz Przemyk wird nach seiner grundlosen Verhaftung auf der Polizeiwache so schwer misshandelt, dass er an den Folgen stirbt. Beim anschließenden Prozess versucht die Sicherheitsbehörde mit allen Mitteln, seinen Freund Jurek, der Zeuge der Tat war, und Grzegorz' Mutter, die widerständige Dichterin Barbara Sadowska, mundtot zu machen. Das auf Reportagen beruhende Polit- und Justizdrama entwirft ein beklemmendes Zeitbild der politischen Repression im Polen der 1980er Jahre. Dabei bleibt es stets nah an den Schicksalen der betroffenen Menschen.
Inhalt
Im kommunistischen Polizeistaat Polen der 1980er Jahre wird der junge Dichter Grzegorz Przemyk, der sich mit seinem Freund Jurek Popiel über die bestandene Abiturprüfung freut, grundlos auf offener Straße in Warschau verhaftet. Ihnen wird befohlen, ihre Personalausweise vorzuzeigen, doch Grzegorz will dem Kriegsrecht nicht gehorchen. Aufgrund seines Widerstands wird er von der Polizei brutal zusammengeschlagen. Wer ihm den letzten, tödlichen Schlag versetzt hat, bleibt ungeklärt.
Der einzige Augenzeuge ist Jurek Popiel, der sich entschließt, für Gerechtigkeit zu kämpfen und die Polizei zur Rechenschaft zu ziehen. Der Staatsapparat einschließlich des Innenministeriums unterschätzt zunächst die Tragweite des Vorfalls. Bei der Beerdigung jedoch zeigt eine beeindruckende Solidaritätsdemonstration von 20.000 Menschen in Warschau die breite Unterstützung - und die BBC berichtet europaweit über die wahren Hintergründe der Tat. Daraufhin beschließen die Behörden, alle verfügbaren Mittel gegen den Zeugen und gegen Grzegorz' Mutter einzusetzen, die oppositionelle Dichterin Barbara Sadowska, um sie einzuschüchtern und Jurek von einer Aussage vor Gericht abzuhalten.
Das Polit- und Justizdrama zeichnet ein beklemmendes Zeitbild der politischen Repression im Polen der 1980er Jahre und legt schonungslos die Methoden eines Regimes offen, das Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit mit Füßen tritt. Dabei bleibt der Film stets nah an der Leidensgeschichte der Protagonisten, die in die Mühlen dieses Regimes geraten.
Hintergrund
Gestützt auf einen Reportageband von Cezary Lazarewicz über den Vorfall im kommunistischen Polen der Jahre 1983 und 1984 schrieb Kaja Krawczyk-Wnuk das Drehbuch zu "Ungesühnte Schläge". Der Film von Regisseur Jan P. Matuszynski feierte 2021 in Venedig im Wettbewerb um den Goldenen Löwen Premiere. Bei den Filmfestivals in Cottbus, Gdynia und Ostende wurde er ausgezeichnet.
Sendungsinfos
Darsteller: Tomasz Zietek, Sandra Korzeniak, Jacek Braciak, Agnieszka Grochowska, Robert Wieckiewicz, Tomasz Kot, Mateusz Górski Regie: Jan P. Matuszynski Drehbuch: Kaja Krawczyk-Wnuk Musik: Ibrahim Maalouf Kamera: Kacper Fertacz Produzent: Leszek Bodzak, Aneta Hickinbotham
Untertitel, Stereo