Total Recall
Science-Fiction-Film USA, CDN 2012, 117′ - mit Colin Farrell, Kate Beckinsale, Jessica Biel, Bryan Cranston, Bokeem Woodbine, Bill Nighy, John Cho
Kurzbeschreibung
Actionthriller über Realität und Erinnerung, der von der berühmten Kurzgeschichte "We Can Remember It For You Wholesale" von Philip K. Dick neu inspiriert wurde. Len Wiseman ("Underworld") führte Regie bei dem Actionfilm, in dem Colin Farrell, Kate Beckinsale, Jessica Biel und Bill Nighy die Hauptrollen spielen.
Inhalt
"Willkommen bei Rekall, der Firma, die Ihre Träume in echte Erinnerungen verwandeln kann": Obwohl Fabrikarbeiter Douglas Quaid eine wunderschöne Frau hat, die er sehr liebt, könnte so ein Mind-Trip genau das sein, was er braucht – schließlich klingt das Angebot wie der perfekte Urlaub von seinem frustrierenden Alltag.
Doch die echten Erinnerungen von einem Leben als Superspion bleiben aus: Als die ganze Prozedur furchtbar schief geht, wird Quaid ein gejagter Mann. Auf der Flucht vor der Polizei, die unter dem Kommando von Chancellor Cohaagen, dem Führer der freien Welt, steht, muss sich Quaid mit einer Rebellin verbünden.
Gemeinsam versuchen sie, den Chef der Untergrund-Widerstandskämpfer zu finden und Cohaagen zu stoppen. Doch die Linie zwischen Fantasie und Wirklichkeit verschwimmt immer mehr – und seine Welt droht aus den Fugen zu geraten, als Quaid entdeckt, wer er wirklich ist, wen er liebt und was seine wahre Bestimmung ist…
Kritik
Vernachlässigbares Remake
Wir erinnern uns: Bereits 1990 wurde mit "Total Recall" eine Kurzgeschichte des US-amerikanischen Science-Fiction-Autors Philip K. Dick verfilmt – damals mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle. Die Neuauflage von "Underworld"-Regisseur Len Wiseman will sich zwar weniger als Remake dieser Adaption verstanden wissen, sondern vielmehr als eigenständige Version der Dick'schen Erzählung – Tatsache ist allerdings, dass "Total Recall" 2012 nicht nur den Namen mit der Erstverfilmung teilt.
Abgesehen von ein paar handlungstechnischen Änderungen - so spielt sich die Geschichte diesmal etwa nicht am Mars, sondern durchgängig auf der Erde ab - folgt Wisemans Version wesentlich mehr der Filmvorlage, als der Original-Story – weswegen die Komplexität und Vielschichtigkeit von Dicks Kurzgeschichte einmal mehr nicht erreicht wird. Anreiz, diese erneut zu verfilmen, dürfte dementsprechend vor allem der technische Aspekt gewesen sein – und in dieser Hinsicht ist "Total Recall" noch am ehesten gelungen.
In punkto Special Effects und Actionszenen erweist sich Wisemans Inszenierung als absolut State-of-the-Art, die Verfolgungsjagden durch futuristische Kulissen sind ebenso spektakulär und beeindruckend wie die Bilder vom Inneren des "Rekall"-Headquarters. So eindrucksvoll die Optik aber auch ist, als wirklich originell und eigenständig kann man die aufwändig erschaffene Szenerie nicht bezeichnen – dafür wirkt der Look zu sehr an ähnlich geartete Werke angelehnt.
Auch sonst lässt "Total Recall" 2012 wenig Mehrwert erkennen – zwar wurde mit Colin Farrell ein Hauptdarsteller verpflichtet, der über zweifellos bessere schauspielerische Fähigkeiten verfügt als Arnold Schwarzenegger, echte Tiefe kann er seinem eher flachen Charakter aber auch nicht abgewinnen. Hinzu kommt, dass sich Wisemans Version viel zu ernst nimmt und den ironischen Humor des Originals schmerzlich vermissen lässt – ebenso wie eine überzeugende Balance im Spiel mit Traum und Realität. Was bleibt, ist ein zwar an Schauwerten reiches, ansonsten aber eher vernachlässigbares Remake des 90er Jahre Schwarzenegger-Hits.