MDR
MDR Di. 20.05.
Doku
Bundeskanzler Helmut Kohl (Mitte) fotografiert von Stasi Mitarbeitern während dessen Spaziergang durch Dresdner Fußgängerzone. MDR/WDR/Bundesarchiv Stasiunterlagen
(v.l.n.r. Peter Kohl, Regierungssprecher Friedhelm Ost, persönlicher Referent Dr. W. Bergsdorf und Bundeskanzler Helmut Kohl auf dem Marktplatz in Weimar.) MDR/WDR/Eastblockworld.com/LOOK! Film
Bundeskanzler Helmut Kohl (Mitte) während seines geheimen DDR Besuches in Dresden, 29.05.1988. MDR/WDR/Bundesarchiv Stasiunterlagen
An einem Frühsommer Wochenende 1988 - etwas mehr als ein Jahr vor dem überraschenden Zusammenbruch der DDR - reiste der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl für drei Tage zu einem Besuch nach Gotha, Erfurt, Weimar und Dresden. Der nahezu unbekannte Kurztrip war Teil eines ungewöhnlichen Deals, der bei MDR/WDR/newspixx vario images
(Hannelore Kohl (l.), Bundeskanzler Helmut Kohl (r.), dahinter von links, Sohn Kohl, Regierungssprecher Friedhelm Ost und persönlicher Referent Dr. W. Bergsdorf vor dem Lucas Cranach Haus auf dem Marktplatz in Weimar.) MDR/WDR/Eastblockworld.com/LOOK! Film

Geheimdiplomat Bundeskanzler

Wie Helmut Kohl die Staatssicherheit narrte

  • 45'
Politik

Inhalt

Im Sommer 1988 reiste Bundeskanzler Helmut Kohl für drei Tage zu einem Besuch nach Gotha, Erfurt, Weimar und Dresden. Der nahezu unbekannte Kurztrip war ein ungewöhnlicher Deal, der beim Besuch Honeckers 1987 in Bonn vereinbart wurde. Als Honecker zusagte, hatte Kohl drei Bedingungen: Die Presse dürfe nichts erfahren. Ihm sollten Begegnungen mit DDR-Offiziellen erspart bleiben. Und er wünschte sich, nicht von der Staatssicherheit belagert zu werden. Beim Grenzübertritt waren die DDR-Grenzer zwar vorbereitet, doch mehr wusste niemand: Die Staatssicherheit hatte kaum Informationen, was Kohl unternehmen wollte. Um offiziell Kohls Sicherheit zu gewährleisten, hatte man Kohl Honeckers Leibwächter zur Seite gestellt. Kohls Berater Wolfgang Bergsdorf erinnert sich, wie Kohl durch die DDR-Fußgängerzonen flanierte. Dort verteilte Kohl Autogramme und nahm Ausreisewünsche entgegen. Während DDR-Geheimdienstler vergeblich auf den Kanzler warteten, ließ er sich mit DDR-Bürgern fotografieren. Die Stasi-Protokolle hinterlassen ein Bild der potemkinschen Wirklichkeit der DDR-Herrschaft. Kohl müsse sich den Menschen aufdrängen, wurde berichtet. Da die Menschen von Kohl kaum Notiz genommen hätten, sei die Reise für Kohl eine große Enttäuschung gewesen, frohlockte Honecker. Die Dokumentation blättert die unbekannte Reise Kohls mit ihren absurden Momenten auf und zeigt den Zustand der DDR kurz vor der Selbstauflösung. Auch sein langjähriger Fahrer Eckhard Seeber berichtet, wie der Bundeskanzler im Stil eines Geheimdiplomaten die Chance nutzte und er mit großer Freude die Stasi narrte.

Sendungsinfos

Von: Claus Räfle Untertitel, Hörfilm, Stereo
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