Doku-Fünfteiler "Aschenberg" in der ZDFmediathek "Wodka-Berg" und "Netto-Ghetto"
"Wodka-Berg" und "Netto-Ghetto": Das Plateau des Fuldaer Aschenbergs genießt einen zweifelhaften Ruf. Zehn Monate lang begleitete ein Kamerateam einzelne Bewohner des Aschenbergs in ihrem Alltag. Der Doku-Mehrteiler "Aschenberg" ist die Langzeitbeobachtung eines Mikrokosmos mitten in Deutschland. Die Reihe mit fünf Folgen à rund 30 Minuten wurde für die ZDFmediathek entwickelt und ist ab Mittwoch, 2. September 2020, 10.00 Uhr, unter https://aschenberg.zdf.de online abrufbar.
Der Aschenberg versteckt sich nicht - seine Hochhäuser thronen hoch über Fulda. Und doch schauen viele in der Stadt auf ihn herab - im Bezirk leben fast 20 Prozent der Menschen von Hartz IV. Der Aschenberg hat viele Gesichter, Hautfarben und Kulturen - Menschen aus über 70 verschiedenen Nationen leben dort. Die Autoren nehmen an deren Leben teil und erzählen von Träumen, Hoffnungen oder Sorgen der Aschenberg-Bewohner. Zum Beispiel von der zehnjährigen Lisa, die in Kasachstan geboren wurde, am besten Deutsch in ihrer Familie spricht und auf keinen Fall auf die Hauptschule gehen will, wie es auf dem Aschenberg sonst häufig der Fall ist. Wird sie ihr Ziel erreichen? Auch Fawad kam als Kind mit seinen Eltern auf den Aschenberg - aus Pakistan. Anstatt zur Schule zu gehen ist er als Teenager lieber mit seinen Jungs um die Blocks auf dem Aschenberg gezogen. Jetzt möchte er endlich seine verschwendete Jugend hinter sich lassen und seine Eltern stolz machen.
Vor 20 Jahren war das Plateau des Aschenbergs ein sozialer Brennpunkt. Verschiedene Kulturen prallten aufeinander, und es kam immer wieder zu Spannungen - bis die Stadt Fulda reagierte. Der soziale Zusammenhalt unter den Bewohnern wurde gefördert, ein Bürgerzentrum entstand. Heute engagieren sich dort viele, so wie die beiden Streetworker Nezam Kiniki und Christoph Eisermann. Vor fünf Jahren gründeten sie gemeinsam mit anderen Engagierten auf dem Aschenberg den Fußballverein SV Aschenberg United, der in der Kreisliga B spielt. Er soll vor allem jungen Migranten eine Heimat geben, die von anderen Vereinen abgelehnt wurden. Doch der SV Aschenberg United ist selbst ohne Heimat. Seit langem kämpfen die beiden Streetworker um einen eigenen Fußballplatz, um ihre Heimspiele dort austragen zu können. Werden Nezam Kiniki und Christoph Eisermann den Bürgermeister von Fulda überzeugen können, ihnen zu helfen?
Aufgrund der Coronakrise mussten die Dreharbeiten für die Doku-Serie unterbrochen werden. In dieser Zeit dokumentierten die Protagonisten ihren Alltag mit selbstgedrehten Homevideos.
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