Durchgeknallter Familienausflug Jennifer Aniston & Jason Sudeikis in "Wir sind die Millers"

Jason Sudeikis als kleiner Drogendealer und Jennifer Aniston als strippende Nachbarin werden in "Wir sind die Millers" zu Komplizen wider Willen: Gemeinsam mit zwei pubertierenden Teenagern aus der Nachbarschaft begeben sie als vorgebliche Spießerfamilie auf Mexiko-Urlaub und entführen in einem mit Marihuana vollgestopften Wohnwagen auf einen absurd-komischen Roadtrip der Extraklasse.

Ein Chaos-Trip der Extraklasse erwartet die Zuschauer von ORF eins am Sonntag (31.01.) um 20:15 Uhr als Free-TV-Premiere: Mit "Wir sind die Millers" kehrt Rawson Marshall Thurber nach seinem Regiedebüt, der Komödie "Voll auf die Nüsse", ins Comedy-Genre zurück und schickt seine "Patchworkfamilie" auf einen durchgeknallten Familienausflug der ganz besonderen Art. Seine starbesetzte Inszenierung erzählt die Geschichte eines glücklosen Drogendealers (Jason Sudeikis), der sich mit einer Stripperin (Jennifer Aniston) und zwei Halbwüchsigen (Will Poulter und Julia-Roberts-Nichte Emma Roberts) als Alibi-Familie auf nach Mexiko macht, um Drogen in Millionenhöhe über die Grenze zu schmuggeln und dort ein riskantes Geschäft abzuwickeln.

Bieder und harmlos? Jason Sudeikis, Jennifer Aniston, Will Poulter & Emma Roberts (v.l.n.r.) als vorgebliche Spießerfamilie Miller.

Die Bezeichnung "Familienkomödie" ist im Falle von "Wir sind die Millers" mit Vorsicht zu genießen – denn dass eine vermeintliche Familie im Zentrum der Handlung steht, bedeutet noch lange nicht, dass das Geschehen in einen familientauglichen Film verpackt wäre. Im Gegenteil: Zotige Gags tief unterhalb der Gürtellinie sind jene Form des Humors, die die Mischung aus schrägem Roadmovie und Sitcom-artiger Komödie dominiert. Zu zünden vermögen die derben Pointen dabei mal mehr, mal weniger – wobei vor allem die bemüht vulgären Gags des Öfteren in die Hose gehen, während Wortwitz und Situationskomik für einige Lacher sorgen. Ein gutes humoristisches Timing legt hierbei vor allem Hauptdarsteller Jason Sudeikis an den Tag, der als liebenswürdig-erfolgloser Kleindealer ohnehin einige Sympathiepunkte sammeln kann.

Ob das gut geht? Die Millers in ihrem Drogen-bepackten Wohnmobil am Weg nach Mexiko...

Problematisch ist dagegen die mitunter recht zusammenhangslos wirkende Aneinanderreihung der zahlreichen Gags, die den Film - und somit auch die Story - immer wieder ausbremst und etwas zerfasert wirken lässt: Weil sich die Inszenierung mit Pointen aufhält, die einen stringenten Handlungsablauf stören und zugleich reichlich aufgesetzt wirken, entstehen immer wieder Leerläufe. Nicht ganz geglückt ist auch der Versuch, in Form der ungeplanten Familienzusammenfindung eine emotionale Ebene einzubringen, bleiben die ernsteren Zwischentöne doch recht trivial und vorhersehbar; immerhin sorgen die gut aufgelegten Darsteller aber dafür, dass die amüsanten Momente nicht ausbleiben und "Wir sind die Millers" letztlich zumindest Zuschauer ohne allzu große Erwartungen und mit einem Faible für derben Humor gut unterhalten dürfte.

Bilder: © ORF/Tele München/Warner