Wie beim ersten Mal
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Tragikomödie USA 2012, 95′ - mit Tommy Lee Jones, Steve Carell, Meryl Streep,
Kurzbeschreibung
Liebeskomödie von "Der Teufel trägt Prada"-Regisseur David Frankel: Die beiden Hollywoodstars Meryl Streep und Tommy Lee Jones spielen in "Wie beim ersten Mal" ein Paar, das sich in die Hände eines Eheberaters (Steve Carell) begibt, um den festgefahrene Ehe-Alltag etwas aufzupeppen.
Inhalt
Seit 30 Jahren sind Kay und Arnold Soames verheiratet. Wie viele andere Paare haben die beiden sich im Laufe ihrer Ehe so sehr aneinander gewöhnt, dass mittlerweile jeder Tag einer fast choreographiert wirkenden Routine folgt. Die Kinder sind längst aus dem Haus, und zum Hochzeitstag schenkt man sich Praktisches. Doch insgeheim sehnt sich Kay nach mehr.
Ein wenig Liebe, vielleicht ab und zu sogar Leidenschaft – davon träumt Kay; Arnold dagegen will einfach seine Ruhe. Schließlich hält es Kay nicht länger aus: Sie nötigt den störrischen Arnold zu einer Reise in das romantische Städtchen Hope Springs, um sich in die Hände des berühmten Eheberaters Dr. Bernie Feld zu begeben – keine leichte Aufgabe.
Ihren Mann überhaupt dorthin zu bekommen, war schwer genug, doch als es darum geht, die festgefahrene Ehe-Routine und sogar die eingeschlafenen und noch nie besonders experimentierfreudigen Schlafzimmer-Gewohnheiten auf den Kopf zu stellen, um den gewissen Funken in ihrer Ehe wieder zu entfachen, beginnt für Kay und Arnold das eigentliche Abenteuer…
Kritik
Unspektakuläre Story, brillant gespielt
Achtung Verwechslungsgefahr: Wer beim Titel "Wie beim ersten Mal" an jene romantische Komödie denkt, in der eine ungewollte Schwangerschaft Katherine Heigl und Seth Rogen einander näher brachte, liegt falsch – trug das von Erfolgsproduzent Judd Apatow inszenierte Werk doch den ähnlich originellen Namen "Beim ersten Mal". Als verbindendes Element zwischen den beiden Filmen bleibt somit neben dem Titel bloß die um die Liebe und Sex kreisende Story – wobei in "Wie beim ersten Mal", für das Genre eher untypisch, zwei Menschen jenseits der 60 die Hauptrollen spielen.
Dass diese Hauptrollen mit den beiden Hollywoodstars Meryl Streep und Tommy Lee Jones besetzt wurden, ist der große Pluspunkt des Films – den abseits der darstellerischen Leistungen wäre der von "Der Teufel trägt Prada"-Regisseur David Frankel inszenierte Blick auf die Beziehung eines alternden Paares wohl ein wenig fade ausgefallen. Das liegt vor allem daran, dass die Gratwanderung zwischen locker-leichter Komödie und Ehe-Melodram nicht so recht funktionieren mag – obwohl plumpe Gags und klamaukige Szenen dankenswerterweise ausgespart wurden, bleibt die Handlung über weite Strecken zu sehr altbekannten Erzählstrukturen verhaftet und geht nicht so sehr in die Tiefe, wie man sich das angesichts der ernsten Thematik gewünscht hätte.
Dass die Geschichte der beiden Protagonisten trotzdem zu unterhalten vermag, ist daher in erster Linie der Verdienst des perfekt harmonierenden Hauptdarsteller-Duos: Streep und Lee Jones geben das auseinandergelebte Paar so glaubwürdig und überzeugend, dass es trotz der unspektakulären Story großes Vergnügen bereitet, ihnen bei ihren Eherettungsversuchen zuzusehen. Kleinere Hänger verzeiht man dabei ebenso wie manche Plattitüde und das ein oder andere Klischee – bloß das obligatorische, verkitschte Happy End trübt den Genuss dieser brillant gespielten Tragikomödie letztlich doch ein wenig.