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ZDF Do.. 14.11.

Wohlstand ohne Wachstum - geht das?

Weniger ist mehr: Die Spitzenköche Aaron Hasenpusch und Marianus von Hörsten haben sich entschieden, dem Hamsterrad zu entfliehen. Sie verzichten darauf, immer mehr Umsatz und Gewinn zu machen. ZDF/Sebastian Wagner
Reicht auch ein Wohlstandsniveau wie 1978? Luise Thiem, Kolja Linowitzki und ihre Söhne testen es. Zurück in die Zukunft: Zu welchen Einschränkungen sind wir wirklich bereit? ZDF/Richard Klemm
Wilhelm Möller will nicht die Marktwirtschaft abschaffen, sondern in die richtige Richtung lenken. Früher kämpfte er bei Fridays for Future, heute setzt er an der Börse auf Nachhaltigkeit. ZDF/Gordon Volk
Geht es auch ohne Wachstum? Einige Ökonomen sehen durchaus Wege, Wirtschaft, Umwelt und Wohlstand in Einklang zu bringen. ZDF/Sebastian Wagner
Ist der Kapitalismus am Ende? Für Buchautorin Ulrike Herrmann ist nicht grünes Wachstum, sondern grünes Schrumpfen angesagt. Ohne Verzicht werde es wohl nicht gehen, eine klimagerechte Wirtschaft zu schaffen. ZDF/Gordon Volk
Auf Wachstum verzichten? Bäckermeister Jürgen Hellmuth ist das unrealistisch. Steigende Energiepreise, fehlende Rohstoffe und sparende Kundschaft lassen ihm wenig Spielraum. ZDF/Sebastian Wagner
Island sucht nach einem neuen Weg: Seit der Banken- und Finanzkrise 2008 setzt die Insel im Norden auf eine "Wellbeing Economy", ein Wirtschaftsmodell, das nicht nur auf Wachstumszahlen schaut. ZDF/Felix Korfmann

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Wirtschaft und Konsum D 2024, 29′

Kurzbeschreibung

Das Format klärt über globalwirtschaftliche Zusammenhänge und Unternehmensentwicklungen auf. Dabei werden auch Wirtschaftsmacher und deren Arbeit auf den Finanzmärkten der Welt vorgestellt.

Inhalt

Die Wirtschaft muss brummen, heißt es. Ohne Wachstum kein Wohlstand. Doch der Planet stößt längst an seine Grenzen. Wäre da nicht weniger Wachstum der richtige Weg? Die deutsche Wirtschaft schwächelt derzeit ohnehin. Wachstumskritiker sehen darin die Chance, Wirtschaft und Umwelt endlich in Einklang zu bringen. Doch bringen solche Konzepte am Ende den Wohlstand eher in Gefahr? Die Spitzenköche Aaron und Marianus haben sich bereits gegen das Immer-mehr entschieden: Sieben Tage in der Woche schuften und viel Geld verdienen ist gut für die Volkswirtschaft, aber nicht für die eigene Gesundheit. Ihr Restaurant hat deshalb am Wochenende geschlossen. Mehr Freizeit, weniger Stress. Aber eben auch: weniger Umsatz und Einkommen. Für die zwei Hamburger ist das machbar. Die Realität von Bäckermeister Jürgen Hellmuth sieht da anders aus. Er arbeitet viel, sehr viel. Oft an sieben Tagen in der Woche. Das muss er tun, um dem Preis- und Konkurrenzdruck standzuhalten. "An eine Vier- oder Fünftagewoche wäre hier nicht zu denken", sagt er. Ähnlich sieht es Morten Freidel: Energiewende und Klimaschutz in Deutschland kosteten viel Geld. Dafür brauche es eine prosperierende Wirtschaft, findet der Journalist. Ulrike Herrmann ist da skeptisch: Grünes Wachstum sei nicht möglich. Der Umbau der Wirtschaft verschlinge enorme Mengen an sauberer Energie. So viele Windräder könne Deutschland gar nicht aufstellen, findet die Autorin des Buchs "Das Ende des Kapitalismus". Man werde sich beschränken müssen. "Degrowth" ("Schrumpfen"), um den Planeten zu retten? Aber wie sieht es dann mit unserem Wohlstand und dem Sozialstaat aus? Das Bruttoinlandsprodukt gilt traditionell als Gradmesser für Wachstum und Wohlstand der Industrienationen. Je höher, desto besser. In Island wurde allerdings nach der Finanzkrise eine Alternative zum klassischen BIP eingeführt: "Wellbeing Economy" heißt das - die "Ökonomie des Wohlergehens". Die Professorin für Sustainability Science an der University of Iceland, Kristín Vala Ragnarsdóttir, setzt sich genau dafür ein. Gemessen wird nicht nur das, was ein Preisschild hat, sondern auch Wohlfahrt und Lebensqualität, also zum Beispiel der Zugang zu Wohnraum und Grünflächen sowie die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Aber auch negative Positionen werden berücksichtigt - wie Umweltzerstörung und Ressourcenverbrauch. Kann das ein sinnvoller Schritt sein, Klima und Kapitalismus in Einklang zu bringen?

Sendungsinfos

Von: Juliane Kussmann, Claire Roggan VPS: 14.11.2024 02:15, Untertitel, Stereo
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