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ZDFinfo Sa. 20.12.
Doku
Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz befreit das Fossil eines Trilobiten aus dem Gestein - eines urzeitlichen Meeresbewohners, der in der Eifel besonders häufig entdeckt wird. Von links: Niklas Kolorz und Museumsleiter Jens Koppka ZDF/Nina Koshofer
Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz geht in der Eifel auf Spurensuche. Mit einem Magnetometer sucht er nach bisher unentdeckten Maaren - den Überresten ehemaliger Vulkane in der Westeifel. ZDF/Nina Koshofer
Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz begleitet Geologin Sabine Kummer vom Natur- und Geopark Vulkaneifel bei der Suche nach vulkanischen Mineralien und kleinen Edelsteinfragmenten. ZDF/Nina Koshofer
Der Mosbrucher Weiher ist ein ehemaliger Vulkan, der sich zu einem Moor entwickelt hat. Heute wird er wiedervernässt, denn gesunde Moore speichern Wasser, wirken kühlend und binden große Mengen Kohlenstoff. ZDF/Maximilian Wolf
Der Laacher See in der Eifel: Vor rund 13.000 Jahren bricht hier ein Vulkan aus - einer der größten bekannte Ausbrüche in der Geschichte Mitteleuropas. ZDF/Maximilian Wolf
Im Eifeler Wald bei Gerolstein finden sich Spuren eines urzeitlichen Meeres. Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz (r.) geht mit Geologe Achim Herf (l.) auf Spurensuche. ZDF/Florian Kössl
Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz geht in der Eifel auf Spurensuche. Schon die Römer nutzen den hier vorkommenden Basalt als Baumaterial. ZDF/Florian Kössl
Die Dolomitenfelsen sind das Wahrzeichen von Gerolstein. Vor rund 380 Millionen Jahren bilden sich hier mächtige Korallenriffe in einem tropischen Flachmeer. ZDF/Maximilian Wolff

Deutschlands Naturwunder

Die Vulkaneifel

  • D 2025
  • 45'
Landschaftsbild

Inhalt

Tropische Meere, Vulkanausbrüche und urzeitliche Raubtiere: Die Vulkaneifel erzählt eine Geschichte voller Gegensätze - von fossilen Riffen bis zum Vermächtnis ruhender Kraterseen. Die Vulkaneifel steht stellvertretend für die geologische Vielfalt der gesamten Eifel. Unter Hügeln und Kraterlandschaften verbirgt sich ein Naturarchiv, das Hunderte Millionen Jahre umfasst - von Flachmeeren bis zu den Spuren jüngster Naturgewalten. Über Jahrmillionen formen Meere, tektonische Kräfte und Vulkane die Eifel. Von den tropischen Küsten des Devons vor rund 390 Millionen Jahren bis zu den jüngsten Ausbrüchen vor etwa 13.000 Jahren entsteht dort eine Landschaft voller Gegensätze. In Gerolstein öffnen Gesteinsschichten ein Fenster in das Leben vor rund 390 Millionen Jahren. Fossile Riffe, Korallen und Trilobiten mit ihren facettenreichen Augen erzählen von einer längst versunkenen Unterwasserwelt. Gemeinsam mit Geologe Achim Herf erkundet Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz ehemalige Steinbrüche, in denen noch heute Stromatoporen - urzeitliche Riffbildner - und muschelähnliche Brachiopoden zu finden sind. Ein weiteres Kapitel der Urzeit offenbart sich im luxemburgischen Grenzgebiet: Dort werden die Überreste eines über anderthalb Meter langen Seeskorpions entdeckt - eines der größten Gliedertiere aller Zeiten. In der Präparationswerkstatt des Dinosaurierparks Teufelsschlucht begleitet Kolorz Paläontologin Dr. Lea Numberger-Thuy bei der aufwendigen Freilegung des Fossils. Doch nicht nur alte Meere und ihre Bewohner haben Spuren hinterlassen. Auch vulkanische Kräfte formen die Eifel - besonders in ihrem südöstlichen Teil, der Vulkaneifel. Am Laacher See zeugen mächtige Ablagerungen vom Ausbruch eines gewaltigen Vulkans vor rund 13.000 Jahren, einer der heftigsten Eruptionen Mitteleuropas. Archäologe Dr. Olaf Jöris erklärt Niklas Kolorz, dass sich an der Wingertsbergwand drei klar unterscheidbare Schichten erkennen lassen - Ablagerungen verschiedener Phasen derselben Eruption. Allein aus der ersten Ausbruchsphase stammen bis zu 20 Meter Material, entstanden innerhalb weniger Tage. Noch heute ist die Aktivität dieses vulkanischen Systems messbar. Direkt am Laacher See, wo weiterhin Gasblasen aus dem Wasser aufsteigen, untersucht Dr. Torsten Dahm vom GFZ Potsdam mithilfe seismologischer und geochemischer Messungen, was im Untergrund passiert. Vieles deutet darauf hin, dass der Vulkanismus in der Region noch nicht ganz erloschen ist. "Das System schläft, aber es ist nicht tot", sagt der Geophysiker. Diese Prozesse prägen nicht nur das geologische Gesicht der Eifel, sondern auch ihre Ökologie. Die nährstoffreichen Böden aus vulkanischer Asche bilden die Grundlage für eine große Artenvielfalt. Viele der wassergefüllten Maare sind im Lauf der Zeit verlandet und haben sich zu Mooren entwickelt. In diesen Feuchtgebieten gedeihen seltene Pflanzen, während Wiedervernässungsprojekte wie am Mosbrucher Weiher zeigen, wie eng Geologie und Ökologie zusammenhängen. Moorforscherin Leonie Hebermehl erklärt: "Gesunde Moore sind echte Multitalente. Sie speichern enorme Mengen Kohlenstoff - aber nur, solange sie nass bleiben. Trocknen sie aus, entweichen CO? und andere Treibhausgase in die Atmosphäre." Die Eifel ist damit weit mehr als ein Kapitel der Erdgeschichte. Sie ist ein lebendiger Forschungsraum, in dem sich geologische Prozesse, Klima und Leben bis heute gegenseitig beeinflussen. Millionen Jahre Erdgeschichte haben Deutschland geformt - mit Landschaften, die bis heute faszinieren. Wissenschaftsjournalist Niklas Kolorz geht ihren geologischen Geheimnissen auf den Grund.

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