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Doku

Mythos Auto - wirklich unser liebstes Kind?

Der Deutschen liebstes motorisiertes Kind in der Nachkriegszeit war der VW Käfer. Er machte sie auf dem Weg zur Arbeit wie zur Erholung mobil. ZDF/pa/dpa-Bildfunk
Der "Volkswagen" der DDR war der Trabant. Allerdings mussten die Werktätigen dafür bis zu 20 Wartejahre in Kauf nehmen. ZDF/hauswald, harald
Für Gerit Kling bedeutet ein Auto vor allem mehr Selbstständigkeit. ZDF/Alexander Hodam
Ralf Moeller ist bis heute ein großer Auto-Fan: Allein bestimmen, wo man hinfährt und wie man fährt, das begeistert ihn bis heute. ZDF/Marvin Schneider
"Freie Fahrt für freie Bürger" - dieser beliebte Slogan reicht oft nur bis zum nächsten Stau. ZDF/Mächler, Frank

Dokumentation D 2023, 45′

Inhalt

Es ist ein Symbol für Freiheit und Wohlstand: Das Auto hat wie keine andere Erfindung das Herz der Deutschen erobert und sie mobil gemacht. Es fährt daher von Beginn an außer Konkurrenz. "Freie Fahrt für freie Bürger", lautete einst die Parole aus Zeiten der Massenmotorisierung. Woher kommt die Leidenschaft fürs Fahren? Und: Ist diese Liebe wirklich unzerbrechlich? "Terra X History" geht dem Mythos Auto auf die Spur. Der Führerschein, ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Viele Deutsche erinnern sich noch gut an das erste eigene Auto: auch Bodybuilder und Schauspieler Ralf Moeller. Sein Vater, der in den 1960er-Jahren als Schweißer im Ruhrgebiet arbeitete, musste sich den ersten eigenen Wagen mühsam zusammensparen. Das Auto verspricht der vom Krieg gebeutelten Gesellschaft ein neues, moderneres Leben und trifft damit den Nerv der Zeit. Im Westen als Motor des Wirtschaftswunders gefeiert, bleibt das Auto im Osten für die eigene Bevölkerung oft Mangelware. Bis zu 20 Jahre warten Aspiranten in der DDR darauf, sich ein Auto kaufen zu können. Schauspielerin Gerit Kling machte diese Not erfinderisch: Zusammen mit ihrem damaligen Freund baute sie sich in den 1980er-Jahren einen Trabant komplett aus Ersatzteilen zusammen. Der Trabi, den sie liebevoll "Garfield" taufte, bahnte ein paar Jahre später für sie und ihre Schwester Anja, ebenfalls als Schauspielerin erfolgreich, den Weg in die Freiheit. Ob Rostlaube oder Luxuskarosse, kaum ein anderes Gut taugt so sehr zum Statussymbol und Statement an die Außenwelt wie das Auto. Schnell, abenteuerlich und lange Zeit fast ausschließlich männlich. Die Frau am Steuer blieb eine klischeehafte Randerscheinung in einer noch heute von Männern dominierten Verkehrswelt. Der Film blickt zurück auf über 130 Jahre Autogeschichte, die hier in unserem Land ihren Ausgang hat, und gibt tiefe Einblicke in die Beziehung zwischen den Deutschen und ihrem geliebten, bisweilen auch geschmähten Kind.

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