ZDFneo
ZDFneo So.. 30.06.
Doku

Ungelöste Fälle der Archäologie

Die sogenannte Diepholzer Mumie hielt Öffentlichkeit, Polizei und Gerichtsmedizin für einige Wochen in Atem. Die angebliche Mumie wurde 2013 angeblich bei einer Renovierung auf dem Dachboden eines Zahnarztes entdeckt. ZDF/Klaus Hernitschek
Das Forscherteam der Universität Ica hat bei seinen Untersuchungen festgestellt, dass an der Mumie weder Schnittspuren noch andere äußerliche Manipulationen zu erkennen sind. ZDF/Lizeth Yarlequé
Zu seinen Lebzeiten fungierte Nesyamun als Priester im Tempel von Karnak. Sein Sarg und seine Mumie werden heute im Museum von Leeds aufbewahrt. ZDF/Stephan Zengerle
Moderator Prof. Harald Lesch stellt neue, ungelöste Fälle der Archäologie vor. ZDF/Axel Sand
Die sogenannten weißen Nazca-Mumien geben bis heute Rätsel auf. Ihren Namen verdanken sie ihrem Fundort in der Nähe der weltberühmten Nazca-Linien. ZDF/Lizeth Yarlequé
Bei der Untersuchung der Diepholzer Mumie kam der Pathologe Prof. Klaus Püschel (l.) schnell zu dem eindeutigen Ergebnis, dass es sich zwar um einen echten menschlichen Schädel handelt, der Rest aber eine schlechte moderne Fälschung ist. ZDF/Klaus Hernitschek
Der Sarkophag des Nesyamun ist mit diversen Szenen aus dem sogenannten Totenbuch verziert. Sie sollten seine Existenz im Jenseits garantieren. Die alten Ägypter glaubten an ein Weiterleben nach dem Tod, für das der Körper des Verstorbenen bewahrt werden musste. ZDF/Stephan Zengerle
Die Kryokonservierung gilt als die "Mumifizierung" der Zukunft. Schon heute ist es möglich sich nach dem Tod in die sogenannte Kryostase versetzen zu lassen: Dabei wird der Körper in flüssigem Stickstoff gekühlt. In Zukunft hofft man, dies auch bei Lebenden anwenden zu können, um sie so etwa auf une ZDF/Axel Sand
Noch bis ins 20. Jahrhundert gehörte "Mumia" ins Regal einer jeden gut sortierten Apotheke. Das oft auch als Mumia vera, echte Mumie, deklarierte Pulver wurde durch das Zerreiben von Mumien, vor allem aber der Einbalsamierungsmittel wie Binden, Salben und Öle, hergestellt. ZDF/Peter Prestel
Moderator Prof. Harald Lesch beim "Probeliegen" zum Kryoschlaf. ZDF/Klaus Hernitschek

Mumien

Archäologie D 2021, 45′

Inhalt

Weltweit stoßen Forscher immer wieder auf Mumien. In der dieser Folge "Terra X - Ungelöste Fälle der Archäologie" beleuchtet Harald Lesch die Sehnsucht nach dem ewigen Leben. Seit Jahrtausenden versuchen Menschen, den Verfall des menschlichen Körpers nach dem Tode aufzuhalten. Dabei gehen sie die unterschiedlichsten Wege. Allen gemein scheint die Vorstellung, dass mit der Existenz des Körpers ein Weiterleben nach dem Tod gesichert wird. Egal ob im alten Ägypten, in Mittel- oder Südamerika oder in Russland, Mumien sind überall zu finden. Für die Pharaonen war die Erhaltung des Leichnams Grundvoraussetzung für ein Weiterleben im Jenseits. Über drei Jahrtausende perfektionierten sie die Kunst der Mumifizierung. Schließlich mumifizierten sie nicht nur die Tiere, die ihren Göttern heilig waren, sondern auch das Fleisch für die Verpflegung im Jenseits. Sie verwendeten vor allem Natronsalz, das dem Körper alle Feuchtigkeit entzieht. Das Gehirn sowie alle inneren Organe wurden entfernt, da die Verwesung zuerst bei ihnen einsetzt. Nur das Herz wurde im Körper belassen, da es beim Totengericht die überlebenswichtigen Fragen des Totengottes beantworten musste. Die Mumie, die bis heute die meisten Fragen aufwirft, ist jedoch die Mumie der chinesischen Lady Dai. Die Gemahlin eines chinesischen Adligen wurde nach ihrem Tod in eine Flüssigkeit gelegt, deren Ingredienzen noch heute nicht vollständig bestimmt sind. Das Besondere an dieser Mumie ist: Noch Jahrtausende nach dem Tod der Marquise, die im 2. Jahrhundert vor Christus starb, wurde in ihren Adern Blut gefunden, und die inneren Organe waren in einem erstaunlich guten Zustand, so als wäre sie erst kürzlich gestorben. Zudem waren ihre Gelenke noch immer beweglich und die Haut elastisch. Sehr viel jünger, aber ebenso mit Fragen behaftet, ist die Mumie eines buddhistischen Mönchs in Russland. Nach Ansicht seiner Glaubensbrüder lebt Hambo Lama Daschi-Dorscho Itigelow auch noch fast 100 Jahre nach seinem Tod weiter. Als Itigelow 1927 starb, ließ er sich im Lotussitz hockend in einer Kiste aus Zedernholz und mit Salz bedeckt bestatten. Er verfügte, dass sein Leichnam nach einigen Jahren exhumiert werden sollte. Als dies 1955 zum ersten Mal geschah, stellte man keine Anzeichen von Verwesung fest. Das gleiche wurde bei der zweiten Exhumierung 1973 beobachtet. 2002 wurde der Leichnam zum dritten Mal exhumiert und die Ergebnisse erstmals veröffentlicht. Ein Forscher stellte bei dieser dritten Exhumierung fest, dass der Körper in einem Zustand ist, als sei er erst vor wenigen Stunden verstorben. Für seine Mitbrüder aber lebt Itigelow bis heute und wird als heilige Person verehrt. An hohen buddhistischen Feiertagen ist die Mumie auch für Besucher des Klosters zugänglich und darf sogar berührt werden. Ebenfalls geheimnisumwittert sind die sogenannten weißen Mumien aus Nazca, die in der Nähe der weltberühmten Nazca-Linien in Peru gefunden wurden. Geklärt ist hingegen die Frage nach der Herkunft einer Mumie auf einem niedersächsischen Dachboden im Jahre 2013.

Sendungsinfos

Untertitel, Stereo
Sender auswählen

Jetzt in der Senderleiste auf klicken.

Gelesen
Seite merken

Lesezeichen für tvheute.at erstellen:
Jetzt in der Symbolleiste auf klicken.

Gelesen
Sender navigieren
links | rechts
WISCHEN