3SAT
3SAT So. 19.10.
Doku
Ahnenaltäre aus Lehm: die konischen Lehmaltäre sind überall im Dorf zu finden: Im Material Lehm sind die Ahnen allgegenwärtig. Auch Holz und Steine stellen eine Verbindung zu den Ahnen her. ZDF/SWR/Rüdiger Lorenz
Eine Frau aus dem Volk der Batammariba beim Präparieren der Lehmwand mit Kuhdung. Nachdem das Haus mit Lehm gebaut wurde, werden die Lehmwände mit Kuhdung eingerieben. Danach werden die Wände noch mit einem Sud aus Tamarinden bestrichen. So trotzen die Lehmhäuser den Witterungen. ZDF/SWR/Rüdiger Lorenz
Takienta: traditionelle Lehmburg der Batammariba-Kultur in Koutammakou/Togo. Holz und Lehm sind die Hauptmaterialien der stabilen und wehrhaften Gebäude. Im Lehm sind die Ahnen allgegenwärtig. So sind die Häuser auch spirituelle Orte. ZDF/SWR/Rüdiger Lorenz
Ansicht eines zerstörten Lehmgebäudes: die traditionelle Bauweise der Batammariba ist sichtbar: stabile Ypsilon-Hölzer erweisen sich als lange haltbar. Nur der Lehm muss nach einer gewissen Zeit erneuert werden. ZDF/SWR/Rüdiger Lorenz
Häusergruppe mit Ummauerung im Dorf Basamba. Die traditionelle festungsartige Anordnung der Häuser ist gut sichtbar. In ihrer Bauweise manifestiert sich die Abschottung gegen andere Kulturen. ZDF/SWR/Rüdiger Lorenz

Schätze der Welt - Erbe der Menschheit

Koutammakou, Togo - Land der Batammariba

  • 14'
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Dokumentation

Inhalt

Die Tamberma oder Batammariba in der Region Koutammakou in Nordost-Togo sind eine der wenigen afrikanische Gesellschaften, die noch im Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur leben. 500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lomé, im Grenzgebiet zu Benin, hat das togoische Volk dank geografischer Isolation in den Atakora-Bergen seine jahrtausendealten Traditionen gegen die Einflüsse der modernen Welt schützen können. "Takienta", eine trutzige Lehmburg, ist ökonomischer und religiöser Mittelpunkt einer Großfamilie. Sie ist umgeben von teilweise übermannshohen Ahnenaltären, die als "Hauswächter" die Lebenden beschützen, von diesen aber auch durch entsprechende Opfergaben wohlgesonnen gestimmt werden müssen. Gleich hinter dem zwischen riesigen Baobab-Bäumen gelegenen Dorf beginnt der heilige Wald. Es ist der Ort für die Initiationsriten der jungen Männer. Stapel aus Hunderten frischer Holzstäbe bezeugen, dass die Bräuche heute noch gefeiert werden. Holz und Lehm spielen eine zentrale Rolle im Leben der Batammariba. Aus der Erde wächst das Leben, sie ist der Ort für die Toten. In dem Material Lehm sind die Ahnen allgegenwärtig, aus ihm bauen die Tamberma ihre Häuser und ihre Altäre. Im Wissen um diese Zusammenhänge liegt ihr harmonischer Umgang mit der Natur begründet. Es ist eine einmalige Chance, die der Film nutzt, den Alltag in dem wenige Familien großen Dorf Basamba zu erleben, an dem sich seit Jahrhunderten kaum etwas verändert hat. Während die Männer die Ernte vor den Stürmen der aufziehenden Regenzeit in die Vorratstürme in Sicherheit bringen, brauen die Frauen im Hof das traditionelle Hirsebier. Bevor es getrunken werden darf, opfern sie einen Teil davon auf den Altären der Ahnen. Welcher Vorfahre gnädig zu stimmen ist, wird mit dem Holzstab-Orakel ermittelt. Neue Lehmturmburgen werden in Koutammakou kaum mehr gebaut. Dafür zeigt der Film die Reparatur eines dieser aufwendig konstruierten Häuser. Nur 15 Zentimeter hoch kann jeden Tag gemauert werden, dann muss der Lehm trocknen. Erst die Imprägnierung mit frischem Kuhdung macht die Mauer wetterfest. In der Kühle des Abends sitzt die ganze Familie oben auf der Terrasse ihrer turmbewehrten Burg. Der Clanchef erzählt die Geschichte, wie die Batammariba einst auf die Erde kamen.

Sendungsinfos

Von: Rüdiger Lorenz, Faranak Djalali-Lorenz VPS: 19.10.2025 19:40, Stereo
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