ARTE
ARTE Sa.. 01.02.
Doku

ARTE Reportage

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

DR Kongo / Sudan

Reportagereihe F 2020, 52′

Kurzbeschreibung

(1): DR Kongo: Poetry-Slam gegen Krieg Im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrschen seit 30 Jahren blutige Konflikte um die Bodenschätze. Viele junge Leute, die nur Gewalt, Korruption und Ungerechtigkeit kennen, greifen zu den Waffen, andere lieber zur Poesie: In Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu, gründeten sie vor sechs Jahren die Goma Slam Session. (2): Sudan: Frauen in den Krieg Die demokratische Revolution von 2019 im Sudan, das war einmal. Der Krieg zwischen der regulären Armee und den Rebellen von General Hemetti zerschoss alle Träume von einer anderen Gesellschaft. Nun mobilisiert die Regierung auch die Frauen des Landes.

Themen


DR Kongo: Poetry-Slam gegen Krieg: Slam als Therapie: In der DR Kongo widersteht die Slam-Künstlerin Esther Abumba der Gewalt des Krieges mit Poesie. Die 22-Jährige ist eine der ersten Slam-Künstlerinnen des Landes. Sie nutzt den Slam, die freie Poesie vor Publikum, als eine Art therapeutisches Instrument. In ihren Texten spricht sie über den Konflikt vor den Toren der Stadt zwischen der kongolesischen Armee und der bewaffneten Miliz M23, die vom Nachbarland Ruanda unterstützt wird. Und natürlich redet Esther auch über die Lage der Frauen. In der Region Nord-Kivu ist die Vergewaltigung durch die Milizen noch immer eine Kriegswaffe. Denis Mukwege, der kongolesische Gynäkologe, der 2018 den Friedensnobelpreis für seine Hilfe für vergewaltigte Frauen erhielt, ist für die jungen Poeten in der DR Kongo eine ihrer Inspirationsquellen. Esther und die anderen Slammer der Goma Slam Session wechseln sich jede Woche ehrenamtlich ab, um in den Schulen von Goma Jugendliche in die Kunst des Poetry-Slams einzuführen. Sie haben bereits 1.000 Schülerinnen und Schüler darin ausgebildet. Ihre Poesie soll vor allem der neuen Generation Hoffnung einflößen.

Sudan: Frauen in den Krieg: Die sudanesische Armee, unterstützt von islamistischen Milizen, die dem ehemaligen Diktator Omar al-Baschir nahestehen, kontrolliert nun wieder die nördlichen Bezirke von Khartum. Der Krieg tötete über 150.000 Zivilisten und vertrieb mindestens 14 Millionen Menschen, von denen drei Millionen in die Nachbarländer flohen. Um die Reihen der Kämpfer zu unterstützen, rufen die Regierungstruppen nun auch die Frauen zu den Waffen. Frauen hatten beim Volksaufstand gegen das islamistische Regime von Omar al-Baschir im Jahr 2019 eine führende Rolle gespielt. Nun lassen sie sich davon überzeugen, in den Kampf gegen die Rebellen zu ziehen, auch wenn ihre Hoffnungen auf Demokratie und Gleichberechtigung nur noch wie eine Fata Morgana erscheinen. Sara Creta erhielt die Erlaubnis, nach Khartum in die Viertel zu reisen, die von der regulären Armee mit eiserner Hand kontrolliert werden. Sie war bei den Frauen, die die Armee unterstützen und auch bei denen, die noch Widerstand leisten, in den Revolutionskomitees, in den Krankenhäusern oder in den emergency rooms.

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