ARTE
ARTE So.. 01.12.
Doku

Der Blob

Die Computersimulation des Blob-Netzwerks hilft dabei, das Verhalten von Krebszellen besser zu verstehen. Doch der Einzeller hält noch mehr Lösungen für die Wissenschaft bereit. ARTE France
Teilt man einen Blob durch zwei, ergibt das zwei Blobs. Platziert man diese beiden Blobs nebeneinander, vereinen sie sich. Doch wie verläuft diese Fusion? ARTE France
Das Erinnerungsvermögen des Blobs ist in seinem Netzwerk verortet. Dabei hat jedes Individuum seine eigenen Erinnerungen, die sein Wander- oder Ernährungsverhalten beeinflussen. ARTE France

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Schleimiger Superorganismus

Dokumentation F 2019, 51′

Kurzbeschreibung

Es ist weder Tier noch Pflanze, sondern - ein Blob. Dieser schleimige Superorganismus stellt alles infrage, was der Mensch über intelligentes Leben zu wissen glaubt. Der faszinierende Einzeller ist quasi unsterblich, hat einen unstillbaren Appetit, kann komplexe Probleme lösen und zeigt erstaunliche Lern- und Kommunikationsfähigkeiten. Die Dokumentation taucht ein in eine andersartige Welt und begegnet Wissenschaftlern, die im Fachgebiet "hirnlose Intelligenz" Pionierarbeit leisten.

Inhalt

Science-Fiction für Realisten: "The Blob" erobert die Leinwand - und die Labore! In einem B-Movie von 1958 taucht die Bezeichnung zum ersten Mal auf. Der Blob, eine außerirdische Schleimmasse, bedroht die Erde mitsamt ihren Bewohnern. Diese Horrorfilm-Kreatur dient als Vorlage für den Spitznamen eines sehr realen Organismus, der auch wie nicht von dieser Welt zu sein scheint: Physarum polycephalum. Dieser Blob ist weder Tier noch Pflanze - und ein Alien erst recht nicht, denn er lebt seit fast einer Milliarde Jahre auf diesem Planeten. Das macht ihn zu einer der ältesten Lebensformen - und zu einer der einfachsten: Der Blob besteht nämlich aus nur einer einzigen Zelle. Doch hinter seiner einfachen Fassade verbergen sich unglaubliche Fähigkeiten. Der Einzeller hat weder Augen noch Mund noch Magen noch Füße - und doch sieht, verdaut und geht er. Auch ohne Gehirn ist er in der Lage, komplexe Probleme zu lösen, den kürzesten Weg in einem Labyrinth zu finden und Informationen zu speichern und weiterzugeben. Der Blob ist zwar ein einzelliger Organismus; er besitzt aber viele identische Zellkerne, die zusammen eine Riesenzelle bilden. Das macht den Einzeller mit bloßem Auge sichtbar - und damit zu einem beliebten Forschungsobjekt für Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Sie präsentieren die unglaublichen Fähigkeiten des Blobs und stellen ein wissenschaftliches Arbeitsfeld vor, in dem Intelligenz nichts mit Gehirnen zu tun hat. Jacques Mitsch hat mit seinem Film ein bemerkenswertes Porträt über ein außergewöhnliches Wesen geschaffen. Unterstützt wurde er dabei von Audrey Dussutour, einer Wissenschaftlerin, die erst vor kurzem die erstaunlichen Fähigkeiten dieses Evolutionswunders aufdeckte.

Hintergrund

Neben seinen Dokumentationen "Geistreiches aus der Pflanzenwelt" und "Wie Tiere sich zu helfen wissen" zeigte ARTE auch Jacques Mitschs Fernsehfilm "Almasty - Die Spur des Schneemenschen".

Sendungsinfos

Regie: Jacques Mitsch Stereo
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