ARTE
ARTE So.. 29.12.
Film

Der letzte Kaiser

Mit drei Jahren wird Pu Yi (Richard Vuu) von seiner Familie getrennt und in die Verbotene Stadt gebracht. ARTE France
Der Kindkaiser Pu Yi (Tsou Tijger) ist verloren in den überwältigenden Bauwerken der Verbotenen Stadt. ARTE France
In den langen Jahren der Umerziehung soll ein neuer Mensch aus Pu Yi (John Lone) werden. ARTE France
Ein zärtlicher Moment kurz vor der großen Katastrophe: Kaiser Pu Yi (John Lone, li.) mit einer seiner Gemahlinnen (Vivian Wu, re.) ARTE France

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Drama RC, GB, I 1987, 156′ - mit John Lone, Peter O'Toole, Joan Chen, Ying Ruocheng, Dennis Dun, Victor Wong, Ryuichi Sakamoto

Inhalt

Peking im Jahr 1908: Mitten in der Nacht wird der zweijährige Pu Yi seiner Mutter entrissen und in die Verbotene Stadt gebracht, ins Zentrum des alten Chinas. Kurz später besteigt er den kaiserlichen Thron und herrscht als "Sohn des Himmels" über fast ein Viertel der Erdbevölkerung. Doch die Geschichte des 20. Jahrhunderts wird für Pu Yi noch verschiedene andere Rollen bereithalten. Bernardo Bertoluccis mit neun Oscars ausgezeichnetes Filmspektakel handelt vom letzten Kaiser Chinas. 1912 wird China zur Republik, und die Qing-Dynastie muss abdanken. Doch die Verbotene Stadt, in der das Leben seit Jahrhunderten stillzustehen scheint, bleibt von den gesellschaftlichen Umwälzungen unberührt. Der Kindkaiser wird weiterhin als lebende Gottheit behandelt, umsorgt und abgeschottet von Beamten, Kurtisanen und Eunuchen. Im kaiserlichen Palast genießt er alle Freiheiten; verlassen darf er ihn jedoch nicht. Ohne es zu wissen, ist Pu Yi zum Hauptdarsteller eines prunkvollen Schauspiels geworden. 1924, im Alter von 18 Jahren, hat Pu Yi zwei Gemahlinnen. Doch der Traum endet brutal, als ein Kriegsherr Peking erobert und den Kaiser vertreibt. Mit Hilfe seines schottischen Mentors und Freundes, Sir Reginald Johnston, flieht Pu Yi nach Tientsin und führt dort das sorglose Leben eines Playboys. Als die Japaner 1931 in die Mandschurei einmarschieren, trifft Pu Yi eine verhängnisvolle Entscheidung: Er kehrt in das Land seiner Vorfahren zurück und wird Kaiser des 1932 gegründeten, von Japan abhängigen Marionettenstaates Mandschukuo. Der bittere Konflikt zwischen China und Japan, der sich durch den Zweiten Weltkrieg zieht, endet erst mit der Kapitulation Japans 1945. Pu Yi gerät in sowjetische Gefangenschaft, wird 1950 der jungen Volksrepublik China überstellt und muss für zehn Jahre in ein Umerziehungslager. Am Ende seiner Haft kehrt er nach Peking zurück - als einfacher Bürger. Er führt ein schlichtes Leben als Gärtner und scheint mit dieser neuen Freiheit endlich sein Glück gefunden zu haben, während Maos Kulturrevolution neue Opfer fordert.

Hintergrund

Der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci (1941-2018) drehte so unterschiedliche Filme wie "Der große Irrtum" (1970), "Der letzte Tango in Paris" (1972) und "1900" (1976). "Der letzte Kaiser" erhielt 1988 neun Oscars (darunter Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Kamera) und vier Golden Globes sowie den César für den besten nicht französischen Film. Zum ersten Mal gestattete die chinesische Regierung einem Filmteam, in der Verbotenen Stadt zu drehen. "Eine faszinierende Parabel über das Individuum unter dem übermächtigen Zwang historischer Verhältnisse."

Sendungsinfos

Darsteller: John Lone, Peter O'Toole, Joan Chen, Ying Ruocheng, Dennis Dun, Victor Wong, Ryuichi Sakamoto, Richard Vuu, Tijger Tsou, Wu Tao Regie: Bernardo Bertolucci Drehbuch: Mark Peploe, Bernardo Bertolucci Musik: David Byrne, Ryuichi Sakamoto, Cong Su Kamera: Vittorio Storaro Produzent: Jeremy Thomas Stereo
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