ARTE
ARTE Mi.. 09.10.
Doku

Haushaltshilfe - Kein Job wie jeder andere

In Frankreich gibt es 200.000 Hauspflegerinnen, die den Schwächsten unter uns helfen: Eine von ihnen ist Marina. ARTE F
Sophie ist 50 Jahre alt und ihre zwei Kinder beginnen gerade mit dem Studium. Sie werden von ihrem Vater finanziell unterstützt, der als Techniker in einem Atomkraftwerk arbeitet. ARTE F
Die 45-jährige Taandhuma ist alleinerziehende Mutter eines neunjährigen Mädchens und auf den Job als Haushaltshilfe angewiesen. ARTE F
Neben der Hilfe im Haushalt übernimmt Taandhuma auch pflegerische Tätigkeiten, die mobile Krankenpflegeteams inzwischen nicht mehr leisten. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentation F 2022, 58′

Kurzbeschreibung

Haushaltshilfe ist ein vollständig anerkannter Beruf. Diese in der Gesellschaft abgewerteten, aber "systemrelevanten" Tätigkeiten werden hauptsächlich von Frauen ausgeübt. In Frankreich gibt es 200.000 Hauspflegerinnen, die den Schwächsten der Gesellschaft helfen und mit Energie und Ausdauer im ganzen Land unterwegs sind. Sie stehen für die Werte der Solidarität und des sozialen Zusammenhalts. Trotz extrem schlechter Bezahlung und schwieriger Arbeitsbedingungen haben sie sich dafür entschieden, anderen in ihrem Alltag behilflich zu sein.

Inhalt

Wie zahlreiche andere "Unsichtbare" sind auch die Haushaltshilfen aufgrund der Corona-Pandemie aus dem Schatten getreten. Ihre Arbeitsbedingungen stehen sinnbildlich für die vielen abgewerteten, aber dennoch lebenswichtigen Nebenjobs, die noch nicht einmal mit dem monatlichen Mindestlohn vergütet werden. Die Hilfskräfte kümmern sich um die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft - Ältere, Menschen mit Behinderung und Kranke - und leisten dabei vollen Einsatz. Sie greifen den Familien nicht nur im Haushalt unter die Arme, sondern sie leisten auch pflegerische Tätigkeiten, die mobile Krankenpflegeteams inzwischen nicht mehr übernehmen. Marina ist eine junge Mutter von zwei Kindern. Ihr Mann arbeitet in Luxemburg und verdient gut. Sophie ist 50 Jahre alt und ihre zwei Kinder haben gerade mit dem Studium begonnen. Sie werden von ihrem Vater finanziell unterstützt, der als Techniker in einem Atomkraftwerk arbeitet. Marina und Sophie könnten es sich eigentlich leisten, nicht zu arbeiten, da ihre Lebensgefährten ausreichend verdienen. Die 45-jährige Taandhuma hingegen ist alleinerziehende Mutter eines neunjährigen Mädchens und auf den Job angewiesen. Die Dokumentation begleitet Marina, Sophie und Taandhuma während ihrer Hausbesuche und gibt Einblicke in ihren Alltag, ihre Arbeit und ihre sozialen Lebenswelten. Die Frauen legen täglich lange Wege zurück und machen sich in zahlreichen Haushalten nützlich. Die Dokumentation zeigt Menschen, deren Renten mitunter gerade einmal den Gehältern der Helferinnen entsprechen. Aus den Geschichten wird klar, dass auch sie wissen, was es bedeutet, am Ende des Monats jeden Cent umdrehen zu müssen.

Hintergrund

Die Dokumentation spielt in dem von der vom industriellen Niedergang gezeichneten Département Moselle, unweit des florierenden Nachbarn Luxemburg. Die sehr persönlichen, generationenübergreifenden Begegnungen sind bewegend und zeugen von enormer Solidarität, aber sie spiegeln auch prekäre Lebensbedingungen und sozialen Unmut wider. Welche Beziehung pflegen wir zu unseren älteren Mitbürgern? Wie bewerten wir die Arbeit derer, die sich um die Schwächsten kümmern? Wie können menschliche Beziehungen in einer von Leistungsdruck und Individualismus geprägten Gesellschaft aufrechterhalten werden?

Sendungsinfos

Regie: François Chilowicz Stereo
Sender auswählen

Jetzt in der Senderleiste auf klicken.

Gelesen
Seite merken

Lesezeichen für tvheute.at erstellen:
Jetzt in der Symbolleiste auf klicken.

Gelesen
Sender navigieren
links | rechts
WISCHEN