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ARTE Mo.. 30.12.
Doku

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Unterkünfte von Erntehelfern am Waldrand in der Nähe von Grauves ZDF
Geerntete Trauben, kurz bevor sie gepresst und weiterverarbeitet werden: Die Veredelung ist aufwendig und es dauert mitunter mehrere Jahre, bis aus den Trauben fertiger Champagner wird. ZDF
Polnische Erntehelfer pflücken in den frühen Morgenstunden Weintrauben in der Nähe von Aÿ-Champagne. ZDF
Ein ausländischer Erntehelfer bei der Weinlese in den Reben der Champagne ZDF
Frisch servierter Champagner: Grand Vin de Champagne ZDF

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Ausgebeutet für Champagner

Reportagereihe D 2024, 35′

Kurzbeschreibung

Wenn Champagner-Korken knallen, gibt es etwas zu feiern: Eine Hochzeit, einen neuen Job oder Silvester. Doch bei der Champagner-Ernte ist die Stimmung oft weniger festlich. Jedes Jahr pilgern dafür zehntausende Arbeitsmigranten nach Frankreich. Und während die großen Champagner-Marken Rekordumsätze verzeichnen, arbeiten einige von ihnen wie moderne Sklaven im Akkord, werden schlecht oder gar nicht bezahlt und müssen in Bruchbuden oder sogar im Wald hausen.

Inhalt

Seit Monaten recherchieren die Investigativjournalisten Robert Schmidt, Stéphanie Wenger und Ishaq Anis zur Schattenseite der Champagner-Industrie, unterstützt von der europäischen Recherche-NGO Journalismfund. Gewerkschafter José Blanco kritisiert seit Jahren "die Ausbeutung der ausländischen Erntehelfer" und warnt vor "skrupellosen Leiharbeitsfirmen". Schon mehrfach wurden Unternehmer wegen Menschenhandel und sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen zu Gefängnisstrafen verurteilt. Passiert ist trotzdem wenig. Zu lukrativ sind offenbar die billigen Verträge mit den Arbeitskräften aus Osteuropa, Asien und Afrika. Für manche polnische Erntehelfer scheint das Einnehmen von Schmerztabletten normal zu sein, ein junger Bulgare berichtet von geprellten Löhnen und ein Afghane packt aus über seinen Alltag als Arbeitssklave. Anwalt Benjamin Chauveaux hat mehrere Opfer im bisher größten Gerichtsverfahren wegen Menschenhandels in der Champagne vertreten. Er hat Einblicke in ein komplexes System aus Subunternehmen gewonnen, an dessen Ende auch die großen Champagner-Marken von der Sklavenarbeit profitierten. Der Anwalt kritisiert, dass die Rolle der großen Hersteller kaum beleuchtet wurde: "Es scheint so, als interessiert man sich immer nur für die, die die Peitsche in der Hand halten, aber nie für diejenigen, die die Befehle erteilen."

Hintergrund

Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.

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