ARTE
Mo.. 23.12.
Doku
Re:
TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Wo Kinderseelen heilen - Schutzhaus Sterneby
Reportage 30′
Kurzbeschreibung
Auf Hof Sterneby finden Kinder, die nicht mehr in ihrer Familie leben können, ein neues Zuhause. Sie alle haben Gewalt erlebt. Die Mitarbeitenden des Kinderschutzhauses in Schleswig-Holstein helfen ihnen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und zu heilen. Die Arbeit mit den schwer traumatisierten Kindern ist oft herausfordernd. Die Kinder müssen erst lernen, Erwachsenen zu vertrauen.
Inhalt
Die 15-jährige Alicia hat auf Hof Sterneby eine sichere Zuflucht gefunden. Ihre Mutter war noch sehr jung, als Alicia zur Welt kam, und konnte ihre Tochter nicht annehmen. Immer wieder läuft Alicia von ihrer Mutter weg, um den Problemen zu entfliehen. Manchmal macht sie das auch heute noch, obwohl sie sich auf Hof Sterneby wohl fühlt. Das liegt an ihrer Traumafolgestörung.
2022 wurde bei fast 62.000 Kindern und Jugendlichen in Deutschland eine Kindeswohlgefährdung festgestellt. Doch die Plätze in Pflegefamilien und Kinderschutzhäusern sind rar. Auf Hof Sterneby sind neben Alicia noch sechs weitere Minderjährige untergebracht. Betreut werden sie von fast 20 Mitarbeitenden, die alle eine traumapädagogische Zusatzausbildung erhalten. Die Kinder benötigen besondere Zuwendung und Geduld, da sie Vernachlässigung oder Misshandlung erfahren haben. Häufig zeigen sie aggressives und mitunter selbstverletzendes Verhalten. Manche leiden an Depressionen.
Das trifft auch auf eine weitere Bewohnerin zu. Ihr Vater hat sie geschlagen. "Ich habe viel geweint, vom Tod gesprochen und habe mich selbst verletzt", erzählt sie. Auf Hof Sterneby sollen ihr eine geregelte Tagestruktur, Therapie und Aktivitäten wie Sport, Musik oder Werken dabei helfen, zu heilen.
Ines Tietje hat das Kinderschutzhaus gegründet. Auch sie wurde als Kind von ihren Eltern vernachlässigt. Nach einer Krebserkrankung gibt sie ihren ursprünglichen Beruf auf und absolviert eine Ausbildung zur Traumapädagogin. Mittlerweile arbeitet sie mit Jugendämtern aus ganz Deutschland zusammen. Ihre Familie unterstützt ihr Herzensprojekt.