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ARTE
So.. 16.03.
Doku
Tempel der Hochkultur - Wie Kulturbauten Städte aufwerten

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Signature Building und Selfie-Effekt
- D 2023
- 26'
Dokumentation
Spektakuläre Architektur für Museen und Opernhäuser ist mittlerweile gang und gäbe. Rotterdam zeigt, dass auch reine Zweckbauten wie Kunstlager nicht langweilig sein müssen. Das Depot von MVRDV Architekten für das Museum Boijmans van Beuningen ist originell, witzig und frech und nicht bereit, sich zu verstecken. Die Abkürzung MVRDV steht für die Nachnamen der Architekten Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries.
Wer kulturell noch eins draufsetzen will, baut nicht mehr einzelne Signature Buildings, sondern gleich sogenannte Cultural Clusters. Das spanische Valencia etwa hat sich eine ganze "Stadt der Künste und Wissenschaften" geleistet mit mehreren futuristischen Kulturbauten.
Inhalt
Was haben eine verspiegelte Salatschüssel, ein gestrandetes Walskelett und ein riesiges Auge gemeinsam? Sie alle stehen für außergewöhnliche, fantasievolle Architektur, die maßgeblich dazu beigetragen hat, ihre Standorte aufzuwerten.
Ein Beispiel ist das Depot des Museums Boijmans van Beuningen in Rotterdam. Es entsteht immer etwas Besonderes, wenn das Architekturbüro MVRDV ins Spiel kommt: Die Abkürzung steht für die Architekten Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries. Das Architekten-Team ist weltweit bekannt für seinen mutigen und einfallsreichen Stil. Es packte das voluminöse Kunstlager des Museums kurzerhand in einen ovalen Baukörper mit verspiegelter Fassade. Wie ein Frühstücks-Ei ist er oben abgeschnitten, um Platz zu schaffen für einen Dachgarten. Durch die Reflektion der Umgebung wirkt das Gebäude selbst weniger massig. Der begrünte Dachbereich fungiert als Fortsetzung des umgebenden Parks. Rotterdam - nicht arm an innovativer Architektur - hat mit dem Depot ein neues bauliches Glanzstück hinzugewonnen.
Das Prinzip Signature Building setzen viele Städteplaner inzwischen bewusst ein. Immer mehr Städte tendieren jedoch dazu, mit Kulturbauten gleich ganze urbane Landschaften zu gestalten. Diese Cultural Cluster umfassen meist mehrere Institutionen wie Museen, Konzerthallen, Performing Arts Center auf engstem Raum.
In Spanien entschloss sich die Stadt Valencia etwa in den Boom-Jahren der 1990er gleich eine ganze "Stadt der Künste und Wissenschaften" zu bauen. Die spanischen Stararchitekten Francisco Calatrava und Félix Candela setzten verschiedenen futuristische Kulturbauten in eine parkartige Landschaft und schufen so eine eigene Welt.
Hintergrund
Museen, Konzerthallen, Opernhäuser - sie sind Leuchttürme der Stadtlandschaften. Immer mehr Städte leisten sich ikonische Prachtbauten von Stararchitekten - je größer und spektakulärer, desto besser.
Sie sollen Touristen anziehen. Die Wirtschaft ankurbeln. Den Bürgerstolz wecken. Den Stadtraum beleben. Sind diese teuren Signature Buildings das viele Geld auch wert? Können sie Städte wirklich reicher, attraktiver, selbstbewusster machen? Und gibt es ihn - den vielbeschworenen Bilbao-Effekt? Die vierteilige Reihe geht dieser Frage anhand von Beispielen aus der ganzen Welt nach.
Sendungsinfos
Regie: Sabine Reeh
Untertitel, Stereo