ARTE
ARTE Sa. 17.05.
Doku
Colbert, der Finanzminister des Sonnenkönigs, spielte Mitte des 17. Jahrhunderts eine entscheidende Rolle beim Aufbau der französischen Luxusgüterindustrie. ARTE F
Rekonstruktion eines französischen Salons aus dem 18. Jahrhundert ARTE France
Seide verbreitete sich auch unter der Bürgerschaft und luxuriöse Kleider wurden populär. ARTE France
Englische Erfinder waren fasziniert von Mechanik und nutzten die Uhrmacherkunst um Webstühle zu perfektionieren. ARTE France
Luxus begegnete man am Hof des Sonnenkönigs in rauen Mengen. ARTE France

Versailles - Wo Frankreich den Luxus erfand

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • F 2020
  • 90'
Dokumentation Man könnte meinen, Luxusgüter stammten von jeher aus Frankreich. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das Land sich einst in China und Venedig mit hochwertiger Ware eindeckte, deren Herstellung lange Zeit ein wohlgehütetes Geheimnis war. Erst Mitte des 17. Jahrhunderts unter Ludwig XIV. erschloss Frankreich sich neue Märkte. Für den Aufbau einer eigenen Luxusindustrie war den königlichen Gesandten jedes Mittel recht: Industriespionage, Entführungen, Abwerbungen oder Innovationen. Mehrere Jahrhunderte lang versorgte Versailles ganz Europa mit französischen Luxusgütern.

Inhalt

Wer Ende des 18. Jahrhunderts Luxus suchte, fuhr nach Paris. Feines Linnen, Frittenporzellan aus Sèvres, Spiegelglas von Saint-Gobain, Seide aus Lyon, Spitze aus Alençon und viele weitere Luxusgüter waren der Inbegriff französischer Handwerkskunst, um die ganz Europa Frankreich beneidete. Luxus ist so untrennbar mit Frankreich verbunden, dass man meinen könnte, es sei schon immer so gewesen. Doch erst der Ehrgeiz des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. und seines Finanzministers Colbert ermöglichte es Frankreich, sich Mitte des 17. Jahrhunderts neue Märkte zu erschließen. 1665 herrschte Ludwig XIV. über ein hochverschuldetes Land. Der Militärhaushalt verschlang Unsummen, die Wirtschaftskrise hatte das Land finanziell ausgeblutet. Oberste Priorität hatte daher die Schaffung von Arbeitsplätzen. In dieser schwierigen Lage wählte der Sonnenkönig eine innovative Geschäftsstrategie: Er ließ staatliche Produktionsstätten errichten, die mit Hilfe neuer technischer Verfahren hochwertige Luxusgüter herstellten. Die königlichen Manufakturen wurden zur Speerspitze der merkantilistischen Wirtschaftspolitik. Die mit technischem Know-how und handwerklichem Können gefertigten Luxusgüter wurden nach ganz Europa exportiert. Sie spülten Geld in die Staatskasse. Versailles stand für meisterliche Handwerkskunst, wirtschaftlichen Aufschwung und neue Formen höfischer Gesellschaft. Von dort trat französischer Luxus seinen Siegeszug an. Am Vorabend der Revolution wurde die Vorliebe für Prunk und Pracht, einst dem Adel vorbehalten, von einem neuen Lebensstil "à la française" abgelöst, den sich auch das aufstrebende Bürgertum leisten konnte. Französischer Luxus eroberte die Welt und wurde zum Markenzeichen.

Sendungsinfos

Regie: Stéphane Bégoin Untertitel, Hörfilm, Stereo
Sender auswählen

Jetzt in der Senderleiste auf klicken.

Gelesen
Seite merken

Lesezeichen für tvheute.at erstellen:
Jetzt in der Symbolleiste auf klicken.

Gelesen
Sender navigieren
links | rechts
WISCHEN