ARTE
ARTE Mi. 20.08.
Doku
Lalasoa ist heute Gefängniswärterin und ihre dortigen Beobachtungen vermischen sich mit den Träumereien über ihren Vater. ARTE F
Lalasoa war noch ein Kind, als ihr Vater verschwand, nachdem dieser seinen Bruder ermordet hatte. ARTE F
Eines Tages gibt ein Häftling an, Lalasoas Vater zu kennen. Er nennt ihn den "?Würfelmörder?". ARTE F

Zaho Zay

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • F, A, RM 2020
  • 78'
Dokumentarfilm "Zaho Zay" ist eine Art dokumentarisches Märchen, in dem Wahrheit und Fantasie miteinander verschwimmen. Der Film berichtet über ein Kindheitstrauma und geht so gleichzeitig dem kolonialen Erbe Madagaskars auf den Grund. "Zaho Zay" spielt in zwei Dimensionen: der Realität eines Gefängnisses und den ausgedachten Streifzügen eines Mörders über die Insel. Ein von einer Frauenstimme rezitierter Text des madagassischen Poeten Jean-Luc Raharimanana verbindet die einzelnen Elemente miteinander.

Inhalt

Lalasoa ist Wärterin in einem überfüllten madagassischen Gefängnis. Ihre Beobachtungen über das harte Leben der Häftlinge vermischen sich mit ihren Träumereien über ihren verschwundenen Vater. Dieser stahl sich fort, als Lalasoa noch ein Kind war, nachdem er seinen Bruder ermordet hatte. In der stillen Hoffnung, ihr Vater würde eines Tages verhaftet, verkürzt Lalasoa die Wartezeit und stellt sich vor, was aus ihm geworden sein könnte. In ihrer Fantasie wird ihr Vater zu einem mystischen Serienmörder. Seine Verbrechen führen an verschiedene Orte der Insel, die einen engen Bezug zur Kolonialgeschichte und zu den Traditionen Madagaskars aufweisen. Lalasoas Alltag wird plötzlich auf den Kopf gestellt, als ein neuer Häftling angibt, ihren Vater zu kennen. Er nennt ihn den "Würfelmörder". Mit "Zaho Zay" haben Maéva Ranaïvojaona und Georg Tiller einen fesselnden Film zwischen Dokumentation und Fiktion mit poetischen Fragmenten und gesellschaftlichen Fragestellungen geschaffen. Erinnerungen, Wünsche, Magie, Grausamkeit, Individualität und Gemeinschaft, die Erde, der Mensch und das Tier vermischen sich hier nicht in friedlicher Koexistenz. Vielmehr wird das Publikum mit der beständigen Spannung zwischen den einzelnen Elementen konfrontiert. Nostalgisch ist der Film keineswegs. Er handelt von der zaghaften, leidenschaftlichen und zugleich aufbrausenden Suche nach individuellen und kollektiven Wurzeln.

Sendungsinfos

Regie: Maéva Ranaivojaona, Georg Tiller Untertitel, Stereo
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