Jack Reacher
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Thriller USA 2012, 120′ - mit Tom Cruise, Rosamund Pike, Richard Jenkins, David Oyelowo, Werner Herzog, Robert Duvall, Jai Courtney
Kurzbeschreibung
Auf Lee Childs gleichnamiger Romanreihe basierender Thriller, den Oscar-Preisträger Christopher McQuarrie ("Die üblichen Verdächtigen") inszeniert hat: US-Star Tom Cruise schlüpft in die Rolle des genialen Ex-Army-Ermittlers Jack Reacher, weiters mit dabei sind Rosamunde Pike, Robert Duvall und Werner Herzog.
Inhalt
Eine Kleinstadt in Indiana, USA: Bei einem grausamen Massaker werden auf offener Straße fünf Menschen kaltblütig erschossen. Da alle Beweise gegen ihn sprechen, wird bald darauf der ehemalige Armee-Scharfschütze James Barr in Untersuchungshaft genommen – doch er bringt während des Verhörs nur einen Satz über die Lippen: "Holt Jack Reacher!"
Jack Reacher ist ein genialer Ex-Ermittler des Militärs und ein zynischer Einzelgänger, der noch immer im Namen der Gerechtigkeit auf Verbrecherjagd ist – so hatte er vor Jahren auch Barr kennengelernt, der im Golfkrieg vier Menschen tötete und nur aus politischen Gründen freikam. Damals hatte Reacher geschworen, den Mörder eines Tages hinter Gitter zu bringen.
Nun soll ausgerechnet er seinem Erzfeind helfen: Gemeinsam mit der jungen Anwältin Helen Rodin und dem Kriegsveteran Cash macht sich Reacher an die Untersuchung der Hintergründe. Dabei muss er bald erkennen, in ein perfides Komplott verstrickt zu sein, bei dem der ehemalige sowjetische Gefangene "The Zec" eine bedeutende Rolle spielt…
Kritik
Hübsche Schauwerte, dünne Story
Bereits seit dem Jahr 1997 bringt der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher in Lee Childs Romanen Bösewichte zur Strecke – nach knapp 20 Abenteuern durfte er sein diesbezügliches Können 2012 endlich auch filmisch zur Schau stellen. Dass für die Verkörperung des laut Vorlage fast zwei Meter großen Titelhelden ausgerechnet der eher klein gewachsene Tom Cruise verpflichtet wurde, mag Fans des Originals im Vorfeld irritiert haben – tatsächlich fügt sich Cruise aber ganz gut in die Rolle des seinen Feinden stets überlegenen Jack Reacher.
Obwohl Reacher in seiner Unfehlbarkeit maßlos überzeichnet erscheint, gelingt es dem charismatischen Hollywood-Star, seinem Charakter neben der obligatorischen Portion Coolness auch jenes Maß an Glaubwürdigkeit zu verleihen, das die Figurenzeichnung vor dem Abdriften ins gänzlich Absurde bewahrt. Cruise' Leinwandpräsenz und ein erfreuliches Quäntchen Humor sorgen so dafür, dass der Protagonist seiner Schablonenhaftigkeit zum Trotz eine starke Figur geworden ist. Was das Storykonstrukt betrifft, sieht die Sache allerdings etwas anders aus – denn hier schimmern die Schwächen der nicht hinreichend ausgearbeiteten Handlung immer wieder durch.
So machen Logiklöcher, mangelnde erzählerische Tiefe und wiederkehrende Längen Christopher McQuarries Inszenierung zu einer streckenweise etwas zähen Angelegenheit, wenngleich die Actionsequenzen gut dosiert ein- und überzeugend umgesetzt wurden. Letztlich bleibt "Jack Reacher" im Großen und Ganzen die One Man-Show eines einmal mehr starken Tom Cruise, die an Schauwerten reich, in punkto Spannung aber nur teilweise befriedigend ist – und somit vor allem Action- und Cruise-Fans als hübsch visualisiertes Unterhaltungsprogramm zu empfehlen ist.