MDR
MDR Mi.. 05.02.
Doku

Leben und Sterben auf der Straße

Panzer findet trotz jahrelanger Suche keine Wohnung MDR/Daniel Tautz
Charlie, früher drogensüchtig und obdachlos MDR/Daniel Tautz
Charlie lebte früher auf der Straße MDR/Daniel Tautz
Der Bus Vierjahreszeiten hilft in Halle Bedürftigen MDR/Daniel Tautz
Daniel Tautz war für die Langzeitreportage allein mit der Kamera auf Halles Straßen unterwegs MDR/Daniel Tautz
Der Mann, der sich Panzer nennt, in der Innenstadt von Halle MDR/Daniel Tautz

Menschen 30′

Inhalt

Charlie ist Ende 20 und froh, dass er noch lebt. Mit zwölf kiffte er das erste Mal, von da an suchte er den Rausch. Sein Abi schrieb er schon auf Crystal Meth, danach rutschte er völlig in die Drogenszene, in die Obdachlosigkeit. Und Charlie musste mit ansehen, wie sein bester Freund an den Drogen starb - der Wendepunkt in seinem Leben. "Vor allen Dingen war das auch für mich der Punkt, wo ich sage: Vor diesem Schicksal will ich Menschen behüten." Daniel Tautz begleitet Charlie in seine Vergangenheit und zu einer Präventionsveranstaltung an den WBS Schulen in Halle. Dabei spricht er auch über das Jahr der Drogentoten. Denn 2023 sind in Sachsen-Anhalt 54 Menschen an illegalen Drogen gestorben, fast dreimal so viele wie im Vorjahr. Der Mann, der sich Panzer nennt, ist noch wohnungslos, schläft seit Jahren in einer Gartenlaube. Er bekommt Bürgergeld, auch eine Wohnung würde ihm bezahlt werden, aber trotz jahrelanger Wohnungssuche findet er einfach keine. "Nach zwölf habe ich aufgehört zu zählen, dieses Jahr alleine schon", sagt er. Keine Vorvermieterbescheinigung, kein Job, keine Wohnung - ein Teufelskreislauf. Daniel Tautz konfrontiert die Stadt Halle und fragt nach, was sie gegen Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit tun will. Und dann ist da noch ein Projekt, das Hoffnung macht: Der "Bus Vierjahreszeiten" fährt dreimal die Woche durch Halle und hilft Bedürftigen - komplett ehrenamtlich und spendenfinanziert. "Wir sind für jeden da - für die auf der Straße, für Weltenbummler, für Menschen, die kurzfristig Hilfe brauchen und die finanziellen Mittel nicht haben", sagt David Strübing vom "Vierjahreszeiten"-Team. Über das Jahr erreicht der Bus traurige Rekorde: Teilweise kommen über 100 Menschen für Suppe, Gespräche und Klamotten. Die Ehrenamtlichen halten seit Jahren die Motivation hoch. Denn die Zeiten werden härter und auch während der Dreharbeiten passieren tragische Ereignisse, die zeigen, wie wichtig das Engagement ist.

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