NDR
NDR Do. 15.05.
Doku
"Scorpion", "Chicago", "der Schrauber", "Whisky": Am abendlichen Stammtisch in Chengene Skele haben alle einen Spitznamen. Vor, zum und nach dem Fisch wird hier Mastika gereicht, ein kräftiger Anisbrand. NDR / Florian Melzer
Kapitänsmütze und Charisma: Seit 30 Jahren bieten Luba und Hristov Atanasova Bootstouren auf der Kamtschija an. Doch an den Ufern des Flusses macht sich immer mehr Konkurrenz breit. NDR / Florian Melzer
Sonnenstrand am Schwarzen Meer: Dieser Küstenabschnitt ist gut 5 Kilometer lang und mit seinen fast 800 Hotels die beliebteste und größte Ferienregion Bulgariens. NDR / Florian Melzer
Mit Trillerpfeife und immer wachsam: Die Rettungsschwimmerin Vanina Yotova achtet am Sonnenstrand darauf, dass niemand in Gefahr gerät - keine einfache Aufgabe bei den Massen an Badewütigen. NDR / Florian Melzer
Ein Highlight der Altstadt: Die Holzhäuser von Nessebar sind UNESCO-Weltkulturerbe und typisch für die Architektur des 19. Jahrhunderts am Schwarzen Meer. NDR / Florian Melzer
Ein kleines "Wellblech-Venedig": Das Fischerdorf Chengene Skele, in der Na¨he von Burgas, ist aus der Not heraus entstanden - doch heute bei seinen Bewohnern sehr beliebt. NDR / Florian Melzer
Wellness in der Saline: Am Atanassow-See bei Burgas schweben die Menschen auf rosarotem Wasser. Die Salzlake enthält Jod, Magnesium und Brom und fördert so Abwehrkräfte und Blutkreislauf. NDR / Florian Melzer
Die Ruhe vor dem Ansturm: Am frühen Morgen ist der berühmte Sonnenstrand noch fast menschenleer, doch im Laufe des Tages zieht es hier die Massen ans Schwarze Meer. NDR / Florian Melzer
Grüne Klippen: Bulgariens Küste ist mehr als 350 Kilometer lang. Zwischen den felsigen Abschnitten gibt es kleine einsame Badebuchten, aber auch bis zu 100 Meter breite Sandstrände. NDR / Florian Melzer
Seit 30 Jahren auf dem "Amazonas Bulgariens" unterwegs: Hristov Atanasova befährt mit seiner Kundschaft die Kamtschija, der Fluss führt in seinem Mündungsbereich durch einen artenreichen Auwald. NDR / Florian Melzer

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Natur und Umwelt Fernweh pur! Die Reportagereihe nimmt den Zuschauer mit auf Reisen rund um den Globus und erzählt Geschichten über Menschen, Tiere und andere Phänomene rund um die Ozeane und deren Küsten.

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Bulgarien - Schwarzes Meer und Sonnenstrand: Mondäne Villen treffen auf Bettenburgen aus Beton, pittoreske Fischerdörfer auf Industriehäfen und die abgeschiedene Mündung der Kamtschija auf den "Balkan-Ballermann". Die Schwarzmeerküste Bulgariens bietet jede Menge Abwechslung in dem faszinierenden Land zwischen dem Gestern und Heute.

Bootstour auf "Bulgariens Amazonas": Wo der Fluss Kamtschija ins Schwarze Meer mündet, beginnt ein artenreicher Auwald. "Bulgariens Amazonas" wird diese nahezu unberührte Region auch genannt. Die Betonung liegt auf "nahezu", denn eine Flotte von Safari-Booten erkundet täglich das Wasserlabyrinth. Auch das Werbebanner von Lucy & Longoz Boat Trips flattert dort im Wind. Hristov und Luba Atanasova führen den Betrieb gemeinsam seit 30 Jahren. Mit Charisma, Kapitänsmütze und Katze im Matrosenanzug versucht Hristov, Passagiere an Bord zu lotsen, doch auch die Konkurrenz buhlt einfallsreich um Kundschaft.

Wellness am Schwarzen Meer: Am Atanassow-See wird Badekultur im Balkanstyle zelebriert: lässige Bretterbuden statt mondäner Bäderarchitektur. Alles ist in ein surreales Pink getaucht, es wirkt fast wie am Set des neuesten Barbie-Films. Menschen floaten im Wasser wie am Toten Meer. Eine schlammbeschmierte Gruppe schlurft in Badelatschen zur Duschkabine am Straßenrand. So geht Wellness am Schwarzen Meer. "Mit dem Heilschlamm bekämpfen wir Schuppenflechte, Rheuma, Arthrose und Gefäßkrankheiten. Unser rosa Paradies ist ein Jungbrunnen", sagt Physiotherapeutin Dessislava Demireva.

Ein invasiver Eindringling wird zur Delikatesse: Rapana venosa, schon der lateinische Name klingt gefährlich und sie ist es auch: die invasive Stachelschnecke. Sie macht sich seit einigen Jahren an Bulgariens Küste breit. Diese räuberische Meeresschnecke frisst, was ihr vor die Raspelzunge kommt, ist äußerst widerstandsfähig und enorm fruchtbar. Sie verdrängt heimische Arten und richtet damit große ökologische Schäden an. Aber: Für die bulgarische Fischereiindustrie hat das zähe Biest auch eine gute Seite. Peter Monev aus dem kleinen Ort Shabla hat bereits umgesattelt und den Neoprenanzug übergestreift. Unter Wasser geht er jetzt auf "Rapa-Jagd". Bis zu 400 Kilogramm kann ein geübter Taucher pro Tag sammeln. In Japan oder Südkorea gelten die Schnecken als Delikatesse, und nun soll "Rapa" auch in Bulgarien auf die Speisekarten.

Abi-Partys am Sonnenstrand: Am Sonnenstrand kämpft das Lifeguard-Team täglich gegen Leichtsinn und Übermut. Alle müssen topfit sein und das ganze Rettungs-Repertoire draufhaben. Den letzten Schliff geben interkulturelle Kompetenz und Deeskalationstraining, wichtig, denn aus ganz Europa pilgert die Jugend hierher zu wilden Abi-Partys. Star des Lifeguard-Teams ist die Rettungsschwimmerin Vanina Yotova. Mit Coolness und Trillerpfeife hält sie die Massen in Schach.

Fischerdorf mit postsozialistischem Charme: Keine Autos, aber vor jedem Haus ein Boot: Das pittoreske Fischerdorf Chengene Skele in der Nähe von Burgas ist ein kleines "Wellblech-Venedig" mit postsozialistischem Charme. Heute will hier niemand mehr weg, dabei ist die Siedlung in der kleinen Bucht aus der Not heraus entstanden, denn in den 1970er-Jahren mussten die Fischerfamilien Platz machen in Burgas für große Trawlerflotten und Industrieanlagen. Am Bootsanleger treffen sich jeden Abend die Pioniere des Dorfes. "Scorpion", "Chicago", "der Schrauber", "Whisky"… Sie alle haben einen Spitznamen. Natürlich kommt frischer Fisch auf den Tisch. Und der muss bekanntlich "schwimmen". Also Prost, nazdrave, einen Mastika, kräftigen Anisbrand, auf das wohl urigste Fischerdorf Bulgariens und auf die Vertreibung ins Paradies.

Bulgarien - Schwarzes Meer und Sonnenstrand: Mondäne Villen treffen auf Bettenburgen aus Beton, pittoreske Fischerdörfer auf Industriehäfen und die abgeschiedene Mündung der Kamtschija auf den "Balkan-Ballermann". Die Schwarzmeerküste Bulgariens bietet jede Menge Abwechslung in dem faszinierenden Land zwischen dem Gestern und Heute.

Bootstour auf "Bulgariens Amazonas": Wo der Fluss Kamtschija ins Schwarze Meer mündet, beginnt ein artenreicher Auwald. "Bulgariens Amazonas" wird diese nahezu unberührte Region auch genannt. Die Betonung liegt auf "nahezu", denn eine Flotte von Safari-Booten erkundet täglich das Wasserlabyrinth. Auch das Werbebanner von Lucy & Longoz Boat Trips flattert dort im Wind. Hristov und Luba Atanasova führen den Betrieb gemeinsam seit 30 Jahren. Mit Charisma, Kapitänsmütze und Katze im Matrosenanzug versucht Hristov, Passagiere an Bord zu lotsen, doch auch die Konkurrenz buhlt einfallsreich um Kundschaft.

Wellness am Schwarzen Meer: Am Atanassow-See wird Badekultur im Balkanstyle zelebriert: lässige Bretterbuden statt mondäner Bäderarchitektur. Alles ist in ein surreales Pink getaucht, es wirkt fast wie am Set des neuesten Barbie-Films. Menschen floaten im Wasser wie am Toten Meer. Eine schlammbeschmierte Gruppe schlurft in Badelatschen zur Duschkabine am Straßenrand. So geht Wellness am Schwarzen Meer. "Mit dem Heilschlamm bekämpfen wir Schuppenflechte, Rheuma, Arthrose und Gefäßkrankheiten. Unser rosa Paradies ist ein Jungbrunnen", sagt Physiotherapeutin Dessislava Demireva.

Ein invasiver Eindringling wird zur Delikatesse: Rapana venosa, schon der lateinische Name klingt gefährlich und sie ist es auch: die invasive Stachelschnecke. Sie macht sich seit einigen Jahren an Bulgariens Küste breit. Diese räuberische Meeresschnecke frisst, was ihr vor die Raspelzunge kommt, ist äußerst widerstandsfähig und enorm fruchtbar. Sie verdrängt heimische Arten und richtet damit große ökologische Schäden an. Aber: Für die bulgarische Fischereiindustrie hat das zähe Biest auch eine gute Seite. Peter Monev aus dem kleinen Ort Shabla hat bereits umgesattelt und den Neoprenanzug übergestreift. Unter Wasser geht er jetzt auf "Rapa-Jagd". Bis zu 400 Kilogramm kann ein geübter Taucher pro Tag sammeln. In Japan oder Südkorea gelten die Schnecken als Delikatesse, und nun soll "Rapa" auch in Bulgarien auf die Speisekarten.

Abi-Partys am Sonnenstrand: Am Sonnenstrand kämpft das Lifeguard-Team täglich gegen Leichtsinn und Übermut. Alle müssen topfit sein und das ganze Rettungs-Repertoire draufhaben. Den letzten Schliff geben interkulturelle Kompetenz und Deeskalationstraining, wichtig, denn aus ganz Europa pilgert die Jugend hierher zu wilden Abi-Partys. Star des Lifeguard-Teams ist die Rettungsschwimmerin Vanina Yotova. Mit Coolness und Trillerpfeife hält sie die Massen in Schach.

Fischerdorf mit postsozialistischem Charme: Keine Autos, aber vor jedem Haus ein Boot: Das pittoreske Fischerdorf Chengene Skele in der Nähe von Burgas ist ein kleines "Wellblech-Venedig" mit postsozialistischem Charme. Heute will hier niemand mehr weg, dabei ist die Siedlung in der kleinen Bucht aus der Not heraus entstanden, denn in den 1970er-Jahren mussten die Fischerfamilien Platz machen in Burgas für große Trawlerflotten und Industrieanlagen. Am Bootsanleger treffen sich jeden Abend die Pioniere des Dorfes. "Scorpion", "Chicago", "der Schrauber", "Whisky"… Sie alle haben einen Spitznamen. Natürlich kommt frischer Fisch auf den Tisch. Und der muss bekanntlich "schwimmen". Also Prost, nazdrave, einen Mastika, kräftigen Anisbrand, auf das wohl urigste Fischerdorf Bulgariens und auf die Vertreibung ins Paradies.

Sendungsinfos

Von: Steven Galling Redaktion: Norbert Lorentzen Untertitel, Stereo
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